Nachdem ich Cinque Terre verlassen hatte, sehr früh am Mittwoch, fuhr ich direkt ins berühmte San Gimigniano. Die Stadt, die klischeehafter nicht sein könnte für die Toscana, die auf einem Hügel klebt und deren charakteristische Türme sich über die Weinberge erheben. Es war gut, dass ich so früh dort war, denn so bekam ich auch noch ohne Probleme einen Parkplatz. Die mittelalterlichen Gassen sind sehr hübsch, und besonders ein ruhiger Garten voller Olivenbäume, in dem eine angenehme leichte Brise wehte und der einem die Toscana zu Füßen legte, tat dem Gemüt sehr gut. Zu Mittag allerdings liefen hier auch heuer die Menschenmassen auf, sodass ich von dannen zog, um mir Inspiration von unbekannteren, nicht minder schönen Orten zu holen, wie Colle Val d’Elsa oder dann auch Castellina in Chianti. Steinerne Gassen, blühender Oleander, ruhige Vinotheken ohne Touristenflut – so ist mir das lieber.
In Castellina traf ich dann auch bereits Karin mit ihrer Familie und einer weiteren befreundeten, ebenso vierköpfigen Familie. Alle 8 hatten sie sich in der Nähe von Castellina ein Haus gemietet, und dahin fuhren wir nun. Was soll ich sagen – wie im Bilderbuch. Man erreicht das Haus über eine schlechte und zerfurchte Schotterstraße entlang einer Zypressenallee, findet sich wenig später in einem Eichenwald auf einem Anwesen voller Oliven-und Feigenbäume sowie üppiger Rosmarinsträucher wieder, ein Swimming Pool sorgt für Abkühlung und in der Nacht schauen neben Katzen und Kröten auch Rehe vorbei. Idylle pur, die vergessen lässt, dass Corona ist. Wir grillten, verbrachten einen schönen Abend bei Chianti und Brunello, führten gute Unterhaltungen und hatten es schön. In der Früh war ich zeitig auf wie immer, genoss das Morgenlicht und führte mit Händen und Füßen und Resten von Italienisch, die ich noch irgendwie rudimentär aus meinen hintersten Gehirnwindungen hervorkramte, eine interessante Konversation mit dem Besitzer des Anwesens. Auch er erzählte mir, wie sehr sich Italien durch Corona verändert hat und wie traurig und deprimiert ihn das macht. Mit meinen Impressionen war ich so also nicht alleine, auch Karin und die beiden Familien nahmen diese Wesensänderung des Landes auf gleiche Weise wahr.
Hingerissen zwischen der Schönheit und der Friedlichkeit dieses Platzes und den Erzählungen des Besitzers, machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg. Auf diesem, der mich im Endeffekt zurück zum Flughafen nach Bologna führen sollte, lag Santa Sofia. Stefano war mit seiner Familie nicht da, das wusste ich, dass sie gerade auf Sardinien urlauben. Aber ich hatte seine Eltern schon viele Jahre nicht mehr gesehen und überraschte sie mit meinem Besuch. Die Freude, dass ich extra gekommen war, um ihnen Hallo zu sagen, war Guerrino und Graziella anzusehen, und es fiel ihnen schwer, mich nicht zu umarmen. Ich aß mit ihnen Mittag, im Restaurant wurden wir als nicht gemeinsamer Haushalt zwar an denselben Tisch aber weit auseinander platziert. Einfach komplett gegen die Mentalität, das Distanzierte, Guerrino klopfte mir auch bei jeder Gelegenheit auf die Schulter, ich blieb so gut es geht auf Distanz, schließlich gehören beide zur gefährdeten Altersgruppe und ich wollte sie natürlich nicht einem Risiko aussetzen. Auch hier wieder, hin und hergerissen, die Freude des Wiedersehens einerseits und das unnatürlich Distanzierte andererseits, ein Gegensatzpaar, das schon starke Emotionen weckt. Trotzdem war ich froh, vorbeigeschaut zu haben, eigentlich hätten wir uns ja heuer im Rahmen unserer jährlichen Zusammenkunft Anfang Mai hier treffen sollen, nachdem das ausgefallen war, hatte ich den Besuch wenigstens im kleinen Rahmen nachgeholt.
