Alles hat wunderbar geklappt, nach einem unglaublich tollen Frühstücksbuffet, das meinem perfekten Eindruck von Torun die Krone aufsetzte, machte ich mich auf den 260 Kilometer langen Rückweg nach Warschau. Wie immer, hatte ich einen ordentlichen Zeitpuffer gesetzt, und nachdem ich länger in einem Stau steckte, war das auch gut so. Ich gab das Auto retour, checkte ein und flog heim. Wieder im Lande.
Eine wunderschöne Kurzreise liegt also wieder hinter mir, Polen ist ein tolles Reiseland und die Städte, die ich wie ich denke ich ausführlich genug beschrieben habe, ein Hammer. Glücklich, wieder ein paar Stecknadeln festmachen zu können.
Im Juli habe ich keine durchgängig längere Freizeitperiode mehr vor mir, wie es dann im August aussieht, wird man sehen, ich werde die Strategie, spontan zu sein und zu sehen, was im betreffenden Zeitraum möglich ist, beibehalten und mich kurzfristig für das ein oder andere Reiseziel entscheiden. Nichts planen, aber die Zeitfenster, die sich auftun, nutzen und mir eine schöne Zeit zu machen, das scheint mir für 2020 das beste Reisekonzept zu bleiben, mit dem ich bisher nicht schlecht gefahren bin. Der Tanz mit Corona geht daher weiter, seid also gespannt, was als nächstes kommt, ich bin es auch – und ich hoffe, es wird nicht ein Einreiseverbot für Österreicher wegen steigender Infektionszahlen sein.
Wer aufgrund meiner Berichte und Bilder Lust auf Polen bekommen hat, der kann sich jetzt im Anschluss ausführlichst informieren. In diesem Sinne, do widzenia…..
- Land und Leute
Polen ist flächenmäßig etwa 4 Mal so groß wie Österreich und damit für europäische Verhältnisse ein relativ großes Land. Es hat knapp 40 Millionen Einwohner mit der Hauptstadt Warschau als einziger Millionenstadt und mehreren Städten über 500.000 Einwohner wie Krakau, Danzig, Breslau, Posen oder Lodsch.
Polen ist bekannter Maßen mehrheitlich katholisch, wobei die Religion hier gerne in einer sehr national konservativen Auslegung interpretiert wird. Politisch ist das Land stark gespalten, wie sich auch bei der erst letztes Wochenende stattgefundenen Präsidenten Stichwahl gezeigt hat. Während die Städte mehrheitlich jung und liberal sind, wird das ländliche Polen geprägt von der berühmten PiS Partei, die bekannt ist für ihre nationalistische und auch anti-deutsche Rhetorik, extrem auf das Katholische pocht, dabei aber nicht nur extrem homophob ist (was ja der Linie der katholischen Kirche durchaus entspricht) sondern auch xenophob agiert (was sich mit dem Katholischen wiederum nicht verträgt, nachdem die Kirche sich eigentlich immer für die Aufnahme Geflüchteter einsetzt und nach dem Motto „Oh gebt uns Herberg heut“ in dem Punkt ihrer Rolle, Mittellosen zu helfen zumindest gerecht wird). Die liberalen Städter, deren Kandidat Trzaszkowski ganz knapp unterlegen ist, müssen immer wieder in Demonstrationen darum kämpfen, damit grundlegende Rechte wie Pressefreiheit, Unabhängigkeit der Justiz, Rechte für Frauen auf ihren eigenen Körper oder LGTB Paraden so halbwegs verteidigt werden können. Kein leichtes Unterfangen – die Lücke zwischen weltoffen progressiv und konservativ, die zwischen Stadt und Land klafft und ein Phänomen ist, das in den meisten Ländern vorhanden ist, ist in Polen besonders ausgeprägt. Klassisch ist auch, dass der besonders rückschrittliche und erzkonservative frühere Papst Johannes Paul II., als einer der wichtigsten polnischen Persönlichkeiten aller Zeiten unumstritten ist und fast Kultstatus genießt. Naja.
