Es war ein schöner sonniger Tag, den ich zu einem vielseitigen Programm nutzte.
Zunächst besuchte ich den Zürcher Hausberg, den Uetliberg. Er erreicht immerhin eine Höhe von gut 850 Metern und bietet mit einer markanten Aussichtsplattform einen phantastischen Blick auf Zürich und den gesamten Zürichsee mit den verschneiten Alpengipfeln im Hintergrund. Den traumhaften Ausblick kann man auf einem ausgedehnten Netz an Wanderwegen genießen, dazu gibt es auch mehrere Ausflugsrestaurants. Der Uetliberg ist leicht zu erreichen, in rund 20 Minuten Fahrzeit fährt die Uetlibergbahn (im Jargon der Einheimischen kurz das "Bähnli" genannt) fast zum Gipfel. Die Bahn ist Teil des Zürcher S-Bahnnetzes und verkehrt ab Zürich Hauptbahnhof als S10 mit Uetliberg als Endstation.
http://www.uetliberg.ch/
Im Anschluss nutzte ich die Gunst der Stunde, dass heute internationaler Museumstag ist, an dem der Eintritt ins Landesmuseum gratis ist (sonst 10 CHF für Erwachsene). Dabei sah ich mir die World Press Photo, die hier gerade Station machte, an, sie zeigt besonders eindrucksvolle und ausdrucksstarke Pressebilder von Journalisten aus aller Welt aus dem Jahr 2016. Höchst interessant anzusehen, teils skurril, teils sehr ergreifend und teils nur sehr schockierend - jedenfalls unter die Haut gehend. Besonders als ich mir die Szenen von der griechisch-mazedonischen Grenze ansah, merkte ich, wie in mir die Wut auf unseren viel gefeierten Kotzbrocken von Außenminister, das Bubi aus dem 12. Bezirk, der an dieser menschlichen Tragödie federführend beteiligt war und auch noch stolz drauf ist, hoch kochte. Die World Press Photo ist eine Wanderausstellung, die in Wien von 15. September bis 22. Oktober in der Galerie Westlicht Station machen wird. Sehr empfehlenswert!
https://www.worldpressphoto.org/
Dann überkam mich noch der Hunger, und da kam es mir durchaus gelegen, dass wenige Gehminuten entfernt das Industriequartier, Zürichs Bobo-Viertel, liegt. Hier kann man lokalmäßig aus dem Vollen schöpfen, und ich landete im Garten eines besonders gemütlichen vietnamesischen Restaurants, herrliche Nudelsuppe mit Ente und Pak Choy! Die Auswahl ist frisch und gut, das Lokal offensichtlich beliebt und gut gefüllt, und das Preisniveau schweizerisch (heißt: Hauptspeisen um die 25 CHF).
https://www.cochinchin.ch/
Wie ihr seht, auch in Städten, die man schon sehr oft besucht hat, kann man sich immer wieder ein schönes und abwechslungsreiches Programm zusammenstellen, und wenn man nicht den Druck hat, irgendwelchen Sehenswürdigkeiten nachjagen zu müssen, weil man sie ohnehin schon kennt, kann man das umso mehr genießen!