Die Abfahrt erfolgte auch heute wieder pünktlich. Die Ankunft wieder nicht. Schuld war einmal mehr die kroatisch-slowenische Schengen Außengrenze. Ein Passagier hatte offenbar keine gültigen Papiere für den Schengen Raum, es gab lange Diskussionen, schließlich musste er aussteigen und umkehren, und der Bus musste ihn zurück zum vom slowenischen zum kroatischen Grenzposten bringen. Echt mühsam. In Wien gerieten wir dann natürlich noch in die Rush Hour auf der Südost Tangente, und dazwischen gab es einige rücksichtlose Mitreisende. Ein Belgier, der andauernd laut telefonierte, mal auf Englisch, mal auf Niederländisch, mal auf Französisch – ich machte ihn mehrmals darauf aufmerksam, dass das ein öffentlicher Bus und keine Privatlimousine wäre, was ihn aber nicht interessierte. Meiner Meinung nach gehört in Reisebussen ganz dringend ein allgemeines Telefonierverbot eingeführt. Ein anderer schaffte es trotz wiederholter Bitte nicht, sein Handy auf lautlos zu stellen und es bimmelten die eintrudelnden Botschaften im halbminütigen Takt. So war ich leicht genervt, als ich in Erdberg meine erste Reise beendete. Das legte sich wieder, als ich jetzt die besagten Stecknadeln in meine Weltkarte pinnte – jawohl, es tut sich wieder was ;-)
Es war also eine sehr schöne erste Reise, und ich hoffe, die Fallzahlen bleiben im Sommer und Herbst so, dass man sich zumindest in Europa weiterhin frei bewegen kann. Von einer Fernreise in diesem Jahr wage ich gar nicht zu träumen, fürs Erste werden mich Trips wie dieser aber auch sehr glücklich machen. Home again. Und damit meine ich nicht meine Wohnung sondern das größere Ganze ;-)
Kroatien ist ja kein ganz exotisches Reiseland für Österreicher, deshalb hoffe ich, viele der Leser können mit den nun folgenden Tipps etwas anfangen und sie sich zunutze machen! Gehabt euch wohl und dovidjenja…..ich hoffe mehr hier bald!
- Land und Leute
Kroatien liegt in Südosteuropa, es ist ein kleines Land mit einer Fläche, die nicht einmal zwei Drittel jener Österreichs entspricht und 4,2 Millionen Einwohnern. Die Form des Landes spannt einen auf der Karte lustig anzusehenden Bogen – von der flachen Tiefebene Slawoniens im Osten, die Teil der ungarischen Tiefebene ist, über das hügelige Zentralkroatien mit der Hauptstadt Zagreb, den karstigen Gebirgszügen bis hin zum schmalen Küstenstreifen, der sich aus der Halbinsel Istrien sowie dem langgezogenen Dalmatien zusammensetzt. Der Küste vorgelagert findet man zahlreiche Inseln im adriatischen Meer.
Der überwiegende Teil der Einwohner ist katholisch.
Wie fast alle Länder Süd-und Osteuropas, ist auch Kroatien von Abwanderung betroffen und die Bevölkerung insgesamt rückläufig. Speziell junge Kroaten haben als EU Bürger die Möglichkeit, in Westeuropa zu arbeiten und dort besser zu verdienen als in ihrer Heimat. 90% der Bewohner sind Kroaten, größte Minderheit im Land sind mit 5% die Serben – gerade dieses ethnische Faktum befeuerte in den 90er Jahren die Nationalitätenkonflikte im Zuge der Kriege bei der Auflösung Jugoslawiens , wobei Kroatien neben Bosnien die am stärksten betroffene Teilrepublik war. Viele Serben wurden im Zuge der kroatischen Unabhängigkeit vertrieben – uns in Österreich sind die Ereignisse der Jugoslawien Kriege aufgrund der geographischen Nähe und einer in deren Folge großen Zahl an Geflüchteten, die inzwischen in erster bis dritter Generation bei uns leben, noch gut in Erinnerung. Heute erinnert speziell an der Küste kaum etwas an den Krieg, die am stärksten betroffenen Gebiete waren aber damals auch eher die von vielen Serben bewohnten Enklaven im Osten des Landes.
