Nun also ist es vorbei. Zu meiner Reise habe ich glaube ich viel und im Prinzip alles gesagt. Das Auto war wirklich das einzige was nicht glatt lief, ansonsten war alles perfekt. Der Kühlschrank ist gefüllt, die Stecknadeln sind gesteckt. Mein Dienstplan im Dezember ist jedenfalls, dem Lockdown zum Trotz, ziemlich gut gefüllt. Also eintauchen in die Arbeit. Ich hoffe, abgesehen von meinem Jahresrückblick, der bestimmt noch kommen wird, euch dann ab Jänner wieder hier mit weiteren schönen Reisen unterhalten zu dürfen. Sri Lanka ist immer noch der Plan - ob es stattfindet, wer weiß das schon. Eine neue Virusvariante in Südafrika macht dieser Tage wieder die Schlagzeilen, erste Fälle in Europa sind bereits aufgetreten, erste Grenzschließungen sind bereits erfolgt, bisher beschränkt auf das südliche Afrika, aber wenn die Variante schon zirkuliert und in einem Land nach dem anderen auftaucht (in Belgien und Bulgarien wurde sie schon nachgewiesen) kennt man ja die Dynamik, wie schnell alles wieder zu sein kann. Auch dass zum Beispiel Portugal mit seiner hohen Impfquote jetzt erst wieder einen Lockdown nach Weihnachten beschlossen hat, ist kein gutes Signal - wenn nicht einmal eine hohe Durchimpfungsrate etwas nützt, dass man dauerhaft wieder normal leben kann, was hilft dann eigentlich überhaupt?! Ein dauerndes Auf und Ab und eine Endlosschleife mit diesem blöden Virus. Hoffen wir, es geht wieder Richtung auf und 2022 wird mit einer schönen Reise beginnen. Bis zum Jahresrückblick werde ich es wohl wissen. Inzwischen noch ein paar Bilder von meinem tropischen Garten in Cancun als Lebenselexier. Schön war's!
Ja, das Quartier war wirklich noch einmal ein kleines Paradies, abgeschirmt vom Rummel Cancúns. Im üppigen tropischen Garten saß ich und wartete darauf, dass ich heim fliegen durfte. Alles lief pünktlich, die Business Class, die übrigens wie auch der restliche Flieger komplett voll war, war jedenfalls das angenehmste, was unter den Umständen möglich war. Und dann begann er, der Anflug auf Wien, oder auch "Lockdown International Airport", wie ich ihn in freudiger Erwartung bezeichnete. Zusätzlich zum Lockdown empfing mich Wien mit meinem absoluten "Lieblingswetter" - nasser Schneeregen bei 2 Grad. Hmmmm, da kommt Freude auf ;-) Nun also ist es vorbei. Zu meiner Reise habe ich glaube ich viel und im Prinzip alles gesagt. Das Auto war wirklich das einzige was nicht glatt lief, ansonsten war alles perfekt. Der Kühlschrank ist gefüllt, die Stecknadeln sind gesteckt. Mein Dienstplan im Dezember ist jedenfalls, dem Lockdown zum Trotz, ziemlich gut gefüllt. Also eintauchen in die Arbeit. Ich hoffe, abgesehen von meinem Jahresrückblick, der bestimmt noch kommen wird, euch dann ab Jänner wieder hier mit weiteren schönen Reisen unterhalten zu dürfen. Sri Lanka ist immer noch der Plan - ob es stattfindet, wer weiß das schon. Eine neue Virusvariante in Südafrika macht dieser Tage wieder die Schlagzeilen, erste Fälle in Europa sind bereits aufgetreten, erste Grenzschließungen sind bereits erfolgt, bisher beschränkt auf das südliche Afrika, aber wenn die Variante schon zirkuliert und in einem Land nach dem anderen auftaucht (in Belgien und Bulgarien wurde sie schon nachgewiesen) kennt man ja die Dynamik, wie schnell alles wieder zu sein kann. Auch dass zum Beispiel Portugal mit seiner hohen Impfquote jetzt erst wieder einen Lockdown nach Weihnachten beschlossen hat, ist kein gutes Signal - wenn nicht einmal eine hohe Durchimpfungsrate etwas nützt, dass man dauerhaft wieder normal leben kann, was hilft dann eigentlich überhaupt?! Ein dauerndes Auf und Ab und eine Endlosschleife mit diesem blöden Virus. Hoffen wir, es geht wieder Richtung auf und 2022 wird mit einer schönen Reise beginnen. Bis zum Jahresrückblick werde ich es wohl wissen. Inzwischen noch ein paar Bilder von meinem tropischen Garten in Cancun als Lebenselexier. Schön war's!
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Noch bin ich ja nicht zu Hause. Aber es fühlt sich Alles schon irgendwie abgeschlossen an. Heute war ein seltsamer Tag. Ich fuhr gleich in der Früh die eine Stunde von Los Barriles zum Airport in Los Cabos, gab dort mein Auto - komplikationslos - ab und wartete dann auf meinen Abflug. Ich frühstückte und erledigte gleich ein paar Einkäufe im Duty Free Shop, die ich sowieso hätte erledigen müssen. Beide Flüge waren etwas verspätet, nachdem das gleiche Flugzeug zum Einsatz kam, schaffte ich aber locker meinen Anschluss inklusive Gepäck. Der Tag war kurz - denn es wurde gerade hell, als ich am Flughafen in Los Cabos ankam, und als ich in Cancun landete, wurde es auch gerade schon wieder finster, obwohl an sich nur 6 Stunden zwischen diesen beiden Ereignissen lagen. Nicht viel Tageslicht also heute, aber daran muss ich mich ja jetzt sowieso gewöhnen.
