Nach Tuchfühlung mit den Haien flanierte ich dann noch weiter durch den Parque das Nacoes, ein wahrer Kontrapunkt zu meinem Naturerlebnis der letzten Woche, dieser Abschluss. Moderne Architektur und Urbanität war ich gar nicht mehr so richtig gewöhnt, wobei mir die Umstellung als Stadtmensch im Herzen dann auch nicht besonders schwer fiel. Beeindruckend die Waterfront mit Blick auf die Vasco da Gama Brücke, Europas längste Brücke, über die ich heute auch in Lissabon eingefahren bin. Hier gibt es Restaurants und Cafés, wie in allen Waterfronten dieser Welt. Wahrscheinlich beeindrucken mich Waterfronts deshalb auch so, weil es Wien bisher nicht geschafft hat, selbst eine solche zu gestalten. Auch ein echtes Highlight finde ich architektonisch den Hauptbahnhof Oriente, ein klassischer Calatrava Bau, der sich ebenfalls direkt hier befindet.
In einem der Lokale aß ich dann noch Mittag, Fischsuppe zuerst mit und dann doch ohne Koriander. Nachdem ich ihn vorher extra abbestellt hatte und dafür dann die doppelte Menge bekam, schickte ich die Suppe ruhigen Gewissens zurück. In Summe war das Mittagessen wie so oft das Essen in Portugal....der Fisch ist extrem frisch, der Rest des Geschmacks irgendwie okay aber auch nicht mehr. So ganz die kulinarischen Highlights tun sich hier finde ich recht selten auf wenn ich es mit anderen Ländern am Meer vergleiche. Ein bisschen fehlt mir die Raffinesse und das Spiel mit Aromen und Gewürzen. Das nur am Rande, denn im Prinzip bin ich mit gegrilltem Fisch plus Gemüse äußerst zufrieden.
Nach dem Essen bestieg ich das Auto und fuhr auf direktem Wege zum nur 10 Minuten entfernt liegenden Airport, gab das Auto zurück, checkte ein, der Flug war überpünktlich, und so war ich gegen 21 Uhr in Wien. Heute hatte mal wirklich Alles wie am Schnürchen geklappt.
Schön war es in Portugal, wie ihr sicher mitbekommen habt. Immer wieder gerne! Es war bestimmt nicht mein letzter Besuch an Europas Südwestzipfel!
Nun steht einmal Arbeit bevor. Recht intensiv wird der Rest des März! Wie es dann im April aussieht, ob sich eine Lücke für eine Reise auftut, und auch, ob Putin uns bis dahin alle ins Unglück gestürzt hat, wird man sehen. Ich hoffe es, also auf die Lücke für die Reise und nicht auf das Unglück. Ihr Blog Leser seid jedenfalls sowieso immer im Bilde, sobald sich was tut!
Da meine letzten Portugal Infos vom Herbst noch recht aktuell sind, sei zum Großteil auf diese verwiesen.
Reiseinfos zu Zentralportugal: https://stepowitsch.weebly.com/blog/der-wendepunkt
Reiseinfos zu Porto und Lissabon: https://stepowitsch.weebly.com/blog/lissabon-die-schone
Kurz ein paar Tipps zusammengefasst über Sehenswertes im Alentejo und an der Costa Azul....
* Sesimbra - nette kleine Fischerstadt 35 Kilometer südlich von Lissabon. Hübsche Altstadt, viele Fischlokale. Beeindruckende Festung oberhalb, die man in rund 40 Minuten Aufstieg erwandern kann. Absolute Hochburg des Karnevals! Wer 4 Tage Halli-Galli-liebt, ist dort perfekt aufgehoben. Wer es gern ruhig hat, sollte genau diese Periode im Jahr meiden!
Übernachtungstipp in Sesimbra:
Casa da Praca. Mitten im Zentrum, 50 Meter vom Strand. Top-Lage (außer es ist Karneval und man will schlafen). Sehr freundliche Besitzer, angenehme Zimmer, ausgezeichnetes Frühstück.
https://www.casadapraca.com/
* Cabo Espichel - am Westzipfel der Halbinsel südlich Lissabons gelegen. Wild umtost, mit Leuchtturm. Schöne Wandermöglichkeiten. Nördlich davon breitet sich die raue Atlantikküste aus mit den herrlichen Stränden Praia das Bicas und Praia do Meco.
* Serra da Arrabida Nationalpark - "Gebirgszug", sehr grün mit vielen Wanderwegen. Herrliche Ausblicke auf die unten liegenden Strände, wo die Brandung ganz untypisch portugiesisch relativ ruhig ist. Grün-Türkis mit weißem Sand und schwer zu erwandern sind manche der wunderschönen Strände. Highlight Praia Creiro und die kleinen Buchten abseits der Praia Galapinhos.
* Costa Vincentina - die Küste des Alentejo. Herrlich einsam, toller Wanderweg der "Rota Vincentina", wobei der "Fishermen's trail" (blau-grün markiert) immer der Küste entlang führt. Man braucht halbwegs Kondition, da der Weg oft ziemlich sandig ist. Traumausblicke sind die Belohnung, besonders schön sind die Abschnitte zwischen Porto Covo und Vilanova de Milfontes, südwärts von Almograve bis Zambuleija und um die Praia Amalia. Porto Covo, Vilanova de Milfontes und Zambuleija sind auch sehr hübsche kleine Fischerorte, sehr gepflegt mit schönen weiß-blauen Häusern, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants. In der Nebensaison ist die Küste komplett verschlafen, man hat die Natur bei herrlichem Frühlingswetter praktisch für sich alleine.
Übernachtungstipp Vilanova de Milfontes:
Blue Guide. Hübsche Unterkunft direkt im Zentrum, gutes Preis-Leistungsverhältnis, sehr ruhig und sauber.
https://www.booking.com/hotel/pt/blue-guide.de.html?aid=356980;label=gog235jc-1DCAsouwFCCmJsdWUtZ3VpZGVIM1gDaA6IAQGYAQe4ARfIAQ_YAQPoAQGIAgGoAgO4AuLDipEGwAIB0gIkODk3NzE0NTQtNjBiMC00M2Q5LWFiNzctZTU0NzlmMTQwNzcy2AIE4AIB;sid=928568bf84564966dc07b577cefc172d;dist=0&keep_landing=1&sb_price_type=total&type=total&
* Das Landesinnere des Alentejo....
Estremoz. Alte Burg, total verschlafene Kleinstadt auf einem Hügel. Weiße Gassen, hübsch und aus der Zeit gefallen. Hat einen eigenen Charme, fast fühlt man sich, nachdem nicht Alles perfekt hergerichtet ist, ein wenig nach Südamerika versetzt.
Evora. UNESCO Weltkulturerbe. Wunderschöne Altstadt, weiß und gelb gestrichen, mit endlosen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Auch noch gut erhaltene Zeugnisse der römischen Epoche mit einem Viadukt und einem römischen Theater. Sollte man sich ansehen!