Medellin, Kolumbien, 17 Uhr
Heiter, 26 Grad
Nun gut, das einzige französische Restaurant, das es mal gab, gibt es nicht mehr. Wir sattelten also auf Italienisch um und fanden ein nettes Lokal in El Poblado, das ist hier in Medellin das Bar und Restaurantviertel. Es war nicht nur sehr gut, sondern es war auch unglaublich nett. Mathias kann sich Restaurant Besuche nie leisten, und für mich war das echt kein Drama, die Preise waren hier so wie in einer normalen Pizzeria bei uns. Für Kolumbien eben ziemlich teuer. Trotzdem hatte ich ihm eine Riesenfreude gemacht mit dieser Einladung, denn als uns eine gute Flasche Wein serviert wurde, gutes Rosmarinbrot, Rohschinken und echter Käse bekam er das Funkeln in den Augen und war richtig glücklich, mal wieder so etwas Gutes zu essen. Und somit war ich es auch, nicht nur weil es mir auch gut schmeckte sondern weil ich es wieder schätzen gelernt habe, mit welch einfachen für mich recht normalen Dingen ich Anderen eine Riesenfreude machen kann. Wir plauderten auch über Gott und die Welt (naja, eher die Welt, von Gott halten wir ja Beide eher nicht so viel, aber so ist eben die Redewendung ;-)) und es wurde dadurch ein sehr netter Abend. Danach machten wir dann nix mehr sondern waren echt müde.
Heute beim Aufstehen bekam Mathias spontan Arbeit herein, musste Verträge mit Musikern fixieren, und so machte ich allein einen Ausflug. Es zog mich nach Santa Fe de Antioquia, rund 80 Kilometer von hier entfernt und die ehemalige Hauptstadt der Region. Heute ist es ein perfekt erhaltener Kolonialort, mit weiß getünchten Häusern, Blumen, gepflasterten Gassen. Es liegt weit unten im Tal, rund 1000 Meter tiefer als Medellin, und darum ist es auch richtig heiß dort. Es ist vom Ortsbild und der Charakteristik her etwas anders als die Kolonialorte in der Kaffeezone –genauso wunderschön, aber eben auf eine andere Art und Weise. Eigentlich, Anita, die perfekte Einstimmung auf unseren Andalusien Urlaub, genauso denke ich mir sehen die Orte dort wahrscheinlich auch aus. War wunderbar, ein sehr angenehmes Café mit schönem Innenhof fand ich auch für mein Mittagessen, und es ist mit dem Bus in rund 80 Minuten erreichbar. Jetzt bin ich am späten Nachmittag zurückgekehrt, heute ist es auch hier in Medellin recht sonnig, aber insgesamt muss ich feststellen, das, was mir an Kolumbien so wirklich gefällt sind eigentlich eher die kleinen Orte und die Landschaft als die Großstädte.
Nun werden wir also am Abendprogramm feilen, morgen ist auch schon wieder mein letzter Tag hier, mal sehen was wir noch machen, an meinem Abschlussabend sind wir jedenfalls bei Paola im Haus eingeladen. Nun dann, morgen einmal noch aus Kolumbien ehe ich meine sieben Sachen wieder packe und weiterziehe……