Wien, Österreich, 18.00 Uhr
Klar, - 6 Grad
Ja, richtig gelesen……MINUS 6 Grad! Das sagt eigentlich Alles aus und kann für mich nur eines heißen – nämlich nix wie weg! ;-)
10 Jahre ist es jetzt ziemlich genau her, dass wir bei der AUA unsere Australien Routen eingestellt haben – unglaublich, wie die Zeit vergeht! Abgesehen von 2 Besuchen in Sydney war ich seither auch nicht mehr an jenen Orten, an denen ich früher fast mein halbes Leben verbracht habe, Monat für Monat, Jahr für Jahr, gute 5 Jahre lang. So habe ich beschlossen, dass es im Zuge meiner heurigen großen Reise höchste Zeit ist, mal wieder zurückzukehren und nachzusehen, was sich so verändert hat in den letzten 10 Jahren an jenen Plätzen, die für mich früher Alltag bedeuteten. Die Eckpfeiler für die heurige Tour waren also eingeschlagen und heißen, für Alle, die nicht mit meiner seinerzeitigen Standardreiseroute vertraut waren……Kuala Lumpur, Sydney, Melbourne und Singapur.
Diese 4 Städte, die ich also sehr gut kannte und in unterschiedlichem Ausmaß ins Herz geschlossen hatte (Sydney am meisten, Melbourne und Singapur auch ziemlich stark, Kuala Lumpur am wenigsten), werde ich nun im Zuge einer Nostalgietour neu für mich entdecken und so zu den Spuren meiner eigenen Vergangenheit zurückkehren. Ich bin darauf schon sehr gespannt, auch, wie sehr ich diese Städte wiedererkenne und ob - und wenn ja wie sehr - sie sich verändert haben. Darüber könnt ihr in den kommenden Wochen mehr erfahren.
Da ich aber ganze 5 Wochen Zeit habe, bilden diese Eckpfeiler natürlich nur das Grundgerüst meiner Tour. Rund um diese habe ich, denke ich, ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Programm gezimmert, das ich euch Tag für Tag näher bringen werde, das aber im groben Überblick in etwa so aussieht:
Ich fliege morgen Abend via Istanbul nach Kuala Lumpur, wo ich am Montag am späten Nachmittag Ortszeit eintreffen sollte. Ich habe ein fix gebuchtes Ticket mit Turkish Airlines – etwas, das ich heute nicht mehr machen würde. Grundsätzlich versuche ich ja, die Politik aus meinen Reiseplänen so einigermaßen herauszuhalten, zumindest, so gut das geht. Seit dem angeblichen Putschversuch in der Türkei, den Großdiktator Erdogan zum Anlass genommen hatte, seine Machtbefugnisse unendlich zu erweitern und jeden ohne Verfahren einzusperren, der ihm nicht in den Kram passt, gleitet dieses Land aber in eine islamo-faschistisch-nationalistische Diktatur ab, die ich leider in keinster Weise unterstützen kann. Ich neige ja stets dazu, die Bevölkerung von ihrem Regime zu trennen und nicht die einzelnen Menschen für die Taten ihrer Regierung zu verurteilen, im Falle der Türkei scheint mir jedoch der Rückhalt für die Taten des Wahnsinnigen schon verdächtig stark zu sein. Der Säuberungswahn hat auch vor Turkish Airlines nicht Halt gemacht, es ist eine staatliche Fluglinie und auch hier gab es Massenentlassungen von Mitarbeitern, die angeblich illoyal zu Herrn Erdogan standen. So ein Unternehmen zu unterstützen geht mir gegen den Strich – ich hatte das Ticket aber vor dem vermeintlichen Putsch, von dem ich immer noch glaube, dass er eine Inszenierung à la Reichstagsbrand 1933 war, gekauft, es war ein Schnäppchen und der Service soll tadellos sein, also Augen zu und durch.
