Unsere lustige Viererrunde hatte wieder ihren Spaß miteinander – uns eint, dass wir uns freuen, eine schöne Zeit miteinander zu verbringen, dass wir gerne Radfahren (manche etwas älteren Herren auch schon mit dem E-Bike!) und uns damit einer Region in gemächlichem Tempo annähern und sie somit intensiver wahrnehmen können, als wenn man nur schnell mit dem Auto durchrauschen würde. Zudem frönen wir mit Vorliebe dem Genuss und amüsieren uns nicht zuletzt gerne gegenseitig über unsere Schrulligkeiten, die jedem von uns 4 definitiv eigen sind. Und so hatten wir auch heuer eine ganz tolle Radwoche mit unglaublichem Wetterglück.
Ich stelle euch nun im Detail Land und Leute vor und auch die Etappen unserer Tour mit allem Wissens-und Sehenswertem! Im Anschluss gibt es natürlich viele viele Bilder zu sehen! Viel Spaß auf eurer Kurzreise mit uns durch Schweden!
- Land und Leute
Das Königreich Schweden liegt im Norden Europas, ist ungefähr 4,5 Mal so groß wie Österreich, hat aber mit etwas über 10 Millionen nur eine Spur mehr Einwohner. Entsprechend ist das Land sehr dünn besiedelt, und der überwiegende Teil der Bevölkerung konzentriert sich auf den Süden des Landes. Hauptstadt und größte Stadt ist Stockholm, dahinter folgt Göteborg mit rund 600.000 Einwohnern, das wir im Zuge dieser Radtour als Endpunkt besucht haben.
Etwas über 60% der Bevölkerung gehören der Schwedischen Kirche an, einer protestantisch-christlichen Kirche, Tendenz fallend. Religion spielt im Alltag der Schweden wenig Rolle, entsprechend fortgeschritten und tolerant ist die Gesellschaft bei Anliegen wie der Rechte Homosexueller oder Frauengleichberechtigung, Themen, die hier zum Glück kaum noch Themen sind. Man merkt es, wie entspannt und freundlich die Menschen uns Besuchern gegenüber auftreten, wie überall im Norden sind Schweden weder aufbrausend noch laut, aber das allerorts fröhlich klingende „Hej Hej“, mit dem jeder in der lustig singenden Sprache begrüßt wird, macht gute Laune.
Ausländischen Tourismus gibt es, aber nur in recht bescheidenem Ausmaß.
- Herumkommen und Verkehr
Das Tor zu Südschweden liegt in Dänemark – denn für die gesamte Region ist der Airport von Kopenhagen (CPH) die erste Wahl. Kleinere Airports gibt es auch in Malmö (MMX) und Göteborg (GOT). CPH wird von Wien 4 Mal täglich von Austrian bedient, dazu kommt eine Verbindung mit Laudamotion. Dazu fliegen Austrian Airlines GOT 3 Mal pro Woche an.
Ab dem Airport von Kopenhagen geht es direkt über die Öresundbrücke hinüber nach Schweden, direkte Züge verkehren in alle wichtigen Orte der Region. Die Öresundszüge (Oresundstag) verkehren in beide Richtungen stündlich zwischen Göteborg und Helsingör, so ist man schnell und effizient vom Flughafen überall, wo man hin will.
Für die Züge in Südschweden, hier insbesondere in Skane, der Region um Malmö, empfiehlt es, sich die Ticket App herunter zu laden, Tickets kosten um 25% weniger als wenn man sie am Automaten kauft. Sobald Anfangs-oder Endpunkt der Reise in der Region Skane liegen, kann die App für Ticketkäufe benutzt werden. Ab 2 Erwachsenen kann man ein „Duo-Family“ Ticket wählen (für maximal 2 Erwachsene plus 3 Kinder), das nochmal eine kleine Reduktion des Ticketpreises nach sich zieht. Für Fahrräder sind im Öresundszug Kinderfahrscheine zu lösen, was den Radtransport relativ teuer macht. Nähere Infos zur Ticket App hier…kleiner Nachteil: ein Teil der App ist nur auf Schwedisch, wobei man die wichtigsten Informationen schon verstehen kann.
