Stefano war schon aufgebrochen, bevor ich auf war, und mit Eric frühstückte ich noch, ehe auch er zum Flughafen fuhr. Mir blieben noch ein paar Stunden, die ich dazu nutzte, durch die Barceloneta zu streifen, noch etwas Sonne zu tanken, mir einen Mojito am Strand zu gönnen und danach noch ein Essen in einem sehr netten, für Barcelona sogar relativ untouristischen Ecklokal. Hier war die Karte mal nur in Katalanisch und Spanisch, und auch der Kellner sprach mit mir Spanisch. Alles in Allem ein netter Abschluss, und sollte es in meinen letzten Berichten so rübergekommen sein, ich könne Barcelona überhaupt nicht leiden, so ist das natürlich nicht so. Es ist eine nette Stadt mit schönen Seiten, aber halt nicht eine meiner Top Favoriten und für mich nicht soooo toll, wie es der Hype vermuten ließe. Die Barceloneta und unser Viertel, Raval, wo wir in einem Appartment residierten, sind stimmungsvoll. Raval überhaupt, früher ausschließlich ein armes Einwandererviertel, ist es heute schön gemischt. Menschen aus allen Kulturkreisen leben hier, aus Indien, Bangladesh, aus Lateinamerika, aber auch immer mehr Kreative siedeln sich hier an. Es gibt neben dem Halal Fleischer auch gestylte Bäckereien, den super exklusiven Mercat de Boquería - kleine Schnellimbisse mit Kebab auf Plastiksesseln mischen sich mit trendigen Bars und kleinen Urban Gardening Hinterhöfen. Ein wenig wie Belleville in Paris, wo mein Onkel und meine Tante leben. Im Aufschwung und doch noch nicht "durchgentrifiziert". Also - nichts gegen Barcelona, es hat wirklich seine schönen Ecken. Mein Highlight dieser Reise war neben dem Wiedersehen mit meinen Freunden dann aber schon Portugal. Zentralportugal ist eine herrliche Gegend, charmant, abwechslungsreich, Kultur, herrliche wilde Strände, nette Orte - da hat es mir wirklich sehr gut gefallen.
Der Ausblick ist jedenfalls, jetzt wo ich komplikationslos heimgekehrt bin, gut. Dienstlich stehen zunächst mal ein paar Tage in Teheran und nochmal Amman auf dem Programm. Die Generalprobe für Größeres. Die Aufbruchstimmung manifestiert dich auch darin, dass die USA am 8. November ihre Grenzen für Geimpfte öffnen. Und ich doch tatsächlich in genau 3 Wochen meinen ersten größeren Überseetrip plane! Nach New Orleans und dann auf die mexikanische Baja California. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich aufgeregt bin und voller Spannung und Vorfreude. Schaffe ich es wirklich anno 2021 doch noch, eine "richtige" Reise zu machen? Die Vorzeichen sind gut. Die aktuellen Entwicklungen könnt ihr ja jederzeit hier verfolgen. Auf den Aufbruch in neue Zeiten!
Fürs Erste mal noch ein wenig zu Portugal und Barcelona....
* Land und Leute
Portugal hat über 10 Millionen Einwohner auf einer Fläche, die eine Spur größer als jene Österreichs ist. Zentralportugal erstreckt sich zwischen Lissabon und Porto, die zirka 300 Kilometer auseinander liegen. Größte Stadt in dieser Region ist Coimbra.
Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens und die zweitgrößte Stadt Spaniens, die ähnlich viele Einwohner wie Wien hat. Katalonien ist eine autonome Region innerhalb Spaniens mit eigener Sprache und immer wieder starken Unabhängigkeitstendenzen.