In Cancun war es wie erwartet - großer Airport, Verkehrslärm, Stau. Naja. Meine Gastgeberin holte mich ab, das B&B, das knappe 15 Minuten vom Airport entfernt liegt, wird von einem mexikanisch-deutschen Ehepaar betrieben. Wir stauten über eine mehrspurige Straße. Und bogen plötzlich einmal ab hinein ins Nirgendwo. Es ist tatsächlich wie es auf der Webseite beschrieben war, mitten im Dschungel und stockfinster. Die Zikaden geben ein Konzert, die Vögel nicht mehr, denn die schlafen schon. Ich erwarte aber, morgen dann von Vogelgezwitscher aufgeweckt zu werden, das mich nahtlos in den Lockdown Blues geleiten wird. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Alles hier bei Tageslicht aussieht, der Aufenthaltsraum und die Zimmer sind jedenfalls total geschmackvoll mexikanisch eingerichtet, mit vielen netten Details. Ich muss um 11.30 zwar das Zimmer räumen, kann mich dann aber bis zu meinem Abflug, der erst um 19 Uhr abhebt, noch gemütlich in den schattigen Garten setzen. Definitiv die bessere Alternative als stundenlang blöd mit Maske am Airport herumzuknotzen. Diese Reise war eine außergewöhnliche, sowohl New Orleans als auch die Baja California waren sehr spezielle Destinationen und haben mich sehr beeindruckt. Das Tempo auf der Baja war langsam und sehr entspannend, es ging eindeutig mehr um die Natur, um intensive Farben, um Stille, darum, wunderbare Gegenden ganz in Ruhe auf sich wirken lassen zu können. Nicht auszudenken, was ich verpasst hätte, hätte ich mich gegen die teure Automiete entschieden. Es war herrlich, seinen eigenen Takt leben zu können, und der war auf der Baja langsamer, als ich ihn sonst von mir selbst gewohnt bin. Hat mir aber gut getan und war extrem erholsam und gut für das Gemüt. Und allein die Tatsache, dass ich in diesem komischen Jahr 2021 überhaupt eine Fernreise geschafft habe, finde ich schon bemerkenswert. Falls jemand von euch jetzt Lust bekommen hat, diese uns Europäern recht unbekannte Halbinsel zu erkunden, so bekommt ihr im Folgenden meine Tipps. Und einen letzten Eintrag, wie ich im kalten Wien angekommen bin und mich im Lockdown Dasein eingefunden habe, werde ich euch natürlich auch noch zukommen lassen. * Land und Leute Die Halbinsel Baja California ("Niederkalifornien") ist Mexikos "Finger". Er schließt unmittelbar südlich an den US-Bundesstaat Kalifornien an. Der Finger besteht aus 2 mexikanischen Bundesstaaten, nämlich Baja California (Hauptstadt: Mexicali) und Baja California Sur (BCS, Hauptstadt: La Paz). Die Halbinsel erstreckt sich von ihrer Nord-bis zur Südspitze über unglaubliche 1300 Kilometer, fährt man die "Carretera Transpeninsular", die "Mexico 1" von Tijuana bis Cabo San Lucas entlang, so sind es sogar über 1500 Kilometer. Im Westen ist die Baja vom Pazifischen Ozean begrenzt, im Osten trennt sie der Golf von Kalifornien (Golfo de California bzw Mar del Cortez) vom mexikanischen Festland. Die Halbinsel ist nur wenig bevölkert, insgesamt leben gut 4 Millionen Menschen hier, die sich vor Allem auf die wenigen großen Städte (Tijuana, La Paz, Mexicali) konzentrieren. Dazwischen findet man die Gebirgskette einer Kordillere, die sich die gesamte Halbinsel entlang zieht. Wirtschaftlich lebt die Halbinsel in erster Linie vom Tourismus, von Dezember bis April ist hier die Hauptsaison zur Walbeobachtung. In erster Linie gibt es sanften Ökotourimus, "Action" gibt es nur in Tijuana und in Los Cabos. Die Leute sind zuvorkommend, sehr freundlich - Aufdringlichkeit und Unehrlichkeit ist mir hier absolut nicht untergekommen - America Car Rentals mal ausgenommen (siehe nächstes Kapitel). * Herumkommen und Verkehr Größter Flughafen für BCS ist der Los Cabos International Airport fast an der Südspitze (SJD). Dieser ist mit anderen mexikanischen Städten, speziell mit der mexikanischen Hauptstadt, durch mehrere Fluglinien engmaschig verbunden. Auch mehrere Airlines aus den USA fliegen direkt nach SJD. Der zweite Flughafen in BCS, der regelmäßig angeflogen wird, ist jener von La Paz (LAP). Aber auch Loreto hat einen kleinen Airport (LTO). Ganz klar - um die Baja kennenzulernen, braucht man ein Auto. Während die Touristen aus den USA oft mit dem eigenen Wagen hierher fahren, braucht man ansonsten einen Mietwagen. Es gibt zwar öffentliche Überlandbusse, diese bleiben aber nur in den Städten und Orten stehen. An die herrlichen Strände und die kleinen Orte im Landesinneren kommt man so aber nicht wirklich, was den Zweck eines Baja Urlaubs dann irgendwie auch verfehlt. Zunächst die Warnung - Hände weg von America Car Rentals! Diese hatten meine Buchung über Holiday Autos ohne Bekanntgabe einfach storniert, ohne Bescheid zu geben. So stand ich ohne Auto da. Das Personal war dort auch nicht hilfsbereit oder kooperativ sondern arrogant - ich wurde als "kein honored customer" bezeichet, dem ja quasi kein Auto zustünde. Auch war man nicht behilflich bei der Suche nach einem Ersatzwagen. Bei Avis wurde mir dann berichtet, dass America das andauernd so praktiziert - eine Buchung über eine Plattform zu bestätigen und dann einfach kein Auto zu haben. Diese Firma ist unseriös und betrügerisch. Das war auch mein erster Eindruck von Mexiko, und der war kein schöner. Zum Glück aber die absolute Ausnahme. Daher - besser gleich etwas mehr zahlen und auf einen der großen bekannten Anbieter zurückgreifen. Wenn man im Voraus bucht, bekommt man sicher auch bei Avis, Hertz oder Europcar ein besseres Angebot als wenn man notgedrungen direkt am Flughafen ein Auto braucht. Ich landete jedenfalls bei Avis, die Abwicklung war dann professionell und ohne irgendwelche Probleme. Die Straßen auf der Baja sind fast frei von Verkehr. Ausnahme um Los Cabos und in La Paz. Aber auch hier ist der Verkehr gut bewältigbar, es wird eher langsam und sehr rücksichtsvoll gefahren. Auch mit der mexikanischen Polizei, der man nachsagt, korrupt zu sein und aus irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen Strafen zu kassieren und in die eigene Tasche zu stecken, hatte ich absolut keine schlechten Erfahrungen. Zwei Mal kam ich an einen Polizei Checkpoint, einmal wurde ich durchgewunken, das andere Mal freundlich befragt, wo ich hin wollte und mir ein schöner Tag gewünscht. Die Hauptstraßen auf der Baja, allen voran die Carretera Transpeninsular (Mexico 1), sind in gutem Zustand. Die wichtigsten Nebenstraßen sind ebenfalls asphaltiert, hier muss man dann aber auch einmal auf Schlaglöcher achtgeben. Immer achtgeben muss man auf die