Und so fuhr ich mit gemischten Gefühlen gen Bologna, wo ich mein Auto zurückgab und am Ende überpünktlich heim flog. Es war schön in Italien, nicht einsam sondern sehr gut besucht. Ein gewisses Aber bleibt zurück, und beim nächsten Mal will ich Italien wieder so sehen, wie ich es kannte und liebte. Nachdem unser unfehlbarer Heiland ja verkündet hat, dass im Sommer 2021 wieder alles gut sein wird, wird das bestimmt so sein, und dann kehre ich zurück und hoffe, „mein“ Italien wieder vorzufinden, in all seiner Imperfektion und Grandezza.
Im Folgenden nun aktuelle Informationen für eure nächste Italienreise.
- Land und Leute
Italien hat eine Bevölkerung von etwas über 60 Millionen auf einer Fläche, die knapp viermal jener Österreichs entspricht. Das Land ist also wesentlich dichter besiedelt, verfügt über mehrere Großstädte. Gegliedert ist es in Regionen, Provinzen und Gemeinden, ich habe im Zuge meiner diesjährigen Reise 3 Regionen besucht. Die Cinque Terre liegen im schmalen Küstenstreifen Liguriens, danach war ich in der Toscana, und Bologna und Santa Sofia befinden sich in der Emilia-Romagna. Italien ist ein katholisches Land, im Norden stark industrialisiert, Mode und Lebensmittelproduktion sind weltberühmt. Während Norditalien zu den wohlhabendsten Gegenden Europas gehört, zählt der Süden zu den ärmsten – der Gegensatz sorgt auch innerhalb des Landes immer wieder für politischen Sprengstoff. Ein wichtiger Sektor ist auch der Tourismus, kaum ein Land hat so eine reichhaltige Geschichte und so viele kulturelle Highlights zu bieten wie Italien. Während der Tourismus an der Küste und in Regionen wie der Toscana auch heuer stark war (und mir immer noch fast zu viel), sind Städte wie Rom oder Venedig angeblich wie leergefegt. Ein Phänomen, das sich in fast allen Ländern heuer beobachten lässt, dass eher die Städtetouristen, die zu einem nicht kleinen Teil aus Übersee kommen, ausbleiben, während die restlichen Regionen von lokalem Tourismus und Besuchern aus dem nahen europäischen Ausland stark frequentiert sind.
Dass Italien, von Corona besonders schwer getroffen, da sich hier das Virus zu Beginn der Pandemie lange unbemerkt verbreiten konnte und die Risikogruppen und Spitäler mit voller Wucht traf, sich stark verändert hat, habe ich oben schon in meinen Ausführungen beschrieben, ich hoffe sehr, es findet das wieder, das es immer ausgemacht hat.
- Herumkommen und Verkehr
Das Verkehrsaufkommen in Italien ist sehr hoch. Das Land mit seinen vielen Ballungsräumen ist über mehrere Flughäfen gut erreichbar, für die Cinque Terre wäre Genova (GOA) der nächstgelegene Airport, dorthin gibt es von Wien allerdings mit Ausnahme saisonaler Charter keine Direktflüge. Gut erreichbar ist die Gegend daher über Milano (MXP) oder Bologna (BLQ). Für die Toscana kommen auch Bologna ebenso infrage wie Firenze (FLR), auch Pisa (PSA) verfügt über einen kleinen internationalen Flughafen. Es gibt also mehrere Optionen, Italien von Wien aus auf dem Luftweg zu erreichen.
Ebenso eine Option ist es, mit der Bahn nach Italien zu fahren. Von Wien aus verkehren direkte Züge nach Bologna oder Firenze. Für die Cinque Terre ist die Bahn sogar das optimale Verkehrsmittel, die Züge verkehren zwischen La Spezia und Levanto sehr regelmäßig und halten dabei in allen 5 Orten der Cinque Terre, eine Einzelfahrt kostet dabei einheitlich 4 EUR, nimmt man eine Tageskarte der „Cinque Terre Card“, so hat man um 16 EUR unlimitierte Bahnfahrten zwischen den Orten, den Eintritt für den Wanderweg Sentiero Azzurro sowie die lokalen Busse inkludiert. Die Bahnhöfe befinden sich dabei stets mitten in den Orten, Ausnahme ist Corniglia, das hoch auf dem Hügel thront, dorthin ist es vom Bahnhof ein steiler und langer Aufstieg (gut zu wissen, wenn man eine Unterkunft dort bucht). Die Cinque Terre Card kann man, um Wartezeiten zu vermeiden, auch online kaufen, ebenso wie Einzeltickets über eine Ticket App der italienischen Bahn.
https://www.trenitalia.com/de.html
https://www.cinqueterre.eu.com/de/cinque-terre-card
Überregional ist die Bahn in Italien zwischen den Städten ein gutes Verkehrsmittel, dank vieler Schnellverbindungen mit den eleganten, von Ferrari entworfenen, High Speed Trains Frecciarossa, kommt man schnell und vergleichsweise günstig voran.