https://www.skanetrafiken.se/
Der Kattegatleden ist Schwedens erster nationaler Rad Fernweg, der 2015 eröffnet wurde, sich über 390 Kilometer direkt vom Hauptbahnhof in Helsingborg bis zu jenem in Göteborg erstreckt und dementsprechend die Route 1 ist. Er wurde 2018 zu Europas Radroute des Jahres gewählt, wodurch ich auf ihn aufmerksam geworden bin. Beschildert ist er mit braunen Tafeln, der Routennummer 1 und der Aufschrift „Kattegatleden“. Die Beschilderung ist im Wesentlichen ganz gut aber doch noch ausbaufähig, an manchen fraglichen Kreuzungen fehlt ebenso der Hinweis wie es weitergeht wie auch öfter in den Städten genauer nachgesehen werden muss. Genauere Ausführungen gibt es im neu erschienen Bikeline Radführer, quasi der Bibel für Radfahrer.
https://www.esterbauer.com/db_detail.php?buecher_code=KATT
Abgesehen davon ist Schweden das perfekte Land für Radfahrer. Autofahrer sind auf Pedalritter eingestellt, nähern sich Radfahrerüberfahrten vorsichtig und in langsamem Tempo und bleiben so gut wie immer stehen, sobald sie jemanden im Sattel erblicken. Alle Orte sind durch Radwege miteinander verbunden, die entweder auf separierten Radwegen (oft allerdings Straßen begleitend) oder auf ruhigen Nebenstraßen geführt werden. In den Städten sind die Radwegsysteme feudal, oft mit Mittelstreifen ausgeführt, mit eigenen Ampelsignalen ausgestattet und an jeder Kreuzung mit Wegweisern versehen, insbesondere in der Großstadt Göteborg fiel das auf, dass man sich hier super leicht zurecht findet.
Die Räder haben wir uns direkt am Bahnhof in Helsingborg im Travel Shop am Startpunkt unserer Tour geliehen. Für eine Woche kam das Rad auf 1500 SEK pro Person, also 150 EUR, egal ob Touring Bike (wie Peter und ich es hatten) oder E Bike (wie Harry und Martin). Die Räder waren leichtgängig und in gutem Zustand und somit ein sehr guter Untersatz für unseren Trip. Wir sind dann von Helsingborg nach Norden geradelt, haben die Räder im Zug von Göteborg mitgenommen und am Ende der Tour an gleicher Stelle wieder abgegeben. Klappte alles entspannt und schnell. Nähere Infos:
https://travelshop.se/en/
- Einreise
Schweden ist Mitglied der EU und auch der Schengenzone. Die Unsitte, trotzdem wieder Grenzkontrollen durchzuführen, macht auch vor dem Norden Europas allerdings leider nicht halt – so wird in den Zügen wenn man von Dänemark nach Schweden einreist, der Ausweis kontrolliert – Reisepass oder Personalausweis ist also mitzuführen. In die umgekehrte Richtung finden keine Kontrollen statt, die bösen Flüchtlinge kommen von Süden nach Norden, entsprechend finden die Kontrollen an den Binnengrenzen immer Richtung Norden statt – Österreich kontrolliert zu Slowenien, Deutschland dann zu Österreich, Dänemark zu Deutschland und in letzter Konsequenz dann Schweden zu Dänemark. Die große europäische Freiheit also ;-((
- Infrastruktur und Strom
Schwedens Infrastruktur ist die eines reichen Landes, entsprechend gibt es hier nichts Außergewöhnliches festzustellen. Steckdosen werden dieselben wie bei uns verwendet, WIFI ist in allen Unterkünften vorhanden, dazu kann natürlich das EU Datenroaming benutzt werden (es sei denn man hat als Magenta Kunde einen früheren UPC Vertrag……). Die meisten Geschäfte schließen wie bei uns, Supermärkte und große Kaufhäuser wie IKEA haben allerdings wesentlich großzügigere Öffnungszeiten, selbst am Land haben die meisten Supermärkte täglich bis zumindest 20 Uhr geöffnet, in den Städten bis 23 Uhr.
