Irgendwie hatte mich der Jetlag gepackt, denn obwohl ich müde war, konnte ich in der Nacht kaum schlafen. Womit ich dann so früh auf war, um bereits heute dem morgendlichen Spektakel beizuwohnen, wenn die Mönche zu ihrem Almosengang antreten. Täglich spazieren die kahl geschorenen buddhistischen Mönche in ihren Safran farbenen Roben durch die Morgendämmerung und sammeln dabei die Almosen, die jeder gute Buddhist geben muss, um eine bessere Stufe der Wiedergeburt zu erreichen, ein. In erster Linie sind dies neben Klebreis Süßigkeiten, womit ich heute also auch Halloween Genüge getan hätte ;-) Das Ritual ist eine uralte Tradition, die inzwischen allerdings auch etwas touristisch verkitscht ist, indem sämtliche Traveller mit ihren Kameras bewaffnet vor 6 Uhr Früh die Straßen Luang Prabangs bevölkern, um ja nichts zu verpassen. Nun ja, es gehört zu den Highlights – und wenn man schon mal da ist, ist es auch nichts Verwerfliches, der Zeremonie beizuwohnen, solange man die Mönche nicht stört. Und es gibt durchaus ein stimmungsvolles Bild ab, wenn die Mönchsgewänder im Morgendunst das Straßenbild erhellen.
Danach sah ich Luang Prabang weiter beim Aufwachen zu, indem ich mich zum Frühstück draußen hinsetzte, danach den lebhaften Morning Food Market besuchte und anschließend den Hügel Phou Si erklomm. Nachdem alle aufgewacht waren, war es für mich dann Zeit, einzuschlafen, 3 Stunden konnte ich am Vormittag ins Reich der Träume entschwinden, stellte mir aber für Mittag den Wecker, um nicht den ganzen Tag zu verpassen.
Am Nachmittag erkundete ich weiter die wunderbare Stadt, die Ufer der Flüsse Mekong und Nam Khan, die an der Spitze der Altstadt zusammenfließen, ebenso wie einige der stimmungsvollen Tempel. Es bleibt auch bei Tageslicht dabei – Luang Prabang ist wunderschön, die alten Kolonialhäuser, heute zum Großteil renoviert und Standort von Cafés, Geschäften und Guesthouses, strahlen in Kombination mit der tropisch grünen Vegetation einen ungeheuren Charme aus, dem sich bestimmt Niemand entziehen kann. Auch ich nicht, ich kann jetzt schon sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, den weiten Anreiseweg hierher auf sich zu nehmen.
Heute werde ich dann hoffentlich besser schlafen, denn morgen geht es zu einer vormittäglichen Wanderung, wobei wir auch ein paar lokale Dörfer durchqueren werden. In Laos alleine leben Übrigen an die 60 Volksgruppen, die Lao machen dabei nur knapp über die Hälfte der Einwohner des Landes aus. Hier trifft man vor Allem Hmong und Khmu an – Laos ist also ethnisch äußerst heterogen. Unser Tagesziel wird jedenfalls der – zumindest als lokale Attraktion – recht bekannte Kuang Si Wasserfall sein, der mehrere Pools bildet. Bin schon gespannt auf die Tour…..
Somit jetzt noch ein gutes Abendessen – und dann früh ins Bett. Der Einfluss Frankreichs ist kulinarisch im Übrigen durchaus noch sichtbar, denn man findet hier viele Restaurants und Cafés, die eine französisch-asiatische Fusionsküche anbieten, die Raffinesse der französischen Küche wird kombiniert mit Gewürzen und Aromen der Gegend, das ergibt einen durchaus spannenden Mix – und den Koriander konnte ich bisher immer erfolgreich vorbeugend abbestellen ;-)
Mehr dann beim nächsten Mal!