* Herumkommen und Verkehr
Zentralportugal erkundet man am besten mit dem Mietwagen. Das Straßennetz ist bestens ausgebaut, es gibt wenige Länder mit einem ähnlich dichten Autobahnnetz. Die Autobahnen sind alle mautpflichtig, mit einem etwas seltsamen System. An manchen Abschnitten kann ein Ticket gezogen werden, das an der Ausfahrt bezahlt wird (bar oder mit Karte). An anderen Abschnitten kann die Maut aber nur elektronisch abgebucht werden über die ViaVerde Box, die man im Auto installiert hat. in der Praxis braucht man daher diese Box, bei Mietwägen ist sie meist vorhanden, damit kann man die Via Verde Spuren benutzen ohne anhalten zu müssen. Die Kosten werden beim Mietwagen dann von der hinterlegten Kreditkarte eingezogen. Parken ist in den meisten größeren Orten kostenpflichtig, dafür braucht man sehr viele Münzen, die an den aufgestellten Automaten hier meist die einzigen Zahlungsmöglichkeiten sind. Etwas antiquiert und umständlich. Die Nebenstraßen sind mautfrei und oft etwas holprig, aber insgesamt gut befahrbar. Das Tankstellennetz ist dicht, man kommt hier nirgends in Bedrängnis. Die Benzinpreise sind allerdings extrem hoch und bewegen sich momentan pro Liter Eurosuper um die 1,80 EUR.
Barcelona hat ein wunderbares öffentliches Verkehrsnetz. Sehr engmaschig. Man kommt mit den vielen Metrolinien überall hin, selbst zum Flughafen. Tickets bekommt man an den Automaten oder auch online. Eine Einzelfahrt kostet 2,40 EUR, man kann auch eine Karte von 10 Einzeltickets kaufen, die dann etwas günstiger sind. Dazu gibt es 2 Tageskarten oder 3 Tageskarten.
Zum Airport gibt es zudem den Aerobus ab der zentralen Placa Catalunya. Ein Einzelticket kostet dabei 5,90 EUR, es kann an den Automaten erworben werden oder aber auch online, was wie immer sehr praktisch ist. Taxi oder Uber zum Airport kosten um die 30 EUR, die Fahrtzeit mit dem Taxi ins Zentrum beträgt rund 20 Minuten, mit dem Aerobus ist sie mit 30 Minuten unwesentlich länger.
https://www.tmb.cat/en/barcelona-fares-metro-bus
https://aerobusbarcelona.es/fares/?lang=en
Anreise nach Zentralportugal über die Flughäfen Lissabon (LIS) oder Porto (OPO). Von Wien kann man nach LIS mit Ryanair, Wizzair und TAP Air Portugal fliegen, nach Porto nur mit den beiden Billigfliegern.
Nach Barcelona gelangt man über den internationalen Flughafen El Prat (BCN), der direkt am Meer etwas südlich des Stadtzentrums liegt. BCN ist einer von Europas größten Flughäfen, von Wien aus sind hier wie immer Ryanair und Wizzair unterwegs, zusätzlich aber auch Austrian Airlines.
* Einreise
Wie immer das spannendste Kapitel in pandemischen Zeiten. Grundsätzlich sind beide Länder Schengen Mitglieder, es gibt daher keine Grenzkontrollen.
Die Covid Bestimmungen zum Zeitpunkt meiner Reise:
Portugal - 3G Nachweis erforderlich, dazu bei Einreise auf dem Luftweg eine Reiseregistrierung.
https://portugalcleanandsafe.pt/en/passenger-locator-card
Unter diesem Link erhält man seinen QR Code. Kontrolliert wurde bei meiner Einreise beides nicht.
Spanien - 3G Nachweis plus Registrierung.
https://www.spth.gob.es/
Nachdem man alle Angaben hier eingegeben hat, erhält man einen QR Code. Ohne diesen wird man nicht an Bord eines Fluges nach Spanien gelassen. Bei der Einreise wird der Code dann auch gescannt, direkt danach erhält man ein Mail mit allen wichtigen Covid Informationen. Also sehr konsequente Umsetzung.
* Infrastruktur und Strom
Portugal und Spanien verwenden Steckdosen vom Typ F wie wir, man benötigt daher keinen Adapter. Die Infrastruktur ist in beiden Ländern sehr gut, es gibt kleine Läden mit langen Öffnungszeiten für die grundlegende Versorgung. Handynetzabdeckung ist lückenlos, ebenso 4G Internet. In beiden Ländern kann als EU Ländern das Gratis Datenroaming benutzt werden. WLAN in allen Unterkünften und praktisch allen Cafés und Lokalen ist zudem Standard.