sogenannten "Topes", das sind Fahrbahnerhöhungen zur Geschwindigkeitsreduzierung, die von sanft bis achsenbrecherisch ausgeformt sein können. Meistens sind sie durch Verkehrszeichen angekündigt, aber nicht immer. Daher nicht im Dunklen fahren. Dies auch deshalb nicht, weil jederzeit Kühe oder Pferde die Fahrbahn kreuzen können. Weitere Nebenstraßen sind meistens Schotter-oder Sandpisten, auf denen man langsam aber sicher vorwärts kommt. Eine Besonderheit in Mexiko, wie man das auch aus den USA kennt, sind die "4 Altos". Also 4 Stoppschilder bei einer Kreuzung. Dies ersetzt in der Funktion im Prinzip unsere Kreisverkehre und bedeutet, dass jeder stehenbleibt und in der Reihenfolge des Eintreffens an der Kreuzung Vorrang gilt. Klappt eigentlich ziemlich gut. Benzin ist recht günstig in Mexiko, der Liter kostet unter einem Euro. Tankstellen findet man grundsätzlich regelmäßig, auf langen unbesiedelten Abschnitten kann es aber selbst auf der Mexico 1 vorkommen, dass über 100 Kilometer keine Möglichkeit des Auftankens vorhanden ist. Daher im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig tanken. Die Tankstellen sind alle in Bedienung, während aufgetankt wird, wird meistens vom Tankwart oder der Tankwartin (keine Ahnung ob das die korrekte weibliche Bezeichnung ist, aber jedenfalls gibt es auch viele Tankwartinnen ;-)) die Scheibe geputzt. Man gibt daher ein kleines Trinkgeld, zahlen kann man dabei überall mit Kreditkarte, die Terminals sind immer direkt bei den Zapfsäulen, man muss also nicht in den Shop gehen dafür. Kleiner Wermutstropfen - nicht immer sind Sachen besonders gut angeschrieben. Nicht immer ist klar, wo man abbiegen muss, um zu seinem Ziel zu gelangen, daher ist Google Maps auf der Baja stets ein guter Begleiter, um sich im Zweifelsfall nicht zu verfahren. Neben einem Roadtrip mit dem Auto ist die Halbinsel auch bei Motorradfahrern ziemlich beliebt, ebenso sieht man viele Wohnmobile. Selbst Radfahrer sieht man immer wieder, wobei ich es mir nicht sehr reizvoll vorstelle, stundenlang in der Hitze auf dem Betonband der Mexico 1 in die Pedale zu treten. Radwege gibt es gerade mal in La Paz an der Strandpromenade. Eisenbahn gibt es auf der Baja keine. * Einreise Mexiko war während der gesamten Corona Pandemie eines der wenigen Länder weltweit, das niemals Einreisebeschränkungen verhängt hat. So konnte man immer zu den normalen Bedingungen, die sonst auch gelten, ins Land. Als Österreicher braucht man also nur einen gültigen Reisepass, im Flugzeug wird ein Einreise-und ein Zollformular ausgefüllt, und das war es auch schon. Seit Covid sollte man bei Einreise auf dem Luftweg auch Online einen QR Code generieren. Kann frühestens 12 Stunden vor dem Abflug gemacht werden und ist in wenigen Minuten erledigt. Sehen wollte ihn bei meiner Ankunft niemand. Ansonsten braucht man für die Einreise weder einen Impfnachweis noch einen Corona Test. Das kann sich zwar jederzeit ändern, nachdem es in Mexiko aber konstant bei Null Restriktionen geblieben ist, kann man davon ausgehen, dass sich daran auch nichts mehr ändern wird. Trotzdem ist die Covid Situation hier um einiges besser als in einigen besonders dummen mitteleuropäischen Ländern ..... https://www.vuelaseguro.com/login * Infrastruktur und Strom Die Infrastruktur ist auf der Baja California im Wesentlichen auf westlichem Niveau. Man findet neben Tankstellen auch an vielen Orten Minimärkte entweder individuell oder der Kette Oxxo, die lange Öffnungszeiten haben und an denen man zumindest kleine Snacks und Getränke jederzeit kaufen kann. Die Handynetz-und 4G Abdeckung ist größtenteils gegeben, in ein paar sehr einsamen Landstrichen der Baja kann es vorkommen, dass man kein Netz hat. WLAN ist in ansprechender Geschwindigkeit Standard in jeder Unterkunft und vielen Cafés und Restaurants, auch an recht abgelegenen Orten. Mexiko verwendet die amerikanischen Flachstecker vom Typ A und B, ein Adapter ist daher erforderlich. *Sprache In Mexiko wird natürlich Spanisch gesprochen. So sind auch die Verkehrszeichen alle auf Spanisch. Da die Baja doch von sehr vielen Amerikanern besucht wird, sind Englischkenntnisse aber weit verbreitet, in manchen Orten wie Loreto, Todos Santos oder auch Los Cabos, die besonders vom Tourismus leben, bekommt man automatisch immer englische Speisekarten und wird auch Englisch angesprochen, was ich eigentlich nicht so besonders leiden kann. Weniger Englisch lastig ist zum Beispiel La Paz als nicht so viel besuchte und recht authentisch mexikanische Stadt, dort fühlte ich mich auch ganz besonders wohl. * Sicherheit und Gesundheit Wer Mexiko hört, bei dem blinkt schnell mal das Alarmsignal auf, dass das doch gefährlich sein könnte. Ich kann nur sagen - auf der Baja völlig unbegründet. Dadurch, dass die Halbinsel etwas abseits und daher nicht unbedingt auf der Drogenschmuggler Route liegt, wo diverse Kartelle um Einfluss kämpfen, spielt auch die Bandenkriminalität hier kaum eine Rolle. Auch ansonsten kann man selbst in den - nicht sehr zahlreichen - Städten wie La Paz oder Loreto auch am Abend ganz bedenkenlos heim spazieren. Die Baja ist ruhig und friedlich, dass man hier ausgeraubt wird, mag vielleicht auf Tijuana mancherorts zutreffen, in BCS ist die Sorge vor Straßenkriminalität völlig unbegründet. Ich fühlte mich nicht eine Sekunde irgendwo unwohl. Gesundheit - auch hier ist die Baja auf gutem Niveau. Die Spitäler sehen eigentlich alle modern aus, und die Covid Regeln werden in Mexiko wesentlich strenger eingehalten als irgendwo in Europa. Auch wenn die epidemische Lage an sich gut ist, halten sich alle an die Maskenpflicht in Innenräumen ("Cubrebocas"), wenn man jemanden ohne Maske in ein Lokal gehen sieht, ist das meist ein Amerikaner. Weiters tragen viele, obwohl es in BCS nicht mehr Pflicht ist, die Maske auch weiterhin im Freien. Oft denke ich mir ja bei uns, wenn Personen die Maske zwar auf aber die Nase draußen hängen haben, dass sie den Sinn der Maske nicht verstanden haben. Umgekehrt geht es aber auch, denn in Mexiko sieht man sogar immer wieder Leute alleine völlig sinnbefreit mit der Maske im Auto sitzen. Zusätzlich zu den Masken wird exzessiv Handdesinfektionsgel verwendet, und beim Eintritt in Supermärkte oder Restaurants auch die Körpertemperatur gemessen. Ich fand eigentlich die Maßnahmen, vor Allem bei niedrigen Infektionszahlen, fast schon ein wenig übertrieben. Aber solange ich im Freien, wo ich mich 90% der Zeit aufgehalten habe, ohne Maske