Andererseits ist Polen ein sehr modernes Land – kaum noch findet sich der klassische Ostblockmief, der in anderen früheren Vasallenstaaten der Sowjetunion so häufig immer noch anzutreffen ist, die Infrastruktur ist auf dem neuesten Stand, die jungen Leute sprechen alle Englisch und sind freundlich und hilfsbereit, ein Land, in dem man wunderbar reisen kann und sich wohlfühlt. Polen ist ein nicht so extrem vom Tourismus abhängiges Land wie andere, was in der momentanen Situation bestimmt kein Nachteil ist. Polen ist sowieso noch immer so etwas wie ein Geheimtipp, was ich angesichts der bezaubernden Städte und der einfachen Bereisbarkeit nicht ganz verstehen kann – aber heuer habe ich so gut wie keine Besucher hier wahrgenommen, am ehesten noch in Torun, aber auch hier nur in sehr bescheidenem Ausmaß.
- Herumkommen und Verkehr
Nichts leichter als das. Polens Verkehrswege sind sehr gut ausgebaut.
Jede der größeren Städte verfügt über ihren Flughafen, wobei von Österreich aus zur Zeit nur Warschau (WAW) und Krakau (KRK) direkt angeflogen werden. Zumindest in normalen Zeiten, momentan nur in eingeschränkter Form.
Nach Polen kommt man auch in direkten Zügen nach Warschau oder Krakau ab Wien, dadurch, dass die Strecken in der Slowakei noch recht langsam sind, ist die Fahrtzeit aber relativ lange. Innerhalb Polens sind aber alle wichtigen Städte durch schnelle und moderne Züge miteinander verbunden, wobei das Terrain für die Errichtung von Hochgeschwindigkeitsstrecken durch die über weite Strecken flache Landschaft auch ein relativ einfaches ist. Auch die Bahnhöfe sind modern und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet.
Wer selbst fahren will, der kann das ganz problemlos. Zwischen allen größeren Städten besteht ein Netz aus neuen Autobahnen und Schnellstraßen, die die Bezeichnung A oder S tragen. Wo genau der Unterschied ist, ist mir nicht klar geworden, denn auch die S Straßen sind vollwertige Autobahnen. Einzelne Abschnitte im Land sind mautpflichtig. Die Verkehrsdichte, und hier insbesondere an LKWs, ist ziemlich hoch.
Die Verkehrsregeln sind ähnlich wie bei uns, auf Autobahnen gilt Tempo 130, Schnellstraßen 120, Landstraßen 100, Ortsgebiet 50. Es muss immer mit Abblendlicht gefahren werden. Und die Promillegrenze liegt bei niedrigen 0,2.
Tankstellen sind zahlreich vorhanden, Benzin kostet in etwa gleich viel wie bei uns. Parken ist in den Städten generell kostenpflichtig, für das Kurzparken gibt es dabei Automaten am Straßenrand (akzeptieren alle auch kontaktloses Zahlen, nur in Poznan sind noch nicht alle umgerüstet, hier braucht man mitunter auch noch Münzen, man ist aber auch hier im Austausch). Stellt man sein Auto für länger ab, empfiehlt es sich, dieses gleich in eine Parkgarage oder auf einen bewachten Parkplatz zu stellen. Die Tarife liegen in Innenstadtlagen dabei nicht wirklich unter unseren, mit 50-60 PLN (10-12 EUR) muss man schon rechnen pro 24 Stunden.
Meinen Mietwagen in Warschau hatte ich von Global Rent-a-Car, 80 EUR für 4 Tage inklusive aller Versicherungen über www.billiger-mietwagen.de sind dabei mehr als fair. Der Wagen war vollgetankt am Anfang und der Zustand sehr gut. Empfehlung also von meiner Seite!
Von den Städten verfügt nur Warschau über eine U-Bahn, alle anderen Städte wickeln den öffentlichen Verkehr mit Tram und Bussen ab, was zuverlässig funktioniert. Auch was Radfahren betrifft, sind alle Städte am Ausbau von schönen und großzügig angelegten Radwegen, dazu haben Wroclaw oder Poznan auch ein Verleihsystem. Neben Taxis gibt es Uber in allen größeren Städten zur sehr günstigen innerstädtischen Fortbewegung.
