In Cancun war es wie erwartet - großer Airport, Verkehrslärm, Stau. Naja. Meine Gastgeberin holte mich ab, das B&B, das knappe 15 Minuten vom Airport entfernt liegt, wird von einem mexikanisch-deutschen Ehepaar betrieben. Wir stauten über eine mehrspurige Straße. Und bogen plötzlich einmal ab hinein ins Nirgendwo. Es ist tatsächlich wie es auf der Webseite beschrieben war, mitten im Dschungel und stockfinster. Die Zikaden geben ein Konzert, die Vögel nicht mehr, denn die schlafen schon. Ich erwarte aber, morgen dann von Vogelgezwitscher aufgeweckt zu werden, das mich nahtlos in den Lockdown Blues geleiten wird. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Alles hier bei Tageslicht aussieht, der Aufenthaltsraum und die Zimmer sind jedenfalls total geschmackvoll mexikanisch eingerichtet, mit vielen netten Details. Ich muss um 11.30 zwar das Zimmer räumen, kann mich dann aber bis zu meinem Abflug, der erst um 19 Uhr abhebt, noch gemütlich in den schattigen Garten setzen. Definitiv die bessere Alternative als stundenlang blöd mit Maske am Airport herumzuknotzen.
Diese Reise war eine außergewöhnliche, sowohl New Orleans als auch die Baja California waren sehr spezielle Destinationen und haben mich sehr beeindruckt. Das Tempo auf der Baja war langsam und sehr entspannend, es ging eindeutig mehr um die Natur, um intensive Farben, um Stille, darum, wunderbare Gegenden ganz in Ruhe auf sich wirken lassen zu können. Nicht auszudenken, was ich verpasst hätte, hätte ich mich gegen die teure Automiete entschieden. Es war herrlich, seinen eigenen Takt leben zu können, und der war auf der Baja langsamer, als ich ihn sonst von mir selbst gewohnt bin. Hat mir aber gut getan und war extrem erholsam und gut für das Gemüt. Und allein die Tatsache, dass ich in diesem komischen Jahr 2021 überhaupt eine Fernreise geschafft habe, finde ich schon bemerkenswert.
Falls jemand von euch jetzt Lust bekommen hat, diese uns Europäern recht unbekannte Halbinsel zu erkunden, so bekommt ihr im Folgenden meine Tipps. Und einen letzten Eintrag, wie ich im kalten Wien angekommen bin und mich im Lockdown Dasein eingefunden habe, werde ich euch natürlich auch noch zukommen lassen.
* Land und Leute
Die Halbinsel Baja California ("Niederkalifornien") ist Mexikos "Finger". Er schließt unmittelbar südlich an den US-Bundesstaat Kalifornien an. Der Finger besteht aus 2 mexikanischen Bundesstaaten, nämlich Baja California (Hauptstadt: Mexicali) und Baja California Sur (BCS, Hauptstadt: La Paz). Die Halbinsel erstreckt sich von ihrer Nord-bis zur Südspitze über unglaubliche 1300 Kilometer, fährt man die "Carretera Transpeninsular", die "Mexico 1" von Tijuana bis Cabo San Lucas entlang, so sind es sogar über 1500 Kilometer. Im Westen ist die Baja vom Pazifischen Ozean begrenzt, im Osten trennt sie der Golf von Kalifornien (Golfo de California bzw Mar del Cortez) vom mexikanischen Festland. Die Halbinsel ist nur wenig bevölkert, insgesamt leben gut 4 Millionen Menschen hier, die sich vor Allem auf die wenigen großen Städte (Tijuana, La Paz, Mexicali) konzentrieren. Dazwischen findet man die Gebirgskette einer Kordillere, die sich die gesamte Halbinsel entlang zieht. Wirtschaftlich lebt die Halbinsel in erster Linie vom Tourismus, von Dezember bis April ist hier die Hauptsaison zur Walbeobachtung. In erster Linie gibt es sanften Ökotourimus, "Action" gibt es nur in Tijuana und in Los Cabos. Die Leute sind zuvorkommend, sehr freundlich - Aufdringlichkeit und Unehrlichkeit ist mir hier absolut nicht untergekommen - America Car Rentals mal ausgenommen (siehe nächstes Kapitel).