spazierengehen kann, bin ich eigentlich schon zufrieden. Man wird ja bescheiden. Leitungswasser sollte man in Mexiko nicht trinken sondern stets auf "Agua Purificada" zurückgreifen. Dieses ist überall erhältlich. Eiswürfeln oder Salate sollte man in einfacheren Taco Buden meiden, in westlichen Cafés und besseren Lokalen wird für deren Zubereitung immer Agua Purificada verwendet. Ich selbst hatte einen Tag mit ein wenig Durchfall und etwas Übelkeit, bei diesem Ansatz blieb es aber, sonst hatte ich nirgends Probleme. * Geld und Preise Währung in Mexiko ist der Mexikanische Peso (MXN). Man findet in jeder größeren Stadt mehrere Geldautomaten ("Cajeros"), wo man Pesos abheben kann. Allerdings verrechnen diese fast immer eine relativ hohe Gebühr von 5 EUR oder mehr pro Abhebung. Daher besser einmal einen etwas größeren Betrag abheben und ansonsten viel mit Karte zahlen. Visa und Mastercard werden auf der Baja grundsätzlich sehr gut akzeptiert. Unterkünfte, Tankstellen, Supermärkte, viele Restaurants und Cafés nehmen Karten. Aber - wie auch in Österreich muss man manchmal auch in einem Restaurant, in dem man nie damit rechnen würde, plötzlich bar zahlen. Speziell Mulegé und Los Barriles waren dahingehend wahre Bargeldwüsten. Daher immer vorher fragen bzw genug Bargeld mit haben um das Essen bezahlen zu können. Die Terminals sind in Mexiko moderner als in den USA, im Gegensatz zum dort immer noch vorherrschenden etwas anachronistisch anmutenden Magnetstreifen-Swipe-System wird in Mexiko mit Chip und PIN gearbeitet, auch im Restaurant kommt wie bei uns das mobile Terminal zum Tisch. Die Terminals hätten theoretisch zwar auch die Kontaktlosfunktion, die wird aber in Mexiko nach wie vor gar nicht verwendet. Ob dies aus Unkenntnis derselben passiert oder weil sie einfach deaktiviert wird, hat sich mir nicht erschlossen, jedenfalls wird die Karte immer automatisch gesteckt. Was mich kleinere Beträge dann doch wieder meistens bar bestreiten ließ, denn genau für solche ist der Vorteil des kontaktlosen Zahlens evident und Stecken langsam und etwas mühsam. Das Preisniveau ist auf der Baja bestimmt unter Österreich, ein Billigreiseland ist Mexiko aber definitiv nicht. Essen, Trinken, Unterkünfte, also die für Touristen wesentlichen Dinge, kosten zirka gleich viel. * Unterkunft Alle meine Unterkünfte auf der Baja waren sauber, manche dabei zweckmäßig, andere super schön und geschmackvoll. Daher lege ich folgende ans Herz... Clementines B&B in Mulegé - schönes kleines B&B in der Oase von Mulegé gelegen. Geschmackvolle, bunte Zimmer, super Dusche, gutes WIFI, ein Treffpunkt für Individualreisende an meinem entlegendsten Übernachtungsziel. Buchbar direkt oder über Airbnb. Zur Zeit wegen Corona nur 1B (Bed) statt 2B (Bed&Breakfast). https://clementinesbaja.com/ Hotel Casa Los Mangos in Loreto - ein kleines Hotel, geführt von einer Amerikanerin. Nur 2 Blocks entfernt vom Hauptplatz, wunderschöne geschmackvolle Zimmer, tolles freundliches Personal (ich fragte bei meiner Ankunft die nette Dame, die gerade mein Zimmer herrichtete, ob es in Loreto eine Wäscherei gäbe und sie meinte, sie erledigt das, 3 Stunden später hatte ich meinen Wäschesack wieder, frisch gewaschen und gebügelt für 5 EUR). Hängematte, Wasserspender zum Auffüllen der Trinkflasche. Hier stimmte einfach jedes Detail. https://casamangosloreto.com/ * Küche Wie erwähnt - 2 Probleme habe ich mit der mexikanischen Küche. Einerseits zu scharf, andererseits voller Cilantro. Auch Maismehl zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, ebenso wenig wie Bohnen. Daher war ich nur selten typisch mexikanisch essen. Auf der Baja muss man dennoch nicht dahindarben. Speziell wer gerne Fisch und Meeresfrüchte ist, ist jederzeit bestens bedient. Auch findet sich immer wieder raffiniertere Küche jeglicher Richtung, sodass man stets auf seine Kosten kommt. Was alle Lokale eint - kleine Portionen sind unbekannt. Mein gewöhnliches Schema, Frühstück, Mittagessen, Abendessen hielt ich hier nur selten ein, eher brunchte ich groß gegen 9 und ging dann wieder recht früh gegen 5 groß Abendessen. Nachdem es um halb 6 finster wird im November, fühlt es sich so oder so schon später an. Vorteil in Mexiko - Lokale öffnen entweder zum Frühstück oder zum Mittagessen und sind dann oft bis zum Abend durchgängig geöffnet, manche Cafés haben nur Frühstück und Mittagessen. Feste Essenszeiten gibt es nicht - man kann jederzeit Essen gehen, wenn man hungrig ist. Hier Lokaltipps von meiner Schleife.... El Mirador Ocean View Restaurant in Todos Santos - gehobene Küche in einzigartiger Lage. Oberhalb von Todos Santos gelegen, auf einer Kante mit direktem Blick hinaus auf den Pazifik. Ein Traumort, um pazifische Sonnenuntergänge zu genießen und dabei ausgezeichnet zu speisen. Preislich weit über mexikanischem Durchschnittsniveau, aber das gönnt man sich hier gerne. https://guaycura.com/en/el-mirador-restaurant/ La Esquina - Gartencafé etwas außerhalb von Todos Santos. Wunderbarer Garten mit unzähligen kreativen Frühstücksvarianten. Ein Genuss um in den Tag zu starten! https://www.laesquinats.com/ Jazamango - eine Institution in Todos Santos. Etwas außerhalb des Ortes gelegen, hier wird ausschließlich mit biologischen Zutaten aus dem eigenen Kräutergarten gekocht. Auch eigene Viehzucht für Bio Fleisch. Für Mexiko sehr teuer - aber das sollte man sich nicht entgehen lassen. https://www.jazamango.mx/ El Triunfo Café - Café einer Kooperative von Kafferöstern in der einstigen Geisterstadt in dem alten Minenort El Triunfo mitten in der Sierra de la Laguna. Tolle Sandwiches, Salate, Kuchen. Schön und gemütlich zum Sitzen. https://www.facebook.com/pages/category/Restaurant/Cafe-El-Triunfo-298515628499/ Dulce Romero Café in La Paz - super schönes Café 2 Gassen hinter der Strandpromenade von La Paz. Wahnsinnig freundliche Bedienung, tolle Brunch Varianten. https://dulceromero.mx/ Tribu in La Paz - weniger wegen der Küche als wegen der Lage. DER geniale Spot für einen oder mehrere Sundowner. Coole Rockmusik aus den 70ern und 80ern, sehr nettes Personal. Terrasse im ersten Stock mit Blick auf den Malecon und die hinter Palmen untergehende Sonne. Perfekt! https://www.facebook.com/TribuRestaurantLaPaz Anzuelo in La Paz - Fisch und Meeresfrüchte am oberen Ende des Malecon in La Paz. Super frisch, Tacos und andere Fischgerichte, sehr nette Bedienung. https://www.facebook.com/AnzueloCocinaDelMar/ El Zopilote Brewing Company in Loreto - auf dem