Nun bleibt mir noch ein freier Tag, ehe der Alltag an Bord mich wieder hat. Auch der Mai Plan ist gut gefüllt, allerdings etwas besser aufgeteilt als es der April war, sodass er etwas bewältigbarer aussieht. Es kommt, wie es kommt, Ende des Monats gibt es meinen nächsten mehrtägigen Kurztrip, unsere alljährliche Radtour. Die führt uns diesmal durch Bayern, die Isar entlang. Spätestens danach gibt es also wieder Neuigkeiten hier! Bis dahin gibt es im Folgenden nun noch meine zusammengefassten Reiseinformationen für Lanzarote. Viel Spaß damit und seht euch das an - also nicht nur die Infos sondern auch die Insel! ;-)
Mein Inselguide zu Lanzarote
*Land und Leute
Lanzarote ist eine der kanarischen Inseln und gehört als Teil der gleichnamigen autonomen Region zu Spanien. Innerhalb der Inselgruppe ist sie die nordöstlichste, nur 140 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt im Atlantik. Die Insel hat etwas über 150.000 Einwohner, Inselhauptstadt ist Arrecife.
Lanzarote lebt, wie alle kanarischen Inseln, vom Tourismus. Der Entwicklungsstandard ist hoch, der immer wehende starke Wind wird in Kombination mit der ebenfalls reichlich scheinenden Sonne zur Energiegewinnung genutzt, Wind-und Solarparks findet man allerorts. Es wurde viel in Meerwasserentsalzungsanlagen investiert, sodass auch die Trinkwasserversorgung kein großes Problem mehr darstellt. Das Umweltbewusstsein ist hoch, es ist Alles blitzsauber und gepflegt, Müll wird getrennt und wiederverwertet, der sorgsame Umgang mit knappen Ressourcen ist selbstverständlich.
Die Kanaren befinden sich in der Westeuropäischen Zeitzone, es ist also eine Stunde früher als zu Hause und somit auch als auf dem spanischen Festland.
* Herumkommen und Verkehr
Lanzarote verfügt über einen internationalen Flughafen in Arrecife (ACE), der von allen Teilen Europas aus regelmäßig direkt im Charterverkehrt bedient wird. Aus Wien gibt es momentan 2 Mal die Woche eine Direktverbindung mit Lauda (Ryanair). Dazu fliegt Iberia auch im Linienverkehr nach Lanzarote.
Busverbindungen auf der Insel gibt es zwar, wenn man sie erkunden will, ist ein Mietwagen aber unerlässlich. Mein Angebot, das ich wie immer über www.billiger-mietwagen.de gefunden habe, kam diesmal vom Platzhirschen der kanarischen Autovermieter, CICAR (Canary Islands Car Rentals). Mein Alfa Romeo war in gutem Zustand und automatisch voll versichert, sodass ich erstmals in meinem Leben nicht einmal eine Kreditkarte für die Kaution hinterlegen musste. Super easy also und empfehlenswert.
https://www.cicar.com/EN
Sich auf Lanzarote zurechtzufinden, ist wirklich keine Hexerei, die Straßen sind bestens ausgebaut und in hervorragendem Zustand, um Arrecife herum gibt es sogar Autobahnen. Innerhalb einer Stunde ist man vom nördlichsten am südlichsten Punkt der Insel, somit gibt es eigentlich nie längere Fahrtstrecken zu bewältigen.
Das Tankstellennetz ist dicht, überall auf der Insel kann man also auftanken, und das zu relativ günstigen Preisen. Der Liter Benzin kostet in etwa 20 Cent weniger als in Österreich. Fahren hier ist ruhig und entspannt, und auch Parkplatzprobleme kennt man hier, abgesehen von den paar großen Touristenattraktionen, keine, man findet immer sofort einen Stellplatz für sein Vehikel, und gratis ist dieser dazu auch noch. Man musste nirgends für seinen Parkplatz zahlen, das habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen!
