Unser letzter Tag ist schon wieder so gut wie vorbei. Wir haben ihn damit verbracht, Warschau näher zu erkunden, und wir sind durchaus angetan. Natürlich, Warschau wird nicht den optischen Schönheitspreis unter den Weltstädten bekommen. Aber die Stadt versteht es, sich sympathisch zu präsentieren. Es hat eine reiche, oft sehr tragische, Geschichte, wer kennt nicht den Horror von kompletter Zerstörung im Krieg und dem Unmenschentum des berühmten Warschauer Gettos. Es hat auch noch, ebenso wie die größere Schwester Berlin, viele Spuren aus der sozialistischen Zeit zu bewältigen, wird es doch weitflächig von Plattenbauten dominiert. Aber die Moderne hat Warschau ein durchaus nettes Gesicht verliehen. Spannende, moderne Architektur, wie das kürzlich eröffnete Museum der polnischen Juden oder die neue Bibliothek der Universität - beides absolute Highlights. Die Menschen, vor Allem die viele Jugend, sind entspannt, gelassen und sehr freundlich, der Gebrauch des Englischen ist ebenso selbstverständlich wie das Zücken der Kreditkarte selbst bei Kleinstbeträgen, Geschäfte, Cafés und Bars sind am Puls der Zeit und angenehm, dazu gibt es viele Parks, viel Grün. Wir werden morgen Vormittag, so Austrian Airlines will, heimfliegen - und wir sind angetan von einem Land, das nicht viel gemein hat mit den Vorurteilen, die ihm immer noch anhaften - vergesst diese, kommt nach Polen und überzeugt euch selbst. Europa endet im Osten nicht mehr hinter Bratislava - und es wird Zeit, dass das auch in den Köpfen ankommt!
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Der Zug brachte uns heute zurück nach Warschau, wo wir für weitere 2 Nächte unser Quartier aufgeschlagen haben. Wieder in einer zentral gelegenen Mietwohnung. Wir erkunden eine Stadt die besser ist als ihr Ruf - durchaus kosmopolitisch und mit hübsch anzusehenden Stadtteilen........
Nun, so ein wenig das Gegenteil zum gestrigen Titel, hatten wir heute Regen und 9 Grad. Wir waren aber darauf vorbereitet, und entsprechend haben wir Schlechtwetterprogramm gemacht. Auch dafür gibt es hier jede Menge gute Optionen. Zunächst haben wir im Dom des Vorortes Oliwa ein Orgelkonzert besucht - die hiesige Orgel ist bekannt für ihre besondere Akustik, und jeden Tag gibt es zu Mittag eine Gratis Kostprobe davon zu hören. Der Ré muss also stolz auf mich sein, dass ich so ein Event in mein Fixprogramm aufnehme :-) Es folgte ein Besuch in einer kleinen Kaffeerösterei und schließlich im neuen und beeindruckenden Europäischen Zentrum der Solidarität, das anhand der Geschichte der Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc die Entwicklung vom Zusammenbruch des ehemaligen Ostblocks nachzeichnet. Das Gebäude beeindruckt durch eine interessante Architektur sowie modernste Multimedia Präsentationen, die allerdings nicht immer ganz reibungslos funktionieren. Dazu erfreuen uns weiterhin feinste Schokolade in all ihren Spielarten (ich denke, Polen ist DAS Zentrum für Liebhaber von Süßem!) und die herzliche und gewinnende Art der Menschen hier, die wir wirklich in unser Herz geschlossen haben. Wir wissen jetzt schon, bevor wir uns morgen Vormittag nach Warschau begeben, dass wir Danzig vermissen werden!
Heute genossen wir mal hoch im Norden die Sonne, die uns durch den Großteil des Tages begleitete. Dabei war es auch angenehm mild und wir konnten die meiste Zeit im Freien verbringen - bei einer Hafentour, die uns zur berühmten Westerplatte führte, jenem Ort, mit dessen Beschuss am 1.9.1939 der Zweite Weltkrieg begann, sowie danach im Seebad Sopot mit seinem Sandstrand. Wir genossen ein hervorragendes Frühstück in einem modernen Café gleich bei uns im Haus, frischen Fisch und edelste Schoko in praliniger oder flüssiger Form. In diesem Teil Polens scheint der Ostblockmief verschwunden, die Leute sind sehr nett und sprechen gut Englisch, die Häuser sind zum Großteil saniert bzw wird fieberhaft daran gearbeitet, die Infrastruktur ist modern und auf letztem Stand, das Zugsystem ist sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalbereich modern und schnell und die Café und Restaurantszene Danzigs ist vielseitig, sodass man sich nicht mehr im Post-Sowjet-Bereich sondern im Europa des 21. Jahrhunderts fühlt. Eine unbedingte Empfehlung!
Auch wenn die Bilder etwas düster wirken mögen, so erfreuten wir uns zum Auftakt unserer Reise nach Polen trotz wechselhaften Wetters an der schönen Hansestadt Danzig (polnisch: Gdansk) mit netten Plätzen, schönen Häusern und viel Wasser - von oben und unten :-)
Was macht man, wenn man so wie ich schon unzählige Male Berlin besucht hat?! Man kann sich die unendlich vielfältige und multikulturelle Hauptstadt zum Beispiel aus einem anderen Blickwinkel als dem üblichen ansehen. Und bei einem Reiseveranstalter der anderen Art eine Tour buchen, so wie ich das gestern gemacht habe.
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März 2024
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