Hauptplatz gelegen, sitzt man in toller Atmosphäre. Feine Bierauswahl. Dazu hervorragende Quesadillas - mein Favorit in Loreto! https://hotel1697.com/dining-bar-hotel-1697-loreto/ La Playa Bar&Restaurant - mein Wohlfühlort in Los Barriles. Während der Ort sonst nicht so viel hergab, gab es mit diesem Lokal direkt am Strand eine Wohlfühloase für mich. Direkt die Tische im Sand, der Blick aufs Meer, tolle Qualität. Super Auswahl für den Brunch, auch zum Abendessen alles in bester Qualität. Gerne öfter, absolutes Urlaubsfeeling! Wie fast überall in Los Barriles - Solo Effectivo. Also Bargeld einstecken. https://www.facebook.com/Restaurantandbarlaplaya/ *Klima und Landschaft Die Landschaft - die Weite macht es aus. Intensive Farben wie fast nirgends sonst. Strahlend blau der Himmel. Leuchtend grün die Kakteen und Palmen. Karg und braun die Wüste. Blau bis türkis das Meer. Weiß wie Schnee der Sand. Dazu strahlend in allen Farben die Fassaden der Häuser. Das ist die Baja. Eine einmalige Mischung. Muss man sich selbst ansehen! Das Klima im November -. Step par excellence. Strahlend sonnig, tagsüber schön heiß, selten schwül. Am Abend kühlt es ab aber nicht zu sehr. Dazu kein Tropfen Regen. Mehr Step geht eigentlich fast nicht ;-) * Sehenswertes - Todos Santos: der Künstlerort. Viele Galerien, die Häuser in den strahlendsten Farben. Schöne Cafés und gute Restaurants. Ringsum schöne und menschenleere Strände. - El Triunfo - der ehemalige Minen-und Geisterort in der Sierra de la Laguna. Hübsche Gassen, in der Nähe das Sanctuario del Cactus mit wunderschönem Weg durch Kakteenwald. - La Paz. Die Hauptstadt von BCS. Wenig besucht, dafür unglaublich schönes Flair durch einheimisches Leben an der Uferpromenade Malecón. Keine klassischen Sehenswürdigkeiten aber die Atmosphäre ist wunderbar. In der Nähe mit Playa Tecolote und ganz besonders Playa Balandra absolute Traumstrände. - Mulegé. Der nördlichste Punkt meiner Tour. Ein recht abgelegener Oasenort ohne besondere Höhepunkte. Der Blick auf das Palmenmeer der Oase vom Aussichtspunkt bei der Missionskirche Santa Rosalia ist aber einmalig schön. Dazu guter Ausgangspunkt für die schönen Strände an der Bahia Concepcion, ganz besonders Playa Requeson ist zu empfehlen (Tageseintritt samt Palapa 100 MXN). - Loreto. Neben Todos Santos das zweite "Pueblo Magico" von BCS. Ein sehr hübscher grüner Ort mit kolonialen Gebäuden, angenehmen Plätzen, einem schönen Strand. Unbedingt Bootsausflug auf die Isla Coronado unternehmen. Hier sieht man Delfine, Seelöwen, Blaufußtölpel, Pelikane etc....und kann danach auf weißen Traumstränden entspannen. - San Javier. Ausflug ab Loreto zur besterhaltenen Missionskirche der Baja. Während die Kirchen eher schlicht sind, ist die Fahrt durch Canyons mit Ausblicken aufs Meer wunderschön. - Los Barriles - die ruhigere Alternative zu Los Cabos. Hier leben viele amerikanische Expats. An sich hat der Ort aber nichts besonderes zu bieten. - Cabo Pulmo Nationalpark. Wunderschön und einsam - die Playa El Arbolito. Die Anreise ist etwas beschwerlich über eine wirklich sehr schlechte Schotterpiste. Aber die Mühe wert, sich hier fast alleine vom weißen Strand ins türkise Meer zu stürzen. Eintritt 50 MXN. - Canon de la Zorra. Nette Wanderung zu einem einsamen Wasserfall, der sich in einen glasklaren Pool ergießt. Ringsum Kakteen und schöne Ausblicke. Zugang über die Rancho Ecologico Sol de Mayo. Eintritt 150 MXN. - San José del Cabo. Auch wer den Trubel rund um Los Cabos grundsätzlich auslassen will - San José ist zwar touristisch aber einen Besuch wert. Hübsches Zentrum mit bunten Häusern, vielen Cafés und Galerien. Heute durfte mein Luxuswagen dann einmal wirklich zeigen, was er so drauf hat. Alles begann wieder einmal sehr gechillt - mit einem wunderbaren Frühstück direkt im Strandcafé. Was will man mehr, als so in den Tag zu starten.
Weit war meine Fahrt heute dann nicht. Der Cabo Pulmo Nationalpark liegt eigentlich nur zirka 40 Kilometer entfernt von Los Barriles. Dafür war das dann eine ganz schön holprige Schotterpiste, die mich an mein Tagesziel - und auch wieder zurück - führte. Das Auto war brav und bestand seine Offroad Nagelprobe aber souverän. Die Landschaft war einmal mehr traumhaft - das intensivere Grün dieser Ecke leuchtete mit dem tiefen Blau des Ozeans und dem strahlenden Weiß der Sandstrände um die Wette. Cabo Pulmo steht unter strengem Naturschutz und ist eines von nur noch 3 erhaltenen Korallenriffen an der amerikanischen Pazifikküste. Dadurch, dass die Anreise doch etwas mühsam ist und man wirklich durchgeschüttelt ankommt, verirren sich dafür aber auch nur wenige Menschen an diesen wunderschönen Flecken Erde, und das trotz der Nähe zur vielbesuchten Kapregion. Ganze 10 Personen zählte ich an der Playa El Arbolito, und als ich eine Bucht weiter nach hinten ging, hatte ich diese überhaupt für mich alleine. Ich konnte mich unter einem schattigen Felsen niederlassen und hatte meinen privaten Badeplatz im glasklaren und türkisen Wasser. Was will man mehr. Baja ist Natur und Ruhe pur. Abermals ergriffen von der Schönheit, begab ich mich später nach Los Barriles zurück, ging Abendessen und ließ den Tag ausklingen. Morgen ist der letzte echte Urlaubstag, und den werde ich für einen Besuch in San José del Cabo nutzen. Mich langsam wieder herantasten an etwas belebtere Orte, damit der Sprung zurück nicht zu extrem wird. Wie ich mich in der Zivilisation zurecht finde, erzähle ich euch morgen dann noch. Heute wurde es dann tatsächlich das angekündigte Kilometerfressen. 7 Stunden saß ich letztendlich hinterm Steuer, um die 500 Kilometer von Loreto nach Los Barriles zurückzulegen. Ich hatte mich wohl gefühlt in Loreto, eine hübsche kleine entspannte Stadt mit dem schönsten Quartier meiner Reise und einer äußerst sympathischen und angenehmen Atmosphäre. Erholung pur. Nun bin ich in der Region, die sich "Ostkap" nennt. Sprich, an der dem Golf von Kalifornien zugewandten Ostküste des Zipfels der Baja. Die Südspitze nennt sich dann Los Cabos, der Teil, den ich am Anfang besucht hatte, die dem offenen Pazifik zugewandte Seite, wo auch Todos Santos liegt, wird als "Westkap" bezeichnet. Die Region Ostkap unterscheidet sich landschaftlich schon deutlich von allen anderen Teilen der Baja, die ich so gesehen hatte. Es ist gebirgig aber wesentlich grüner hier, die von grünen und teilweise blühenden Büschen und Kakteen bestandenen Berge der Sierra de la Laguna geben eine sehr hübsche Kulisse ab.
