Port Barton liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen El Nido und Puerto Princesa und ist inzwischen über eine asphaltierte Stichstraße zu erreichen. Auch Strom (größtenteils aus Solarenergie) ist mittlerweile hier angekommen ebenso wie ein Bankomat - Kreditkartenterminals hingegen noch nicht. Langsam tastet sich Port Barton an die Neuzeit heran, aber es ist wirklich noch beschaulich. Die Gassen sind verschwenderisch grün, der Strand ruhig und wunderschön, es gibt ein paar sehr nette Strandlokale - Beachbars wie Restaurants - aber es ist entspannt und ohne diesen hektischen Lärmpegel El Nidos. Ein paar TravelerInnen diverser Altersgruppen, die ebenso die Ruhe suchen und keine Party oder Insta-Sensationen brauchen, mischen sich mit vielen freundlichen Einheimischen. Ich stieg aus dem Van, und in den 5 Minuten Fußmarsch zum Quartier wusste ich sofort - das hier ist mein Ort. Genauso geht Reisen - man stellt eine Verbindung zu einem Platz her und weiß - da gehört man her, oder eben nicht. Bei El Nido war es das "eben nicht"- Gefühl gewesen, das mich sofort überkam, hier in Port Barton schlug dafür umso mehr das "da gehöre ich her" Feeling zu.
Auch das Quartier ist super. Das in El Nido war okay, aber das hier ist ein total nettes Gästehaus, mit einfachen aber geschmackvollen Zimmern und einem Balkon mit Traumaussicht aufs Meer. Warmwasser und Strom kommen ausschließlich aus Solarenergie, sodass das, was hier bis vor wenigen Jahren noch Luxus war, jetzt einwandfrei funktioniert.
Das Klima trägt im Übrigen auch zu meinem Wohlbefinden bei. Generell hier auf Palawan - es ist mit gut 30 Grad schön warm aber nicht zu heiß, jetzt gerade auch Trockenzeit und daher nicht zu schwül, und am Abend hat es immer über 20, sodass man nie etwas Langärmeliges braucht. Genau mein Wetter und einfach nur top.
Alles in Allem gibt mir Port Barton genau dieses Gesamtpaket, warum mich Reisen so erfüllt und glücklich macht. Es muss gar nicht immer das ultimative Highlight sein - manchmal reicht auch eine Eingebung, dass man sich rundum zufrieden und entspannt fühlt. Mein Magen folgt diesem Gefühl - er hat sich endlich beruhigt, und so beschloss ich zum Sonnenuntergang, dass es Zeit wäre für mein erstes Bier seit Langem. Wann, wenn nicht hier an so einem Ort. Es fühlte sich richtig an....
Morgen werde ich einfach genau diese Stimmung auf mich wirken lassen. Und einfach gar nichts tun. Es gäbe auch hier die Möglichkeit zum Inselhüpfen - aber morgen will ich einfach mal nur durchatmen und zur Ruhe kommen. Durch den Ort flanieren, auf dem Strand auf und ab gehen und mich immer wieder wundern, wie einfach es wäre, dass die Welt friedlich sein könnte. Keine Ahnung, warum diverse Idioten immer Massen aufwiegeln und vom Gegenteil überzeugen müssen - seht euch einen Ort wie diesen an und gebt endlich Ruhe mit euren blöden Einteilungen und Kategorisierungen von Menschen in Nationalität, Hautfarben, Religionen und sonstigem Blödsinn. Friedlich und in Ruhe leben - so wie hier geht das, wurscht, wer man ist und woher man kommt. Ja, die naive Utopie - Port Barton regt dazu an, den Traum wieder mal aufleben zu lassen.
Genug Philosophie, ich hoffe, die Fotos vermögen meinem Text ein wenig Leben einzuhauchen. Schön sind sie jedenfalls ;-)