- Sprache
Amtssprache in Schweden ist Schwedisch. Eine lustig fröhlich klingende Sprache, von der man das geschriebene Wort oft einigermaßen verstehen kann, das gesprochene allerdings nicht. Wirklich praktisch alle Schweden sprechen fließendes Englisch, nicht nur junge und besser gebildete Leute sondern wirklich so gut wie jeder. Das macht es angenehm, sich zu verständigen. Auffällig ist, dass der geringe internationale Tourismus allerdings dazu führt, dass viele Websites oder auch Speisekarten in Restaurants nur auf Schwedisch gehalten sind, zumindest in letzterem Fall kann die Servierkraft aber immer aushelfen und übersetzen. Trotzdem überraschend, dass man sich oft erst durchfragen muss.
- Sicherheit und Gesundheit
Viel sicherere Gegenden als Schweden gibt es wohl kaum – am Land bleiben die Haustüren meist unversperrt. Auch Gesundheitsrisiken drohen hier keine, das Leitungswasser ist von sehr guter Qualität.
- Geld und Preise
Schweden verwendet die Schwedische Krone (SEK). Allerdings nicht in ihrer physischen Form sondern praktisch nur bargeldlos. Immer mehr kleine Cafés wie Kioske am Strand oder Eisbuden akzeptieren keine Barzahlung mehr (erkennbar an Aufschriften wie „Inga Kontanter“ oder "Vi er Kontant Fri"), und selbst die, die es noch tun, haben meist kein Wechselgeld. In fast allen Fällen wird mit Visa, Mastercard oder Maestro bezahlt – oder mit Swish, einer allerdings nur für Inhaber eines schwedischen Bankkontos zugänglichen Zahlungs App. Die einzige Einschränkung, wo manchmal noch keine Karten akzeptiert werden, sind manche Marktstände, die am Wegesrand Erdbeeren verkaufen – hier kann man also ein paar SEK gebrauchen, wenn man keinen Zugang zu Swish hat. Für die Spendenkollekte in der Kirche oder für den Musikanten an der Straße wird fast immer per Swish gespendet – überall wird groß sichtbar die entsprechende Nummer affichiert. Fazit – wir mussten die Erdbeeren also im Supermarkt kaufen, aber ansonsten ist man selbst für eine Kugel Eis auch ohne eine einzige SEK in der Tasche keinen Einschränkungen unterworfen.
Das Preisniveau ist in Schweden höher als bei uns, besonders beim Essengehen und für Alkohol. Supermärkte oder Unterkünfte sind aber nur unwesentlich teurer und durchaus problemlos leistbar. Beim Essen muss man einfach sagen – Urlaub ist, also was soll’s.
- Unterkunft
War gar nicht so einfach. Mit Ausnahme der paar größeren Städte gab es auf den klassischen Plattformen wie booking.com oder Airbnb nur sehr wenig Angebot entlang der Strecke, auch unser Bikeline Radführer führte in diversen Orten nur ganz wenige Optionen an. Entsprechend mussten wir oft schon genauer suchen, etwas Passendes zu finden, hatten aber im Endeffekt dann doch immer etwas Nettes für die jeweilige Nacht und kamen in Summe auf eine breite Palette diverser – teilweise auch durchaus origineller – Unterkünfte, die mir sogar meine erste Yoga Stunde bescherten. Näheres zu den Unterkünften dann bei den Etappenbeschreibungen.
- Küche
Viel Fisch und Schrimps, gutes Gemüse aber auch gute Pizza findet man in Schweden. Und erst recht sehr viel Eis (Schweden ist das Land mit dem höchsten Pro Kopf Eiskonsum Europas!), dieses kommt allerdings fast immer nur aus der Unilever Fabrik und ist für mich somit uninteressant. Sehr beliebt sind die „Kanelbullar“, Zimtrollen aus Germteig, sehr saftig und mit Kardamom als dem gewissen Extra, die findet man neben anderen Kuchen praktisch überall, und sie sind wirklich köstlich! Lokaltipps gibt es diesmal ebenfalls unter den Etappenbeschreibungen.
