Auch waren sie dann auch freundlich beim Frühstück, mir gefällt trotzdem das etwas muffige Zimmer nicht so gut, und die Taucher-Party-Crowd ist auch weniger mein Fall, das ist nicht die Art von TravelerInnen, mit denen ich besonders viel zu reden hätte. Aber ich muss sagen, ich hätte einfach die Reviews etwas genauer studieren sollen vor dem Buchen hier, weil vor besagten Freitag bis Sonntag Parties nebenan ausdrücklich gewarnt wird. Also zum Teil auch selbst schuld.
Anyway, nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg, um die nähere Umgebung zu erkunden - und die sieht dann doch sehr hübsch aus. Üppig tropisch einfach - so wie ich es mag. Abgeschieden und ursprünglich ist Siquijor dennoch keinesfalls, wie der Reiseführer zu dieser Einschätzung kommt, ist mir schleierhaft. Dazu reicht schon der Blick auf meinen heutigen Speisesplan. Nach bereits beschriebenem Hipster Brekkie fiel ich zu Mittag beim Italiener ein, der seine Zutaten aus Italien importiert. Also ich hoffe doch nicht, das Seafood für meine Spaghetti Frutti di Mare waren extra aus Europa angereist direkt auf einer Insel. Am Abend genehmigte ich mir in einer schicken Ramen Bar Udon Ramen gefolgt von einer locker lässigen Crèpe in der französischen Crèperie. Dazu gibt es mehrere Bankomaten und überall Internet. Total ursprünglich einfach Alles :-)
Einzig kurz beim Wäschewaschen in einem öffentlichen Kanal zuzusehen versetzte mich um einige Jahrzehnte zurück, und die wirklich gar nicht vorhandenen elektronischen Zahlungsmöglichkeiten wirken auch noch wie aus dem letzten Jahrhundert. Das ist insoferne lästig, als ich einer bin, der sich das Bargeld schon ganz abgewöhnt hat und selbst in Österreich oft genervt bin, warum es da immer noch so viele Karten-Annahme-Verweigerer gibt. Ich bin es einfach nicht mehr gewöhnt, dauernd nachdenken zu müssen, wieviel ich noch dabei habe und ob es reichen wird. Und hier kommt dazu - man kann am Bankomaten jeweils maximal 10.000 Pesos abheben (rund 170 EUR), auf die jedes Mal 250 aufgeschlagen werden (4,5 EUR). Meine Free Mastercard verrechnet mir zwar immerhin keine zusätzlichen Umrechnungsspesen, aber den Betrag, den die einheimische Bank will, muss ich trotzdem jedes Mal wieder zahlen, statt einfach gleich mehr abheben zu können. Und in Summe braucht man dann doch nicht so wenig, wenn man selbst an touristischen Hotspots wie den Chocolate Hills das Quad Biken oder jeden Transport bar zahlen muss. Die Unterkünfte hatte ich aber immerhin über booking.com vorab zahlen können, sodass wenigstens der allergrößte Brocken entfällt. Aber naja, ansonsten muss ich sagen, wirkt Siquijor weder verhext oder verwunschen noch irgendwie anders vom Standard her als die sonstigen Destinationen, die ich auf den Philippinen gesehen habe.
Insgesamt war es ein ruhiger und gemütlicher Tag - Spazieren, Strand, Pool, Essen, Trinken, Sonnenuntergang. Tropischer Lifestyle eben. Kann man gut aushalten.
Morgen wird es dann wieder aktiver, wenn ich meine Siquijor Inseltour mache. Dafür werde ich euch beim nächsten Mal dann mehr erzählen. Genießt ein paar klischeehafte Fototapeten-Bilder!