Endlos war sie tatsächlich, die Heimreise, aber sie ist vollbracht – ich bin wieder da! Anstrengend war es gestern auch weiterhin. Als ich endlich dem Trubel der Abflughalle entrinnen und mein Gepäck abgeben konnte, stieß ich in den nächsten Rummel der Sicherheitskontrolle und Ausreise vor. Auch das dauerte eine weitere Stunde, bis die Menschenmengen abgefertigt waren. Der Kontrast ist schon riesig. Zuerst der sehr angenehme, mindestens genauso große aber moderne und einladende Flughafen Singapurs, dann der hektische Bangkoks. Dieser ist 17 Jahre alt und damit eigentlich noch nicht pensionsreif, er sieht aber inzwischen doppelt so alt aus – von den Toiletten bis zu den Böden über die Wände ist alles irgendwie schon heruntergekommen und wirkt schmutzig. Kein Wohlfühlort im Gesamtpaket.
Der Abflug mit Eva Air wäre dann für 2.45 Uhr geplant gewesen. Aber es passierte zunächst mal gar nichts. Das Boarding wurde verspätet auf 3.30 Uhr und dann noch einmal. Begründet wurde es nicht – erst als ich nachfragte, was denn jetzt los wäre, erzählten sie mir auf Druck von einer defekten Klimaanlage am Flieger, an der sie gerade arbeiten würden. Naja, ich kenne das ja aus dem Berufsalltag, dass so etwas vorkommen kann, und es ist selbstverständlich, dass nicht mit einem Flugzeug, das technisch hundertprozentig einwandfrei ist, geflogen wird. Der wartenden Menge aber einfach gar keine Begründung inklusive Updates, was eigentlich los ist, zu geben, finde ich in höchstem Maße unprofessionell. Die Arbeitszeit der Crew ist in so einem Fall natürlich besonders lange, noch dazu, wenn man um 2 Uhr Früh eincheckt. Und mir schwante schon, dass es daran scheitern könnte und sah mich schon in Bangkok übernachten. Plötzlich ließen sie uns aber doch einsteigen – und mit knapp 2 Stunden Verspätung flogen wir ab.
So wie alle Flieger auf meiner gesamten Tour, so war auch dieser wieder voll bis auf den letzten Platz. Zum Großteil mit ÖsterreicherInnen im Alter von 50 Plus, sodass ich eigentlich schon am Gate in Bangkok das Gefühl hatte, wieder in Wien zu sein. Wie ganz am Anfang dieser Reise festgestellt – Flugscham ist offensichtlich eine Mär. Es ist vielmehr eher der „Revenge Travel“ nach der Pandemie, der weltweit nach wie vor den Ton angibt.
Um diese Jahreszeit herrscht auf der Südostasien-Route immer starker Gegenwind, wenn man nach Westen fliegt, sodass wir 11.30 brauchten und schließlich gegen 10 Uhr mit 90 Minuten Verspätung landeten. Wie schon zuvor am Gate vom Bodenpersonal, so gab es auch von der Cockpitcrew in der Ansage kein Wort der Erklärung für das Problem, geschweige denn ein einfaches „wir entschuldigen uns für die Verspätung“. Ich muss sagen, insgesamt war Eva Air relativ schwach, da hätte ich mir ein wenig mehr an Servicequalität erwartet. Wie auch immer, das Angebot war günstig, und im Endeffekt bin ich wieder dort, wo ich sein sollte. Ein paar Flugprobleme hat es also gegeben auf dieser Reise, insbesondere am Anfang mit dem umgeleiteten Flug auf den Philippinen, insgesamt hat aber alles ganz gut geklappt. Hätte ich die gleichen Routen auf Standby Basis versucht, hätte ich gar nicht so viel weniger bezahlt und wäre bestimmt mehr als einmal stehengeblieben, so voll wie Alles war. So gesehen, wenn man ein bisschen herumspielt und rechtzeitig bucht, findet man genug günstige Angebote, damit man sich den Stress der Standby-Fliegerei nicht antun muss.
Nach Bangkok war Wien dann tatsächlich wieder eine Oase der Ruhe. So gesehen – Bangkok hat mal wieder bestätigt, der ideale Ort zu sein, Vorfreude auf Wien entstehen zu lassen. Und so bin ich nun daheim.
Es waren unglaubliche sechs Wochen, die insgesamt traumhaft waren. Die Philippinen mehr punktuell und manchmal schwankend, aber mindestens Palawan hat mich zu begeistern vermocht. Australien war sowieso wieder ein Hammer wie immer, und auch der Abschluss in Singapur nochmal allerfeinst. In Wien liegt ein Hauch von Frühling in der Luft – der Plan, zumindest die ärgste und dunkelste Zeit des Jahres in schöneren Gefilden zu verbringen, ist damit wieder gut aufgegangen. Mir bleibt noch ein einziger freier Tag morgen, um anzukommen, bevor ich meine 3 geplanten Arbeitstage in Angriff nehme. Danach folgen wieder 4 freie Tage, ehe ich nach Tirol zu meinem Kuraufenthalt ins Ötztal aufbreche. Von dort werde ich nicht bloggen – es ist eine Kur und keine Reise. Wenn mir die Gegend gefällt, gibt es aber vielleicht Ende März dann einen Artikel dazu. Einfach mal reinschauen!
In diesem Sinne – die Wäsche ist gewaschen, der Kühlschrank ist gefüllt, das Leben geht wieder seinen Weg. Danke allen Getreuen fürs Mitlesen – ich hoffe, ich konnte euch mental ein wenig mitnehmen in die weite Welt. Bis ganz bald dann im echten Leben 😊