Pereira, Kolumbien, 23.00 Uhr
Heiter, 18 Grad
Falls ihr euch wundert, warum meine Updates eigentlich immer mitten in der Nacht kommen – wir sind hier 6 Stunden hinter der österreichischen Zeit, wenn ich hier also am Abend update, ist es bei euch eben irgendwann zur Schlafenszeit.
Ein intensiver Tag liegt hinter mir. Leider war das Wetter heute nicht so berühmt, sodass wir die Schönheit des Kaffeehochlandes nur etwas abgeschwächt auf uns wirken lassen konnten, aber es war auch so immer noch beeindruckend genug. Sattgrüne Hügel, Kaffeesträucher überragt von Bananenstauden, herrliche kleine Kolonialorte mit bunten Häusern und netten Cafés, dazu die nur hier vorkommende Wachspalme, die im kolumbianischen Cocora Tal wächst und mit bis zu 60 Metern Höhe die höchste Palmenart der Welt darstellt. Ich kam jedenfalls aus dem Staunen kaum noch heraus bei all der Vielfalt!
Kolumbien ist wirklich ein höchst verkanntes Land, dem die negative Assoziation durch die Medienberichterstattung nur allzu Unrecht anhaftet.
Das Land verfügt über eine top ausgebaute Infrastruktur, mit guten Straßen, WIFI an jeder Ecke, die Autos sind modern, in den Kolonialorten gibt es innovative Geschäfte, urgemütlich gestaltete Cafés, es gibt gut sortierte Supermärkte und hier in Pereira eine vielfältige Bar-und Restaurantszene. Es ist hier noch, wie es sein sollte, der Tourist ist als relativ seltenes Exemplar hier noch Gast im Land und nicht derjenige, nach dem sich das Land zu richten hat. Genauso, wie Tourismus im Idealfall funktionieren soll, man sucht das Fremde im Land und nicht das Bekannte, man will Neues entdecken und jagt nicht das Gewohnte in fremder Umgebung. In Kolumbien kann man das noch so erleben.
Über die Menschen habe ich ja schon gestern geschwärmt, diese Mischung aus Herzlichkeit und gleichzeitiger Nichtaufdringlichkeit ist mehr als einnehmend, und ja, Kolumbianerinnen sind wirklich eine Augenweide. Die mangelnde Kommunikationsfähigkeit ist mir wirklich ein Dorn im Auge, den ich jetzt echt dringend beheben muss. Aber man weiß sich ja zu helfen, gestern habe ich beim Abendessen hier im Hostel Nanda kennen gelernt, eine Sozialarbeiterin aus Belgien, die nächste Woche hier ein Projekt auf einer Farm beginnt, die auch Vielreisende ist, und mit der ich sehr gut weil auf Englisch kommunizieren kann. Sind vorher durch ein paar Bars gezogen und haben uns gut amüsiert.
Ich muss sagen, ich liebe nicht nur Kolumbien sondern einmal mehr das Alleinreisen, bin zwar erst 3 Tage von zu Hause weg aber mit kommt Wien vor, als wäre es schon Lichtjahre entfernt, so viel, wie ich schon gesehen habe und wieviele interessante Menschen ich schon getroffen habe.
Morgen ist aber wieder frühes Programm, so muss ich jetzt trotzdem wieder meinen Schönheitsschlaf antreten……
Buenas noches (na wenigstens das kann ich ;-))