Ja, die Pandemie war vorbei und spielte keine praktische Rolle mehr. Die Grenzen waren wieder uneingeschränkt offen, zumindest zu "befreundeten" Ländern, die nicht entweder durch politische Verwerfungen oder Kriege von vornherein ausschieden als Reisekandidaten. Die politischen Verwerfungen und Kriege wurden leider mehr als weniger, das wissen wir alle, und es ist deprimierend genug. Daher möchte ich diesem Kapitel diesmal gar keinen so breiten Raum geben, dass der Wahnsinn in Russland und Ukraine weiterging und mit der Explosion in Nahost ein weiterer negativer Höhepunkt der Menschheitsgeschichte, was Idiotie und Ausweglosigkeit betrifft, hinzukam, ist ebenso hinlänglich bekannt wie das Vorrücken illiberaler und rechtsextremer Kräfte quer durch den Erdball (mit den Niederlanden und Argentinien als letzten traurigen Höhepunkten). Also Schluss damit, hoffen wir einfach, es kommt 2024 nicht noch schlimmer. Denn auch bei uns geriert sich ein Klein-Goebbels bereits im 30er Jahre Stil als "Volkskanzler", der schon Gewehr bei Fuß steht, um auch in Österreich ein Regime der Intoleranz und der Ausgrenzung zu installieren.
Das Reisejahr 2023 kam bei mir irgendwie nicht so richtig in Schwung. Die Mittelamerika-Tour im Jänner und Februar, die mich nach Panama und Nicaragua führte, war zwar recht nett, und es war auch schön, im netten Leon mein Spanisch zu verbessern, aber irgendwie war die Reise nicht so das erhoffte ganz große Highlight. Und mit einem Hundebiss in Nicaragua von einem negativen Ereignis überschattet, das mich danach noch lange beschäftigte - psychisch und physisch. Vor Allem die heftigen Nebenwirkungen einer Tollwutimpfserie beeinträchtigten mich länger als mir lieb war, Muskelkrämpfe und Schwindelanfälle plagten mich, denen auch eine geplante Reise nach Zentralspanien Ende März zum Opfer fiel. Im Mai hätten wir dann unser Italien-Holland-Treffen in der Emilia-Romagna haben sollen, das aber, als Santa Sofia im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser bis zum Hals stand, in den Fluten unterging und das wir kurzfristig absagen mussten. Ein Tagesausflug mit Ré zu unseren 50ern nach Brno war dann schon das höchste der Gefühle, ein kleines Pflänzchen der Hoffnung zu Pfingsten. Eine recht nette Tour nach Wales brachte ich Ende Juni zustande, die Radtour Ende Juli Anfang August in den Niederlanden mit meiner üblichen "Radfahrpartie" war dann auch ganz nett, aber landschaftlich auch irgendwie enttäuschend - und dass ein Küstenradweg irgendwie nie an die Küste führte, war trotz hübscher Orte und Städtchen sowie der wie immer netten Gesellschaft nicht so ganz befriedigend. Auch war es mitten im Sommer tief herbstlich. Sommerlicher waren ein paar nette Tage mit Isabella in Slowenien im September - das war sehr hübsch aber zu kurz im Verhältnis zu einer recht langen An-und Abreise. Aus unserem San Diego Treffen wurde dann ein Tagesausflug nach Milano im Oktober, es war sehr schön, alle inklusive der Familien wiederzusehen, aber auch hier etwas kurz. Mein Reisehighlight gönnte ich mir dann noch Ende November und Anfang Dezember, als ich eine Woche lang den Oman erkundete. Das war ein doch noch versöhnlicher Abschluss des nicht ganz so grandiosen Reisejahres, das Land begeisterte mich mehr als erwartet. Das entfachte Reisefieber zu Jahresende gibt die Hoffnung auf eine Steigerung anno 2024.
Auch die Gesundheit war 2023 mal wieder nicht so ein erfreuliches Kapitel. Nachdem ich die Komplikationen meiner Tollwut-Impfserie im Mai so halbwegs in der Griff bekommen hatte, machten mir im Sommer mein Rücken und mein Kreuz zu schaffen - eine neue und bisher unbekannte Baustelle in meiner Krankenakte - ich fühlte mich so richtig alt. Das wurde dank mehr Bewegung und etwas Physiotherapie im Laufe des Herbstes wieder besser - dafür beschäftigt mich jetzt zum Jahresende hin wieder ein alter Bekannter - mein blöder Magen rebelliert seit Wochen wieder, mit Ups and Downs. Ich verstehe nicht, warum mich mein Körper nicht endlich einmal in Ruhe und unbeeinträchtigt leben lassen kann, auch wenn mein Lebensstil oft ein wenig dicht getaktet ist, so bewege ich mich ausreichend und ernähre mich auch nicht so ungesund, dass das sein müsste. Naja, die Konsequenz war mein erster Kurantrag - und im März 24 werde ich meinem Körper mal viel Schlaf und regelmäßige Mahlzeiten gönnen und ihm so hoffentlich etwas Erholung und Ruhe verschaffen.