- Einreise
Polen ist EU Mitglied und in der Schengen Zone, somit kann man ohne Grenzkontrolle einreisen. In Zeiten wie diesen muss man sich natürlich trotzdem stets zeitnah mit den genauen Einreisebestimmungen befassen, zum Zeitpunkt meiner Reise konnte man nach Polen ohne Hindernisse einreisen, Quarantäne ist weder hier noch bei der Rückkehr nach Österreich erforderlich, und auch Online Registrierung oder sonstigen bürokratischen Aufwand gibt es nicht. Wie gesagt, bevor man 2020 eine Reise tut, kann es nicht schaden, auch innerhalb der EU immer einen Blick auf die aktuellen Bestimmungen zu werfen.
https://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/laender/
- Infrastruktur und Strom
Hier ist alles mittlerweile auf österreichischem Niveau – und was Digitalisierung oder Öffnungszeiten betrifft sogar darüber. Es gibt keine Lücken bei Handynetz inklusive 4G Abdeckung, WLAN gibt es in allen Unterkünften selbstverständlich ebenso wie in fast allen Cafés und Bars, öffentliche Toiletten sind sauber und modern. Stromversorgung ist immer vorhanden, Steckdosen gibt es die gleichen wie bei uns. Die Öffnungszeiten bei Lebensmittelgeschäften sind wesentlich weiter gefasst als bei uns, es gibt neben den großen Supermärkten und Shopping Centers in den Städten auch an jeder Ecke kleine Läden für die notwendige Versorgung wie Carrefour Express oder Zabka, welche bis zumindest 23 Uhr geöffnet haben. Kurzum – Polen lebt im 21. Jahrhundert.
- Sprache
Amtssprache in Polen ist, wenig überraschend, Polnisch. Polnisch gehört zu den slawischen Sprachen, die Wörter sind, obwohl man dieselbe Schrift verwendet, nicht entzifferbar und geprägt von einer für unsereins schier unvorstellbaren Ansammlung an Konsonanten.
In den Städten kommt man mit Englisch sehr gut zurecht, jüngere Menschen sprechen es eigentlich alle mindestens halbwegs bis sehr gut. Bei älteren wird es, zumindest wenn sie nicht explizit im Tourismussektor arbeiten, oft schwieriger, hier sind eher Hände und Füße für die Verständigung angesagt. Eventuell kann es noch vorkommen, dass manche ein paar Brocken Deutsch können, von selbst würde ich damit allerdings nicht anfangen, gerade gegenüber Deutschen bestehen oft noch Ressentiments.
- Sicherheit und Gesundheit
Hier gibt es, entgegen den Vorurteilen von früher, wirklich keine Besonderheiten zu beachten, Polen ist ein sicheres Reiseland, und auch Taschendiebstähle kommen nicht mehr oder weniger häufig als bei uns vor. Die Gesundheitsversorgung hat ebenso auf westliche Standards aufgeschlossen, Apotheken sind gut bestückt, und auch die Corona Situation ist besser als in vielen anderen Ländern.
Die aktuellen Corona Beschränkungen sind relativ harmlos, theoretisch herrscht neben öffentlichen Verkehrsmitteln auch in Geschäften oder Restaurants Maskenpflicht (in Restaurants bis man am Tisch Platz nimmt und für das Servicepersonal immer), in der Praxis wird das eher noch in den Läden eingehalten, während in Lokalen praktisch niemand eine Maske trägt. Der Mindestabstand würde hier sogar 2 Meter betragen, dessen sind insbesondere junge Leute inzwischen genauso überdrüssig wie bei uns am Donaukanal – wer kann es ihnen verdenken. Summa summarum läuft das Leben im Juli 2020 in Polen, das während des Lockdowns strengere Maßnahmen als Österreich eingeführt hatte, entspannt und ohne große Beeinträchtigungen ab.