Nach 2 Nächten in Kuala Lumpur nehme ich mir einen Mietwagen und werde dann ein paar Tage lang ein wenig Malaysia erkunden, unter anderem peile ich die architektonisch-experimentelle Regierungsstadt Putrayaja an, die alte Zinnmetropole Ipoh im Norden des Landes ebenso wie die grünen Teeplantagen der Cameron Highlands. Letzte Station wird die koloniale Stadt Melakka sein.
Nächstes Wochenende begebe ich mich dann von Kuala Lumpur nach Bali. 2 Wochen schließe ich mich hier einer Tour mit meinem Lieblingsreiseveranstalter G-Adventures an, die die beiden indonesischen Inseln Bali und Lombok umfasst. Was Bali betrifft, klaffen die Meinungen der Reisenden weit auseinander – magische Tempel, spirituelle Atmosphäre, tolle Küche, freundliche Menschen und leuchtend grüne Reisterrassen sagen die einen, Müllberge, Verkehrshölle, Touristenabzocke und Ballermann der Australier behaupten die anderen. Sicher stimmt beides – die Frage wird sein, welche Aspekte man vordergründig wahrnimmt und entsprechend mehr in sich aufsaugt. Als Vielreisender dachte ich, es wäre höchst an der Zeit, mir meine eigene Meinung über Bali zu bilden und herauszufinden, welcher Fraktion ich angehören würde – ich begebe mich wertfrei auf die Insel und in wenigen Wochen werde ich wissen, ob ich mich in den Reihen der Bali-Fans oder der Bali-Kritiker wiederfinde. Lombok soll tendenziell jedenfalls ruhiger und unberührter sein – da bin ich mir fast sicher, dass es mir gefallen wird.
Nach 3 Wochen in Südostasien in schwüler und stickiger Luft freue ich mich erfahrungsgemäß dann immer besonders auf einen Platz zum Durchatmen – und geographisch wird dieser Platz auch diesmal wieder mein geliebtes Australien sein. 3 Tage in Sydney, die ich netter Weise bei Rick verbringen darf, stehen an, danach begebe ich mich mit Isabella, die davor Tasmanien erforscht, auf einen einwöchigen Roadtrip die Küste entlang nach Melbourne. Es finden sich hier viele Nationalparks, eine Gegend, die ich noch nicht kenne und die wir gemeinsam bei ein paar schönen Küstenwanderungen entdecken werden. 3 Tage Melbourne bilden dann den Abschluss meines diesjährigen Abstechers nach Down Under.
Während sich Isabella direkt von Melbourne auf den Heimweg machen wird, plane ich dann auf der Heimreise noch einen 2 tägigen Stopover in Singapur, dem vierten und letzten Eckpfeiler meiner Nostalgietour. Hier habe ich dann wieder ein Zimmer über Airbnb reserviert, nachdem ich mit dieser Plattform bisher nur gute Erfahrungen gesammelt habe.
Von Singapur fliege ich dann abermals via Istanbul nach Hause, wo ich plangemäß am 13. Februar eintreffen sollte und es dann hoffentlich nicht mehr lange dauert, bis der Frühling ins Land zieht. Das Packen war diesmal sehr einfach – bis auf ein paar wenige Höhenlagen in Malaysia und Indonesien, die ich aber bestenfalls stundenweise aufsuchen werde, ist es auf der heurigen Reise immer schön warm bis heiß, und abgesehen von 2 langärmeligen Westen zum Überziehen besteht das Gepäck ausschließlich aus Shorts, T-Shirts – und Badesachen, die ich sicherheitshalber gleich zu allererst eingepackt habe, bevor ich sie klassischer Weise wieder vergessen hätte ;-)
Die Einleitung war ja schon einmal schön lang – ich bin mir sicher, mir stehen abwechslungsreiche Tage und Wochen ins Haus, und ich freue mich, wenn ihr mit dabei seid! Bis bald aus Malaysia!