Auch der Flug verlief dann in knapp 9 Stunden ereignislos und verging relativ schnell. Und wir waren pünktlich in Wien. Das heißt, abgesehen von den verflixten 24 Stunden war unsere Reise großartig, und über die 24 Stunden konnten wir zum Großteil schon ob der Skurrilität der Situation lachen, als wir noch mittendrin waren und stundenlang vor dem Polizeirevier warteten – immerhin ja mit Palmenstrand unmittelbar dahinter ;-) Was dann noch dazu kommt – das ist eine dieser berühmten „Stories to tell“, und wenn wir in ein paar Jahren über unsere Seychellen Reise reden werden, wird das bestimmt das, was uns prägend in Erinnerung bleiben wird. Warum die prinzipiell negativen Ereignisse, Situationen, in denen irgendetwas nicht komplikationslos wie am Schnürchen gelaufen war, meistens die sind, die sich stärker in unsere Gehirne einbrennen als die traumhaften Sandstrände, müssen uns Psychologen erklären. Anyway, es war sehr schön, es war sehr heiß, und wenn ihr schöne Strände sehen wollt und etwas zu viel Geld übrig habt – dann sind die Seychellen euer Ziel. Viel schneller und einfacher erreicht man kein Tropenparadies ab Wien!
Jetzt findet ihr im Anschluss, bevor wieder für eine Weile Blogpause einkehrt, natürlich noch alle wichtigen Reiseinfos zu Mahe kurz zusammengefasst…..
- Eckdaten
Mahe ist die größte Seychellen Insel, auf der sich auch die Hauptstadt Victoria befindet und wo auch der Großteil der Seychellois lebt. Dennoch ist die Ausdehnung überschaubar, denn von der Nord-zur Südspitze beträgt diese gerade mal 35 Kilometer, in Ost-West-Richtung maximal 15.
- Herumkommen und Verkehr
Wie schon erwähnt, befindet sich auf Mahe der internationale Flughafen der Seychellen (SEZ). Heuer erstmalig gab es im Winterflugplan einen wöchentlichen Direktflug von Austrian Airlines ab Wien. Die Flugdauer beträgt rund 9 Stunden.
Auf Mahe selbst ist das Mietauto das geeignetste Fortbewegungsmittel, um möglichst viel zu sehen. Es gibt auch hier ein Netz an Bussen, mit dem ich mich aber nicht näher auseinandergesetzt habe. Die Straßen auf Mahe sind grundsätzlich in gutem Zustand, allerdings durchwegs kurvig und eng, sodass man, wenn man ein Auto mietet, darauf achten sollte, dass dieses nicht zu breit ist. Ein größeres Auto wie wir es zu Beginn hatten ist ungeeignet für die lokalen Gegebenheiten und mehr ein Hindernis als eine Hilfe, denn damit wird jedes Ausweich- oder Wendemanöver zur Herausforderung. Mit einem Kleinwagen ist man am besten bedient. Auch ist die lokale Fahrweise zu berücksichtigen, die Bewohner fahren meist zu schnell im Verhältnis zur Beschaffenheit des Terrains, sodass unser geköpfter Rückspiegel kein Zufallsprodukt war. Defensives Fahren ist bei Begegnung mit anderen Verkehrsteilnehmern angebracht! Stets ist auch auf Fußgänger und Hunde zu achten sowie auf plötzlich anhaltende Fahrzeuge, die einfach mitten auf der Fahrbahn ihr Auto abstellen. Auf den Seychellen herrscht Linksverkehr, Tempolimits liegen zum Großteil bei 65 außerhalb und bei 40 km/h im Ortsgebiet. Die Limits werden von den Einheimischen nicht immer befolgt. Tankstellen gibt es quer über die Insel verteilt 6, die Benzinpreise sind etwas günstiger als bei uns, der Liter kostet etwa 18 SCR (gut 1 EUR).
- Einreise
Österreicher benötigen für die Einreise als Tourist für die Seychellen kein Visum, ein gültiger Reisepass ist ausreichend.
- Infrastruktur und Strom
Die Infrastruktur auf Mahe entspricht fast europäischen Standards. Das Stromnetz funktioniert zuverlässig, man verwendet die britischen Steckdosen (Typ G), ein Adapter ist daher notwendig. Wasser aus der Leitung ist chloriert, es gilt als trinkbar, man muss also vor Eiswürfeln keine Angst haben und kann das Wasser bedenkenlos zum Zähneputzen verwenden. Toilettenpapier kann man in der Toilette entsorgen. Das Handynetz funktioniert meist überall, WLAN ist zumindest bei den meisten Unterkünften verfügbar, in manchmal schwankender Qualität. Auf ganz Mahe findet man kleine, meist von Indern betriebene, Minimärkte mit einem beschränkten Sortiment und teilweise auch etwas größere Supermärkte, sodass man sich jederzeit gut selbst versorgen kann.
- Sprache
Auf den Seychellen gibt es 3 Amtssprachen, Englisch, Französisch und Kreolisch. Die Verkehrssprache der Seychellois untereinander ist Kreolisch, Englisch sprechen so gut wie alle Bewohner, sodass man hier problemlos zurechtkommt.
- Sicherheit
Der Lebensstandard auf den Seychellen ist der höchste Afrikas, es gibt hier keine wirkliche Armut. Entsprechend spielt Kriminalität auch auf der Hauptinsel so gut wie keine Rolle, man kann hier jederzeit durch Dörfer oder an Stränden entlang spazieren ohne Angst haben zu müssen, ausgeraubt zu werden. Auch gibt es keine gefährlichen Krankheiten wie Malaria, und giftige Tiere kommen hier ebenso wenig vor. Kurzum – außer vor der tropischen oft erbarmungslos herunter brennenden Äquatorsonne muss man sich vor nichts fürchten und kann seinen Urlaub unbeschwert genießen.