- Geld und Preise
Polen verwendet immer noch seine eigene Währung, den Polnischen Zloty (PLN). Polen ist uns, was bargeldloses Zahlen betrifft, um Längen voraus. Mit kleinen Ausnahmen ist Polen komplett bargeldlos bereisbar, überall trifft man auf moderne Kontaktlospads, bei Eisständen, bei Imbissen, bei Foodtrucks, inzwischen sogar bei der Mehrzahl der Marktstände, überall steht das Terminal direkt auf dem Tresen bereit und man muss nur einmal kurz drauf tappen und hat bezahlt. Selbst wenn man in einem Lokal nur ein einzelnes Bier trinkt, kommt das Personal oft bereits mit aktiviertem Terminal in der Hand zum Kassieren. Manche Eintritte wie beim jüdischen Friedhof in Wroclaw können sogar nur mit Karte bezahlt werden. Junge Leute sieht man praktisch nur noch bargeldlos zahlen, oft auch mit dem Handy. Hier herrscht also fast schon skandinavischer Standard, was ich als jemand, dem dieses antiquierte Festhalten an Münzen und Scheinen, wie bei uns immer noch oft, eher auf die Nerven geht, sehr angenehm finde.
Das Preisniveau ist in Polen noch geringfügig niedriger als bei uns, bei Übernachtungen ist das PLV exzellent, Essen und Trinken im Lokal ist sicher noch um ein Drittel günstiger als bei uns, Benzin, Lebensmittel oder sonstige Dinge des täglichen Lebens aber auf demselben Level.
- Unterkunft
Hier gibt es ein vielfältiges Spektrum, von Apartments, B&Bs, Hostels bis hin zu Luxushotels ist alles vorhanden. Ich war mit der Auswahl meiner 3 Quartiere mehr als zufrieden.
Five Stars Luxury B&B in Wroclaw – kleines B&B oder Hostel oder was auch immer. Jedenfalls kleine, feine sehr saubere Zimmer in exzellenter Lage direkt im jüdischen Szeneviertel gelegen, an die 5 Gehminuten vom Rynek entfernt. Könnte also zentraler nicht sein. Etwas laut, da die Straßenbahn direkt vor der Türe (und somit auch dem Fenster) vorbeidonnert.
https://www.booking.com/hotel/pl/five-stars-hostel.de.html
Hampton by Hilton Poznan Old Town – klassisches Kettenhotel im Zentrum Poznans, sehr zentral (5 Gehminuten zum Hauptplatz), sehr sauber – keine großen Überraschungen sondern vom Flair her für mich mal wieder so etwas wie ein klassisches Crewhotel. War mir ja auch schon fast abgegangen ;-) Und ein Angebot in der Lage um 45 EUR inklusive Frühstück sollte man sich dann doch nicht entgehen lassen.
https://www.hilton.com/en/hotels/pozhxhx-hampton-poznan-old-town/?WT.mc_id=zVSEC0PL1HP2NaturalSearch3Google_LGHotelListing4DGGeneric_Feb5LocalSearch6POZHXHX7EN8i1
1231 Hotel in Torun – mein Highlight. Direkt in die alte Stadtmauer Toruns integriert, das Restaurant befindet sich direkt im Wehrturm. Herrlich gelegen und super sauber. Stil der Zimmer selbst nicht unbedingt meins, aber die Lage und das Setting sind einmalig! Und die Auswahl beim Frühstücksbuffet grandios!
http://www.hotel1231.pl/
- Küche
Polens Küche ist gut und deftig, und schon auch ziemlich Fleisch lastig. Mittlerweile finden sich aber in den Städten aufgrund der vielen Studenten auch Restaurants und Imbisse mit Küchen aller Himmelsrichtungen, auch vegetarische Optionen und leichtere Kost sind hier zu finden.