* Sprache
In Portugal spricht man Portugiesisch. Eine romanische Sprache, die aber ganz anders klingt. Die Aufschriften versteht man zum Großteil, die Aussprache hingegen kaum. Die Englischkenntnisse sind in Portugal ausgezeichnet, man kommt damit ganz problemlos durch.
In Barcelona gibt es zwei Amtssprachen. Die erste und meist gesprochene Sprache ist Katalanisch. Die zweite ist Spanisch, das aber auch jeder beherrscht. Beides sind romanische Sprachen, Katalanisch liegt von der Schreibweise irgendwo zwischen Spanisch und Französisch. Wenn man es liest, versteht man viel, die Aussprache ist aber doch auch anders und kaum zu verstehen. In Barcelona sprechen, nachdem die Stadt so viele Touristen empfängt und auch viele junge Leute aus aller Welt hier studieren, fast alle auch Englisch - ganz anders als im Rest Spaniens. Bemüht man sich, Spanisch zu sprechen, kriegt man fast immer eine englische Antwort, was ich überhaupt nicht leiden kann. Es man aber auch daran liegen, dass die Leute Spanisch nicht mögen und daher dann, nachdem kein Besucher Katalanisch beherrscht, lieber gleich Englisch kommunizieren. Will man also sein Spanisch aufpeppen, ist Barcelona dafür nicht der ideale Ort innerhalb Spaniens.
* Sicherheit und Gesundheit
Probleme bei der Sicherheit gibt es grundsätzlich keine, im ländlichen Portugal sowieso nicht. In Barcelona muss man sich vor Taschendieben in Acht neben.
Die Covid Situation ist in beiden Ländern im Augenblick sehr gut. Portugal ist inzwischen das Land mit der höchsten Impfrate weltweit (85% der Gesamtbevölkerung, unglaubliche 98% der Impfbaren!), auch Spanien liegt hier aber nur knapp dahinter. Beide Länder waren in diversen Phasen der Pandemie stark betroffen, vielleicht liegt es auch daran, dass die Maßnahmen hier trotz nur noch sehr geringen Neuinfektionen im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern nur sehr zögerlich gelockert werden. Beide Länder hatten lange Zeit eine Maskenpflicht im Freien in Kraft, diese gilt nicht mehr, dennoch tragen nach wie vor sehr viele Menschen auch im Freien Maske. In Innenräumen ist die Maske in Spanien nach wie vor Pflicht, in Portugal grundsätzlich nicht mehr, sie wird aber trotzdem weiterhin von fast allen getragen. Dafür gibt es abgesehen von den Einreiseregistrierungen im Land für so gut wie keine Aktivitäten eine 3G Nachweispflicht. Man kann also ganz normal ins Restaurant, Hotel oder Kino gehen.
* Geld und Preise
Beide Länder verwenden den Euro. Portugal ist tendenziell etwas günstiger als Österreich (vor Allem Unterkünfte und Essen), große Ausnahme ist Benzin. Barcelonas Preisniveau liegt als Touristenmagnet etwas über jenem Wiens.
Bankomaten sind in beiden Ländern in großer Zahl vorhanden.
In Portugal ist die Kreditkartenakzeptanz in etwa auf dem Level Österreichs. Also kann man das meiste damit zahlen, es gibt aber doch immer wieder Restaurants und Cafés, die nur Bargeld akzeptieren. Auch das Parken in den Städten ist hier noch praktisch nirgends umgerüstet - viele Parkautomaten aber auch einige Parkhäuser nehmen nur Münzen, was ziemlich lästig ist, da man dauernd Kleingeld wechseln muss, die Geschäfte bei den Cafés aber meist selbst keines haben aus eben diesem Grund. Und kaum hat man einen 5 EUR Schein gewechselt, ist man seine Münzen an der Parkuhr auch schon wieder los und braucht beim nächsten Automaten die nächsten Münzen. Etwas antiquiert.
