Heute hatte ich dann also meine letzte Unterrichtseinheit mit Katerin. Wir haben alle Zeiten durch inklusive aller Condicionals und Subjunctivos, war in zwei Wochen schon sehr viel. Das Ganze praktisch richtig anzuwenden ist nicht einfach, wenn ich genug Zeit habe, wie gestern bei meiner täglichen "Hausübung", die darin bestand, meinen Aufenthalt in León zu beschreiben, dann gelingt das schon recht gut mit gar nicht mal so vielen Fehlern. Beim Sprechen immer die richtige Zeit zu erwischen, ist natürlich viel schwieriger. Da müsste man einfach weiter üben und anwenden - was in meinem Arbeitsalltag, in dem Spanisch nicht sehr viel vorkommt, leider schwierig ist. Naja, ich bleibe dran. Jedenfalls waren es 2 intensive aber auch sehr unterhaltsame Wochen mit Katerin, wir haben uns gut verstanden, und insofern hat das Lernen wirklich Spaß gemacht - wesentlich mehr als in der größeren Klasse in Argentinien damals, wo mir meistens zu wenig weiter gegangen war. Als kleines Dankeschön lud ich Katerin noch zum Mittagessen ein heute, sie hatte auch dabei noch meine ausdrückliche Erlaubnis, mich auszubessern ;-) Jetzt erledigte ich noch ein paar Wege wie mein lokales Handyguthaben aufzuladen, um für morgen gerüstet zu sein.
Wie geht es nun also für mich weiter? Um 9 Uhr geht es los. Das Ziel für die nächsten beiden Nächte ist das Kaffeehochland. Ich werde auf einer Finca angeblich ohne WLAN übernachten, dafür soll es dort eine schöne und grüne Landschaft geben und viel Natur. Kann also sein, dass ihr erst in 3 Tagen von mir hört. Inzwischen gibt es aber bestimmt Whats App Status Updates über meine Wanderungen im Nebelwald. Es ist der einzige Punkt dieser Reise, an dem es kühler ist und auch regnen könnte - also muss ich mal schauen, wo ich meine Weste vergraben habe ;-) In dem Sinn - freut euch darauf, mit mir gemeinsam mehr von Nicaragua kennenzulernen, ich bin schon gespannt, ob mich der Rest des Landes ebenso in seinen Bann zu ziehen vermag wie León. Estaré en contacto :-)
Die Reisetipps zu Nicaragua insgesamt werde ich am Ende meiner Tour mit euch teilen. Lokaltipps und Co zu León will ich aber schon mal vorwegnehmen, denn sonst könnte es das letzte Kapitel unübersichtlich werden.....
Unterkunft León: Luxushotels gibt es in León eigentlich keine, sieht man einmal vom ehemaligen Kloster El Convento ab. Ansonsten gibt es, dem Bedarf der meisten Leon Gäste entsprechend, Privatzimmer in B&Bs und relativ viele Hostels.
Meine Unterkunft: Casa Colonial LidyMarth
Ein altes Kolonialgebäude, angelegt um einen schönen Innenhof voller Pflanzen. In meiner Tour wurde es als "Gastfamilie" beschrieben, das trifft nicht wirklich zu, man kann Zimmer hier über alle gängigen Plattformen wie booking.com oder Airbnb buchen. Es handelt sich um ein Bed&Breakfast, das vom entzückenden Duo Lydia und ihrer Mutter Martha betrieben wird. Die Lage ist super zentral mitten im Herzen Leóns. Gratis und schnelles WLAN, funktionierende Toiletten, funktionierende eigene Dusche (lauwarm, was beim Klima Leóns nicht stört). Sehr sauber, einziger mehrfach angesprochener Nachteil: Schimmel an den Innenwänden. Beim Lebensstandard Nicaraguas muss man über so etwas hinwegsehen können, angenehm ist es nicht, aber man gewöhnt sich dran und kann sich im Prinzip sowieso immer draußen im schönen Innenhof aufhalten.