Wirtschaftlich ist Kroatien an der Küste überdurchschnittlich stark vom Tourismus abhängig, womit es die jetzt herrschende Corona Krise leider, trotz niedriger eigener Fallzahlen, mit voller Härte trifft. Das Landesinnere ist im Gegensatz zu den Karstregionen sehr fruchtbar, dadurch ist hier umfangreicher Anbau möglich, man sieht es an der hervorragenden Qualität von Obst und Gemüse.
Kulturell gibt es wenige Länder, die auf so kleiner Fläche so viel Unterschiedliches zu bieten haben. Die Küste wird geprägt vom venezianischen Baustil, auch viele Zeugnisse der römischen Geschichte sind hier noch lebendig, Amphitheater, römische Stadtmauern….während im Landesinneren das habsburgische Erbe Österreich-Ungarns ganz deutlich sichtbar ist. Auch das macht dieses Land unfassbar abwechslungsreich und sehenswert.
- Herumkommen und Verkehr
Kroatien hat mehrere internationale Flughäfen, die das Land – zumindest in normalen Zeiten – gut erschließen. Von Zagreb (ZAG) über Pula (PUY), Zadar (ZAD), Split (SPU) bis nach Dubrovnik im Süden (DBV). Fast alle werden regelmäßig im Linien-und Charterverkehr auch aus Österreich angeflogen, langsam erwacht der Flugverkehr wieder aus seinem Dornröschenschlaf.
Österreicher können natürlich auch einfach auf dem Landweg anreisen, müssen dabei allerdings Slowenien passieren. Wer mit dem eigenen Auto fährt, muss beachten, dass man dafür eine slowenische Autobahnvignette benötigt. Es gibt auch Zugverbindungen (nur nach Zagreb und den zentralen Teil Kroatiens, die Küste ist mit der Bahn kaum erschlossen), und internationale Fernbusse wie Flixbus verkehren regelmäßig und günstig ab Wien nach Zagreb, Rijeka oder Split. Ich habe Flixbus erstmals benutzt und war zufrieden, die Fahrt nach Zagreb dauert ab Wien Erdberg 5 Stunden, ist stressfrei und mit 44 EUR für die Hin-und Rückreise sehr preiswert. Auch wenn ich ein Eisenbahnfan bin, für nicht zu weite Strecken wie diese ist der Bus durchaus eine gute Alternative. Die App kann man kostenlos herunterladen, und sie ist sehr einfach und übersichtlich in ihrer Bedienung.
https://www.flixbus.de/
Im Land selbst ist für mich für die Fortbewegung noch immer aufgrund der Flexibilität der Mietwagen das Mittel der Wahl. In normalen Jahren muss man allerdings in Betracht ziehen, dass speziell die Küstenregion in den Sommermonaten im Verkehr erstickt, Stau und Parkplatzsuche gehören dann zum Alltag. Das war heuer kein Problem, ich hatte immer freie Fahrt und auch die Parkplätze waren halb leer. Die Verkehrsregeln unterscheiden sich nicht wesentlich von den unsrigen, bei Tag ist mit Abblendlicht zu fahren, Höchstgeschwindigkeit ist auf Autobahnen 130 km/h, wobei diese nicht einmal als grober Richtwert anzusehen ist, nachdem man, auch wenn man schon 20 km/h schneller fährt als erlaubt, immer noch von allen Seiten überholt wird. Abgesehen davon aber ist die Fahrweise zivilisiert und für den Mitteleuropäer unproblematisch. Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut, ein dichtes Autobahnnetz sichert schnelles Fortkommen über größere Distanzen, auch die Nebenstraßen sind durchwegs in gutem Zustand. Die Autobahnen sind mautpflichtig, dabei zieht man bei der Einfahrt ein Ticket und bei der Ausfahrt zahlt man für die zurückgelegte Fahrtstrecke. Für die 400 Kilometer von Zagreb nach Split ist mit rund 25 EUR an Mautgebühren zu kalkulieren. Die Maut kann selbstverständlich per Kreditkarte gezahlt werden. Das Tankstellennetz ist engmaschig, Benzin ist etwa gleich teuer wie in Österreich.
