Foster, Australien, 22.50 Uhr
Regnerisch, 13 Grad
Bairnsdale entpuppte sich gestern Abend zwar als größerer Ort, der aber dennoch nach Geschäftsschluss die Gehsteige hochklappte….wir landeten schließlich zum Abendessen als eine der wenigen brauchbaren Alternativen beim Asiaten und aßen recht gut malaysisch.
Heute zogen wir natürlich wieder weiter. Zunächst besuchten wir das eher unspektakuläre Golden Beach, das am langgezogenen 90 Mile Beach, der wie ein Dünenstrand an der Nordsee aussieht, liegt. Die Landschaft in dieser Gegend war recht eintönig, flaches Grasland mit weidenden Rindern.
Unseren Ort für die Mittagsrast erreichten wir mit der ganz netten Kleinstadt Yarram. Es war hier zwar auch kaffig aber auch hübsch und gepflegt, und überdies gab es auch ein sehr nettes 16 Uhr Café für unser Lunch. Der Coffee Palace war modern und gemütlich eingerichtet und bot kreative Kreationen für einen netten Mittagssnack an. Unbedingt eine Empfehlung, wenn man Halt in Yarram macht. Leider auch hier keine eigene Website
https://www.tripadvisor.com.au/Restaurant_Review-g552280-d1529758-Reviews-Federal_Coffee_Palace-Yarram_Gippsland_Victoria.html
Wir setzten unsere Fahrt dann fort mit einem kleinen Abstecher in den Turra Bulga NP. Dieser stellt den letzten zusammenhängenden kalt-gemäßigten Regenwald Victorias dar und gibt Aufschluss darüber, wie die ganze Gegend früher einmal ausgesehen haben muss. Wer sich so wie wir fragt, was genau ein kalt-gemäßigter Regenwald sein soll – der sieht sich am besten die Fotos an ;-) In erster Linie besteht er aus Baumriesen, diversen Eukalypten und großen Baumfarnen. Eine Wohltat für das Auge war es in jedem Fall, sattes Grün tat gut nach der langweiligen Steppenlandschaft. Und ich finde die Baumfarne überaus attraktiv, auch wenn mich Isabella dafür ausstänkert – die Bäume haben in ihrer Form Ähnlichkeit mit Palmen – und wo Palmen sind ist eben auch der Step gerne ;-))
Unser Tagesziel lag bei Foster. Mitten im Nichts. Und zwar mitten im schönen Nichts. Wir sind in der schönsten Unterkunft unserer gesamten Reise gelandet – im B&B von Linda und Larry, einem englisch-amerikanischen Ehepaar, das diesen traumhaften Platz hier betreibt. Wir liegen mitten im Wald, es gibt eine bereits 17 Jahre alte Hauskatze namens Nelly , die erst vor wenigen Wochen den Biss einer giftigen Schlange überlebt hat, dazu 2 Hausschafe, über dem Anwesen im Baum haust ein Koala ebenso wie mehrere der schönen Rosella Vögel, die regelmäßig zur Fütterung auf der Terrasse vorbeischwirren. Es soll in der Gegend auch Wombats geben – und wie schon erwähnt Schlangen, deshalb immer alles zumachen. Das Haus ist umgeben von Meeren an Blumen – und von der wunderbaren Terrasse, auf der wir gerade mit einem ebenfalls hier wohnenden deutschen Ehepaar am Abend auf ein Glas Wein gesessen sind, überblickt man die gesamte Gegend, insbesondere die Landzunge der Halbinsel des Wilsons Promontory (genannt „The Prom“). Hier fühlt man sich wie zu Hause und kann getrost die Türen unversperrt lassen – das aufrechte Landleben wie im Bilderbuch, ganz anders als die trostlose Kaffigkeit von Orbost noch vor wenigen Tagen. Wir waren in der Nähe gut Abendessen und fühlen uns sehr wohl hier. Ein unbedingter Tipp für Alle, die in dieser Gegend vorbei kommen!
http://www.llarrindabedandbreakfast.com.au/
Insbesondere wohl fühlt sich Isabella – denn es gab heute leider die Wende von Step- zu Isabella-Wetter. Sprich, es schüttet gerade heftig, und nach 30 Grad die letzten Tage ist für morgen ein Tageshöchstwert von 18 prognostiziert – ich werde mir wohl mehrere Schichten überwerfen müssen. Geplant ist morgen ein Wandertag im Wilsons Prom, wo es unzählige Möglichkeiten dafür gibt. Der Regen soll immerhin nachlassen. Zum Glück haben wir diese Unterkunft für 2 Nächte gebucht, sodass wir nach einem Tag im Prom wiederkehren werden. Wie unser Tag verlaufen ist, erfahrt ihr morgen!