Eine gute Stunde dauerte die Fahrt von Granada zum Fährhafen, die Fähre, die auch Autos transportieren kann, startete pünktlich. Der Wellengang war ziemlich hoch, aber man spürte auf der Fähre eigentlich gar nichts davon. Zu schön waren auch die Ausblicke auf die herannahenden Vulkane. Gut eine Stunde dauerte die Fahrt, ehe ich mit sehr vielen Einheimischen und ein paar BackpackerInnen von Bord ging. Mein Fahrer erwartete mich, und zirka eine halbe Stunde dauerte die Fahrt vom Fährhafen zu meinem Quartier noch. Es ging an ruhigen Dörfern vorbei erneut durch tropischen Trockenwald, der die Insel dominiert. Es ist ein einziges Landidyll, ein paar Autos, Mopeds und Fahrräder mischen sich mit Pferdefuhrwerken. Pferde, Kühe, Hühner und Schweine grasen - immer im Schatten der mächtigen Vulkane. Ein traumhaftes und friedliches Szenario, wie ich finde - und für mich wie schon eingangs erwähnt landschaftlich das Schönste, was ich bisher in Nicaragua gesehen habe.
Mein Hotel liegt genau am Isthmus zwischen den beiden Inselteilen an der Ostküste. Das Zimmer ist in dem Fall ein Bungalow mit eigener Terrasse inklusive eigener Hängematte. Man sieht hinunter durch einen von Palmen und bunten Blumen bestandenen Garten auf den See, immer wieder kreisen Seevögel majestätisch durch die Lüfte oder schauen auch mal direkt auf der Terrasse vorbei. Der Wellengang ist so hoch, dass man sich trotzdem am Meer fühlt, auch weil der See so riesig ist, dass man kein gegenüberliegendes Ufer sehen kann. Also mehr Meeresfeeling als an der Ostsee zum Beispiel hat man hier jedenfalls. Das einzige, was fehlt, ist aufgrund des Süßwassers natürlich der Meeresgeruch. Und da es in den vergangenen Monaten eher mehr als üblich geregnet hat, haben die Flüsse den See stark gespeist, sodass leider der Sandstrand, den es hier an sich gibt, größtenteils unter Wasser steht. Der See ist mir zum Baden aber ohnehin zu kalt (klassisch eben :-)), so kann ich auch in den Pool, und eigentlich finde ich es aufgrund des Windes bei an sich heißem Wetter gerade richtig, um in der Hängematte zu liegen und brauche eigentlich keine Abkühlung.
Am Nachmittag machte ich noch einen kleinen Spaziergang hinauf zu einem Mirador, wo ein kleines Restaurant liegt. Hier trank ich mit Blick auf beide Vulkane ein gemütliches Bier. Ansonsten habe ich morgen Nachmittag eine Kajaktour geplant auf dem Fluss, der die Insel durchquert. Und abgesehen davon nicht viel Programm. An sich habe ich vor, mir übermorgen dann für den Tag ein Fahrrad auszuborgen und die Insel selbständig zu erkunden. Genaueres werde ich dann morgen organisieren.....und es euch dann natürlich wissen lassen. Inzwischen erfreut euch an ersten Eindrücken von diesem idyllischen Fleckchen Erde!