Polnische Klassiker sind aber dann doch – viel Schweinefleisch. Gute Suppen - ich liebe Zurek, eine saure Suppe mit Wurst und Ei oder der klassiche Barczsz, eine abgewandelte Form der Roten Rüben Suppe aus der Ukraine. Pierogi, die gefüllten Teigtaschen, sind üppig, schmecken exzellent, klassisch mit Frischkäse und gestampften Erdäpfel gefüllt und mit Sauerrahm serviert, gibt es sie in unzähligen weiteren Varianten und Füllungen, die von Spinat über Pilze bis zu Faschiertem reichen. Erdäpfelpuffer mit diversen Saucen sind ein weiterer Klassiker. Dazu kommen lokale Spezialitäten wie schlesische Rindsrouladen oder in Poznan Ente mit Germknödel und Preiselbeeräpfel. Und Süßes – Polen ist eine paradiesische Destination für Naschkatzen (bzw eine herausfordernde für Menschen wie mich, die versuchen, den Konsum von Zuckerhaltigem im Rahmen zu halten). Eis, Kuchen, Torten, Schokolade – die Verführungen nehmen in Polen kein Ende. Polnisches Bier wie Zwiec oder Tyskie schmeckt im Übrigen auch gut, Wein wird zum großen Teil importiert und ist relativ teuer.
Hier ein paar Lokaltipps meiner Tour….
Pod Papugami Restaurant and Cocktail Bar. Mitten am Hauptplatz von Wroclaw gelegen, kann man hier mit etwas moderner interpretierter polnischer und leicht französisch angehauchter Küche die Atmosphäre des Platzes auf sich wirken lassen. Essen war ausgezeichnet, preislich etwas über dem polnischen Durchschnittsniveau aber gut leistbar und sehr empfehlenswert. Website funktioniert leider die englische Version nicht. Die Kellnerin war ganz extrem freundlich.
https://podpapugami.com.pl/1170-2/
Cafe Flora – im botanischen Garten von Wroclaw. Gemütliches kleines Selbstbedienungscafé mit einer Auswahl an Salaten, Sandwiches, Kuchen, Getränken aber auch Pierogi. Für einen Lunch Stop im Botanischen Garten ideal.
https://www.facebook.com/CafeFlorapl/
Konspira – hinter dem Salzmarkt in Wroclaw gelegen, etwas versteckt, mit einem wunderschönen Garten. Schlesische Klassiker kommen hier auf den Tisch, in guter Qualität und enormer Quantität. Ist sehr populär – in Nicht-Corona-Zeiten sogar angeblich oft Warteschlangen. War sehr zufrieden dort.
https://restauracjakonspira.pl/en/homepage-4/
Central Cafe in Wroclaw – im jüdischen Viertel gelegen, quasi DIE Location, um in Wroclaw gut frühstücken zu gehen. Bagels, Müslis, Eiergerichte, Heißgetränke – modern und gemütlich. Exzellent für einen angenehmen Start in den Tag.
http://centralcafe.pl/site/home/
Bulwar Restaurant in Poznan – direkt am Hauptplatz gelegen, nette Frühstückskarte, schöne Auswahl an diversen internationalen Gerichten auch für Mittag und Abend in guter Qualität. Website leider nur auf Polnisch.
https://www.bulwarrestauracja.pl/
Rynek 95 – liegt ebenso am Hauptplatz von Poznan und bietet ein Spektrum an internationalen wie lokalen Gerichten. Hier genoss ich bei sehr freundlicher Bedienung meine gute Ente. Ziemlich populär, in Corona Zeiten aber kein Problem, einen Platz zu finden.
https://www.facebook.com/rynek95/
Sznyt na winklu – exzellent gemütliches kleines Restaurant in Torun mit polnischer Küche. Gut und herzhaft, sehr nett zum Sitzen, sehr nette Bedienung. Portionsgrößen wie immer in Polen allerdings herausfordernd….
https://sznytnawinklu.com/en/
- Klima und Landschaft
Wie schon öfter angedeutet, die Landschaft ist über weite Strecken nicht das, was Polen so bereisenswert macht. Man fährt und fährt und fährt, von Warschau aus in alle Himmelsrichtungen, und es sieht immer und überall gleich aus. Flach, flach, flach, Wiesen, Wälder, wieder Wiesen, dazwischen einmal ein See. Ein paar Ausreißer wie die Hohe Tatra im Süden oder die Ostseeküste im Norden gibt es, in Summe aber bietet Polen für ein Land seiner Größe wenig Spektakuläres fürs Auge. Natürlich gibt es in der flachen Landschaft viele ökologisch wertvolle Naturschutzgebiete, was sie trotzdem zum Ansehen an sich nicht interessanter macht. Polen ist für mich ein Land der Städte – die sind einfach nur toll.