Ich mietete meinen Wagen diesmal bei der Firma Carwiz über www.billiger-mietwagen.de, war sehr günstig, sehr verlässlich, das Auto neu und in top Zustand, der Tank voll. Unbedingte Empfehlung also. Billiger Mietwagen bietet stets auch das „Rundum Sorglos Paket“ an, das vollen Versicherungsschutz ohne Selbstbehalt gewährleistet und das ich dringend ans Herz lege.
https://www.carwiz.rent/
- Einreise
Kroatien ist EU Mitglied aber noch nicht Mitglied der Schengenzone. Daher kommt es an der Grenze beispielsweise zu Slowenien immer wieder zu längeren Wartezeiten, da immer eine Passkontrolle stattfindet. Für EU Bürger reicht ein Personalausweis für die Einreise. Auch im Zuge der Corona Krise ist die Einreise für Österreicher derzeit wieder unkompliziert möglich, wobei sich das in diesen Tagen auch jederzeit kurzfristig ändern kann, weswegen man sich diesbezüglich stets aktuell informieren sollte. Aktuell wird auch um eine Online Reiseregistrierung gebeten, um Kontakte im Fall des Corona Falles rasch ausfindig machen zu können, die Registrierung erspart beim Grenzübertritt eine längere Befragung.
https://entercroatia.mup.hr/
- Infrastruktur und Strom
Alles auf sehr gutem Niveau. Gutes Straßennetz, stabile Stromversorgung, wobei auch die gleichen Steckdosen wie bei uns verwendet werden, ein Adapter ist daher nicht notwendig. Lebensmittel bekommt man auf zahlreichen gut bestückten Märkten – besonders zu dieser Jahreszeit ein Segen, Supermärkte gibt es zahlreich, die Öffnungszeiten sind großzügig und wesentlich kundenfreundlicher als bei uns.
- Sprache
Amtssprache ist Kroatisch, eine der südslawischen Sprachen. Kein Kroate erwartet sich, dass ein Besucher seine Sprache beherrscht, man freut sich trotzdem über ein freundliches „Dobar dan“ oder „Hvala“. Mit Englisch kommt man insgesamt sehr gut durch, speziell die jüngeren Leute sprechen es durchwegs, ältere die im Tourismus arbeiten aber ebenso wenigstens in Ansätzen. Wie weit man mit Deutsch durch käme, nachdem hier doch eine große Zahl an Deutschen und Österreichern urlaubt, kann ich gar nicht sagen, ich gehöre nicht zu jenen, die in ein anderes Land fahren und sich erwarten, dass jemand Deutsch sprechen müsste – und so kommuniziere ich doch gleich lieber in der Weltsprache Englisch.
- Sicherheit und Gesundheit
Keinerlei Probleme. Kroatien ist ein sicheres Reiseland, außer den üblichen Vorkehrungen, die man überall treffen sollte, ist nichts zu beachten. In Zentralkroatien muss man etwas vorsichtig sein, sich abseits markierter Wege aufzuhalten, hier stellen angeblich noch zahlreiche Landminen aus den Jugoslawien Kriegen eine Gefahr dar. Gesundheitliche Gefahren lauern auch keine speziellen, selbst Leitungswasser kann man trinken. Kroatien kam bisher gut durch die Corona Krise, die Infektionsraten lagen hier immer niedrig und unter österreichischem Niveau, auch wenn sich dieser Trend gerade in den letzten Tagen geändert zu haben scheint. Einschränkungen gibt es kaum mehr, in Taxis herrscht offensichtlich noch Maskenpflicht (und ab heute auch in öffentlichen Verkehrsmitteln), ansonsten sieht man das fremdartige Utensil aber zum Glück kaum noch, eher noch gelegentlich in Zagreb als an der Küste. Sichtbar sind an Geschäftseingängen platzierte Desinfektionsflaschen und Plaketten, die auf die geltenden Abstandsregeln hinweisen.