https://www.booking.com/hotel/ni/casa-coloniallidymarth.es.html?aid=356980&label=gog235jc-1DCAsoqAFCFmNhc2EtY29sb25pYWxsaWR5bWFydGhIM1gDaKgBiAEBmAEKuAEXyAEP2AED6AEB-AEDiAIBqAIDuALg4eCeBsACAdICJDM0ODg0NmFkLTU4YWEtNDA2MC05ZTI0LWQzNjcwYmZkNzg0N9gCBOACAQ&sid=a5287ab429ff73664c8790529156229d&dist=0&keep_landing=1&sb_price_type=total&type=total&
Lokale zum Essen und Trinken: gibt es, entsprechend der vielen BackpackerInnen und des studentischen einheimischen Publikums, zahlreiche. Neben den günstigen sogenannten "Comedores" und vielen Marktständen für schnelle Häppchen, finden sich, zusätzlich zu Mc. Donald's und Pizza Hut, auch viele Cafés und Restaurants westlichen Zuschnitts. Diese sind etwas teurer, aber immer noch sehr billig, eine Hauptspeise kostet hier dann meist 5-7 EUR, die Gesamtrechnung mit Getränken und etwaigem Dessert kommt nie über 10-12 EUR. Anbieten tun sie mehr oder weniger alle dasselbe - Sandwiches, Salate, Burger, Fruchtsäfte, die meisten Frühstück, Crepes, Quesadillas und viele auch Kuchen. Die Qualität ist dabei recht in Ordnung, wenn auch selten wirklich herausragend. In fast allen der westlicheren Lokale kann man auch mit Karte zahlen. Hier eine Übersicht:
Moncho's: mit Abstand die beste Adresse für wirklich ausgezeichnete hausgemachte Burger in allen möglichen Varianten. Tolle Saucen, sehr freundliches Service. Einer der wenigen Cash only Plätze, also zirka 10 EUR (300-400 NIO) pro Person dabei haben!
https://www.facebook.com/monchosleon/
SUA Cocina Mediterranea: Schwesternlokal vom Moncho's gleich daneben mit mediterraner Küche und einem schönen Innenhofgarten. Sehr gute Pizza, dazu Pasta und mehr. Der zweite und letzte Cash only Platz. Hat eine zweite Filiale am Strand in Las Penitas.
https://www.facebook.com/sualeoncocinamediterranea/
Libelula: ein von Nicas betriebenes nettes Café mit hübschem Garten. Das übliche Programm mit Sandwiches und vielen Crepe-Varianten. Dazu etliche Kuchen.
https://es-la.facebook.com/coffeeshoplibelula/
El Bodegón: hübsches Restaurant in einem Innenhof. Nettes Personal. Küche die übliche mit durchschnittlich guter Qualität.
https://www.facebook.com/elbodegonleon/?locale=es_LA
Restaurante Casa Vieja: gemütliches, von Nicas geführtes, Lokal. Extrem nettes Personal, Küche gut ohne spezielle Highlights.
https://www.facebook.com/casaviejaleon
Jugoso: Saftbar am Hauptplatz mit riesigem Angebot an ausgezeichneten frischen Fruchtsäften. Fast alle Kombinationen möglich!
https://www.tripadvisor.es/Restaurant_Review-g424970-d8598330-Reviews-Jugoso-Leon_Leon_Department.html
El Sesteo: einziges Lokal mit Tischen direkt am Hauptplatz, entsprechend DER Platz, um ein oder 2 Aperitif-Biere zu trinken und das Treiben der Stadt zu beobachten. Wegen des Essens muss man nicht herkommen.
https://www.facebook.com/rest.elsesteo/
D'Humo Smokehouse: hier werden im Smoker Fleisch und Chicken Wings zubereitet. Der rauchige Geschmack der Chicken Wings mit BBQ-Sauce war für mich eines der kulinarischen Highlights der Stadt.
https://www.facebook.com/dhumonicaragua
Manana Manana Café: gemütlicher und beliebter Traveler-Treffpunkt mit diversen Café Spezialitäten und der klassischen Sandwich-Salat-Auswahl.
https://www.facebook.com/MananaMananaCafe/
Guardabarranco Cafe: Projekt von einer Gruppe von Nicas, die auch ein paar Geschäfte, einen Eissalon und ein Hostel betreiben. Sehr nettes Personal, verschiedene Kuchen, ansonsten die übliche Auswahl. Sehr zu empfehlen sind die Quesadillas und die Fruchtsäfte.