* Herumkommen und Verkehr
Größter Flughafen für BCS ist der Los Cabos International Airport fast an der Südspitze (SJD). Dieser ist mit anderen mexikanischen Städten, speziell mit der mexikanischen Hauptstadt, durch mehrere Fluglinien engmaschig verbunden. Auch mehrere Airlines aus den USA fliegen direkt nach SJD. Der zweite Flughafen in BCS, der regelmäßig angeflogen wird, ist jener von La Paz (LAP). Aber auch Loreto hat einen kleinen Airport (LTO).
Ganz klar - um die Baja kennenzulernen, braucht man ein Auto. Während die Touristen aus den USA oft mit dem eigenen Wagen hierher fahren, braucht man ansonsten einen Mietwagen. Es gibt zwar öffentliche Überlandbusse, diese bleiben aber nur in den Städten und Orten stehen. An die herrlichen Strände und die kleinen Orte im Landesinneren kommt man so aber nicht wirklich, was den Zweck eines Baja Urlaubs dann irgendwie auch verfehlt.
Zunächst die Warnung - Hände weg von America Car Rentals! Diese hatten meine Buchung über Holiday Autos ohne Bekanntgabe einfach storniert, ohne Bescheid zu geben. So stand ich ohne Auto da. Das Personal war dort auch nicht hilfsbereit oder kooperativ sondern arrogant - ich wurde als "kein honored customer" bezeichet, dem ja quasi kein Auto zustünde. Auch war man nicht behilflich bei der Suche nach einem Ersatzwagen. Bei Avis wurde mir dann berichtet, dass America das andauernd so praktiziert - eine Buchung über eine Plattform zu bestätigen und dann einfach kein Auto zu haben. Diese Firma ist unseriös und betrügerisch. Das war auch mein erster Eindruck von Mexiko, und der war kein schöner. Zum Glück aber die absolute Ausnahme.
Daher - besser gleich etwas mehr zahlen und auf einen der großen bekannten Anbieter zurückgreifen. Wenn man im Voraus bucht, bekommt man sicher auch bei Avis, Hertz oder Europcar ein besseres Angebot als wenn man notgedrungen direkt am Flughafen ein Auto braucht. Ich landete jedenfalls bei Avis, die Abwicklung war dann professionell und ohne irgendwelche Probleme.
Die Straßen auf der Baja sind fast frei von Verkehr. Ausnahme um Los Cabos und in La Paz. Aber auch hier ist der Verkehr gut bewältigbar, es wird eher langsam und sehr rücksichtsvoll gefahren. Auch mit der mexikanischen Polizei, der man nachsagt, korrupt zu sein und aus irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen Strafen zu kassieren und in die eigene Tasche zu stecken, hatte ich absolut keine schlechten Erfahrungen. Zwei Mal kam ich an einen Polizei Checkpoint, einmal wurde ich durchgewunken, das andere Mal freundlich befragt, wo ich hin wollte und mir ein schöner Tag gewünscht.
Die Hauptstraßen auf der Baja, allen voran die Carretera Transpeninsular (Mexico 1), sind in gutem Zustand. Die wichtigsten Nebenstraßen sind ebenfalls asphaltiert, hier muss man dann aber auch einmal auf Schlaglöcher achtgeben. Immer achtgeben muss man auf die sogenannten "Topes", das sind Fahrbahnerhöhungen zur Geschwindigkeitsreduzierung, die von sanft bis achsenbrecherisch ausgeformt sein können. Meistens sind sie durch Verkehrszeichen angekündigt, aber nicht immer. Daher nicht im Dunklen fahren. Dies auch deshalb nicht, weil jederzeit Kühe oder Pferde die Fahrbahn kreuzen können. Weitere Nebenstraßen sind meistens Schotter-oder Sandpisten, auf denen man langsam aber sicher vorwärts kommt.