Radwege gibt es in den größeren Orten, zwischen diesen können Radfahrer nur die Straßen nutzen. Auf diesen ist dann ein "Achtung Radfahrer" Zeichen zu finden mit dem Hinweis, dass es sich hierbei um eine Hauptradroute auf Lanzarote handelt. Diese werden auch umfangreich befahren, fast ausschließlich von Rennradfahrern. Wo immer der Reiz darin bestehen soll, sich im Verkehr auf einem breiten Betonband mit dem Rad fortzubewegen. Für mich ist die Insel in dieser Hinsicht jedenfalls uninteressant.
* Einreise
Nachdem Lanzarote zu Spanien und damit auch zu Schengen gehört, gibt es hier an sich keine Auflagen. Covid mäßig wäre für Spanien eigentlich noch ein 3G Nachweis zu erbringen, wer über das Digitale Grüne Zertifikat der EU verfügt, muss sich auch nicht mehr vorher online registrieren. Auf Lanzarote interessierte sich niemand für irgendeine Form des Nachweises, lediglich eine Temperaturkontrolle musste man bei der Ankunft durchschreiten. Somit fast schon auflagenfrei - es geht in die richtige Richtung zurück zur Reisenormalität.
Zurück nach Österreich ist auch immer noch ein 3G Nachweis erforderlich, wobei dieser bei der Ankunft am Flughafen in Wien nur noch stichprobenartig kontrolliert wird.
* Infrastruktur und Strom
Die Infastruktur ist die eines westlichen Landes, um Arrecife und die größeren Ferienorte herum findet man sogar große Shopping Centers und Outletstores aller bekannten Marken, es gibt also nichts, das es nicht gibt. Supermärkte haben wesentlich großzügigere Öffnungszeiten als in Österreich. LTE Handy ist überall Standard ebenso wie WLAN. Spanien verwendet die selben Steckdosen wie wir, somit auch kein Adapter notwendig. Summa summarum - Mangel gibt es auf Lanzarote nicht, es ist weit entfernt von einer urigen abgelegenen Insel sondern liegt demgemäß mitten in Europa.
*Sprache
Sprache auf Lanzarote ist natürlich Spanisch. Im touristischen Sektor wird auch Englisch und vielerorts auch Französisch gesprochen. Angenehm ist, dass Versuche, Spanisch zu sprechen, von den Lazarotenos nicht ignoriert werden sondern dann auch auf Spanisch kommuniziert wird. So kann man üben - und hat gleichzeitig einen etwas persönlicheren Umgang mit etwas Smalltalk mit der Bevölkerung.
* Sicherheit und Gesundheit
Sicherheitstechnisch gibt es keine Probleme, auch wenn, wie eigentlich überall, ausdrücklich darauf hingewiesen wird, keine Wertgegenstände im Auto zu lassen. Das sollte einem schon der Hausverstand sagen.
Gesundheitsinfrastruktur ist natürlich ebenfalls auf westeuropäischem Niveau. Die Covid Situation hat sich beruhigt, weshalb selbst in Spanien, das über weite Strecken eher strengere Schutzmaßnahmen als wir hatte, stark gelockert wurde. Es gibt keinerlei Auflagen für Restaurantbesuche, und auch die Maskenpflicht wurde weitgehend aufgehoben, inklusive allen Innenräumen wie Supermärkten und sogar Flughäfen. Ausnahme bleiben Gesundheitseinrichtungen und öffentliche Verkehrsmittel. Nachdem ich beides nicht in Anspruch genommen habe, war ich 5 Tage Masken frei - das fühlt sich sehr gut an, speziell wenn man aus einem Land kommt, wo nicht einmal im Sommer die Maskenpflicht im Alltag aufgehoben wird. Nach den vielen Stunden am Flieger in den letzten Wochen tat es richtig gut, frei durchzuatmen! In Spanien trägt zirka die Hälfte der Menschen trotzdem weiterhin Maske, die rigide Linie des Pandemiemanagements hat sich in dem Land wohl bei vielen in den Köpfen festgesetzt, sodass doch viele Menschen noch recht unsicher und verängstigt sind. Es geht aber in die richtige Richtung hin zu einer vollständigen Normalisierung.
