Wie kam ich nun dort wieder hin? Ich habe gerade eine 4 tägige Tour quer durch Europa hinter mir. Sie führte mich über einen Besuch bei meiner Schwester in London weit nach Süden, nämlich nach Zypern. Viel habe ich nicht gesehen von der Insel, unser Hotel liegt dort in einem kleinen Fischerort namens Pervolia, direkt am Meer, ohne Touristen, ohne schöne Strände. Es ist ruhig und autentisch, extrem trocken, es gibt eine gute Fisch Taverne mit sehr freundlichen Leuten und ist heiß. So heiß, dass ich sogar an einem der nicht schönen Strände im Mittelmeer schwimmen war! Und die Strände waren sowas von nicht schön, dass sie mich zu keinem einzigen Foto animiert haben. Angesichts der Touristenmassen, die immer auf diese Insel fliegen, hatte ich sie bisher nicht zu meinen vorrangigen Destinationen gezählt - und auch wenn der Nachmittag sehr nett war, hat sie sich durch diesen Kurzeindruck nicht unbedingt weiter nach oben katapultiert in meiner Prioritätenliste. Immerhin, die Stecknadel steckt, und Land 78 kann auch verbucht werden ;-)
Die Endstation meiner Tour war dann Frankfurt - und da wir hier einmaliges Wetter hatten - sonnig, warm aber nicht heiß - beschloss ich kurzerhand, mich in den Zug zu setzen und der mittelalterlichen Universitätsstadt Marburg an der Lahn einen Besuch abzustatten. Marburg liegt in einer hügelig-waldigen Gegend. Hügelig-waldig, so wie die Landschaft im Großteil Deutschlands abseits von Südbayern, der Küste und der sächsischen Schweiz eben aussieht. Es wird überragt vom beeindruckenden Landgrafen Schloss - und besteht wirklich fast nur aus Fachwerksbauten. Kleine Cafés, Weinstuben - in einer davon gönnte ich mir einen wunderbaren Flammkuchen mit Speck und Pfifferlingen - sehenswerte Häuser und Eis von dunkler Schokolade ;-) Dieses Setting ließ mich im Gegensatz zum ausgedörrten zypriotischen Fischerort jedenfalls rege auf den Auslöser drücken - und so könnt ihr nun im Anschluss einige schöne Bilder bewundern. Und ich kann sagen - Mittelhessen ist gar nicht mal so mittelmäßig wie es klingt :-)