Barcelona lässt sich, so man nicht gerade auf einem Flohmarkt einkaufen will, hingegen wirklich komplett bargeldlos bereisen, wer also den Taschendieben keinen Spielraum gewähren will, benötigt so gut wie keines. Ich habe in Barcelona ausschließlich kontaktlos gezahlt, selbst wenn man nur ein Getränk nimmt im Café kommt der Kellner automatisch mit dem Terminal. Sehr angenehm.
* Unterkunft
In Portugal habe ich in Baleal in einem netten B&B in dem Surferort gewohnt. Sehr angenehme Athmosphäre, direkt beim Strand, freundliches Personal, sehr gutes und frisches Frühstück.
https://sites.google.com/view/yey-baleal/inicio
Das Appartment in Barcelona lag im Raval Viertel in idealer Lage und war grundsätzlich in Ordnung. Allerdings hatten wir 2 Tage kein Warmwasser und mussten jeden Morgen kalt duschen, weswegen ich angesichts des Preisniveaus, das nicht ganz so günstig ist, auch keine Empfehlung ausspreche.
* Küche
Vegetarierinnen und Vegetarier haben es in beiden Ländern nicht ganz leicht. Obst und Gemüse gibt es zwar in Hülle und Fülle und auch in bester Qualität, diese kommen hier aber eher nur als Beilagen und wenig kreativ und variantenreich auf den Teller. Fleisch-und insbesondere Fischliebhaber kommen dafür voll auf ihre Kosten. Der Jamón ist allgegenwärtig, und bei Fisch und Meeresfrüchten biegen sich die Tische. In Spanien findet man das Nationalgericht Paella an jeder Ecke und die Tapas lassen an Auswahl keine Wünsche offen, in Portugal geht es schnörkelloser zu, dafür bietet der Atlantik Alles direkt vor der Haustüre, was aus dem Meer kommt.
Naschkatzen kommen gut auf ihre Kosten, in vielen Bäckereien gibt es eine große Auswahl an süßem Gebäck, speziell seien hier die portugiesischen Pasteis de Nata hervorgehoben, die kleinen Pudding-Blätterteig-Törtchen.
An Getränken gibt es frischen Orangensaft häufiger als bei uns, Bier ist in beiden Ländern solide, Wein oft Spitze, weder in Spanien noch in Portugal kann man mit einem Hauswein viel falsch machen.
Die Essgewohnheiten sind südländisch, sprich, das Frühstück mit einem Kaffee und einem gefüllten Kipferl kaum der Rede wert. Ab Mittag wird dann auch spät gegessen, Mittagessen ab 13 Uhr bis 16 Uhr, Abend speziell in Spanien nicht vor 21 Uhr, in Portugal etwas früher. Wo viele Touristen sind, wird auf deren Gewohnheiten Rücksicht genommen, hier bekommt man auch schon früher etwas zu essen.
Prainha - Fischrestaurant direkt am Strand von Baleal. Hier wird ohne viel Schi-Schi gekocht, Fisch ist das Zauberwort, der ist hier top frisch und kommt mit Gemüse und Erdäpfel auf den Tisch. Ohne große Finessen, aber bei DEN Grundprodukten braucht man auch nicht mehr.
https://www.facebook.com/restauranteprainhabaleal
Adega Joao Clau - in einer Seitengasse von Nazaré bietet dieses neue kleine Restaurant tolle Meeresfrüchte in zahlreichen Varianten an. Der Besitzer ist sehr freundlich, die Athmosphäre tip top. Achtung - ausschließlich Barzahlung.
https://www.instagram.com/restaurantejoaoclau/
Moo Bar and Grill - hier mal ausnahmsweise kein Fisch, dafür Steaks in ausgezeichneter Qualität in Ferrel. Wenn schon Steak, dann Filet oder gar nichts - ist mein Credo. Auch preiswert für das Gebotene, guter freundlicher Service.
https://moobarandgrill.com/
O Bairro - in Aveiro sitzt man hier sehr stimmungsvoll direkt am kleinen Fischerhafen neben dem Fischmarkt. Hier wird nicht simpel aufgetragen, sondern in unglaublich vielfältigen Varianten und Nuancen. Der Service ist extrem freundlich und zuvorkommend - im Zusammenspiel mit der Qualität des Essens und der wunderbaren Athmosphäre stimmt hier einfach Alles!
