Cape Town Airport, Südafrika, 16.45 Uhr
Sonnig, 27 Grad
Mein letzter Tag in Südafrika! Und es klappte Alles wie am Schnürchen! Ich verließ also nach dem Frühstück wie geplant mein Zimmer und meine Terrasse – das B&B in Gordon’s Bay war ein idealer Stützpunkt gewesen, um mich zu erholen und Cape Towns Umgebung zu erkunden. Direkt fuhr ich dann ins Airport Hotel – eigentlich wollte ich nur mein Gepäck dort lassen, aber es war überraschender Weise mein Zimmer auch schon fertig. Umso besser!
Jedenfalls präsentierte sich Südafrika mir zum Abschluss noch einmal von der Schokoladenseite – strahlendes Sommerwetter mit angenehmen 27 Grad. Einfach herrlich, um noch einmal Richtung Cape Town zu fahren. Zunächst zum nördlich der Stadt gelegenen Bloubergstrand, einem Paradies für Kite Surfer, die sich von den ungezähmten Wellen des Atlantik treiben lassen, Prime View auf den Tafelberg inklusive. Ich spazierte am schönen Strand auf und ab um dann schließlich noch dem Kirstenbosch Botanical Garden, an der Rückseite des Tafelberges gelegen, einen Besuch abzustatten. Soll angeblich einer der schönsten Botanischen Gärten der Welt sein – und ich kann das bestätigen. Es ist traumhaft hier! Einfach unglaublich, in herrlicher Lage, gepflegter Rasen, den man trotzdem betreten darf um im Gras zu liegen oder zu picknicken – an einem schönen Sonntag wie diesem wohl ein Lieblingshobby der Capetonians. Einmal mehr war ich begeistert von der Schönheit und der angenehmen Stimmung.
Nun bleibt mir noch eine kurze Nacht hier im Airport Hotel. Zeit, die Zeit in Südafrika Revue passieren zu lassen. Und damit es nicht eintönig wird, diesmal in Form klassischer FAQ ;-) Für Nichtleser meines Blogs (Leser können es den Nichtlesern auf Anfrage gerne so ausrichten) kann ich nur sagen – ich tippe mir nicht täglich die Finger wund um mir nachher erst wieder den Mund fuslig zu reden. Sprich, wer wissen will, wie mein Urlaub war, soll es einfach nachlesen. Tiefergehende Fragen zum Blog beantworte ich aber natürlich gerne ;-)))
Hier also die meist gestellten Fragen zum Thema Südafrika – und die rein subjektiven Antworten aus meiner Sicht.
- Ist Südafrika eine Reise wert?
Ja, definitiv. Ein Land von unglaublicher Schönheit und Vielseitigkeit, was Landschaftsformen, Fauna und Flora angeht. Es ist so abwechslungsreich, dass man alle Sehenswürdigkeiten nicht einmal annähernd in 3 Wochen abdecken kann. Ich denke dennoch, 3 Wochen sind ein guter Zeitraum, um einen mehr als nur oberflächlichen Eindruck zu gewinnen.
- Was ist mit der Küche?
Ganz einfach. Eine der besten der Welt. Zu mehr als fairen Preisen. Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch (unbedingt afrikanische Wildspezialitäten probieren!), Gemüse, Früchte, dazu der gute Wein. Top Niveau!!!
- Welche ist die beste Reisezeit für Südafrika?
Nun, ein Sommerkind wie ich kann da nur eine Antwort geben: natürlich in unserem Winter! Speziell ums Kap herum hat man um diese Jahreszeit Hochsommer und ein traumhaftes Wetter. Im Nordosten des Landes ist im Jänner allerdings Regenzeit. Wir wurden dadurch nicht einmal ansatzweise beeinträchtigt – es hat kaum geregnet, es ist grüner und wir haben trotz höheren Grases sehr viele Tiere gesehen. Gleichzeitig ist in diesem Landesteil Nebensaison, womit zum Beispiel der Kruger Nationalpark nicht überlaufen ist. Es war Jänner insgesamt der perfekte Reisemonat!
- Ist Südafrika teuer?
Für uns definitiv nicht. Alles, von Essen und Trinken über Benzin bis hin zu Unterkünften, ist billiger als bei uns (Ausnahme: die Waterfront in Cape Town). Für gleichwertigen Standard zahlt man in Österreich meist doppelt so viel. Kreditkarte ist sehr weit, durchaus weiter als in Österreich, verbreitet, nahezu Alles, selbst Kleinbeträge, kann damit gezahlt werden, sodass man nicht viel Bargeld mit sich herumtragen muss. Einzige Ausnahme (seltsamer Weise): Benzin muss in den meisten Fällen bar bezahlt werden. In Tankstellen gibt es aber immer einen Bankomaten, wenn man nicht genug dabei haben sollte.
- Wie sieht’s aus mit Internet?
In meinen Unterkünften hat es überall ausreichend bis sehr gut funktioniert. Fast immer war es gratis, manchmal mit einem täglichen Datenlimit. Nachdem oft gesagt wurde, der Standard ist hier nicht wie in anderen Erdteilen – mag sein, dass die Dichte an Cafés mit WIFI fürs Smartphone nicht so hoch ist wie anderswo – wenn man so wie ich damit zufrieden ist, am Abend seine Mails zu checken oder den Blog zu aktualisieren, so wurde ich dahingehend bestens bedient.
- Was ist mit den Menschen Südafrikas?
Ein spannendes Thema, das ich für mich sehr kontrovers wahrgenommen habe. Auch habe ich in den einzelnen Artikeln immer wieder darauf Bezug genommen. Die Farben der „Rainbow Nation“ leuchten für meinen Geschmack zu viel nebeneinander als miteinander. Die Facetten zu dem Thema sind finde ich jedenfalls unendlich komplex – und vermutlich wird es jeder für sich individuell anders empfinden wenn er hier ist. Ich habe jedenfalls versucht, meine Sicht der Dinge in den diversen Beiträgen einzuarbeiten.