Leitungswasser kann man zwar trinken, es schmeckt aber schal.
*Geld und Preise
Lanzarote verwendet als Teil Spaniens natürlich den Euro. Nachdem die Kanaren als Sonderzone innerhalb der EU ein Zollfreigebiet sind, ist das Preisniveau doch merkbar günstiger als bei uns. Unterkünfte und Restaurantbesuche haben in etwa den gleichen Standard, Benzin ist günstiger, ebenso sollen Dinge wie Elektronik oder Kleidung hier billiger sein als bei uns. Sonnenbrillen, wie ich sie gesucht hätte, sind es aber definitiv nicht.
Man findet über die gesamte Insel in allen Orten Bankomaten. Wirklich brauchen tut man sie eigentlich nicht. Denn Lanzarote ist, wenn man nicht gerade auf einen Flohmarkt geht, durchgängig bargeldlos zu bereisen, selbst bei kleinen Beträgen ist kontaktloses Zahlen mehr als üblich, das funktioniert unkompliziert und schnell - und das überall. Die Frage, ob ein Geschäft oder Restaurant Karten akzeptiert, stellt sich hier nicht - das ist selbstverständlich.
* Unterkunft
Unterkünfte findet man auf Lanzarote in allen Spielarten, nur riesige Hotelkomplexe findet man nicht einmal in der größeren Ferienzentren. Sehr angenehm.
Mein Standort Caleta de Famara war für mich perfekt. Ein kleiner ruhiger Fischer-und Surferort abseits der Massen an der Westküste, idyllisch umrahmt von der Kette des Famara Gebirges, an dessen Fuß sich ein langer Strand schmiegt. Die Häuser sind, wie überall auf Lanzarote, Schnee weiß, die Gassen zum Teil sandig. Es ist ruhig, gibt ein paar nette Fischrestaurants und kein Nachtleben. Für alle, die Ruhe in schöner Umgebung suchen und abschalten wollen, der ideale Standort! Und auch von hier ist man innerhalb von längstens 40 Minuten in allen Teilen der Insel und kann sie somit problemlos erkunden.
Ich hatte ein sehr nettes Apartment, mit allem, was man braucht, sauber und modern, mitten in dem kleinen Ort. Easy Self Check In über eine Schlüsselbox, ich konnte auch schon 3 Stunden vor der offiziellen Check In Zeit einchecken und kommunizierte unkompliziert mit dem Besitzer über Whats App, ohne ihn selbst je gesehen zu haben. Buchbar über booking.com
https://www.booking.com/hotel/es/el-charquito.es.html?auth_success=1
* Küche
Wie immer am Meer - Fisch und Meeresfrüchte (Pescados y mariscos) spielen hier die Hauptrolle. Besonders gut als einheimischer Fisch ist Cherne ("Wrackbarsch"), ein Fisch mit weißem festem Fleisch, herrlich im Geschmack. Standard ist, dass man Fisch mit Papas Arrugadas ("Runzelkartoffeln" - einfach sanft gekochte neue Erdäpfel) und Ensalada serviert. Vor dem Essen gibt es meistens Pan (Brot) mit Olivenöl und den beiden kanarischen Standardsaucen Mojo Verde (nichts für mich, da mit Koriander!) und Mojo Rojo (sehr gut, mit Paprika, Knoblauch). Auch gibt es typische Nachspeisen - wie Natilla de Batata (eine Creme von einheimischer Süßkartoffel serviert zb mit Kaffeeeis) oder Bienmesabe ("es schmeckt mir gut"), das aus zerhackten Mandeln, Honig, Biskuit besteht. Weiters findet man einheimische Marmeladen zum Beispiel aus Feige oder Kaktusfeige. Wein wird auf Lanzarote auch angebaut, in der speziellen Anbautechnik umringt von steinernen Lavamauern in Halbkreisen. Typisch ist die Sorte Malvasia, den weißen Wein gibt es auch in trockener Version, und der schmeckte mir zum Fisch sehr gut!