Eine Besonderheit in Mexiko, wie man das auch aus den USA kennt, sind die "4 Altos". Also 4 Stoppschilder bei einer Kreuzung. Dies ersetzt in der Funktion im Prinzip unsere Kreisverkehre und bedeutet, dass jeder stehenbleibt und in der Reihenfolge des Eintreffens an der Kreuzung Vorrang gilt. Klappt eigentlich ziemlich gut.
Benzin ist recht günstig in Mexiko, der Liter kostet unter einem Euro. Tankstellen findet man grundsätzlich regelmäßig, auf langen unbesiedelten Abschnitten kann es aber selbst auf der Mexico 1 vorkommen, dass über 100 Kilometer keine Möglichkeit des Auftankens vorhanden ist. Daher im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig tanken. Die Tankstellen sind alle in Bedienung, während aufgetankt wird, wird meistens vom Tankwart oder der Tankwartin (keine Ahnung ob das die korrekte weibliche Bezeichnung ist, aber jedenfalls gibt es auch viele Tankwartinnen ;-)) die Scheibe geputzt. Man gibt daher ein kleines Trinkgeld, zahlen kann man dabei überall mit Kreditkarte, die Terminals sind immer direkt bei den Zapfsäulen, man muss also nicht in den Shop gehen dafür.
Kleiner Wermutstropfen - nicht immer sind Sachen besonders gut angeschrieben. Nicht immer ist klar, wo man abbiegen muss, um zu seinem Ziel zu gelangen, daher ist Google Maps auf der Baja stets ein guter Begleiter, um sich im Zweifelsfall nicht zu verfahren.
Neben einem Roadtrip mit dem Auto ist die Halbinsel auch bei Motorradfahrern ziemlich beliebt, ebenso sieht man viele Wohnmobile. Selbst Radfahrer sieht man immer wieder, wobei ich es mir nicht sehr reizvoll vorstelle, stundenlang in der Hitze auf dem Betonband der Mexico 1 in die Pedale zu treten. Radwege gibt es gerade mal in La Paz an der Strandpromenade. Eisenbahn gibt es auf der Baja keine.
* Einreise
Mexiko war während der gesamten Corona Pandemie eines der wenigen Länder weltweit, das niemals Einreisebeschränkungen verhängt hat. So konnte man immer zu den normalen Bedingungen, die sonst auch gelten, ins Land. Als Österreicher braucht man also nur einen gültigen Reisepass, im Flugzeug wird ein Einreise-und ein Zollformular ausgefüllt, und das war es auch schon. Seit Covid sollte man bei Einreise auf dem Luftweg auch Online einen QR Code generieren. Kann frühestens 12 Stunden vor dem Abflug gemacht werden und ist in wenigen Minuten erledigt. Sehen wollte ihn bei meiner Ankunft niemand. Ansonsten braucht man für die Einreise weder einen Impfnachweis noch einen Corona Test. Das kann sich zwar jederzeit ändern, nachdem es in Mexiko aber konstant bei Null Restriktionen geblieben ist, kann man davon ausgehen, dass sich daran auch nichts mehr ändern wird. Trotzdem ist die Covid Situation hier um einiges besser als in einigen besonders dummen mitteleuropäischen Ländern .....
https://www.vuelaseguro.com/login
* Infrastruktur und Strom
Die Infrastruktur ist auf der Baja California im Wesentlichen auf westlichem Niveau. Man findet neben Tankstellen auch an vielen Orten Minimärkte entweder individuell oder der Kette Oxxo, die lange Öffnungszeiten haben und an denen man zumindest kleine Snacks und Getränke jederzeit kaufen kann. Die Handynetz-und 4G Abdeckung ist größtenteils gegeben, in ein paar sehr einsamen Landstrichen der Baja kann es vorkommen, dass man kein Netz hat. WLAN ist in ansprechender Geschwindigkeit Standard in jeder Unterkunft und vielen Cafés und Restaurants, auch an recht abgelegenen Orten. Mexiko verwendet die amerikanischen Flachstecker vom Typ A und B, ein Adapter ist daher erforderlich.