Für das Erkunden einer Region ist der Mietwagen wie immer das Mittel der Wahl (bzw kann man ab Österreich auch gut mit dem eigenen Auto anreisen). Meinen Fiat Panda ab/bis Bologna Airport, ein optimales Gefährt für die schmalen und kurvigen Straßen der ländlichen Regionen und kleinen Orte, hatte ich bei Interrent via www.billiger-mietwagen.de gebucht und es lief Alles glatt.
Autofahren in Italien macht zum Großteil Spaß, die Straßen sind abseits der Hauptstrecken zwar oft kurvig und nicht immer im besten Zustand, aber das ist auch Teil des Pakets. Autobahnen, grün gekennzeichnet, sind mautpflichtig, dabei zieht man beim Einfahren ein Ticket und bezahlt dieses bei der Ausfahrt, am einfachsten bei den Selbstbedienungsschaltern mit Kreditkarte. Für Italiener gibt es auch das elektronische Mautsystem „Telepass“, das ein Anhalten mit der entsprechenden Box im Auto überflüssig macht.
Von Autofahrten in die Cinque Terre ist dringend abzuraten. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt, die Parkplätze oft voll und wenn man doch einen Platz bekommt horrend teuer. Hätte ich mein Auto in Riomaggiore geparkt, hätte mich das für 2 Tage glatte 70 EUR (!!!) gekostet! Sehr günstig ist es auch in La Spezia am Bahnhof nicht, auch hier zahlte ich im Endeffekt 50 EUR, und auch ist nicht gesichert, dass man dort einen Platz findet, bei mir klappte es auch erst beim zweiten Versuch. Wer kann, kommt besser gleich mit dem Zug und erspart sich das Tamtam ums Auto in der überlaufenen Touristenregion.
Benzin ist in Italien sehr teuer, der Liter Super kostet in Selbstbedienung zirka 1,40 EUR, bei Bedienung manchmal bis zu 1,80 EUR! Die meisten Tankstellen abseits der Autobahnen haben nur noch Selbstbedienungsautomaten, nur in wenigen zahlt man noch drinnen im Shop. Das Problem der Automaten ist, dass internationale Karten dort oft nicht funktionieren, schiebt man Bargeld ein, weiß man nicht, wieviel man braucht, wenn man volltanken will – und Restgeld gibt es keines. Insgesamt ein wenig mühsam.
- Einreise
Italien ist EU- und Schengenmitglied. Dass das im Jahr 2020 nicht viel zu bedeuten hat, habe ich ja schon mehrfacht erwähnt, unbedingt tagesaktuell checken, wie die Einreisebestimmungen gerade lauten. In meinem Fall war Italien-Österreich beidseitig Quarantäne frei zu bereisen, in beiden Richtungen händigen die Behörden, wenn man den Luftweg wählt, ein Kontaktdatenformular aus, das auszufüllen und abzugeben ist. Das war es aber auch schon. Auf dem Landweg dürfte es sich noch unkomplizierter gestalten, dafür sind eventuelle Grenzstaus einzuplanen.
- Infrastruktur und Strom
Hier gibt es keinerlei Engpässe, in den Cinque Terre gibt es zur Selbstversorgung nur kleine Lebensmittelgeschäfte, während es in größeren Städten natürlich auch riesige Supermärkte gibt. Ansonsten findet man Alles, das man braucht, problemlos, die Öffnungszeiten sind insgesamt großzügiger bemessen als in Österreich. Steckdosen gibt es noch ein paar der älteren, an denen nur unsere dünnpoligen Stecker passen, immer häufiger werden diese aber ersetzt durch neuere Modelle, wo auch unsere Schuko Stecker passen. Mit einem Adapter ist man ganz auf der sicheren Seite, sollte das einmal noch nicht der Fall sein.
- Sprache
Italienisch, die schöne, melodische romanische Sprache, deren Klang sogar aus dem Symbol des Corona Jahres, der „mascherina“, etwas Schönes hervorzaubert.
Mittlerweile kommt man in touristischen Gegenden auch mit Englisch schon sehr gut zurecht, das Level von Italienern, die in ihrem Umgang nur wenig mit ausländischen Gästen in Berührung kommen, ist aber nach wie vor sehr bescheiden bis gar nicht vorhanden.