Restaurante El Risco - die beste Adresse in La Caleta de Famara. Gute Speisekarte, etwas schicker als die anderen, ausgezeichnet.
http://www.restauranteelrisco.com/
Restaurante Costa Azul - netter Platz, um in El Golfo nur ein paar Schritte von der Laguna Verde entfernt, direkt am Meer zu sitzen und frischen Fisch und Meeresfrüchte zu genießen
https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g1802172-d1996221-Reviews-Restaurante_Costa_Azul-El_Golfo_Lanzarote_Canary_Islands.html
Restaurante Sol - eine andere Option in La Caleta - familär und guter Fisch.
https://www.restaurantesolfamara.com/en/
Restaurante Costa Famara - mein Favorit in La Caleta, wo ich dann auch ein zweites Mal gespeist habe. Freundliches Service und hervorragende Fisch-und Meeresfrüchtespezialitäten
https://www.restaurantecostafamara.com/en/
*Klima und Landschaft
Beides ist äußerst speziell. Die Kanaren liegen auf der geographischen Breite Südmarokkos und somit in der subtropischen Klimazone. Die Tageshöchstwerte reichen von knapp 20 Grad im Winter bis zu 27 im Sommer. Bei mir waren es Ende April meist 22-23 Grad. Es fühlt sich aufgrund des permanent wehenden starken Windes aber um einiges kühler an, am Abend draußen sitzen spielt es nicht, und auch unter Tag ist Essen im Freien im Wind nicht unbedingt gemütlich. Dafür regnet es sehr wenig auf Lanzarote, es ziehen zwar immer wieder Wolken durch, meist ist es dabei aber trocken. Die Sonneneinstrahlung ist entsprechend der geographischen Lage ziemlich stark, was man aufgrund des Windes oft unterschätzt. Ordentlicher Sonnenschutz und Kopfbedeckung sind daher anzuraten!
Die Landschaft ist außergewöhnlich. Vulkanland, geformt von Lava und Asche. Vulkankegel ragen aus dem faszinierend kahlen Terrain, dabei sind die Berge im Vergleich zu anderen Inseln der Kanaren mit maximal 700 Höhenmetern ziemlich niedrig. Trotzdem strahlen die "Feuerberge" in ihre Schwarz-und Rottönen im wechselnden Licht eine eigene Faszination aus. Dazwischen gedeihen auf den kargen Böden Dattelpalmen und Kakteen, auch Wein wird angebaut. Im Zusammenspiel mit dem strahlenden Weiß der kubistisch geformten Häuser und der gelungenen, von César Manrique inspirierten, Landschaftsarchitektur, die ohne Bausünden und Hotelklötze auskommt, dafür stets selbst Ferienorte harmonisch in die besondere Umgebung einfügt, ergibt sich ein stimmiges und wunderbares Ensemble. Ich war angetan!
* Sehenswertes
Praktisch Alles, was ich gesehen habe, fällt in diese Kategorie. Im Folgenden noch ein kleiner Überblick
- Famara Gebirge. Der höchste Gebirgszug an der Westküste. Steil ragt die Kette auf und bildet schöne Klippen, an deren Fuße sich die Playa Famara, Lanzarotes längster Strand, erstreckt. Dieser ist mit seinen hohen Wellen besonders beliebt bei Kite Surfern. Am Ende des Strandes befindet sich der kleine Ort La Caleta de Famara. Weiße Häuser, sandige Straßen, ein paar Surfshops und Fischrestaurants. Ansonsten viel Ruhe und nur Individualtouristen in überschaubarem Ausmaß. Für alle, die Lanzarote in Ruhe und abseits des Massentourismus erleben wollen.
- Teguise. Ein wunderschöner Ort im Landesinneren mit Fußgängerzone, zahlreichen kleinen Cafés und Ateliers. Sehr angenehm zum Bummeln.
