Ich bin heute nach dem Frühstück zirka 2 Stunden hierher unterwegs gewesen, eine ruhige Autobahnfahrt. Polens Straßen sind sehr gut, alle wichtigen Städte mittlerweile durch Autobahnen verbunden. Polen ist für mich ein klassisches Städtereise Ziel – so viele schöne und spannende hat es davon. Dazwischen ist zwar viel Gegend – aber ich bin da jetzt schon unzählige hunderte Kilometer durchgefahren in alle Himmelsrichtungen – diesmal per Auto, vor einigen Jahren per Bahn - über weite Strecken ist die Landschaft einfach langweilig. Es ist immer flach, sieht immer gleich aus, ein paar Wiesen, ein paar Wälder, aber absolut keine Highlights. Klar, es gibt Ausnahmen wie die Hohe Tatra im Süden oder die Ostseeküste im Norden – ansonsten aber finde ich Polen landschaftlich wirklich fad. Das macht es aber wie gesagt durch wunderschöne Städte wieder mehr als wett.
In Poznan bezog ich dann ein Zimmer im Hilton im Zentrum. Ein Angebot um 45 EUR mit Frühstücksbuffet kann man dann doch nicht ausschlagen. Das Wetter hielt sich heute zum Glück länger als geplant, ich durfte noch einen sonnigen und sommerlich warmen Tag genießen. Ich ging viel zu Fuß, erkundete die verschiedenen Stadtteile, aß einen netten Mittagssnack am Hauptplatz, erholte mich in einem großen Park und besichtigte noch das wilhelminische Residenzschloss. Dieses ist insofern interessant, als es nicht nur wuchtig ist, sondern die Gestaltung der Innenräume durch die Nationalsozialisten von Albert Speer, Hitlers Haus-und Hofarchitekten, erfolgte. Gut sieht man hier das Klotzige, Ungemütliche, versucht Monumentale. Das sozialistische Regime nach dem Krieg hing einem ähnlich geschmacksverwirrten Architekturstil an, weswegen die Gestaltungselemente belassen wurden und das Residenzschloss heute als eines der besterhaltenen Zeugnisse der NS Architektur gilt.
Nun werde ich den Abend genießen, um morgen dann noch ein paar kleinere Städte der Region abzuklappern. Was es da zu berichten gibt, erfahrt ihr bei nächster Gelegenheit!