- Sicherheit und Gesundheit
Früher war Italien berühmt für Einbrüche ins Auto. Das hat sich mittlerweile normalisiert, in Städten muss man im Alltag nicht mehr oder weniger aufpassen als anderswo auch.
Zum Gesundheitsbereich kennt man in Italien 2020 nur ein Thema – Corona. Die Maßnahmen sind sehr streng und werden extrem diszipliniert befolgt. Auf Bahnhöfen oder Flughäfen werden Sitze blockiert, damit sich Menschen nicht direkt nebeneinander setzen können. Geht man in Begleitung ins Restaurant, wird drauf geachtet, dass Personen, die nicht aus einem Haushalt sind, auf dem gleichen Tisch 1,5 Meter getrennt sitzen. In Zügen gibt es Türen nur zum Einsteigen und andere nur zum Aussteigen, beide deutlich markiert. In kleinen Geschäften wie Lebensmittelläden wird penibel darauf geachtet, dass nicht mehr als 2 Personen gleichzeitig in diesen aufhältig sind und dass sich die Kunden am Eingang die Hände desinfizieren. Maskenpflicht herrscht in allen geschlossenen öffentlichen Räumen, in Lokalen auch im Freien. Die Maske ist zu tragen, bis man an seinem Tisch sitzt und auch immer, wenn man zwischendurch aufsteht. Sitzt man mit haushaltsfremden Personen im selben Auto, muss ebenfalls die mascherina aufgesetzt werden. Selbst im Freien ist Maskentragen zwar nicht verpflichtend, wird aber doch sehr häufig praktiziert. In Summe ist man hier wesentlich eingeschränkter als in Österreich.
- Geld und Preise
Italien ist Mitglied der Eurozone. Das Preisniveau ist in Summe höher als bei uns, speziell Benzin ist extrem teuer, aber auch Preise in Restaurants oder für Übernachtungen nicht gerade günstig. Das gilt ganz besonders für sehr touristische Gegenden wie die Cinque Terre, hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht immer angemessen sondern oft überteuert.
Man findet in Italien zahlreiche Bankomaten, Italiener selbst sind eher Barzahler, wobei Kreditkarten aber bis auf kleine Märkte oder Eisgeschäfte praktisch überall akzeptiert werden (manchmal in Bars mit einem Mindestumsatz von 10 oder 15 EUR). So gesehen kam ich sehr gut, mit Ausnahmen für ein paar Kleinigkeiten, bargeldlos über die Runden.
- Unterkunft
Wie schon erwähnt, die Unterkunftspreise in den Cinque Terre sind überzogen. Meine Wohnung in Riomaggiore, die ich über Airbnb gebucht hatte, war in Ordnung, lag in einer netten kleinen Seitengasse, in der es am Abend allerdings keinesfalls ruhig war, da überall laute Musik spielte und die vielen jungen Leute bis spät in die Nacht sangen und quatschten. Vielleicht ist es im Herbst ruhiger, und auch die Lage war top. Eine wirkliche Empfehlung gebe ich trotzdem nicht aus.
Eine beliebte Möglichkeit, im Landesinneren unterzukommen, speziell in der Toscana aber auch in weniger bekannten Regionen Italiens wie Umbrien oder Marken, ist es, sich wochenweise ein Ferienhaus zu mieten. Jenes von Karin und ihrer Familie war top ausgestattet (4 Schlafzimmer mit 8 Betten, also ideal für 8 Leute), idyllisch gelegen und mit Swimming Pool, wenn man also stationär bleiben will, ein wunderbares Ambiente für seine Ferien in der Nähe von Castellina in Chianti.
https://www.lacapannuccia.it/la-capannuccia-de.php
- Küche
Was muss man schon groß sagen zur Küche Italiens – sie ist die wohl bekannteste und sicher auch eine der besten der Welt. Wobei man auch in Italien aufpassen muss. Ich fand das Essen in den Cinque Terre okay aber eigentlich nicht herausragend, egal, wo ich aß, war das meiste doch sehr auf Massentourismus denn auf individuelle Spitzenküche ausgerichtet, die Qualität meiner Spaghetti Frutti di mare immer eher durchschnittlich. Für Italien etwas enttäuschend. Regionale Spezialitäten in Ligurien sind Focaccia eher als Pizza, bekannt sind auch gesalzene Sardellen und die spezielle Form der Pasta namens „Trofie“, am besten mit dem lokalen Pesto Genovese. Im Landesinneren des Toscana findet sich neben den klassischen Pastavarianten ganz besonders Wild auf der Speisekarte. Ein beliebter Snack in der Emilia Romagna ist neben Pizza die Piadina. Fast überall bekommt man in Restaurants in Italien langweiliges Weißbrot auf den Tisch gestellt, das praktisch immer als „Coperto“ (Gedeck) verrechnet wird. Dafür muss man eigentlich nirgends Trinkgeld geben.