- Timanfaya Nationalpark (Parque Nacional Timanfaya). Die "Montanas del Fuego", die Feuerberge. Diese können leider nicht individuell besucht werden, man muss Eintritt zahlen und sich einer Tour in einem Bus anschließen. Der Park öffnet um 9 Uhr seine Pforten, es empfiehlt sich, etwas vorher dort zu sein. So war ich im ersten Bus und um 10 schon wieder am Weg nach unten. Zu diesem Zeitpunkt stauten sich bereits endlose Schlangen an Autos an der Einfahrt zur "Islote de Hilario", dem Startpunkt der Bustouren. Wartezeiten und ein übervoller Parkplatz sind dann zu erwarten. Auch wenn der Aufzug sehr massentouristisch ist und man im Bus durch die getönten Scheiben nur eingeschränkt das Farbenspiel der Natur bewundern kann, ist es dennoch sehenswert. Der Eintritt kostet 12 EUR. Will man mehrere Attraktionen besuchen, empfiehlt sich ein Kombinationsticket, dieses ist im Preis günstiger. Es kann online erworben werden zum Beispiel als Pass für 3, 4 oder 6 Attraktionen auf der Insel - eine davon ist dann auch der Timanfaya NP. Interessant ist auch sein Besucherzentrum, das Centro Visitantes. Dieses kann gratis besucht werden und veranschaulicht auf informativen Schautafeln Wissenswertes zum Vulkanismus.
https://www.cactlanzarote.com/de/tipo_entrada/eintrag/
- Yaiza - netter kleiner Ort am Südende des Timanfaya NP
- Charco de los Clicos (Laguna Verde) - ein grün schimmernder See umrahmt von schwarz-rotem Gestein direkt am Strand neben dem Blau des Ozeans. Das Grün stammt von einer speziellen Algenart. Kann gratis besucht werden vom kleinen Ort El Golfo aus.
- Los Hervideros. Kleine Lavahöhlen und Tunnels die direkt vom Ozean unterspült werden und bizzarre und faszinierende Felsformationen bilden. Eintritt frei.
- Las Salinas de Janubio. Salzbecken an der Westküste, wo das berühmte Flor de Sal gewonnen wird. Dort gibt es auch einen kleinen Shop, in dem Meersalzprodukte erworben werden können.
- Playas Papagayo. Schöne Strände an der Südküste mit Blick auf Fuerteventura nahe der Touristenhochburg Playa Blanca. Direkt erreichbar über eine Sandstraße (3 EUR Eintritt). Besser ist es, sein Auto gratis beim Hotel Sandos Papagayo zu parken und von dort bis zur Playa Papagayo der Küste entlang zu wandern. Das dauert in etwa eine Stunde pro Richtung, man wird mit schönen Ausblicken belohnt. Playa Papagayo selbst ist schön aber voll - da auch wärmer und badetauglich.
- Wanderung zur Caldera Blanca. Mein persönliches Highlight. Um die 4 Stunden sollte man für die Tour veranschlagen. Man parkt sein Auto am Ende einer kurzen Piste in der Nähe des Ortes Mancha Blanca. Auf Google Maps ist der Platz unter "Aparcamiento de Caldera Blanca" zu finden, ansonsten verfehlt man ihn leicht, da er ab der Hauptstraße nicht angeschrieben steht. Die Tour ist spektakulär, die 400 Höhenmeter auf und auch wieder ab sind für durchschnittlich geübte Wanderer gut zu bewältigen. Aufpassen muss man aufgrund des Gerölls auf dem Lavafeld vor dem Aufstieg und auch wieder danach. Höhenangst ist ein No Go, man wandert sicher an die 90 Minuten direkt am Rand des Kraters und wird mit spektakulären Ausblicken belohnt. Der Wind ist oben fast orkanartig, man muss sich also in erster Linie darauf konzentrieren, nicht vom Berg geweht zu werden. Die Beschilderung ist eigentlich nicht vorhanden, ebenso wenig wie Markierungen. Eine gute Wegbeschreibung, wo man abbiegen muss und welche Abzweigungen man nehmen sollte, ist also wichtig. Mir sehr hilfreich war diese Website, wo der Weg Stück für Stück beschrieben wird.
https://www.amazinglanzarote.com/caldera-de-montana-blanca-hike/
- Weinbaugebiet La Geria. Hier kann die besondere Weinbautechnik auf Lanzarote bewundert werden, harmonisch eingefügt in die Landschaft der Feuerberge. Unbedingt sehenswert. Es gibt zahlreiche Bodegas, wo Wein verkostet und erworben werden kann, auch bieten in den Bodegas Tapas Bars Snacks für zwischendurch.