https://www.facebook.com/guardabarrancocafe
Pan y Paz French bakery: "französische" Bäckerei mit 2 Filialen, von denen die, die weiter von der Kathedrale weg ist, die gemütlichere ist. Zusätzlich zu den Sandwiches gibt es Quiche und sogar einen Käseteller, dazu viele Kuchen und Torten. Mit einer echten Bäckerei in Frankreich kann das hier nicht mithalten, aber trotzdem recht nett und sehr angesagte Adresse in der Stadt.
https://www.panypaz.com/
Coco Calala: wem einmal nach vegan ist, der wird hier fündig. Bestimmt der schönste Garten der Stadt mit Pool, Palmen und Bananenbäumen. Auch durchaus kreativere Varianten veganer Küche und entsprechend hip, ganz glücklich werde ich trotzdem eher nicht. Auch ein Hotel.
https://es-la.facebook.com/cococalalaleon/
Paz de Luna - weiteres nettes Café in einem schönen Innenhofgarten mit zirka dem gleichen Sortiment. Gute Pasta.
https://www.facebook.com/pazdelunabb/?locale=es_LA
La Puesta del Sol Restaurante y Cabanas: von einer Italienerin geführtes Lokal am Strand von Las Penitas. Tolle Pasta al dente - sehr zu empfehlen die mit Meeresfrüchten. Guter Fruchtsäfte, viele klassische italienische Desserts. Die beste Adresse am Strand mit schönem Garten!
https://lapuestadelsolnica.business.site/?utm_source=gmb&utm_medium=referral
Sonstiges:
Supermarkt La Colonia. An und für sich erwähne ich Supermärkte nicht extra, wer aber einmal wieder eine breite Auswahl sucht, findet hier einen gut sortierten Markt mit westlichem Standard. Mehrere Filialen, eine davon ist sehr zentral gelegen.
Green Store: dieser von Maria betriebene Bio-Laden ist ein Kleinod und eine Wohlfühloase. Es findet sich hier ein Sortiment an ausschließlich biologischen Produkten aus Nicaragua, von Marmeladen, Honigen hin zu Kaffee, Kakao, aber auch Shampoos und Body Lotions. Dazu bietet Maria eine breite Palette an Massagen an, 40 Minuten einer Rücken-und Schultermassage mit perfektem Druck kosten gerade mal 13 EUR. Ich gönnte mir das Vergnügen gleich zwei Mal. Maria und ihre Nichte sind extrem nett und herausragend freundlich - selbst unter den freundlichen Nicas stechen die beiden nochmal heraus. Man kauft hier sehr gerne und mit Vergnügen.....
https://greenstorenicaragua.negocio.site/?utm_source=gmb&utm_medium=referral
Spanisch Lernen: es gibt ein paar Sprachschulen in León, jene von Katerin nennt sich "Spanish Lessons". Ich kann sie nur dringend empfehlen - die Mischung aus Grammatik und Konversation hat viel Spaß gemacht, auch wenn es in 2 Wochen schon etwas konzentriert war. Und mit León als Standort war ich mehr als happy.
https://www.facebook.com/spanishlessonsleon/
Sehenswertes:
- Kathedrale. Die größte Mittelamerikas, in strahlendem Weiß. Innen eher spartanisch, kann man das Dach besteigen. Tickets kosten 3 USD und werden in einem Büro an der rechten Hinterseite verkauft. Ein Must-do! Vom Dach hat man einen tollen Ausblick, dazu in Kombination mit dem strahlend blauen Himmel etwas Santorini-Feeling. Ist man oben, kann man etwa 25 Minuten bleiben, die Schuhe müssen ausgezogen werden. Besonders schön im Licht des späten Nachmittags!
https://www.visitleon.info/catedral-de-leon.html
- Museo de la Revolución. In einem Post-und Telegrafengebäude am Hauptplatz gegenüber der Kathedrale. Das Gebäude ist verfallen, aber die Ausstellung über die Helden der Revolution, ist, geführt von Ex-Guerilleros, die damals selbst dabei waren, ergreifend. Ganz ohne Spanisch Kenntnisse ein wenig schwierig. Eintritt 120 NIO. Vom Dach des Gebäudes schöne Aussicht auf die Kathedrale.
https://www.visitleon.info/museo-de-la-revolucion.html
- La Merced, La Recolección, El Calvario. Weitere schöne Kirchen, die einen Besuch lohnen. Alle innerhalb von 10 Gehminuten erreichbar.