*Sprache
In Mexiko wird natürlich Spanisch gesprochen. So sind auch die Verkehrszeichen alle auf Spanisch. Da die Baja doch von sehr vielen Amerikanern besucht wird, sind Englischkenntnisse aber weit verbreitet, in manchen Orten wie Loreto, Todos Santos oder auch Los Cabos, die besonders vom Tourismus leben, bekommt man automatisch immer englische Speisekarten und wird auch Englisch angesprochen, was ich eigentlich nicht so besonders leiden kann. Weniger Englisch lastig ist zum Beispiel La Paz als nicht so viel besuchte und recht authentisch mexikanische Stadt, dort fühlte ich mich auch ganz besonders wohl.
* Sicherheit und Gesundheit
Wer Mexiko hört, bei dem blinkt schnell mal das Alarmsignal auf, dass das doch gefährlich sein könnte. Ich kann nur sagen - auf der Baja völlig unbegründet. Dadurch, dass die Halbinsel etwas abseits und daher nicht unbedingt auf der Drogenschmuggler Route liegt, wo diverse Kartelle um Einfluss kämpfen, spielt auch die Bandenkriminalität hier kaum eine Rolle. Auch ansonsten kann man selbst in den - nicht sehr zahlreichen - Städten wie La Paz oder Loreto auch am Abend ganz bedenkenlos heim spazieren. Die Baja ist ruhig und friedlich, dass man hier ausgeraubt wird, mag vielleicht auf Tijuana mancherorts zutreffen, in BCS ist die Sorge vor Straßenkriminalität völlig unbegründet. Ich fühlte mich nicht eine Sekunde irgendwo unwohl.
Gesundheit - auch hier ist die Baja auf gutem Niveau. Die Spitäler sehen eigentlich alle modern aus, und die Covid Regeln werden in Mexiko wesentlich strenger eingehalten als irgendwo in Europa. Auch wenn die epidemische Lage an sich gut ist, halten sich alle an die Maskenpflicht in Innenräumen ("Cubrebocas"), wenn man jemanden ohne Maske in ein Lokal gehen sieht, ist das meist ein Amerikaner. Weiters tragen viele, obwohl es in BCS nicht mehr Pflicht ist, die Maske auch weiterhin im Freien. Oft denke ich mir ja bei uns, wenn Personen die Maske zwar auf aber die Nase draußen hängen haben, dass sie den Sinn der Maske nicht verstanden haben. Umgekehrt geht es aber auch, denn in Mexiko sieht man sogar immer wieder Leute alleine völlig sinnbefreit mit der Maske im Auto sitzen. Zusätzlich zu den Masken wird exzessiv Handdesinfektionsgel verwendet, und beim Eintritt in Supermärkte oder Restaurants auch die Körpertemperatur gemessen. Ich fand eigentlich die Maßnahmen, vor Allem bei niedrigen Infektionszahlen, fast schon ein wenig übertrieben. Aber solange ich im Freien, wo ich mich 90% der Zeit aufgehalten habe, ohne Maske spazierengehen kann, bin ich eigentlich schon zufrieden. Man wird ja bescheiden.
Leitungswasser sollte man in Mexiko nicht trinken sondern stets auf "Agua Purificada" zurückgreifen. Dieses ist überall erhältlich. Eiswürfeln oder Salate sollte man in einfacheren Taco Buden meiden, in westlichen Cafés und besseren Lokalen wird für deren Zubereitung immer Agua Purificada verwendet. Ich selbst hatte einen Tag mit ein wenig Durchfall und etwas Übelkeit, bei diesem Ansatz blieb es aber, sonst hatte ich nirgends Probleme.
