Ich bin durch mit Manila. Das was ich gesehen habe, reicht mir. Nach einem guten Frühstück in der Mall nahm ich mir dann ein Grab, um in die Altstadt Intramuros ("Innerhalb der Mauern") vorzudringen. Insofern hatte die Rezeptionistin recht gehabt, als heute wirklich dann Stop and Go Verkehr herrschte, also immerhin auch Go und nicht nur Stop. Mein Eindruck von Manila verbesserte sich dabei nicht. Es ist eine endlose Mischung aus Wolkenkratzern, Slums, verstopften Straßen ohne erkennbare Struktur. Wie Bangkok, nur noch schlimmer. Eigentlich der Albtraum einer Stadt. Und wirklich angetan war ich auch von der Altstadt nicht. Wer sich eine hübsche spanisch-koloniale Innenstadt, wie man sie in Lateinamerika oft findet, vorstellt, wird enttäuscht. Intramuros wurde auch im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Ausnahme war die einzige erhaltene Kirche, die San Agostin, die in ihrem Inneren eines der nettesten Gebäude darstellt. Ansonsten war nach dem Krieg kein Geld für den Wiederaufbau da, und die in Trümmern liegende Altstadt verslumte. Angeblich ist die Wiederbelebung im Vergleich zu früher schon weit fortgeschritten, trotzdem fand ich vieles heruntergekommen und glanzlos - ich musste mich schon wirklich bemühen, wenigstens ein paar halbwegs nette Perspektiven einzufangen. Nein, auch Intramuros war nicht der Burner, der meine Meinung noch groß ins Positive zu drehen vermochte. Makati ist eine geschützte Welt, auch nicht wirklich charmant aber zumindest ganz angenehm. Und angesichts der relativen Nähe zum Flughafen auch die beste Wahl für einen Stopover. Ich habe jedenfalls keine Lust bekommen, näher in Manila einzutauchen - es ist für mich ein Musterbeispiel an verfehlter oder gar nicht vorhandener Stadtplanung. Eigentlich habe ich jetzt genug, vielleicht wird es mir mit zunehmendem Alter auch zu anstrengend, in die Mühen einer chaotischen Dritte Welt-Metropole mit all ihren sozialen Problemen einzutauchen. Ich weiß einmal mehr, wie privilegiert wir im Westen sind und erneut zutiefst dankbar, dort zu leben wo ich lebe. Für mich wird es immer unverständlicher, warum das bei uns so wenige zu würdigen wissen und sich tatsächlich abgehängt und benachteiligt fühlen. Seht euch mal an, was abgehängt und benachteiligt wirklich heißt, bevor ihr euer Wutkreuz bei Kickl oder sonstigen Faschisten macht und uns alle völlig grundlos ins Unglück stürzt. Ich weiß, es nützt eh nix.....
Auch der Flughafen Manila ist ein Albtraum. 4 Terminals, quer verteilt mitten im Stadtgebiet zwischen den Slums, und nicht in irgendeiner Form miteinander verbunden. Die Zu-und Abfahrten sind genauso von der Verkehrshölle verstopft wie der Rest der Stadt. Terminal 3, von dem ich abfliege, ist das neueste, aber auch dieses entspricht kaum internationalen Standards. Ich war drei Stunden vor Abflug da, stand dann trotzdem weit über eine Stunde in der Warteschlange, um mein Gepäck aufzugeben, und dann nochmal eine halbe Stunde bei der Ausreise.
Jetzt habe ich den Hürdenlauf geschafft, sitze am Gate und freue mich umso mehr auf Australien. Saubere Luft, sauberes Wasser, Lebensqualität. Die Philippinen Infos werde ich während der Flüge vorantreiben und sie euch dann im ersten Bericht nach den "Zwischentagen" nachreichen. Fürs Erste aber mal auf eine hoffentlich nicht ganz schlaflose Nacht.....