Mauritius Airport, Mauritius, 18.40 Uhr
Gewittrig, 30 Grad
Puh, das ist ein langgezogener Tag. Hatte ich mir schon am Papier gedacht, dass die Anreise nach Réunion sehr aufwändig ist, so spüre ich das jetzt gerade am eigenen Leib. 2 Stunden Flug von Cape Town nach Durban, dort 3 Stunden warten, 3.20 von Durban nach Mauritius, wo ich jetzt wieder 3 Stunden warten muss. Eine super tolle Verbindung hierher gibt es eigentlich nicht, und hätte ich vorher gewusst, dass die AUA ab kommendem Herbst eh wieder nach Mauritius fliegen wird, hätte ich definitiv bis dahin gewartet, Réunion einen Besuch abzustatten. Nun ja, jetzt ist es zu spät – und ich bin nur noch eine knappe Flugstunde entfernt.
La Réunion also – warum ausgerechnet La Réunion? Hm, die erste Überlegung war - Achtung, jetzt kommt die arrogante Meldung zum Tag ;-) - dass ich auf Mauritius eigentlich sowieso schon 4 Mal war – und so fiel mein Auge zwecks Urlaubsabschluss auf das zirka 200 Kilometer von hier entfernte kleine Eiland mitten im Indischen Ozean.
Ein paar Eckdaten zur Insel kann ich ja schon mal präsentieren: La Réunion gehört als sogenanntes „DOM“ (Département d’outre mer) zu Frankreich – als ganz normale Provinz. Folglich ist es Teil der EU (der südlichste übrigens!), man zahlt mit Euro. Straßenmäßig hupfe ich wieder auf die rechte Seite, Lenkrad technisch dafür nach links, aber ich bin da ja bekanntlich flexibel ;-) Die Insel hat rund 820.000 Einwohner, und die sind angeblich eine bunte „Metissage“, also eine Mischung verschiedener Volksgruppen und Ethnien - daher auch der Name – La Réunion – die Vereinigung. Im Gegensatz zu Südafrika sind Mischehen dort angeblich ganz normal, was sehr zur entspannten Stimmung beitragen soll. Gesprochen wird natürlich auch Französisch, wobei die Umgangssprache „Créole“, Kreolisch, ist. Das ist eine stark vereinfachte Form des Französischen, wobei sich Wörter der verschiedenen Einwanderergruppen darunter gemischt haben. Wieviel ich also vom lokalen Französisch verstehen werde, bleibt abzuwarten. Landschaftsmäßig soll La Réunion nicht die klassische Badeinsel wie Mauritius sein, es gibt natürlich sehr wohl Strände, die aber nicht unbedingt zur internationalen Spitzenklasse zählen sollen – das Meer ist an vielen Stellen rau und wild. Dafür gibt es Vulkane, die über 3000 Meter aus dem Indischen Ozean aufragen und für eine äußerst spannende und abwechslungsreiche Landschaft sorgen sollen, schöne Dörfer und glühende Lava. Und, nicht zuletzt wegen der umständlichen Anreise und der nicht so spektakulären Strände – auch nicht sehr viel Tourismus – was für mich sehr sympatisch klingt. Man darf gespannt sein, wie sich diese Beschreibung für mich in der Realität dann darstellen wird.
Da es im Vergleich zu Südafrika 2 Stunden später ist (und zu Europa somit um 3) wird es gerade schon wieder dunkel, und ich lande erst knapp vor 23 Uhr. Ich übernehme dann noch meinen Mietwagen und düse 80 Kilometer an die Südspitze der Insel, nach St. Pierre, die, so heißt es zumindest, hübscheste Stadt Réunions. Dort bin ich in einem Guesthouse mit nur 2 Zimmern – und die Besitzerin, Nadia, erwartet mich zwischen Mitternacht und 1 Uhr Früh. Wäre kein Problem, meinte sie. Na, vielleicht tut sich da ja, Isabella, eine weitere Lusine auf ;-)
Wie das Alles gelaufen ist und über meine ersten Eindrücke dann im folgenden Kapitel!