- Ist Südafrika gefährlich?
Jein. Diese Frage kann man nicht universell beantworten. Man hört von hohen Mordraten, unzähligen Raubüberfällen, von Diebstählen ganz zu schweigen. Ich habe davon zum Glück gar nichts mitbekommen. Wenn man gesunden Menschenverstand anwendet, kann man Südafrika problemlos bereisen. Zu diesem gesunden Menschenverstand gehört zum Beispiel, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass trotz westlichen Erscheinungsbildes ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung in Armut lebt. Daher: von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (nur die Waterfront und die Long&Kloof Street in Cape Town gelten auch am Abend als sicher!) niemals am Abend durch Städte oder selbst kleinere Orte zu Fuß gehen, alleine schon gar nicht. Am Abend immer ein Taxi nehmen (am besten vom Hotel oder vom Lokal eines rufen lassen). Keine Wertgegenstände offen zeigen, alles das man nicht braucht im Safe lassen. Beim Autofahren: immer die Türen von innen verriegeln und die Fenster schließen. Fast jede Hauptstraße passiert, wenn man sich einer Stadt oder einem Ort annähert, ein Township – und eine offene Autotüre ist quasi eine Einladung für einen etwaigen kriminellen Akt. Eigentlich logisch, aber auch hier den Menschenverstand anwenden. Und auch wenn einem, so wie mir, die Menschen, die von oder zur Arbeit müssen, leid tun, weil sie oft ewig am Straßenrand stehen bis einmal ein Sammeltaxi kommt – keine Anhalter mitnehmen! Die meisten werden keine bösen Absichten hegen, es wurden aber so schon Touristen Opfer von Raubüberfällen.
Townships sind auch tagsüber Tabuzonen – da hat ein westlicher Tourist absolut nichts verloren! Ausnahme: Geführte Townshiptouren mit Einheimischen sind sicher. Und ein guter Weg, ein wenig Hintergrundwissen über das Leben in diesen für unsere Augen sehr trostlosen Communities zu bekommen. Dazu unterstützt man damit auch konkrete Projekte, um Bewohnern den Sprung in ein besseres Leben zu erleichtern. Habe ich 2009 hier in Cape Town gemacht und kann es nur jedem empfehlen, auch mal hinter die wenig glanzvolle Kulisse dieses Landes zu blicken.
Kurz gesagt – so frei bewegen wie bei uns kann man sich in Südafrika nicht immer und überall. Trotzdem habe ich mich nie unwohl gefühlt, und bei Beherzigung obenstehender Regeln gibt es für gewöhnlich keine Probleme. Wie gesagt, Hausverstand benutzen!
- Südafrika – individuell oder in einer Gruppe bereisen?
Beides ist sehr gut möglich.
Als Alleinreisender würde ich eher die Gruppe empfehlen. Abgesehen von Cape Town hat das Land nicht unbedingt die Backpacker Kultur an jeder Ecke, wo man als Alleinreisender schnell mal Leute kennen lernt. Somit ist eine Gruppe eine gute Wahl, damit es nicht langweilig wird – und es gibt Touren sowohl für Komfort-als auch für Rucksacktouristen – man wird in allen Varianten Gleichgesinnte finden. Ich war froh, eine Tour gemacht zu haben – die 5 Tage, die ich danach individuell mit Mietwagen verbracht habe, waren zum Ausspannen aber sehr angenehm. Die Mischung hat gepasst!
Ist man zu zweit oder mehreren unterwegs, ist Südafrika ein tolles Individualreiseland. Ein Mietwagen ist dabei unerlässlich. Autofahren ist ganz problemlos, sofern man kein Problem damit hat, auf der linken Straßenseite zu fahren, und es macht sogar aufgrund der niedrigen Verkehrsdichte wirklich Spaß. Die Straßen sind top (und damit meine ich so, wie wir es in Europa gewöhnt sind!), der Verkehr nach westlichem Ermessen „zivilisiert“, Tankstellen überall ausreichend vorhanden. Alles ist wunderbar angeschrieben – ich fand es unglaublich einfach, mich zu orientieren und bin mich nicht einmal verfahren. Ich weiß, ich bin da nicht unbedingt der Maßstab, aber auch Nicht-Steps finden sich hier – selbst ohne Navi! – denke ich problemlos zurecht.
Dazu sind Unterkünfte, Hotels, B&B, Restaurants oder Lodges aller Klassen in allen Landesteilen umfangreich vorhanden, der Standard beim Preis-Leistungsverhältnis dabei auf jeden Fall höher als in Österreich – sprich, man bekommt mehr für sein Geld. Auch ein Appartment zu mieten kann man sich überlegen, für Selbstversorger sind selbst in jeder kleineren Stadt ausreichend Einkaufsmöglichkeiten, oft sogar riesige Supermärkte die ein gleich breites Sortiment führen wie unsere Hypermärkte, verfügbar.
Das waren sie, meine wichtigsten Fragen – ich hoffe ich habe damit auch deine hinreichend beantwortet – und gebe zum Fazit was Südafrika betrifft: volle Kraft voraus ans Kap! Es ist toll hier!
Morgen habe ich einen langen Flugtag vor mir, es geht via Durban und Mauritius auf Réunion. Mehr zu Réunion und meiner Reise dorthin dann bei nächster Gelegenheit. Nur so viel: 2 T-Shirts und Unterhosen kommen auf jeden Fall wieder ins Handgepäck – man weiß ja nie ;-))) Ein letzter Gruß an euch alle aus Südafrika!