- Centro de Arte Fundación Ortíz Gurdián. In zwei schönen Kolonialgebäuden untergebrachte Kunstsammlung mit einheimischen und auch internationalen Künstlern bis hin zu Picasso. Auch für Kunstbanausen ein lohnender Besuch. Eintritt: 120 NIO
https://www.visitleon.info/centro-de-arte-fundacion-ortiz-gurdian.html
- Murales de León. Eine Tour zu den Wandgemälden, die die historischen Zusammenhänge der Revolution erklären, ist ein Muss. Kann man selbst machen, sind 2 Gehminuten vom Hauptplatz. Ein Guide ist aber hilfreich, weil er die Zusammenhänge besser erklärt. Kann man auch im Rahmen der Free Walking Tour machen. Gratis zugänglich.
https://www.visitleon.info/murales-museo-revolucion.html
- Mercado Central. Gleich hinter der Kathedrale. Man kann hier durch den Bauch der Stadt flanieren oder sich auch einfach ein paar Snacks kaufen oder mit frischen Früchten eindecken. Man wird freundlich behandelt und nie, nicht ein einziges Mal, bedrängt oder belästigt. Genau passend zu dieser Stadt. Kann man auch im Rahmen der Free Walking Tour besuchen, da werden dann auch exotische Zutaten gleich erklärt und verkostet.
https://www.visitleon.info/mercado-central.html
- Free Walking Tour. Jeden Tag um 9 und 16 Uhr ab der Touristeninformation in englischer Sprache. Die Guides führen engagiert und voller Enthusiasmus zu den Wandgemälden und durch den Markt, wo man dann auch diverse Snack probiert und erklärt bekommt. Auf Trinkgeldbasis, erwartet wird zirka 300 NIO.
https://m.facebook.com/FreewalkingtourNic/
- Barrio Indigeno de Sutiaba: Viertel etwas außerhalb mit einer weiteren Kirche und einem netten wuseligen Lebensmittelmarkt. Von hier fahren auch die Busse zum Strand Las Penitas ab. Zu Fuß ab dem Zentrum zirka 20 Minuten.
- Museo de Leyendas y Tradiciones: nettes kleines Museum in einem ehemaligen Foltergefängnis der Somoza-Diktatur. Hier sieht man einige Legenden der Stadt präsentiert und kann auf der von Mangobäumen umwachsenen ehemaligen Gefängnismauer herumflanieren. Eintritt 50 NIO.
https://www.visitleon.info/museo-leyendas-tradiciones.html
- Playa Las Penitas: 20 Kilometer außerhalb ist das quasi der "Hausstrand" Leóns am Pazifik. Ganz nett zum Ausruhen in einer Hängematte und Surfen, es gibt auch ein paar Strandbars und Restaurants. Mit dem stündlichen Bus ab Sutiaba erreichbar oder mit privatem Taxi - 10 USD pro Richtung.
- Volcan Cerro Negro: der jüngste Vulkan außerhalb der Stadt. Alle Tour Companies der Stadt bieten den Ausflug inklusive Sandboarding hinunter an. Kosten je nach Gruppengröße zwischen 30 und 60 USD. Sandboard und Schutzanzug werden gestellt. Das gesamte Unternehmen dauert etwa 4 Stunden mit je einer Stunde An-und Abreise, einer knappen Stunde Aufstieg und einer Minute downhill ;-)
- Volcan Telica: schöner Vulkan für den Sonnenuntergang. Man fährt knapp 2 Stunden auf unwegsamer Straße im Geländewagen zum Ausgangspunkt und wandert dann eine Stunde zum Gipfel. Nach dem Sonnenuntergang geht man im Dunklen zum Auto zurück. Es empfiehlt sich die Mitnahme einer Stirnlampe für den Abstieg.