Ansonsten sind Grande und Basse Terre wirklich höchst unterschiedliche Inseln. Grande Terre war nett mit schönen Stränden und weiten Zuckerrohrfeldern, Basse Terre aber ist ein Traum. Es hat alles, was man von einer tropischen Insel erwartet, ist extrem grün, die Pflanzen blühen wild in den schillerndsten Farben und überwuchern bunte Häuser, es geht auf und ab entlang einer steil abfallenden Küste mit immer wieder spektakulären Ausblicken. Habe ich schon erwähnt, dass ich gefühlsmäßig eher in dieser Klimazone zu Hause wäre? Ich denke, ab und zu habe ich es dezent durchklingen lassen, was ich von Winter, Hochnebel und Kälte halte ;-), aber auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, muss ich es nochmal anbringen….ich lebe im falschen Land. Auch wenn ich Wiens lebensqualitative Vorzüge nicht missen will, stelle ich mir trotzdem immer öfter die Frage, ob das schon Alles gewesen sein muss oder ich irgendwann doch noch einmal einen Platz auf der Welt finde, an dem ich das Gefühl habe, dass es der jetzt wäre…..bis dahin bleibe ich aber auf der Suche, möglichst viele schöne Plätze für mich zu entdecken, und vielleicht kommt mir ja plötzlich die Erleuchtung, wo oder was das gelobte Land für mich sein könnte. Australien wäre es als Land als Ganzes, Sydney hat für mich die beste Mischung aus Großstadt und Natur in Einem. Mit dem Essen bin ich mit Allem glücklich, wo kein Koriander drin ist ;-) Klimatisch sollte es dann eher tropisch sein – ich bevorzuge das Üppige dem Kargen gegenüber, allerdings hätte ich gerne längere Tage als in den Tropen. Und was die Frauen betrifft, wäre es dann Kolumbien ;-) Nun ja, die ultimative Idealkombi muss noch gefunden werden……vielleicht ja eine Koriander freie australische Stadt in den Tropen mit trotzdem Helligkeit bis mindestens 21 Uhr, wo sich eine Enklave an Kolumbianerinnen angesiedelt hat – wenn jemand weiß, wo sich dieses Utopia befinden könnte – man möge mich informieren ;-)))
Ihr merkt, diese Alleinreise, die ich sehr entspannt und in voller Intensität in mich aufsauge, gibt mir viel Zeit zum Denken, zum Denken, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder meinem Leben doch noch eine andere Richtung geben sollte. Das Unterwegssein war immer und ist immer noch meine größte Leidenschaft, manchmal stelle ich mir aber die Frage, ob meine Zeit, die ich dafür zur Verfügung habe, nicht zu begrenzt ist – ich würde gerne viel mehr reisen und auch viel länger an Orten, an denen ich mich wohlfühle, verweilen, mehr Sprachen lernen, mich mit mehr Kulturen enger auseinandersetzen. Auch wenn mein Job einer mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und netten kurzen Aufenthalten in diversen Städten ist, im Endeffekt habe ich trotzdem nur 5 Wochen Urlaub und zu wenig Freizeit, um alle meine Träume verwirklichen zu können. So, bevor es nun zu philosophisch wird, kehre ich wieder ins Hier und Jetzt zurück und werde eine höchst irdische Themenstellung in Angriff nehmen – ich werde mir nun ein nettes Lokal zum Abendessen suchen. Dieses ist hoffentlich schneller gefunden als der ideale Lebensweg ;-)