- Klima und Landschaft
Die Landschaft im Süden Schwedens ist sanft. Unaufregend eigentlich. Aber dadurch mit ihren Holzhäusern, Windmühlen auch unglaublich beruhigend und anmutig. Und das Meer gibt das gewisse Etwas dazu. In Summe ein stimmiges Gesamtbild.
Das Klima – wir hatten denke ich das Beste, was möglich ist. Fast immer hatten wir Sonnenschein und strahlend blauen Himmel mit zu dieser Jahreszeit langen Tagen und Tagestemperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Aber selbst im Sommer – manchmal wird es recht warm, wenn der Wind von Süden kommt. Dreht er auf West oder Nord, ist es selbst Anfang Juli gleich sehr frisch und herbstlich. Apropos Wind – der weht hier an der Küste praktisch immer. Im Winter soll es hier kaum Schnee geben, dafür grau und finster sein und viel regnen. Also mein Traum ;-) Na, das Klima wird jedenfalls nie mein Hauptargument für eine Skandinavienreise werden…..
- Unsere Etappen und Sehenswertes
* Tag 1: Anreise nach Helsingborg, danach Helsingborg – Jonstorp (ca 45km)
Sind von Wien aus nach Kopenhagen geflogen und haben von dort den direkten Zug nach Helsingborg genommen (Fahrtzeit ab CPH Airport eine gute Stunde ohne Umsteigen). Hier die Räder gemietet und los geradelt an einem sonnigen und auch warmen Tag. Der Weg führte zum Großteil auf schönen Wegen dem Meer entlang. Sehenswert entlang der Strecke die Schlösser Sofiero und Gunnarstorp sowie der nette Fischerort Viken. Übernachtet haben wir dann in der Nähe von Jonstorp.
Hamnplan 9 - Hübsches Lokal mit netter Terrasse in Viken, sehr gut für frische Meeresfrüchte aber auch Burger. Mit Blick auf den kleinen ruhigen Bootshafen. Website nur auf Schwedisch.
https://www.hamnplan9.se/#home-section
Tunneberga Gästgivvaregard – uriges Lokal in Jonstorp in altem Gebäude mit gemütlicher Stube und lokalen Spezialitäten aus Skane wie einem speziellen Eierkuchen. Sehr zu empfehlen!
http://www.tunneberga.se/
Kullabygdens B&B – kleines, uriges B&B, geführt von einem pensionierten Lehrer, der die halbe Welt gesehen hat und sich seinen Lebenstraum erfüllt hat. Gutes Frühstück und herrlich in die ruhige ländliche Atmosphäre eingebettet.
http://kullabed.se/english/
*Tag 2: Jonstorp – Bastad (ca 75km)
Abwechslungsreiche Etappe mit Fahrt entlang der sehr windigen Küste und Schwenkern ins Landesinnere, wo es Felder, Blumen und Windmühlen zu bestaunen gibt. Nettester Ort entlang der Strecke ist der kleine Fischerort Torekov mit alten Holzhäusern und gepflasterten Gassen. Bastad ist mehr ein Ferienort und wesentlich belebter als alles, was davor kam. Die Etappe war etwas anstrengender mit doch etlichen Steigungen zwischendurch.