- Geld und Preise
Kroatien verwendet im Moment noch seine eigene Währung, den kroatischen Kuna (HRK). Bankomaten gibt es flächendeckend, und auch die Kreditkartenakzeptanz ist gut. Für Kleinigkeiten wie ein Eis, auf Marktständen oder manchen Parkplätzen sowie in einigen Privatunterkünften benötigt man aber doch ein paar HRK in bar, wohingegen die Gastronomie verlässlicher als bei uns bargeldlos bestritten werden kann (Trinkgelder allerdings gibt man auch bei Kartenzahlung bar, dafür wird bei Zahlungswunsch vom Kellner auch bei kleiner Rechnung immer gleich „Cash or Card“ gefragt, was ich sehr angenehm finde, dass man auch bei Kartenzahlung für einen Salat nicht schief angeschaut wird und beide Zahlungsoptionen immer gleichrangig angeboten werden). Ich hob mir für die 6 Tage rund 70 EUR (500 HRK) ab, was genau reichte, um flexibel zu sein. Alle wesentlichen Ausgaben konnte ich per Karte bestreiten. Das Preisniveau ist unterschiedlich, an der Küste in etwa wie bei uns für Essen, Trinken und Übernachtungen, im Hinterland inklusive Zagreb doch wesentlich günstiger.
- Unterkunft
Kroatien bietet als Tourismusland ein breit gefächertes Angebot an Unterkünften. Ich war mit meinen 3 Quartieren mehr als zufrieden.
Villa Stone in der Nähe der Plitvicer Seen – sehr nettes Gästehaus mit freundlichem Besitzer. In Zeiten wie diesen musste er alle Angestellten leider entlassen – und so putzt er die wenigen gebuchten Zimmer selbst. Frühstück wird in Corona Zeiten daher auch keines angeboten, man kann aber in einem nahe gelegenen Hotel sehr gut frühstücken, wenn man sich nicht selbst versorgen will.
https://www.booking.com/hotel/hr/villa-stone-rakovika.de.html
Bifora Heritage Hotel in Trogir – moderne stilvolle Zimmer in altem Gebäude. Und das in bester Lage direkt mit Blick auf die Altstadt von Trogir, welche in 3 Gehminuten erreicht ist. Nettes Frühstück im Innenhof.
https://www.biforahotel.com/
B&B Fontana – nette Pension mit 4 Zimmern im Herzen Zagrebs. Sehr sauber und preiswert, freundliche (und ziemlich hübsche ;-)) Gastgeberin.
https://www.booking.com/hotel/hr/b-amp-b-schlosser-amp-fontana.de.html?aid=356980;sid=ea46606a860b84f278d9be90775dc1e9
- Küche
Kroatiens Küche ist variantenreich. An der Küste dominieren Fisch und Meeresfrüchte. Klassiker ist neben gegrillter Fischplatte (meist mit Erdäpfel und Mangold serviert) schwarzes Tintenfischrisotto. Auch an die Küche Italiens ist so manches angelehnt, besonders Pastagerichte stehen überall auf der Karte, ganz besonders auch jene mit schwarzem Trüffel. Im Landesinneren ist das kulinarische Erbe der Habsburgermonarchie sichtbar – Wiener Schnitzel und Cordon Bleu sind ebenso auf der Karte vertreten wie Cremeschnitten, Mohnnudeln oder Powidltaschkerln. Auch wird sehr oft Kürbiskernöl verwendet, das in Slowenien und Kroatien genauso beliebt ist wie in der Steiermark – und auch selbst hergestellt wird. Obst und Gemüse kommen in ausgezeichneter Qualität auf den Teller, auf den Märkten duftet es um diese Jahreszeit himmlisch nach frischen Kirschen, Pfirsichen, Marillen, Erdbeeren und Melonen. Man wird in Kroatien also keinesfalls hungrig ins Bett gehen.
