Sydney, Australien, 22.30 Uhr
Klare Nacht, 24 Grad
Im Endeffekt hoben wir dann gestern mit einer Stunde Verspätung ab, sprich, genau zu der Zeit, zu der es eigentlich ursprünglich geplant gewesen wäre. Somit bin ich quasi umsonst um meinen krönenden Bali Abschluss inklusive Sonnenuntergang am Meerestempel umgefallen. Man kann aber nicht alles haben ;-)
Der Flug war jedenfalls voll bis auf den letzten Platz, und es dauerte knapp 6 Stunden, ehe ich um 8.30 Uhr Ortszeit hier in Sydney landete. Ich habe noch einmal 3 Stunden drauf gepackt und bin euch nun um ganze 10 Stunden voraus! Nachdem in Australien auch Ferienende war, spielte es sich bei der Einreise ziemlich ab. Als ich endlich durch war, war Rick jedenfalls bereits zur Stelle. Netterweise darf ich die 3 Nächte, die ich in Sydney bin, bei ihm verbringen, sein Appartement mit Meerblick in Bondi Junction hat mich ja schon beim letzten Mal entzückt.
Nachdem es heute schön und gleichzeitig nicht zu heiß war, fuhren wir an einen Strand in Balgowlah – das liegt im Norden knapp vor Manly. Rick kannte dort eine ziemlich versteckte Bucht, die man nur durch eine ziemliche Kletterei hinunter über Felsen erreichen konnte. Türkises Meer, weiter Sand, Klippen – was will man mehr! Noch dazu kann man in dem ausgewaschenen Sandstein schön im Schatten sitzen – etwas, das in Australien keine Selbstverständlichkeit ist. Bis auf vielleicht ein Dutzend Nacktschwimmer war auf dem Strand kein Mensch, für mich war das Wasser des Pazifiks natürlich viel zu kalt, ich genoss trotzdem, übermüdet von der Nacht im Flugzeug, eine angenehme Brise im Schatten. Warum Australier, die solche Strände praktisch mitten in der Stadt vor der Haustüre haben, sich freiwillig auf zugemüllte Inseln à la Gili T. begeben, ist mir wirklich ein Rätsel, hier hat man es zu Hause bei Weitem schöner.
Sydney – wie immer meine Wohlfühlstadt. Das Preisniveau ist nach wie vor astronomisch, es gibt kein Hauptgericht unter 28-30 AUD (rund 22 EUR). Die 7 AUD Guthaben auf der Opal Karte, einem neuen, mir bis dato unbekannten Produkt à la Oystercard (aufladbare Wertkarte für Züge, Busse und Fähren), waren mit einer Busfahrt von der Stadt hierher nach Bondi Junction aufgebraucht. Aber man muss es einfach so sehen – 3 Wochen billiger Urlaub in Asien subventionieren 2 Wochen Australien. Nun ja, man kann sich Alles schönrechnen ;-)
Sydney ohne Harry ist irgendwie seltsam. So als würde irgendetwas fehlen. Aber seine zahlreichen Freunde haben mich hier sehr nett aufgenommen, nicht nur, dass ich heute den ganzen Tag mit Rick unterwegs war, wir gingen dann auch noch mit ein paar anderen aus seiner Bubenrunde Abendessen, und es war sehr nett, alle wiederzusehen. Ein wunderbarer Einstand, morgen werde ich durch die Stadt schlendern und sollte am Abend Ness, ebenfalls eine gute Freundin Harrys, zum Essen treffen. Wie mein Tag verlaufen ist erfahrt ihr demnächst hier!