https://www.facebook.com/obairrorestaurante/
Insensato Café - in der kleinen Stadt Tomar findet man hier ein gemütliches Buchcafé, wie man es sonst eher in den Bobo Vierteln der Großstädte vermuten würde. Angenehm zum Sitzen, dazu die übliche Bobo Palette mit Avocado Sandwiches, Salaten und Smoothies. Eine angenehme Abwechslung, hier geht auch mal vegetarisch ohne Langeweile - eher eine Seltenheit in Portugal.
https://www.facebook.com/insensatocafelivraria/
Orio - baskische Pintxos (Tapas) Kette, die man in jeder spanischen Großstadt findet, so auch in Barcelona im Barri Gotic. Große Auswahl an köstlichen Tapas, dazu warme Speisen (wie eine hervorragende Fischsuppe) und auch Desserts. Sehr empfehlenswert.
https://gruposagardi.com/restaurante/orio/
Ca la Montse - kleines Eckrestaurant in der Barceloneta. Für Barcelona Verhältnisse angenehm untouristisch, die Speisekarte ist nur auf Spanisch und Katalanisch (auf der Website auch Englisch), dazu honoriert der Kellner hier auch mal Spanisch Bemühungen und antwortet nicht sofort auf Englisch. Angenehm authentisches Flair, gute Paella Varianten.
https://restaurantcalamontse.com/en/home/
Chaka Khan - sehr coole und angenehme Bar im Raval Viertel. Nett zum Sitzen bei angenehmer, nicht zu lauter, Musik, freundliches Personal. Tip top um etwas trinken zu gehen.
https://www.chakakhan.es/
* Klima und Landschaft
Das Klima ist südeuropäisch mediterran, jenes an der portugiesischen Atlantikküste dann aber atlantisch geprägt und um einiges kühler. An der Küste wird es hier nie wirklich heiß, dafür aber auch so gut wie nie kalt. Fährt man in Portugal ein paar Kilometer landeinwärts, ändert sich das aber schnell, hier wird es gleich wesentlich trockener und um viele Grade wärmer.
Im Oktober hatte ich höchst angenehmes Wetter. An der portugiesischen Küste um die 22 Grad, im Landesinneren noch feine 26-27. In Barcelona ist es nicht mehr ganz so warm, an die 23 Grad sind aber auch noch angenehm, sich den ganzen Tag im Freien aufzuhalten und den ein oder anderen Cocktail am Strand zu genießen. Insgesamt eine ausgezeichnete Destination, um im Oktober nocheinmal eine Portion Sonne zu bekommen. Am Abend war es allerdings bereits zu kühl zum Draußensitzen.
Die Landschaft ist in Zentralportugal geprägt von endlosen Sandstränden, weit und wild. Teilweise von Dünen gesäumt, dazwischen auch Steilküsten. Verbaut ist hier praktisch gar nichts. Im Landesinneren ist es hügelig, das Land mediterran, mit Pinienwäldern und Olivenbäumen. Auch in Barcelona ist es hügelig, was man auch merkt, wenn man durch die Stadt flaniert und hinauf zu etlichen Aussichtspunkten geht.
* Sehenswertes
- Peniche. Kleine Halbinsel zirka 100 Kilometer nördlich von Lissabon. Umfasst auch die Orte Baleal und Ferrel. Sehr schöne Strände, ganz besonders die Praia de Amagreira ist mit ihren rötlichen Felsen eine Augenweide. Dazu um das Cabo Carvoeiro auch hohe Steilküste. Aufgrund der hohen Wellen eine Surfer Enklave, entsprechend gibt es hier auch zahllose Surfshops, Surferhostels, Surfschulen. Der Ort ist aber auch für Nicht-Surfer wie mich inklusiv, bietet neben den tollen Stränden auch gute Restaurants und eine angenehm entspannte Athmosphäre. Gute Homebase für einen Aufenthalt in Zentralportugal.