Hotel Restaurant Degenija – die beste kulinarische Option um die Plitvicer Seen. Solide Küche und sehr gutes Frühstück in modernem Ambiente bei freundlicher Bedienung.
https://www.hotel-degenija.com/cuisine
Konoba Trs – sehr feines Gasthaus in den Altstadtgassen von Trogir. Man sitzt in einem steinernen Innenhof, umrankt von Weinreben, und genießt herrliche Küche, mein Seeteufel im Speckmantel auf Trüffelrisotto und Lauchcreme war ein Gedicht.
https://konoba-trs.com/
Restaurant Vanjaka – tolle Küche in Trogir, wo man im Freien auf einem stimmungsvollen kleinen Platz wunderbare Fischgerichte oder klassisches Tintenfischrisotto genießt. Dazu auch ein himmlisches Dessert von Schokolade und Orange…
http://restaurant-vanjaka.com/en/rest-vanjaka/
Restoran Pjat – an der Uferpromenade in Sibenik bietet dieses Lokal kreative Küche in höchster Qualität. Ich hatte nur einen Mittagssnack – getrüffelten Ziegenkäse auf Rote Rüben Confit mit hausgemachtem Brot – und der war himmlisch. Ein Blick in die Karte machte Lust auf mehr. Website leider nur auf Kroatisch.
https://restoran-pjat.business.site/
Teraca Vidilica – hier sitzt man auf einer herrlichen Terrasse mit Traumaussicht auf die Altstadt von Split und das Meer. Keine der üblichen Touristenfallen sondern eine kleine, aber feine Speisekarte. Meine Käseplatte bei sehr freundlicher Bedienung war ein Gedicht. Zumindest aber auf ein Getränk hier sollte man nicht verzichten!
https://web.facebook.com/Teraca-Vidilica-973159252723663/?_rdc=1&_rdr
Bistro Vjestica – in Zagrebs Oberstadt in einem von außen verfallen aussehenden Gebäude liegt dieses entzückende kleine Bistro, das innen gemütlich ist aber auch einen wunderschönen kleinen Gastgarten unter Ahornbäumen bietet. Gerichte der klassisch kroatischen Binnenlandküche und gute Dessertauswahl – leider waren mir Mohnnudeln nach einem Filetsteak in flambierter Cognac Rahmsauce mit Pilzen dann doch zu viel ;-) Website auch hier nur kroatisch.
https://www.vjestica.eu/
- Klima und Landschaft
So unterschiedlich, wie sich der Kulturraum Kroatiens darstellt, ist auch sein Klima und die Landschaft. Im Binnenland ist das Klima stark kontinental (heiße trockene Sommer, kalte Winter), zur Küste hin mediterran (warme trockene Sommer, milde aber regenreiche Winter). Die Landschaft ist im Osten Slawoniens als Teil der pannonischen Tiefebene flach, um Zagreb herum hügelig und lieblich, in den Gebirgsregionen schroff, streckenweise kahl, streckenweise dann aber wie in Plitvice von dichter Vegetation bewuchert. Die Küste fällt steil direkt ins Meer ab, hier findet man die typisch mediterrane Vegetation mit knorrigen Olivenbäumen. Das Meer ist in Kroatien glasklar und meistens tief blau, die Strände sind allerdings zum Großteil Kiesstrände, das muss man mögen. Wegen reinem Strandurlaub (den ich sowieso nicht machen würde) würde ich nicht unbedingt nach Kroatien fahren.