Nun bin ich in Los Barriles. Ich hatte überlegt, meine letzten Tage auf der Baja irgendwo nicht allzu weit vom Flughafen entfernt zu verbringen. Natürlich hätte ich nach Cabo San Lucas können. Das ist die "Ballermann für Amerikaner" Stadt - also keine ernstzunehmende Option für mich. Die andere Stadt am Südzipfel, San José del Cabo, soll hübscher sein, mit einer netten Altstadt, allerdings inzwischen auch schon sehr touristisch. Deshalb hatte ich die dritte Alternative gewählt - Los Barriles. Ein kleiner ruhiger Strandort. Der hat keine großartigen Attraktionen, ist bestimmt kein "Pueblo Mágico", aber er hat alles was man braucht für letzte entspannte Tage vor dem Lockdown. So bin ich in einem sauberen, recht einfachen kleinen Hotel, der Ortsstrand ist recht nett, es gibt ein paar Cafés und Restaurants - das war es auch schon mit der Action. In der Nähe liegt der Cabo Pulmo Nationalpark, und auch die Altstadt von San José befindet sich nur eine Stunde Fahrtzeit von hier entfernt, um sie idealerweise in einem Tagesausflug kennenzulernen. Damit ist das Programm der nächsten beiden Tage auch schon definiert. Zum Flughafen ist es von hier auch nur eine Stunde, was mir dann am Mittwoch, wenn ich abfliege, zugute kommen wird. Also strategisch sehr günstig gelegen und auch nocheinmal zum Entspannen geeignet, wobei an diesem Urlaub, mit Ausnahme der Autogeschichte, eigentlich überhaupt nichts stressig war. Eine sehr ausgewogene Mischung aus Reisen und Urlaub habe ich diesmal hinbekommen. Auf ein paar sonnige Bilder dürft ihr euch in den nächsten Tagen jedenfalls noch freuen. Wie so viele andere Gegenden in Amerika, wurde auch die Baja California nicht von europäischen Seefahrern "entdeckt", sondern lange vorher lebten hier bereits indigene Volksgruppen. Was die Seefahrer taten, war natürlich vielmehr ein Erobern bereits bewohnten Landes. Die lokale Bevölkerung wurde versklavt, durch eingeschleppte Krankheiten dezimiert oder im für sie besten Fall "nur" zwangsassimiliert. Indigene Volksgruppen in ganz Amerika hingen traditionell Naturreligionen an, verschiedene Dinge in der Natur galten als beseelt, ihnen wohnten Geister inne die man stets gütig stimmen musste. Etwas, das die streng katholischen Spanier erschaudern ließ. Vordringlichste Aufgabe der Assimilierung war es daher aus ihrer Sicht, die "ungläubige", heidnisch-ketzerische Bevölkerung zur katholischen Kirche zu konvertieren. In der Praxis war das dann einfach Zwangsmissionierung. Daher ist die Baja California von einem Netz früherer Missionsstationen überzogen, die im 17. und frühen 18. Jahrhundert errichtet wurden und heute natürlich als interessantes historisches Relikt zurückgeblieben sind. Die Missionskirchen darf man sich nicht als prachtvolle Kathedralen europäischen Zuschnitts vorstellen, sondern sie sind sehr schlicht gehalten, meist aus Stein und auch innen simpel. Eine der best erhaltenen Missionen der Baja steht eine Stunde landeinwärts von Loreto, und nachdem meine eigentlich geplante Höhlenwanderung wegen Teilnehmermangels gestrichen worden war, machte ich mich eben dorthin auf als Ersatzziel. Nach San Javier.
Die Strecke war wieder sehr spektakulär, tief zerklüftete Canyons prägten das Landschaftsbild, die Straße windet sich in Serpentinen durch dieses Szenario und gibt immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer frei. San Javier ist heute ein kleiner, ruhiger, agrar geprägter, Ort, es hat eine angenehme kleine Plaza direkt vor der Missionskirche. Es gibt ein paar hübsche Häuser, mit Palmblättern bedeckt, und es ist angenehm ruhig und friedlich hier, die Menschen freundlich. Sehr nett zu sehen, und nachdem auch die Fahrt wirklich schön war, hatte sich der kleine Ausflug auf jeden Fall gelohnt. Missionieren wollte mich auch diesmal niemand, weder nette junge Pärchen wie in Guatemala damals, die Isabella und mir eindringlich dazu rieten, für unseren weiteren Lebensweg "Jesus Christ zu considern" noch moderne Missionare wie Covidioten-Schwurbler, die heute Wien unsicher gemacht hatten, wie mir 2 meiner Freunde, die sich als Schaulustige unter die Wahnsinnigen gemischt hatten, brühwarm berichteten. Ich aß dann, zurück in Loreto, eine köstliche Quesadilla in einem sehr netten Lokal am Hauptplatz, ehe ich den Nachmittag am Menschen leeren Strand unter einer Palapa verbrachte. Entschleunigung pur also, bevor ich morgen die zweite und letzte lange Fahrt dieser Reise antrete. Es geht wieder 500 Kilometer nach Süden, wo ich im ruhigen Strandort Los Barriles für meine letzten drei Nächte auf der Baja Quartier beziehen werde. Nachdem ich die Strecke, mit Ausnahme der letzten 100 Kilometer, schon kenne, wird es morgen dann wohl wirklich in erster Linie ein Fahrtag. Mehr erfahrt ihr, wenn ich angekommen bin. Inzwischen - considert den für euch besten Lebensweg, mit wem oder was auch immer ;-) Ich weiß - langsam wird es fad. Aber dieser Tag war abermals paradiesisch und um Vieles schöner, als ich es mir hätte vorstellen können. Nach dem Frühstück schloss ich mich einer Bootstour an, die zur vorgelagerten Isla Coronado führen sollte. Eine noch aktive Vulkaninsel, wild zerklüftetes Gestein in diversen Farben. Davor glasklares Wasser. Einige gingen schnorcheln, nachdem ich meinen Kopf aber bekanntlich lieber über als unter Wasser habe, sah ich vom Boot hinein - und das mit freiem Auge immer bis zum Meeresgrund. Immer wieder sah man Schwärme von Fischen. Und nicht nur das. Delfine sprangen fröhlich aus dem Wasser, Pelikane sind sowieso quasi allgegenwärtiges Standardprogramm hier. Auf einigen Felsen lebt eine größere Kolonie an Seelöwen. Und sogar Blaufußtölpel sahen wir. Diese lustigen Vögel mit ihren markanten blauen Füßen hatte ich auf den Galapagosinseln gesehen, sie kommen nur an der Pazifikküste Süd-und Mittelamerikas vor. Für meine Handycam zu weit weg, um viel erkennen zu können, fand ich es trotzdem schön, die "Bobos de Patas Azules", wie sie auf Spanisch charmanter heißen (wie kommt man in Deutsch eigentlich auf so hässliche Wörter wie "Tölpel" wenn es auch schöner klingen könnte?!) wieder in freier Wildbahn erblicken zu dürfen.
Wirklich begeistert, fuhren wir nun an die flache Vorderseite der Insel. Als Kontrast zur zerklüfteten felsigen Ostküste bietet der Westen plötzlich ein ganz anderes Bild. Puderweiße Sandstrände vor türkisem Wasser wie im Bilderbuch. Das ganze vor dieser dramatisch schönen Szenerie. Hier hatten wir unter einer Palapa auch unseren Lunchsnack, und auch schwimmen ging ich wieder. Als wir unsere Rückfahrt im Boot antraten, war ich einmal mehr geflasht von der Schöneit der Baja, die es wirklich schafft, fast jeden Tag noch etwas draufzulegen und mich aufs Neue zu verzaubern. Ich flanierte dann noch ein wenig durch Loreto, erstand ein paar Souvenirs und ging auch noch Abendessen. Was für ein Tag! Wenn immer wieder Nachrichten von zu Hause zu mir durchdringen, was da gerade abgeht Richtung Lockdown mal wieder, komme ich mir hier vor wie in einem Paralleluniversum. Dass ich in genau einer Woche aus diesem Paradies ins geschlossene spätherbstliche Österreich einfliegen werde, mag ich mir noch gar nicht ausmalen. Ich denke, das wird diesmal ein ordentlicher Schock und eine harte Landung in der Realität. Bis dahin heißt es aber zumindest noch 5 Mal - another day in paradise.... Einige Länder machen das - dass sie ihre schönsten Dörfer und Orte irgendwie herausstreichen durch eine Art von Gütesiegel. Auch Mexiko praktiziert das, indem es besonders besuchenswerten Orten den Titel "Pueblos Magicos", also "magische Dörfer", verleiht. Gibt es derer über ganz Mexiko verteilt immerhin aktuell 132, so befinden sich davon nur 3 auf der Baja California, und sogar nur 2 im Bundesstaat BCS. Diese beiden sind Todos Santos - also meine erste Station - und mein aktueller Standort, nämlich Loreto. Loreto ist etwas größer als Todos Santos, ist aber trotzdem nur ein etwas größeres Dorf. Und ein sehr hübsches auch. Die Assets - eine Missionskirche im Zentrum. Eine kleine charmante Plaza. Gassen, die grüner nicht sein könnten - bestanden von Palmen und überwuchert von bunt blühenden Pflanzen. Dazu gibt es eine kleine gepflegte Uferpromenade, nicht mit jener in La Paz zu vergleichen sondern ein ruhiger Weg zum Spazieren. Und einen Strand gibt es auch - der Sand ist zwar grau, aber in Kombination mit dem tief blauen Meer, grünen Palmen und einer Vielfalt an Seevögeln wunderbar schön. Dazu gibt es einige nette kleine Bars und Restaurants, wie immer auf der Baja abseits ihrer beiden Extrempunkte kein Nightlife sondern es ist angenehm ruhig. Für alle, die Entschleunigung suchen, ist die Baja ein absolutes Traumziel.