Gut, Alles war 2023 auch nicht schlecht. Die Pandemie spielte im Alltag wirklich gar keine Rolle mehr. Im Job war es dieses Jahr auch viel besser als im letzten. Trotz viel Arbeit waren die Dienstpläne heuer viel entspannter, es gab natürlich intensive Dienste, aber im Großen und Ganzen war dank besserer Abläufe und weniger Verspätungen sowie genug Personal das 100% Arbeitspensum durchaus bewältigbar. Es war jetzt kaum etwas wirklich Aufregendes dabei - die Destinationen alt bekannt und die Abläufe eher routiniert, aber wenigstens hier stellte sich etwas Ruhe ein.
Ein positives Highlight in diesem Jahr war die Hochzeit meiner lieben Freunde Harry und Martin. Sie sind seit langem unzertrennlich, und an einem wirklich schönen und festlichen Tag im Weißen Zoo in Kernhof in Niederösterreich besiegelten sie das auch amtlich. So ungewöhnlich wie die beiden sind, war auch der Ort ihrer Trauung, nämlich in einem Lemurengehege an einem strahlenden Spätsommertag Ende September mit netten Gästen aus aller Welt. Das Wetter gab den perfekten Rahmen - aber wenn der sonnigste Charakter, den ich kenne, heiratet, hätte es auch nicht anders sein können. Sind die Menschen. die mir nahestehen und wichtig sind, glücklich, bin ich es auch - und so war dieser Tag auch für mich einer der schönsten dieses Jahres. Passend dazu werde ich mit den beiden in Hohenberg heuer auch den Jahreswechsel begehen.
Was tat sich noch....ja, die Familie war im Sommer zu Gast, die aus England und die aus Frankreich. Meinen Onkel und meine Tante sah ich auch jetzt im Dezember noch in Paris, es geht ihnen gut, sie sind beide über 80, also muss man dafür dankbar sein. In London bei meiner Schwester war ich diesmal schon am Wochenende vor Weihnachten - die Kinder hatten noch Schule, und so hatten wir diesmal auch ein wenig Zeit, uns in Ruhe zu unterhalten. Und es gibt Neuigkeiten - denn im kommenden Jahr wird Karin mit den Kindern doch noch nach Wien übersiedeln. Bevor meine Nichte in die AHS kommt, wird das der richtige Schritt sein. Ich hatte meine Schwester in England nie Fuß fassen gesehen, sie war dort nie so richtig zufrieden und heimisch, es war immer mehr Überleben als Leben bei der schlechten Lebensqualität auf der Insel, und auch wenn die Rückkehr nach Wien nach 18 Jahren auch ein kleiner Schritt ins Ungewisse sein wird, denke ich doch, dass es die richtige Entscheidung ist. Meine Schwester ist das nächste Familienmitglied, das ich noch habe, und ich bin zuversichtlich, sie in ihrem neuen Leben glücklicher und befreiter zu sehen. Ich hoffe es jedenfalls inständig und es würde mich von Herzen freuen. Ich habe in Wien sehr viele FreundInnen, wirklich viele sehr gute, die für mich wie Familie sind, und trotzdem wird es schön sein, auch die nächste direkte Familie wieder räumlich näher um mich zu haben.
Diese Punkte der Zuversicht nach einem in einigen Hinsichten nicht ganz so optimalen Jahr leiten mich auch über zu einem kleinen Ausblick auf das was kommt. Denn 2024 sollte das ultimative "Super-Reisejahr" werden. Im Jänner beginne ich gleich einmal mit einer 6 wöchigen Tour auf die Philippinen und nach Australien (Sydney und Tasmanien). Nachdem die letzte Reise 23 in den Oman so schön war, bin ich sicher, das wird sich Anfang des Jahres nahtlos fortsetzen. Wenn mein Herzensland Australien dabei ist, kann eigentlich so gut wie nichts schiefgehen. Nach einer Woche in Wien Ende Februar geht es dann direkt für 3 Wochen auf die erwähnte Kur nach Tirol. Die lange Pause im ersten Quartal auch vom Job wird mir guttun - um den Kopf frei zu kriegen und auch dem Körper endlich mal Zeit zu geben, sich zu regenerieren und zur Ruhe zu kommen. Ende Mai ist dann mit Uschi, Isabella und Peter eine einwöchige Tour nach Island am Schirm, und im Oktober ist mit meiner sensationellen Marokko-Gruppe ein zweiwöchiger Trip nach Korea in Planung. Wenn alles glattgeht, sind die Philippinen Land Nummer 98, Island die Nummer 99 und mit Korea sollte ich 2024 doch glatt noch die 100 knacken. Das kann einfach nur genial werden! Die Radtour oder mein San Diego Treffen sollten die Highlights dann noch abrunden und komplettieren.
Also, der Granerud war jetzt nicht so der ultimative Bringer. Aus meiner Sicht gibt es nach 2023 durchaus Steigerungspotenzial. Ich hoffe daher am 1. Jänner 2024 auf ein neues Siegergesicht am Stockerl in Garmisch. Das Gesicht, das einem grandiosen Jahr sein Antlitz geben wird. Möge das neue Jahr nicht nur mich sondern für euch alle einfach nur genial werden. Das wünsche ich euch allen von Herzen. Unten könnt ihr euch noch auf vielen Bildern durch mein 2023 klicken. Ich freue mich auf bald 2024!