- Sehenswertes
Es kann sich hier natürlich nur um einen Auszug dieses unendlich vielfältigen Landes handeln, aber einige der Orte, die ich auf dieser Reise besucht habe, sind absolute Must Sees….allen voran natürlich…
* Nationalpark Plitvicer Seen (Plitvicka Jezera) – ganz klar DAS Highlight schlechthin. Eine unglaubliche Landschaft, blau-grün schimmernde Seen, tosende Wasserfälle. Gut von zahlreichen Wanderwegen erschlossen, die man problemlos mit normalen Turnschuhen bewältigen kann, da sie gut ausgetreten oder mit Holzplanken unterlegt sind. Eintritt ist in der Hochsaison ab Mitte Juni mehr als doppelt so teuer wie in der Nebensaison (200 HRK statt 90) aber jeden Cent wert. Für den Parkplatz muss man noch einmal extra bezahlen (10 HRK pro Stunde). In normalen Jahren wird aufgrund des großen Andrangs und mittlerweile limitierter Besucherzahlen empfohlen, sich das Ticket vorher online zu reservieren, da es sonst passieren kann, dass man gar nicht in den Park gelassen wird. Im Corona Jahr ist alles anders, heuer kann man das Ticket auch problemlos vor Ort erwerben, Kartenzahlung sowohl für Ticket als auch Parkplatz möglich. Mehr Infos hier:
- Krka Nationalpark – im Hinterland Sibeniks gelegen, bildet der Fluss Krka hier einen Canyon, ebenso gibt es mehrere schöne Wasserfälle, insbesondere der Skradinski Bug ergießt spektakulär in zahlreichen Kaskaden in diverse Seen. Nicht ganz so spektakulär wie Plitvice aber doch auch wunderschön und sehenswert. Der Eintrittspreis beträgt auch hier 200 HRK im Sommer, was ich etwas zu viel finde, insbesondere, als man für diverse Bootstouren zu Klöstern dann noch einmal extra zahlen müsste. Immerhin ist hier der Parkplatz am Lozovac Entrance gratis. Online Ticketing funktioniert im Moment nicht, der Andrang 2020 ist aber auch hier überschaubar. Kartenzahlung für Tickets ganz problemlos möglich.
- Sibenik – ganz hübsche Kleinstadt in Mitteldalmatien mit netten Altstadtgassen. Kann man sich anschauen, muss man aber auch nicht. Immerhin ist die St. Jakobs Kathedrale aber UNESCO Weltkulturerbe.
- Trogir – kleine Altstadt, idyllisch auf einer Insel gelegen, mit entspannter Uferpromenade, wunderschönen verwinkelten Gässchen und herrlichen kleinen Plätzen. War für 2 Tage meine Homebase und hat mich restlos begeistert.
- Split – Kroatiens zweitgrößte Stadt ist nicht nur uralt (die Altstadt wird von den ziemlich intakten Mauern des Diokletianpalastes aus dem 4. Jahrhundert umgeben) sondern auch wunderschön. Die herrliche, von Palmen gesäumte Uferpromenade und Flaniermeile Riva mit zahllosen Cafés, die kleinen Gassen, die herrlichen Plätze, selbst die wunderschöne Kirche des Heiligen Dominius hat mich beeindruckt. Und die Aussicht vom Hausberg Marjan mit seinen herrlich duftenden Pinien-und Zypressenwäldern ist sagenhaft.
- Samobor – barocke Kleinstadt in der Nähe von Zagreb. Es sieht aus, wie eine typische Kleinstadt in Niederösterreich mit einem hübschen Hauptplatz, einem idyllischen Bach….mutet für uns nicht unbedingt exotisch an, ist aber nett, es sich anzusehen und verdeutlicht die Vielfalt, was im kleinen Kroatien so Alles zu sehen ist.
- Zagreb – ja, die Hauptstadt….ich habe es erwähnt, nicht unbedingt mein Highlight. Endlose Plattenbausiedlungen in den Vorstädten, das Zentrum – Habsburger Gebäude zum größeren Teil immer noch verfallen und etwas heruntergekommen, vermischt mit recht funktionalen schmucklosen Bauten. Recht hübsch ist die Oberstadt. Fällt für mich in die Kategorie – nett, es mal gesehen zu haben, muss aber nicht nochmal sein.