* Geld und Preise
Währung in Mexiko ist der Mexikanische Peso (MXN). Man findet in jeder größeren Stadt mehrere Geldautomaten ("Cajeros"), wo man Pesos abheben kann. Allerdings verrechnen diese fast immer eine relativ hohe Gebühr von 5 EUR oder mehr pro Abhebung. Daher besser einmal einen etwas größeren Betrag abheben und ansonsten viel mit Karte zahlen.
Visa und Mastercard werden auf der Baja grundsätzlich sehr gut akzeptiert. Unterkünfte, Tankstellen, Supermärkte, viele Restaurants und Cafés nehmen Karten. Aber - wie auch in Österreich muss man manchmal auch in einem Restaurant, in dem man nie damit rechnen würde, plötzlich bar zahlen. Speziell Mulegé und Los Barriles waren dahingehend wahre Bargeldwüsten. Daher immer vorher fragen bzw genug Bargeld mit haben um das Essen bezahlen zu können.
Die Terminals sind in Mexiko moderner als in den USA, im Gegensatz zum dort immer noch vorherrschenden etwas anachronistisch anmutenden Magnetstreifen-Swipe-System wird in Mexiko mit Chip und PIN gearbeitet, auch im Restaurant kommt wie bei uns das mobile Terminal zum Tisch. Die Terminals hätten theoretisch zwar auch die Kontaktlosfunktion, die wird aber in Mexiko nach wie vor gar nicht verwendet. Ob dies aus Unkenntnis derselben passiert oder weil sie einfach deaktiviert wird, hat sich mir nicht erschlossen, jedenfalls wird die Karte immer automatisch gesteckt. Was mich kleinere Beträge dann doch wieder meistens bar bestreiten ließ, denn genau für solche ist der Vorteil des kontaktlosen Zahlens evident und Stecken langsam und etwas mühsam.
Das Preisniveau ist auf der Baja bestimmt unter Österreich, ein Billigreiseland ist Mexiko aber definitiv nicht. Essen, Trinken, Unterkünfte, also die für Touristen wesentlichen Dinge, kosten zirka gleich viel.
* Unterkunft
Alle meine Unterkünfte auf der Baja waren sauber, manche dabei zweckmäßig, andere super schön und geschmackvoll. Daher lege ich folgende ans Herz...
Clementines B&B in Mulegé - schönes kleines B&B in der Oase von Mulegé gelegen. Geschmackvolle, bunte Zimmer, super Dusche, gutes WIFI, ein Treffpunkt für Individualreisende an meinem entlegendsten Übernachtungsziel. Buchbar direkt oder über Airbnb. Zur Zeit wegen Corona nur 1B (Bed) statt 2B (Bed&Breakfast).
https://clementinesbaja.com/
Hotel Casa Los Mangos in Loreto - ein kleines Hotel, geführt von einer Amerikanerin. Nur 2 Blocks entfernt vom Hauptplatz, wunderschöne geschmackvolle Zimmer, tolles freundliches Personal (ich fragte bei meiner Ankunft die nette Dame, die gerade mein Zimmer herrichtete, ob es in Loreto eine Wäscherei gäbe und sie meinte, sie erledigt das, 3 Stunden später hatte ich meinen Wäschesack wieder, frisch gewaschen und gebügelt für 5 EUR). Hängematte, Wasserspender zum Auffüllen der Trinkflasche. Hier stimmte einfach jedes Detail.
https://casamangosloreto.com/
* Küche
Wie erwähnt - 2 Probleme habe ich mit der mexikanischen Küche. Einerseits zu scharf, andererseits voller Cilantro. Auch Maismehl zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, ebenso wenig wie Bohnen. Daher war ich nur selten typisch mexikanisch essen.