- Monumento al Campesino. Das Bauerndenkmal. Natürlich von Cesar Manrique. Als Mahnmal für den sorgsamen Umgang mit der knappen Ressource Wasser hat Manrique hier ein Denkmal auf alten Wassertanks ausrangierter Fischerboote gestaltet. Ringsum gibt es ein nettes Ensemble eines Kunst-und Kulturzentrums inklusive Café-Bar. Eintritt frei.
- Haría. Der "Oasenort". Unzählige Dattelpalmen gedeihen ringsum die weißen Häuser. Schönes Ensemble.
- Cueva de los Verdes. Ein System von Lavatunneln erstarrter Magmakammern. Schöne Farben. Kann leider nicht individuell besichtigt werden, sondern nur im Rahmen einer geführten Tour in Gruppen zu je 50 Personen, die im Akkord durch das Höhlensystem geschleust werden. Viele Kinder, daher auch laut und etwas nervig, wenn man das Ganze auf sich wirken lassen will. Unbedingt um 10 Uhr bei Einlass dort sein, danach platzt der Parkplatz aus allen Nähten und die Schlange ist endlos. Sehr massentouristisch, aber doch sehenswert. Eintritt 10 EUR, günstiger im vorher erwähnten Kombiticket.
- Jameos del Agua. Gleich nebenan. Lavatunnel direkt am Meer, der von Manrique künstlerisch gestaltet wurde. So gibt es einen strahlend weißen Pool, Bar und Restaurant in der Lavahöhle, eine Stelle, an der natürliches Licht von außen durch den Fels dringt und in besonderer Projektion am Wasser bricht sowie auch ein Auditorium für klassische Konzerte. Hier kann man auch individuell durchmarschieren und sein eigenes Tempo gehen, allein ist man dabei allerdings nicht. Trotz großem Andrang sehr sehenswert. Eintritt 10 EUR, günstiger im Kombiticket.
- Jardín del Cactus. Auch von Manrique gestaltet. Er gruppierte um eine alte Windmühle herum kunstvoll zahlreiche Kakteenarten aus aller Welt, viele davon blühen. Sehr hübsch anzusehen, allerdings ist auch diese Attraktion sehr populär und voller Menschen. Trotzdem sehenswert. Eintritt: 6,50 EUR, auch hier die Option des Kombitickets.
- Strände an der Nordküste bei Orzola. Traumhaft wilde weiße Strände. Das Weiß des Sandes kontrastiert wunderbar mit dem Schwarz des Lavagesteins, dem Blau bis Türkis des Atlantiks und dem Grün der Pflanzen, die vereinzelt sprießen. Hier zeigt sich Lanzarote wieder von seiner natürlichen Seite ohne Menschenmassen. Wunderschön.
- Mirador de Guinate. Nur wenige Kilometer vom berühmten überall ausgeschilderten Mirador del Rio entfernt. Letzteren, für den Eintritt gezahlt werden muss, habe ich ausgelassen und mich stattdessen praktisch ohne Menschen und gratis an dem Ausblick von dort erfreut, der laut Beschreibung genauso spektakulär sein soll. Man schaut vom Famara Gebirge hinab auf den Ozean, spektakuläre Klippen und die kleine vorgelagerte Insel La Graciosa. Wunderschön.
- Eremita Las Nieves. Kleine weiße Kapelle mit ebenfalls herrlichem Ausblick hinunter vom Famara Gebirge. Der Wind pfeift hier allerdings extrem, was längeres Verweilen eher ungemütlich macht.