Die Qualität von Fleisch, Obst und Gemüse ist generell sehr gut, Pfirsiche schmecken beispielsweise um Klassen besser als hierzulande. Auch die Käseauswahl ist ausgezeichnet, weniger beeindruckend aus meiner Sicht die Bäckereien – weder gibt es eine besondere Vielfalt an Brot noch an Kuchen und Torten.
Am besten aß ich im Endeffekt im Landesinneren abseits der Haupt Touristenströme…
L’angolo di Spaia – feine Osteria und Weinbar in Colle Val d’Elsa – hausgemachte Papardelle mit Hirschragout waren sehr fein.
https://www.facebook.com/langolodiSapia/
La Contessa – in Santa Sofia. Völlig schnörkellos, hier war ich mit Guerrino Mittagessen, hier gibt es praktisch keine Touristen, dafür nur frische lokale Ware auf dem Teller. Die Crostini mit verschiedenen Cremen wie Zucchini oder Steinpilzcreme waren ebenso hervorragend wie die danach folgende Pasta. Auch der Hauswein – buonissimo!
https://www.tripadvisor.at/ShowUserReviews-g1515257-d3530193-r219029233-La_Contessa-Santa_Sofia_Province_of_Forli_Cesena_Emilia_Romagna.html
- Klima und Landschaft
Das Klima Italiens ist mediterran, die Sommer sind heiß, für mich war es im August extrem angenehm, da auch die Abende sehr lau waren. Die Vegetation ist sehr schön, Olivenbäume, Wein-und Obstbau, Eichenwälder, Pinien, Zypressen, der Duft frischer Kräuter wie Rosmarin oder Oregano stets in der Luft. Auch die Landschaft ist anmutig, sanfte Hügellandschaft, an deren Spitze die alten Dörfer kleben im Landesinneren, die Cinque Terre mit ihrer spektakulären Steilküste, dem Bild aus malerischen Orten, wilden Steinmauern, Weinterrassen und Fischerhäfen bezaubernd. Generell ist Italien ein abwechslungsreiches und schönes Land – auch die diesmal bereisten Gegenden erfüllen alle Klischees.
- Sehenswertes
- Die Cinque Terre sind in jedem Fall einen Besuch wert, auch wenn ich dringend die Vor-oder Nachsaison empfehlen würde. Die Besuchermassen im Sommer sind zu viel, selbst im Corona Jahr. Wenn man die Cinque Terre besucht, sollte man alle 5 Orte ansehen, ab La Spezia sind das Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso. Man kann wunderbar die Küste entlang wandern, ich nahm mir einen ganzen Vormittag Zeit für den Abschnitt des „Sentiero Azzurro“ von Monterosso über Vernazza nach Corniglia. Dieser Abschnitt ist schweißtreibend, mit steilen steinernen Treppen und herrlichen Ausblicken. Der Sentiero Azzurro ist kostenpflichtig, kostet 7,50 EUR pro Tag, das Ticket wird an den Eingängen nach den Orten kontrolliert. Nimmt man die Cinque Terre Card, ist der Eintritt im Preis inkludiert. Das wohl hübscheste der 5 Dörfer ist Vernazza, das idyllisch auf einem Felsen auf einer Landzunge liegt.
- In der Toscana reihen sich die weltbekannten Sehenswürdigkeiten aneinander, Firenze oder Siena haben wohl keine Vorstellung nötig. Ebenso bekannt ist San Gimigniano mit seinen vielen Türmen, hier sollte man vor 10 oder nach 16 Uhr anreisen, sonst sind die Parkplätze voll und die Besucherströme ergießen sich durch die Straßen. Nicht so bekannt und daher viel ruhiger aber mindestens genauso schön sind Colle Val d’Este oder auch Castellina in Chianti.
- Santa Sofia – der Ort in der Romagna, wo meine Freunde leben. Es gibt hier nichts Besonderes, aber genau das ist das Besondere daran, es ist ein stinknormaler italienischer Ort mit Piazza, einer Bar, ein paar guten Restaurants. Umgeben von hügeliger Landschaft, trifft man hier kaum jemanden, der Englisch spricht, wer wirklich nach Italien will, kommt genau hierher.