Auf der Baja muss man dennoch nicht dahindarben. Speziell wer gerne Fisch und Meeresfrüchte ist, ist jederzeit bestens bedient. Auch findet sich immer wieder raffiniertere Küche jeglicher Richtung, sodass man stets auf seine Kosten kommt. Was alle Lokale eint - kleine Portionen sind unbekannt. Mein gewöhnliches Schema, Frühstück, Mittagessen, Abendessen hielt ich hier nur selten ein, eher brunchte ich groß gegen 9 und ging dann wieder recht früh gegen 5 groß Abendessen. Nachdem es um halb 6 finster wird im November, fühlt es sich so oder so schon später an. Vorteil in Mexiko - Lokale öffnen entweder zum Frühstück oder zum Mittagessen und sind dann oft bis zum Abend durchgängig geöffnet, manche Cafés haben nur Frühstück und Mittagessen. Feste Essenszeiten gibt es nicht - man kann jederzeit Essen gehen, wenn man hungrig ist.
Hier Lokaltipps von meiner Schleife....
El Mirador Ocean View Restaurant in Todos Santos - gehobene Küche in einzigartiger Lage. Oberhalb von Todos Santos gelegen, auf einer Kante mit direktem Blick hinaus auf den Pazifik. Ein Traumort, um pazifische Sonnenuntergänge zu genießen und dabei ausgezeichnet zu speisen. Preislich weit über mexikanischem Durchschnittsniveau, aber das gönnt man sich hier gerne.
https://guaycura.com/en/el-mirador-restaurant/
La Esquina - Gartencafé etwas außerhalb von Todos Santos. Wunderbarer Garten mit unzähligen kreativen Frühstücksvarianten. Ein Genuss um in den Tag zu starten!
https://www.laesquinats.com/
Jazamango - eine Institution in Todos Santos. Etwas außerhalb des Ortes gelegen, hier wird ausschließlich mit biologischen Zutaten aus dem eigenen Kräutergarten gekocht. Auch eigene Viehzucht für Bio Fleisch. Für Mexiko sehr teuer - aber das sollte man sich nicht entgehen lassen.
https://www.jazamango.mx/
El Triunfo Café - Café einer Kooperative von Kafferöstern in der einstigen Geisterstadt in dem alten Minenort El Triunfo mitten in der Sierra de la Laguna. Tolle Sandwiches, Salate, Kuchen. Schön und gemütlich zum Sitzen.
https://www.facebook.com/pages/category/Restaurant/Cafe-El-Triunfo-298515628499/
Dulce Romero Café in La Paz - super schönes Café 2 Gassen hinter der Strandpromenade von La Paz. Wahnsinnig freundliche Bedienung, tolle Brunch Varianten.
https://dulceromero.mx/
Tribu in La Paz - weniger wegen der Küche als wegen der Lage. DER geniale Spot für einen oder mehrere Sundowner. Coole Rockmusik aus den 70ern und 80ern, sehr nettes Personal. Terrasse im ersten Stock mit Blick auf den Malecon und die hinter Palmen untergehende Sonne. Perfekt!
https://www.facebook.com/TribuRestaurantLaPaz
Anzuelo in La Paz - Fisch und Meeresfrüchte am oberen Ende des Malecon in La Paz. Super frisch, Tacos und andere Fischgerichte, sehr nette Bedienung.
https://www.facebook.com/AnzueloCocinaDelMar/
El Zopilote Brewing Company in Loreto - auf dem Hauptplatz gelegen, sitzt man in toller Atmosphäre. Feine Bierauswahl. Dazu hervorragende Quesadillas - mein Favorit in Loreto!
https://hotel1697.com/dining-bar-hotel-1697-loreto/
La Playa Bar&Restaurant - mein Wohlfühlort in Los Barriles. Während der Ort sonst nicht so viel hergab, gab es mit diesem Lokal direkt am Strand eine Wohlfühloase für mich. Direkt die Tische im Sand, der Blick aufs Meer, tolle Qualität. Super Auswahl für den Brunch, auch zum Abendessen alles in bester Qualität. Gerne öfter, absolutes Urlaubsfeeling! Wie fast überall in Los Barriles - Solo Effectivo. Also Bargeld einstecken.