Das Klima – Polen ist groß, über weite Strecken aber ist das Klima kontinental, mit halbwegs warmen Sommern und ziemlich eisigen Wintern. Es ist praktisch immer mindestens ein paar Grad kühler als in Wien, mir also für den Großteil des Jahres gesehen zu kalt.
- Sehenswertes
Wo soll man nur anfangen….zu Warschau, Krakau oder Danzig bitte ich einfach, auf den Tag „Polen“ zu klicken um Informationen von früheren Trips zu erhalten. Ich konzentriere mich diesmal auf die Städte, die auf meinem Programm standen….
Wroclaw
Klares Highlight – der wunderschöne Rynek, der Hauptplatz. Gleich daneben der ebenfalls sehr hübsche Salzmarkt mit seinen Blumenständen. Es gibt unzählige Kirchen, die man je nach Geschmack besichtigen kann oder nicht. Einige davon sind ziemlich schön, ein Blick hinein, wenn gerade offen ist, lohnt sich meistens. Dazu empfiehlt es sich, den Turm der Elisabethkirche am Rynek zu besteigen, von dort hat man einen großartigen Ausblick auf die Stadt. Die Dominsel (in der Oder) mit ihren ruhigen verträumten Gassen sollte man auf jeden Fall besuchen, Oasen der Ruhe sind der kleine Garten des Ossoriums sowie der herrlich entspannte Botanische Garten. Nicht verpassen sollte man den etwas außerhalb gelegenen deutsch-jüdischen Friedhof, der ist wild verwachsen aber dennoch gut gepflegt. Herrlich! Einen Bummel durch die paar Gassen des ehemaligen jüdischen Viertels südwestlich des Rynek sollte man ebenfalls unternehmen, hier finden sich in kleinen Höfen viele hübsche Cafés und Bars.
Poznan
Auch hier ist der Rynek bezaubernd, wenn auch ganz anders als jener in Wroclaw. Vor Allem das Rathaus sieht hier ganz speziell aus. Sollte man heuer noch nach Poznan reisen, hat man noch die Gelegenheit, den Platz mit dem alten Kopfsteinpflaster zu sehen, das im kommenden Jahr abgetragen und in Folge durch einen komfortableren Bodenbelag ersetzt werden soll. Ob es dem Platz nicht ein wenig das Flair nimmt, wird sich zeigen. Interessant in Poznan sind insbesondere die verschiedenen Architekturstile, man sollte die Dominsel (in der Warthe) und den angrenzenden Vorstadt Stadtteil Srodka besuchen und sich hier ein Bier gönnen. Wuchtigen Barock findet man im Ensemble von Pfarrkirche und Jesuitenkolleg. Architektonisch nicht schön aber sehr interessant ist das wilhelminische Residenzschloss, von außen wuchtig und innen von den Nationalsozialisten gestaltet, und eines der besterhaltenen Zeugnisse deren Architektur. Wie gesagt, entsprechend der Ideologie darf man sich hier keine gestalterische Wohlfühlatmosphäre vorstellen. Unbedingt muss man auch in die Alte Brauerei, deren Ziegelmauern erhalten wurden und daraus ein sehr modernes Shopping-und Kulturzentrum geschaffen. Diese tolle Atmosphäre, mit vielen Bars und Cafés darf man nicht auslassen.
Torun
Torun ist klein und bildschön. Die Kopernikusstadt gilt als eine der besterhaltenen originalen Altstädte Europas aus dem 13. Jahrhundert. Einfach durch die von Backsteingotik geprägten Gassen schlendern, dann kommt man automatisch an allen Highlights vorbei, wie dem Marktplatz mit dem Alten Rathaus, dem Kopernikushaus oder dem schiefen Turm. Auch zahlreiche Kirchen gibt es wie immer in Polen zu sehen. Dazu sollte man einen kleinen Abstecher auf die Weichselbrücke unternehmen, diese ist zwar stark befahren und nicht besonders idyllisch, aber der tolle Blick auf die Stadt entschädigt dafür.