Die Unterkunft ist die schönste meiner Reise, liegt nur 2 Blöcke vom Hauptplatz entfernt. Es gibt einen schattigen Innengarten mit Hängematte, was will man mehr. Mit Hängematte hat man bei mir eigentlich schon gewonnen. Die Besitzerin, Liz, ist Amerikanerin, aus Südkalifornien, und meinte, sie wäre zwecks des stressfreieren Lebenswandels ins noch südlichere Kalifornien, also auf die Baja, ausgewandert. Sie ist sehr nett und um das Wohl der Gäste extrem bemüht, ich durfte auch schon sehr früh einchecken, und gleich wurde mir von der freundlichen Dame an der Rezeption innerhalb von 2 Stunden meine Wäsche unter Einhaltung aller 3G-Kriterien (gewaschen, gebügelt, gefaltet) erledigt. Das nenne ich Service. Also wieder ein Volltreffer, auch in Loreto fühle ich mich total wohl und bin froh, es für die kommenden 3 Nächte zu meiner Homebase gemacht zu haben. Morgen geht es auf eine Bootstour zu einer vorgelagerten Insel, auch wenn noch keine Walsaison ist (zwischen Dezember und April kann die Baja mit dem zusätzlichen Highlight der Grauwale aufwarten), so sollten wir Delfine, Seelöwen und vielleicht noch mehr zu Gesicht bekommen. Am übernächsten Tag habe ich dann eine kleine Wandertour im Landesinneren zu diversen Höhlenmalereien der Ureinwohner der Baja gebucht. Ich bin schon gespannt, was mir die nächsten beiden Tage bringen werden, aber ich gehe davon aus, dass es Orte voller Wunder und hoffentlich keiner Merkwürdigkeiten ;-) sein werden. Wie es sich eben gehört - in einem Pueblo Mágico! Was soll denn der Titel? Nun ja, er beschreibt, wo ich mich heute den größten Teil meines Tages aufgehalten habe. Unter einer schattigen Palapa. So bezeichnet man in Mexiko Sonnenschutzvorrichtungen aus getrockneten Palmblättern, das kann entweder schirmartig aussehen oder die Form einer kleinen quaderförmigen Minihütte haben. Auf den Stränden der Baja, die in den meisten Fällen nicht bewacht oder mit Einrichtungen versehen sind sondern naturbelassen, findet man oft diese praktischen Vorrichtungen, sodass man im Endeffekt einen schönen Tag im Schatten am ruhigen Strand verbringen kann. Genau das richtige für mich.
Dieser Tag war überhaupt wieder sehr erholsam. Viel gibt es in Mulegé nicht zu tun. So fand ich zuerst aber mal wieder einen hübschen Garten für mein Frühstück - tolle Gartencafés können sie hier auf der Baja! Danach machte ich einen Sprung hinauf an den Ortsrand zur alten Jesuiten Missionsstation Santa Rosalia. Diese Kirche aus dem frühen 18. Jahrhundert war zwar versperrt, das Highlight dort ist aber sowieso ein Aussichtspunkt, der direkt daneben liegt. Von hier hat man einen phantastischen Blick auf das Palmenmeer der Oase und den Fluss Santa Rosalia, was im Kontrast mit dem Blau des Himmels und dem braun der umliegenden kargen Berge ein umwerfendes Gesamtkunstwerk ergibt. Nachdem meine Missionierung mangels Missionarinnen und Missionaren abermals gescheitert war, fuhr ich dann eben an den Strand, legte mich unter besagte Palapa, döste dahin, ging ins Wasser und schaute den Pelikanen beim Fischefangen zu. Sehr entschleunigend, das Ganze. Jetzt ging ich dann noch eine Kleinigkeit Abendessen, viel Auswahl gibt es hier nicht, aber ein herzhafter Burger tut es auch manchmal. Nicht missioniert, dafür sehr geerdet ;-) Tja, das war mein Tag, den ich nun tiefenentspannt ausklingen lasse. Klimatisch machen die 500 Kilometer weiter im Norden übrigens als Unterschied aus, dass es tagsüber zwar weiterhin sehr warm ist, aber im Gegensatz zu La Paz zum Beispiel schnell sehr stark abkühlt, sobald die Sonne weg ist. Also ein merklicher Unterschied. Nachdem Mulegé aber wie schon erwähnt auch der nördlichste Punkt meines Roadtrips war, geht es morgen wieder ein kleines Stück nach Süden. 120 Kilometer nach Loreto. Angeblich auch wieder ein besonders hübscher Kolonialort. Dort werde ich die nächsten drei Nächte verbringen und den Ort und seine Umgebung erkunden. Nach Allem, was mir die Baja bisher geboten hat, gehe ich davon aus, dass mich auch Loreto entzücken wird. Ich denke, es werden weiterhin schöne Fotos für euch dabei sein. Es gab mal Zeiten, da galten bestimmte Dinge als extrem cool. Rauchen zum Beispiel. Oder mit dem Auto oder Motorrad auf einsamen Landstraßen dahincruisen, schnurgerade, dem Wilden Westen, der Freiheit entgegen. Ein Lebensgefühl. Die Zeiten haben sich geändert. Rauchen war bei mir zwar nie in, ist aber heute auch insgesamt gesellschaftlich total out - stinkt, ist ungesund, teuer etc....Autofahren hingegen war bei mir früher total angesagt. Keinen Schritt hatte ich ohne meinen Boliden gemacht. Ist aber jetzt auch böse. Klimawandel, Abgase, Versiegelung des Bodens für sinnlosen Asphalt. Stimmt alles, ich finde ein Auto in einer Stadt ein absolut sinnloses Gefährt, das nur Platz wegnimmt, den man besser nutzen könnte als für Fahrbahnen und Parkplätze. Eine Blechkiste, mit der man entweder im Stau steckt oder auf Parkplatzsuche ist. Deshalb habe ich auch seit über einem Jahrzehnt kein Auto mehr - aus absoluter Überzeugung, dass es für einen - privilegierten - Stadtmenschen als Alltagsgefährt einfach unnötig ist.