https://www.facebook.com/Restaurantandbarlaplaya/
*Klima und Landschaft
Die Landschaft - die Weite macht es aus. Intensive Farben wie fast nirgends sonst. Strahlend blau der Himmel. Leuchtend grün die Kakteen und Palmen. Karg und braun die Wüste. Blau bis türkis das Meer. Weiß wie Schnee der Sand. Dazu strahlend in allen Farben die Fassaden der Häuser. Das ist die Baja. Eine einmalige Mischung. Muss man sich selbst ansehen!
Das Klima im November -. Step par excellence. Strahlend sonnig, tagsüber schön heiß, selten schwül. Am Abend kühlt es ab aber nicht zu sehr. Dazu kein Tropfen Regen. Mehr Step geht eigentlich fast nicht ;-)
* Sehenswertes
- Todos Santos: der Künstlerort. Viele Galerien, die Häuser in den strahlendsten Farben. Schöne Cafés und gute Restaurants. Ringsum schöne und menschenleere Strände.
- El Triunfo - der ehemalige Minen-und Geisterort in der Sierra de la Laguna. Hübsche Gassen, in der Nähe das Sanctuario del Cactus mit wunderschönem Weg durch Kakteenwald.
- La Paz. Die Hauptstadt von BCS. Wenig besucht, dafür unglaublich schönes Flair durch einheimisches Leben an der Uferpromenade Malecón. Keine klassischen Sehenswürdigkeiten aber die Atmosphäre ist wunderbar. In der Nähe mit Playa Tecolote und ganz besonders Playa Balandra absolute Traumstrände.
- Mulegé. Der nördlichste Punkt meiner Tour. Ein recht abgelegener Oasenort ohne besondere Höhepunkte. Der Blick auf das Palmenmeer der Oase vom Aussichtspunkt bei der Missionskirche Santa Rosalia ist aber einmalig schön. Dazu guter Ausgangspunkt für die schönen Strände an der Bahia Concepcion, ganz besonders Playa Requeson ist zu empfehlen (Tageseintritt samt Palapa 100 MXN).
- Loreto. Neben Todos Santos das zweite "Pueblo Magico" von BCS. Ein sehr hübscher grüner Ort mit kolonialen Gebäuden, angenehmen Plätzen, einem schönen Strand. Unbedingt Bootsausflug auf die Isla Coronado unternehmen. Hier sieht man Delfine, Seelöwen, Blaufußtölpel, Pelikane etc....und kann danach auf weißen Traumstränden entspannen.
- San Javier. Ausflug ab Loreto zur besterhaltenen Missionskirche der Baja. Während die Kirchen eher schlicht sind, ist die Fahrt durch Canyons mit Ausblicken aufs Meer wunderschön.
- Los Barriles - die ruhigere Alternative zu Los Cabos. Hier leben viele amerikanische Expats. An sich hat der Ort aber nichts besonderes zu bieten.
- Cabo Pulmo Nationalpark. Wunderschön und einsam - die Playa El Arbolito. Die Anreise ist etwas beschwerlich über eine wirklich sehr schlechte Schotterpiste. Aber die Mühe wert, sich hier fast alleine vom weißen Strand ins türkise Meer zu stürzen. Eintritt 50 MXN.
- Canon de la Zorra. Nette Wanderung zu einem einsamen Wasserfall, der sich in einen glasklaren Pool ergießt. Ringsum Kakteen und schöne Ausblicke. Zugang über die Rancho Ecologico Sol de Mayo. Eintritt 150 MXN.
- San José del Cabo. Auch wer den Trubel rund um Los Cabos grundsätzlich auslassen will - San José ist zwar touristisch aber einen Besuch wert. Hübsches Zentrum mit bunten Häusern, vielen Cafés und Galerien.