Kalaw, Myanmar, 22.15 Uhr
Klare Nacht, 14 Grad
Es wurde gestern der Nepalese – und wie erwartet, war das Essen dort sehr indisch. So musste ich zwar keine Korianderwunden erleiden, aber es schmeckte mir trotzdem nicht. Außerdem war das Service miserabel. Heute fanden wir uns dafür beim Italiener ein, und dieser war, nachdem er ein echter solcher war, ausgezeichnet. Quasi ausgleichende Gerechtigkeit ;-)
Dazwischen lag ein Wandertag in der Umgebung Kalaws. Dieses liegt in den Shan Bergen, einem klassischen Mittelgebirge, wo es an manchen Stellen mit Föhrenwäldern so aussieht wie im südlichen Wienerwald. Auch sieht man blühende Kirsch-und Birnbäume, Felder an Kohl und Karfiol und Wiesen voller blühender Vergissmeinicht - wie bei uns im Frühjahr. Andererseits wachsen hier Bananen, Kaffee, Avocados, Reis und Ingwer – und dazwischen erblickt man Pagoden. So als kleine Orientierungshilfe, dass man doch nicht versehentlich daheim gelandet ist ;-) Die Wanderung war vor dem Mittagessen, das wir in einem kleinen Dorf bei einer einheimischen Familie zu uns nahmen und das dank viel frischen Gemüses ausgezeichnet war, nicht so richtig spannend, danach aber führte sie durch viel Grün und war sehr angenehm. Anstrengend war es insofern, als ich beim Bergaufgehen immer noch nicht viel Luft bekam und weiterhin kräftig hustete und schnäuzte, aber in Summe fühlte ich mich besser. Zeit wird es, nachdem ich schon die halbe Tour mit dieser blöden Krankheit vergeudet hatte. Immerhin nahm ich beim Abschlussdrink nach dem Abendessen heute sogar teil – die Gruppe harmoniert insgesamt weiterhin sehr gut, und ich fand es schade, dass ich das in den vergangenen Tagen nicht ausreichend auskosten hatte können. Nun ja, ist so, muss man akzeptieren, der restliche Urlaub möge mich dann bitte von solchem Mühsal verschonen.
Morgen ziehen wir weiter – es geht mit dem Zug , der in Myanmar genauso langsam ist wie das Fortkommen auf der Straße, an den Inle See, der knappe 50 Kilometer von hier entfernt liegt, die Fahrt dorthin dauert aber trotzdem 3 Stunden. Nur so, um eine Vorstellung zu bekommen, wie schnell die Fortbewegung hier in etwa funktioniert. Von der Zugfahrt und unserer Ankunft an unserer auch schon wieder letzten Station vor unserer Rückkehr nach Yangon werde ich, Internet vorausgesetzt, von ebendort berichten.