Veranda Bistro – super gemütliches Tapas Lokal mit schöner Terrasse direkt am Meer außerhalb Bastads. Küche war phantastisch und das Personal sehr freundlich. Nur im Sommer geöffnet.
http://verandabastad.se/sv/hem/
Übernachtet haben wir hier im Kellergeschoß eines Hauses über Airbnb etwas außerhalb Bastads in einer ruhigen Wohngegend – typisch schwedisch mit idyllischen Gärten und Holzhäusern. Preiswert und geräumig.
https://www.airbnb.de/rooms/20429767?source_impression_id=p3_1562143564_GrUYqabjEAMTZ%2Brz
*Tag 3: Bastad – Halmstad (ca 55km mit Abstecher nach Laholm)
Fein durch Föhrenwälder, entlang von Dünenstränden ging diese Etappe. Ein Abstecher ins Landesinnere ins hübsche Laholm, eine der ältesten Städte Schwedens, ist empfehlenswert. In Mellbystrand liegt Schwedens längster Sandstrand – etwas gewöhnungsbedürftig ist dabei, dass er zugeparkt mit Autos ist. Hübscher die weiten Dünen bei der Mündung des Lagan in die Nordsee. Halmstad selbst, Hauptstadt der Provinz Halland, hat ein ganz nettes Schloss mit altem Segelmaster davor und ansonsten ein paar recht hübsche Gassen mit einigen guten Lokalen, ist aber insgesamt nichts Besonderes.
Strandlyckan Surf Cafe – direkt am Mellbystrand. Kleines Café, eher Kiosk Style, mit sehr freundlichen Besitzern, super relaxt im Surfer’s Look, es gibt Sandwiches, Bier und man sitzt fast beim Strand. Sehr nette Atmosphäre.
https://www.facebook.com/strandlyckan2017/
Cyrano – Kette, die es in mehreren schwedischen Städten gibt, sehr gute Pizza aber auch sonstige feine Gerichte wie Lachs aus dem Ofen. Nett zum Sitzen in Halmstad.
http://www.cyrano.se/
Natti Natti Hotel – nettes kleines Hotel direkt beim Bahnhof von Halmstad. Süßer Name („Natti“ ist ein liebevoller schwedischer Ausdruck für Gute Nacht) und nette Zimmer. Und lustige Rezeptionistin – swedish looking but rather American than Swedish attitude („Austria, wow, amazing“) ;-)))
http://www.natti-natti.se/
*Tag 4: Halmstad – Varberg – Frillesas (45 km)
Da die Gesamtstrecke für unser Zeitbudget zu lang war, haben wir den Teil von Halmstad nach Varberg im Zug zurückgelegt. Varberg mit dem Markt, der Pride Parade, dem Kalt-und Warmbadehaus am Strand ist eine hübsche Kleinstadt, die man sich ansehen sollte. Danach ging es die Küste entlang oft gegen den Wind in den kleinen Fischerort Bua, vorbei an einem Atomkraftwerk (Ringhals) zu unserem Tagesziel Frillesas. Der Ort hat nicht viel zu bieten, wir haben hier in Zimmern der Jugendherberge (unserem Alter entsprechend ;-)) , die dem Campingplatz direkt am Strand angeschlossen ist, übernachtet und uns diesmal kaltes Abendessen selbst gecatert im Supermarkt.
Bodarna i Bua – kleines Strandcafé in Bua, mehr Kiosk Style. Aber super frische Meeresfrüchte und frisch gemachte Kanelbullar mit Blick auf Fischerboote und Holzhütten. Sehr idyllisch!
https://www.facebook.com/bodarnaibua/
Vallersvik Camping and Hostel – das Hostel ist sauber und geräumig, mit großer voll ausgestatteter Küche und Tischen, um Abendessen in der Sonne zu genießen. Liegt direkt am – allerdings nicht allzu herausragenden – Strand.
