Mission Beach, Australien, 20.15 Uhr
Warmer Abend, 29 Grad
500 recht öde Kilometer respektive gute 6 Stunden Fahrzeit lagen heute vor mir – beziehungsweise liegen diese zum Glück inzwischen hinter mir. Nachdem ich schon sehr früh wach war, nahm ich die ganze Sache bereits recht früh in Angriff und zog sie auch relativ straff durch, denn unterwegs gab es heute wieder nichts zu sehen, abgesehen von den üblichen Zuckerrohrfelder und Eukalyptusbäumen, ergänzt zwecks Abwechslung von etlichen Mango Plantagen. Naja….in Airlie war es ja schön gewesen, und als ich am frühen Nachmittag nach Mission Beach abbog, war es auch hier herrlich. Der Kilometer lange Strandort ist umgeben von herrlich dichten Regenwäldern mit einer gewaltig üppigen tropischen Vegetation. Strände und Gärten wuchern um die Wette, und hier lebt auch der vom Aussterben bedrohte flugunfähige Helmkasuar noch in größeren Populationen, wie unzählige Warnhinweise an der Straße verdeutlichen. Sehen konnte ich trotzdem leider keinen.
Wie auch immer, ich war sehr müde von der Fahrt, und direkt vor meiner Haustüre fand ich eine schattige Bank am einsamen Strandabschnitt – ich döste dann ganz entspannt im Schatten dahin, umweht von einer leichten Brise mit Blick auf den wunderschönen Pazifik. Baden kann man auch hier um diese Jahreszeit nicht gehen – die übliche Quallensituation. Wie auch immer, später fuhr ich ins Zentrum des Ortes, der von bunten Graffitis, von sehr coolen Strandcafés sowie von Typen im Hippie Style inklusive des dazugehörigen Marihuana Geruchs bevölkert wird. Eine lustige Enklave irgendwie, nach der Backpacker Metropole Airlie Beach bin ich hier nun mitten in der herrlichen tropischen Umgebung eher im Bereich von vielen Alternativen gelandet. Das ist im Übrigen nicht ansatzweise negativ gemeint, denn die Mischung an Publikum umfasst viele Gruppen, das Gesamtpaket ist eines von Toleranz und Akzeptanz. Ich hatte mir hier eigentlich gar nicht so viel erwartet und den Ort eher als Zwischenstation für eine Übernachtung gesehen, so aber bin ich sehr positiv überrascht, und das WLAN Passwort in dem Lokal, in dem ich Abend aß, hieß passender Weise einmal mehr „Goodvibes“. Tja, war ich nach Brisbane, das ich sehr genossen habe, vom ersten Teil meines Roadtrips noch eher verhalten begeistert, so gefällt mir der zweite jetzt umso besser. Die Landschaft, die Natur, die lässigen Orte, das coole australische Lebensgefühl gepaart mit tropischen Temperaturen – hier ganz im Norden Queenslands könnte ich es auch noch länger aushalten. Nun ja, inklusive Sydney habe ich aber noch eine ganze Woche, also will ich nicht schon die Vergangenheit bemühen, was meine Reise betrifft. Nun aber geht es dann langsam ins Bett – meine morgige Etappe ist nicht mehr so lange, ich habe aber einige Punkte auf dem Weg nach Port Douglas gefunden, an denen ich Halt machen möchte. Mehr darüber dann beim nächsten Mal.