- Obidos. Kleiner pittoresker Ort im Landesinneren, nicht weit von Peniche entfernt. Noch von einer durchgehenden Stadtmauer umgeben, die man auch gut umrunden kann, wenn man halbwegs frei von Höhenangst ist. Sehr malerisch mit Kopfstein gepflasterten Gassen und blühenden Bougainvilleen.
- Nazaré. Kleine Fischerstadt mit vielen guten Restaurants und dem wilden Dünenstrand Praia do Norte, wo sich Surfer an den meterhohen Wellen erfreuen und andere deren Anblick einfach genießen können.
- Aveiro. Kleine Stadt, die malerisch an kleinen Kanälen liegt. Kacheln, Jugendstil und ein kleiner Fischerhafen komplettieren das pittoreske Flair, das wie so oft in Portugal mit ein wenig Verfall einhergeht.
- Costa Nova. Nahe Aveiro, findet man hier an einer Lagune alte kleine bunte Fischerhäuser. Eine Augenweide und unbedingt sehenswert.
- Coimbra. Zentralportugals größte Stadt und Studentenstadt. Klingt vielversprechend, kann man sich meiner Meinung nach sparen. Verfallen und nüchtern.
- Klosterrunde. 3 Klöster innerhalb einer Fahrstunde, alle drei UNESCO Weltkulturerbe-Stätten. Zisterzienser Kloster von Alcobaca, Dominikaner Kloster in Batalha (mein Favorit!), Kreuzritterburg und -kloster Convento Cristo in Tomar. Alle drei unbedingt sehenswert, macht diese Runde ein angenehmes Tagesprogramm aus. Jedes der drei kostet 6 EUR Eintritt, ein Kombiticket aller drei 15 EUR.
- Barcelona bietet natürlich die Klassiker. Die Sagrada Familia erstickt schon wieder in Besuchermassen, ohne Online Ticket Reservierung chancenlos. Ebenso sehr gut besucht sind auch wieder die Gaudí Bauten auf dem Passeig de Gracia, die Casa Battló und die Casa Milá. Weiters typisch der Parc Güell (haben wir diesmal ausgelassen), der Aussichtsberg Montjuic mit den olympischen Wettkampfstätten, das Barri Gotic mit der Kathedrale und der Palmen bestandenden Placa Reial, klassisch die Ramblas (für mich überbewertet), der Alte Hafen (Port Vell) und der Olympische Hafen. Dazu auch ein Highlight die alte Markthalle der Boqueria, eine Augenweide an Angebot, allerdings touristisch und teuer. Haupt Goodie ist in Barcelona seine endlos lange Strandpromenade mit vielen Strandbars und Restaurants. Bei letzteren sind einige klassische überteuerte und nur mittelmäßige Touristenfallen, mit einem Mojito in einer Strandbar kann man aber jedenfalls nicht viel falsch machen.
Meine Lieblingsviertel sind die alte Barceloneta und das Raval Viertel. In der Barceloneta, nahe dem Meer, hängt noch die Wäsche in den alten Gassen aus den Fenstern, kleine Ecklokale prägen das Viertel, das, obwohl direkt zwischen Strand und altem Hafen, noch ein wenig abseits der Touristenmassen liegt. Gleiches gilt für Raval, das früher ein armes Einwandererviertel war. Jetzt ist es auf halbem Wege der Gentrifizierung und immer noch angenehm, zwischen chiq und verfallen, findet man hier einen bunten Mix aus Kulturen, coole Bars und schöne Bäckereien zwischen nordafrikanischen und orientalischen Schnellimbissen. Für mich ein Platz zum Wohlfühlen. In dem Viertel lag auch unser Quartier.
Camp Nou - einst größtes Stadion Europas, Heimstätte des legendären FC Barcelona. Auch wer kein Fußballfan ist, kann sich der Athmospäre wegen ein Barca Spiel ansehen. Es geht ziemlich gesittet und eigentlich auch ziemlich ruhig zu. Internationales Marketing war immer schon Teil des Geschäftskonzeptes des FC Barcelona, deshalb ist es für Besucher der Stadt nicht schwierig, Tickets zu bekommen.
https://www.fcbarcelona.com/en/tickets/things-to-do-in-barcelona