Aaaaaber.....so böse das auch sein mag, so ein Roadtrip ist leider schon nach wie vor eine andere Kategorie und etwas absolut Geiles. Das ist nichts, was den Alltag ausmacht sondern etwas besonderes. Und ich stehe offen dazu, dass es mir nach wie vor extrem Spaß macht, ein Land auf eigenen 4 Rädern zu erkunden, durch schöne Landschaften zu cruisen, dort stehenzubleiben, wo es mir gefällt. Und dieses Gefühl hatte ich heute wieder ganz konkret und intensiv. In der Nacht war ich irgendwie nicht ganz fit, leichter Anflug von Übelkeit und Durchfall. Eh normal auf Reisen und nicht schlimm. Und so dachte ich, nun gut, 500 Kilometer auf der "Mexico 1", der "Carretera Transpeninsular", werden vermutlich eine etwas öde Sache, die ich einfach abspulen werde. Weit gefehlt und die Rechnung ohne die Baja gemacht. Die ersten 100 Kilometer erfüllten noch die Erwartungen und waren wirklich fad. Aber dann - die schnurgerade Straße, die sich durch die Kakteenwüste zieht, die Bergketten der Kordillere im Hintergrund. Und als es dann hinunter an den Golf von Kalifornien ging, über Bergstraßen, durch Canyon artige Schluchten, als sich atemberaubende Ausblicke auf das tiefblaue Meer der Bahia Concepcion ergaben, da verschlug es mir endgültig die Sprache. Statt gedachten 6 Stunden brauchte ich 8, da ich immer wieder stehenbleiben musste und einfach hingerissen war von der Intensität der Farben, von der einmaligen Schönheit dieser kaum bewohnten Gegend. Ich hatte dieses Gefühl von Wildem Westen wieder, das ich seinerzeit in Arizona verspürt hatte, es fühlte sich tatsächlich nach der Freiheit der Straße an. So verpönt das auch ist - es ist weiterhin wunderschön, sich mal wieder wie ein Highway Star zu fühlen und die unendliche Weite zu erobern. So war mir also gar nicht langweilig, ganz im Gegenteil, die Baja hat mich zum x-ten Mal überrascht, ich hatte sie mir schon schön vorgestellt, sonst wäre ich ja gar nicht hierher gekommen, aber dass sie so besonders ist, übertrifft meine Erwartungen doch bei Weitem. Ich erreichte Mulegé, einen kleinen Oasenort ein paar Kilometer im Landesinneren. Ein total nettes kleines B&B, das allerdings, mal wieder Corona bedingt, nur 1B statt 2B bietet (um im aktuellen Jargon zu bleiben), sprich, nur Bed, kein Breakfast. Auch gut, das Zimmer ist super und es gibt im Ort mehrere Cafés und Restaurants. Und die Oase am Fluss ist ruhig, es blüht und wuchert üppig, Palmen ragen in den tiefblauen Himmel, ein tiefer Kontrast zur kargen Wildwestlandschaft ringsum. Ich bin noch kurz durch die Oase spaziert, jetzt bin ich müde und werde meinen beleidigten Magen-Darm-Trakt heute in Ruhe lassen und ihm eine Pause gönnen. Sprich, nichts mehr essen gehen sondern mich ausruhen nach der langen Fahrt und mich auf den morgigen Tag freuen. Denn eines ist auf der Baja klar - er wird bestimmt ein traumhafter werden. Fortsetzung folgt....alright, hold on tight, I'm a Highway star :-) Das war ein richtiger Urlaubstag. Soo entspannend, ich kann es euch gar nicht sagen. Ich begann in einem hübschen Café mit einem gediegenen Brunch, fuhr dann 20 Minuten nach Norden auf die herrliche Playa Balandra, umgeben von felsiger Kakteenlandschaft. Der Sand war weiß, das Meer türkis, ich fand einen wunderbaren Platz unter einem schattigen Felsen, an denen ich mich mehrere Stunden niederließ, ich sah den Pelikanen zu und kaufte einen neuen Sombrero. Einmal pro Mexiko muss das einfach sein ;-) Wanderte dann hinauf auf einen Mirador und sah auf die wunderbare Gegend hinab. Von oben erinnerte es mich sogar fast ein wenig an den Whitehaven Beach in Australien. Und doch war die Landschaft wieder ganz eine eigene - eine Mischung, die sich nicht einordnen lässt und wohl einfach die Baja California ist. Atemberaubend schön jedenfalls. Dann kehrte ich wieder nach La Paz zurück, ging dort wunderbar am kleinen Bootshafen Abendessen, genoss das Flair dieser Stadt. La Paz bedeutet auf Spanisch ja "der Frieden" - und so lässt sich diese sympathische kleine Stadt wohl auch am besten beschreiben. Friedlich, freundlich, eine angenehme Atmosphäre und sehr nette Menschen.
Apropos Essen....abgesehen davon, dass ich bei mexikanischem Essen leider immer das kleine Problem habe, dass es mir meistens zu scharf ist und das größere, dass ich mich in einem Dauerabwehrkampf gegen den Koriander befinde, ist die Qualität hier hervorragend. Volkstümliche Taco Stände fallen für mich zwar leider aus, da es dort Cilantro technisch kein Entrinnen gibt, aber in netten Restaurants ist es so gut wie immer möglich, meinem grünen Liebling ein Schnippchen zu schlagen, denn das Servicepersonal ist stets ganz besonders bemüht und es ist, wenn nicht ein Dressing schon fertig angerichtet ist, nie ein Problem, die eine entscheidende Zutat dann einfach wegzulassen. Ein amerikanisches junges Pärchen, das an einem der einsamen Strände des ersten Tages campiert hatte und mit dem ich mich eine Weile unterhalten habe, meinte "The quality of food is so much better here than in the US". Ich musste lachen und sagte darauf, dass ich das zwar nie einem Amerikaner einfach so sagen würde, aber wenn sie es schon selbst sagen, müsste ich doch beipflichten. Sie sagten, in den USA ist alles irgendwie overprocessed, schmeckt entweder nach nichts oder künstlich, abgesehen von den Tonnen an Plastik und Styropor, die für dessen Verpackung benutzt werden. Dem habe ich nicht viel hinzuzufügen - hier in Mexiko sind die Zutaten sehr frisch, und selbst für Take Away Produkte ("para llevar") werden wie bei uns einfache sparsame Papierverpackungen verwendet. Schon erstaunlich, dass ein Land, dem Trump eine Mauer vor die Nase stellen wollte, weil es ja angeblich so rückständig ist, in vielen Punkten wesentlich weiter entwickelt ist als der große Nachbar im Norden. Natürlich ist Mexiko noch ein Schwellenland, aber als Armenhaus kann man es schon lange nicht mehr bezeichnen. Viele Dinge funktionieren hier bestens, selbst ein Corona Ampelsystem, das Bundesstaaten je nach aktueller Lage in 4 Stufen einteilt und - man höre und staune - an die 4 Stufen sogar auch noch konkrete Maßnahmen automatisch geknüpft sind, haben sie im Gegensatz zu manch anderen "First Movern" hinbekommen. Klingt fast utopisch, dass so etwas wirklich geht :-) Hat mich meine letzte Mexiko Reise in manchen Punkten ein wenig gestresst, weil mir das Programm teils zu dicht gedrängt war, ist es diesmal, wo ich mein eigenes Tempo fahren kann, genau umgekehrt. Ich fühle mich nach einem Tag wie heute total entspannt und voller Lebensfreude. Ein wenig eine Art von "Arbeitstag" steht mir morgen bevor, denn da habe ich einen von 2 langen Fahrtagen auf dem Programm. Ich mache einen Sprung von knapp 500 Kilometern nach Norden, in den kleinen Oasenort Mulegé. Das wird dann gleichzeitig auch der nördlichste Punkt meiner Schleife werden, der aber immer noch im Bundesstaat Baja California Sur liegt. Dort habe ich 2 Nächte in einem B&B gebucht, um die Oase, eine alte spanische Mission und weitere Strände am Golf von Kalifornien (Mar del Cortez), quasi der Ostküste der Baja, zu entdecken. Mehr erfahrt ihr von dort. |
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März 2024
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