- Geld und Preise
Das Preisniveau auf den Seychellen ist relativ hoch. Unterkünfte, Restaurantbesuche, Lebensmittel – all das ist deutlich teurer als bei uns, mit 20 EUR muss man für ein Hauptgericht in einem Restaurant schon rechnen.
Die Währung ist die Seychellen Rupie (SCR), 1 EUR entspricht nach momentanem Kurs gut 17 SCR. Bankomaten gibt es auf Mahe ausreichend, um mit Maestro oder Kreditkarte an Bargeld zu kommen. Dazu werden sowohl Visa als auch Mastercard fast überall akzeptiert, vom Minimarkt über die Fähre bis hin zu praktisch allen Restaurants, Hotels und Gästehäusern oder Souvenirgeschäften. Die Akzeptanz ist im Alltag jedenfalls deutlich höher als in Österreich. Somit braucht man trotz hoher Preise nur wenig Bargeld, am ehesten für kleine Snacks an der Straße oder den Bus. AMEX wird weniger, Diners fast gar nicht akzeptiert.
- Unterkunft
Neben einiger größerer Resorts ist auf Mahe die typischste Unterkunftsart das Selbstversorger Apartment. Auch wir waren in einem solchen, das Hillside Retreat liegt super schön im Regenwald, die beiden Holzchalets, die vermietet werden, sind neu, top sauber, verfügen über eine voll ausgestattete Küche, eine wunderbare Terrasse mitten im Palmenwald, Vogelgezwitscher inklusive, und passen auch vom Preis-Leistungsverhältnis her absolut! Eine unbedingte Empfehlung für den Aufenthalt auf Mahe!
http://hillsideretreat.net/
- Küche
Vor allem herausragend sind hier frischer Fisch, frische Früchte und Fruchtsäfte. Dazu ist die kreolische Küche auch von indischem Einfluss geprägt, so finden sich zahlreiche Curries auf den Speisekarten.
Folgende Lokale gefielen uns ganz besonders.
- La Gaulette – ganz einfaches Lokal, an der Baie Lazare gelegen. Top frische Curries sind die Spezialität des Hauses, die auch mich als nicht unbedingt Curry Liebhaber absolut überzeugen konnten. Herausragend war zudem ein frischer Mango-Maracuja-Saft, der beste unserer Zeit auf den Seychellen! Dazu auch recht preiswert für hiesige Verhältnisse. Leider nur ein paar Infos auf Tripadvisor.
- Les Dauphins Heureux – die glücklichen Delfine. Eines der bekanntesten Lokale auf Mahe in Anse Royale. Liegt wunderbar am Strand mit schönem Garten, guter Fisch und Meeresfrüchte.
- Anchor Café – liegt an der Anse La Mouche ebenso fast direkt am Meer. Wunderbarer Garten, super tolle Küche mit frischem Fisch und kreolischen Spezialitäten. Bekannt auch für den hausgemachten Ananaskuchen, der eine unbedingte Empfehlung ist. Preislich etwas gehobener als die anderen beiden Optionen.
- Ocean Café – in Port Glaud am Meer gelegen. Ganz unscheinbar mit sehr freundlicher Bedienung, nett dekorierter Einrichtung und sehr frischem Essen! Auch hier liegt der Fokus auf Curries. Bietet auch Take Away an und scheint bei Einheimischen sehr beliebt zu sein!
- Klima und Landschaft
Das Klima auf den Seychellen ist tropisch, folglich ist es immer warm, tagsüber um die 30 Grad, in der Nacht immer über 25. Sprich, man braucht nur kurze Sachen und auch am Abend keine Weste.
Die Landschaft ist tropisch, auch Mahe ist im Landesinneren von Hügeln mit dichtem Regenwald überzogen, der hier zum Glück noch nicht abgeholzt wurde. Die Strände sind ganz besonders im Süden Mahes ebenfalls traumhaft weiß und türkis.
- Sehenswertes
- Strände…..
* Anse Intendance – unser Favorit im Süden Mahes. Entspricht jeglichem Klischee eines Traumstrandes, die Strömungen sind aber nicht zu unterschätzen. Etwas wenig Schatten.
* Anse Soleil – auch recht schön mit mehr Schatten durch zahlreiche Filao Bäume, erreichbar über eine steile Straße nach unten. Nettes Strandcafé.
* Police Bay – der schönste aller Strände – Palmen, Granitfelsen, türkis-blaues Wasser, kaum eine Menschenseele. Manko ist, dass er zum Baden leider ungeeignet ist wegen starker Strömungen und einiger Felsen.
- Victoria – die Hauptstadt der Seychellen ist nicht sehr groß, und es gibt auch nichts Herausragendes zu sehen, trotzdem empfiehlt sich ein kurzer Besuch, wenn man einmal etwas multikulturelles Stadtleben kennenlernen möchte. Sehr gepflegte und saubere tropische Kleinstadt.
- Sans Souci Road – die schönste Inselquerung mit dichter Vegetation, herrlichen Aussichtspunkten und einigen Wanderrouten, die man von hier aus in Angriff nehmen kann. Der halbstündige (pro Richtung) recht anspruchsvolle Copolia Trail ist empfehlenswert, hier wird man für einen schweißtreibenden Aufstieg über Wurzeln und Felsen mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Ebenfalls nett ist der kurze Nature Walk gleich neben dem Tea Estate.