http://www.vallersvik.com/
*Tag 5: Frillesas – Vallda (55 km)
Der entbehrlichste Tag dieser Tour, an dem wir auch lange nach einem Quartier suchten. Zunächst bis Kungsbacka noch eine recht nette Strecke, und auch Kungsbacka selbst ist recht sehenswert. Wieso der Bikeline Radführer dann aber empfiehlt, die Halbinsel um Gottskär keinesfalls auszulassen und damit der offiziellen Wegführung des Kattegatleden zu folgen, ist mir schleierhaft. Der Radweg führt hier eigentlich nur der Straße entlang, sehr oft bergauf und gegen den Wind, und Gottskär ist ein ganz netter Fischerort, aber mehr dann auch nicht. Meine Empfehlung wäre also, diesen doch an die 25 Kilometer langen Umweg auszulassen und direkt von Kungsbacka nach Vallda zu fahren – man verpasst hier nichts und kann seine Kräfte in Sinnvolleres investieren. Übernachtet haben wir letztendlich wunderschön und sehr originell – in einem Yoga Retreat außerhalb Valldas. Mitten in der Natur mit Blick aufs Meer. Wir wurden hier sehr freundlich aufgenommen, die Welt mit nur vegetarischem Essen, keinem Kaffee, keinem Alkohol und Porridge ohne Zucker, Meditationsphasen ohne elektronische Geräte ist für mich zwar eine sehr fremdartige, aber wir hatten beim Abendessen sehr nette Gespräche mit angenehmen Leuten – es gibt unterschiedliche Wahrnehmungen der Umgebung und auch von sich selbst, und für mich das Entscheidende ist, dass jeder mit der Art, wie er Alles wahrnimmt, glücklich und zufrieden ist. Das scheinen unsere Yoga Gastgeber zu sein, und das bin ich selbst auch auf meine Art, wie ich feststellte. Mit meiner ersten Yoga Lesson am nächsten Morgen, die ich vor Allem körperlich anstrengend fand und die mich eher nicht so mit einer Wirbelsäule, die sich wie eine Blume dem Himmel öffnet und mit ihm eins wird zurückließ, hatte ich eine gänzlich neue Erfahrung. Und wie mein Freund Harry immer so schön in seinem herzerfrischenden Positivismus mit strahlendem Grinser postuliert, „meinen Horizont mal wieder ein Stück erweitert“. Die gegenseitige Sympathie zwischen den Yogis einerseits und den auch für sie bemerkenswerten „Bikers from Austria“ andererseits war gegeben, und entsprechend bereichernd war das Erlebnis Yoga Camp.
Tullen 8:2 Bistro – sehr nettes stylishes und modernes Bistro am Hauptplatz von Kungsbacka mit guten Fischgerichten, einer feinen Kuchenauswahl und mehr.
https://www.tullencafeochbistro.se/
Unser Yoga Camp mit Übernachtung – mit Frühstück und Abendessen und Morning Yoga Lesson
https://www.yoga-retreats.se/
*Tag 6: Vallda – Göteborg (35 km)
Die Zieletappe führte zunächst durch das hübsche Särö und zieht sich dann dem Meer entlang Richtung Göteborg. Die Stadteinfahrt durch schöne und weniger schöne Vororte zieht sich noch etwas dahin, ehe der Kattegatleden direkt beim Hauptbahnhof endet. Göteborg selbst hatte für mich 2 Gesichter – die Innenstadt einerseits – unspektakulär. Wenig Schönes, sehr funktionale Gassen und ein paar Kanäle. Dafür, andererseits, sehr nett, entspannt und weltoffen die zentrumsnahen Viertel Haga und Vasa rund um die Uni. Schöne Holz-und Backsteinbauten, sehr viele gemütliche Lokale und Cafés, viele Grünflächen, lockere Stimmung.
Sjöbaren – sehr gut für Fisch und Seafood in der lebendigen Hauptstraße von Haga.
http://www.sjobaren.se/
Caleo – mediterran angehauchtes Restaurant in der Vasastad von Göteborg – perfekt für den letzten Abend. Herrliche Küche wie Honig glasierte Entenbrust oder Lachs in Sashimi Qualität.
http://www.caleo.se/
Übernachtet haben wir nochmal über Airbnb, in einer sehr stylishen Wohnung in Vasa. Tolles Interieur mit schönem Balkon, ringsum viele Geschäfte und nette Pubs, Cafés und Restaurants. Perfekte Basis für Göteborg.
https://www.airbnb.de/rooms/35624750?source_impression_id=p3_1562148536_SeAeXf4YGRpFe5r7