Ngapali Beach, Myanmar, 16.20 Uhr
Sonnig, 26 Grad
Langsam geht meine Zeit hier in Myanmar zu Ende. Noch einmal verbrachte ich Stunden auf der Strandliege, blickte hinauf auf den blauen Himmel, wo sich die Wipfel der Kokospalmen im Wind bogen, zog still für mich Resumé. Mal abgesehen davon, dass mir meine blöde Verkühlung die Zeit während der Tour doch recht vermiest hatte, war es ein schöner Reiseteil. Durch ein sympathisches, friedvolles Land. Die Medienberichte, dass das wohl nicht immer und überall so ist, kann ich nach dem Gesehenen irgendwie noch weniger glauben, die Menschen hier sind dermaßen ruhig und freundlich, dass man sich brutale Militärdiktaturen und ethnische Säuberungen noch weniger vorstellen kann als zuvor. Myanmar ist anders als viele Länder Südostasiens, ein wenig ursprünglicher noch, ein wenig schwächer noch getrieben vom Gedanken, den Touristen in erster Linie als Einnahmequelle denn als Gast zu sehen. Vielleicht auch ein wenig unaufgeregter und unspektakulärer als das Strand-und Partyleben Thailands, die Felsen Halong Bays oder die Tempel Angkor Wats. Trotzdem möchte in den Besuch des Landes nicht missen, ich kann auch nur jedem ans Herz legen, sich mal anzusehen, was asiatische Gastfreundschaft wirklich bedeuten kann. Es waren schöne Wochen, eine im Endeffekt trotzdem wunderbare Tour mit der Ballonfahrt als dem erhofften ganz großen Highlight sowie die Begegnung mit netten Mitreisenden.
Nun habe ich mich wie geplant erholt – werde noch einmal hier übernachten und mich morgen Vormittag auf die Reise begeben. 2 Tage Strand sind jedenfalls mehr als ausreichend, nun juckt es mich bereits, weiterzuziehen und neue Dinge zu erleben. Zunächst geht es retour nach Yangon und von dort nach ein paar Stunden Wartezeit dann weiter nach Kuala Lumpur. Dort habe ich mir ein Hotel nahe des Airports gebucht, da ich erst am Abend ankomme – morgen ist also ein reiner Reisetag. Falls Alles wie geplant klappt, dann hört ihr von mir aus Malaysia. Nun aber gibt es noch eine geballte Übersicht mit Informationen über Myanmar, die hoffentlich für Alle interessant sind! Viel Spaß damit!
- Land und Leute
Die Republik Myanmar (früher Birma oder Burma) ist ein Vielvölkerstaat, auf dessen Territorium über 100 verschiedene Ethnien beheimatet sind. Die größte dieser Ethnien sind die Bamar, die rund 2 Drittel der Bewohner stellen. Auf einer Fläche, die etwa 8 Mal jener Österreichs entspricht, leben rund 54 Millionen Einwohner. Hauptstadt des Landes ist seit 2005 Nay Pyi Taw im Landesinneren, die frühere Hauptstadt Yangon mit ihren rund 6 Millionen Einwohnern ist aber nach wie vor die größte und wirtschaftlich bedeutendste des Landes. Myanmar war ein über Jahrzehnte komplett von seiner Umgebung isoliertes Land gewesen, das lange Zeit von einer brutalen Militärdiktatur geführt wurde. Seit den späten 1990er Jahren setzte eine Öffnung ein, und seit 2011 ist das Land formal eine parlamentarische Demokratie, in der das Militär aber nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt. De facto Regierungschefin ist die Friedensnobelpreisträgerin und Freiheitsikone Aung San Suu Kyi, offiziell trägt sie den Titel „Regierungsberaterin“. Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahren markant angestiegen und beträgt im Augenblick knapp 67 Jahre. Immerhin 75% der Bevölkerung sind alphabetisiert. Knapp 90% der Bevölkerung hängt dem Buddhismus an, zweitstärkste Gruppe sind Christen mit rund 6%.
Myanmar hat zwar ein schnell wachsendes BIP, ist aber nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt. Sichtbar, wenn man die Berge an Plastikmüll hernimmt, die sich überall am Straßenrand türmen und für die es, wie überall in ärmeren Ländern, keine Lösung zu geben scheint. Auch sieht man allerorts eine große Zahl streunender Hunde, auch kein Zeichen von Entwicklung. Ansonsten sind die Behausungen einfach, dennoch so ausgestaltet, dass sie das notwendige Dach über dem Kopf bieten. Ich bin wohl von Westafrika abgehärtet, ich fand die Armut in Myanmar an keiner Stelle erdrückend. Wobei ich wohl auch nur die bestentwickelten Landesteile besucht habe. Noch immer arbeiten rund 3 Viertel der Bevölkerung in der Landwirtschaft – was oft als Zeichen mangelnder Entwicklung gesehen wird. Man kann es aber auch so interpretieren, dass viele Menschen einfach auf sehr natürliche Weise leben, indem sie das, was sie zum Leben brauchen, selbst anbauen statt es über den halben Planeten zu karren. Der Tourismus wird jedenfalls zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor – das Land zählt immerhin bereits an die 5 Millionen Besucher pro Jahr (zum Vergleich: beim Nachbarn Thailand sind es an die 30 Millionen!). Somit wächst der Tourismus zwar sanft und beständig, ist aber trotzdem noch in einem Ausmaß vorhanden, dass er das Land nicht komplett auf den Kopf stellt. Ich fand die Balance aus unverfälschtem Leben und doch schon vorhandener touristischer Infrastruktur recht angenehm.
Größter Pluspunkt des Landes waren für mich die Myanmaren selbst. Ich habe selten ein Land gesehen, das mit so viel ehrlicher Gastfreundschaft aufwartet. Die Menschen sind extrem freundlich, dabei aber stets zurückhaltend und niemals aufdringlich. Verkäuferinnen für Souvenirs gibt es an den touristischen Orten, aber auch hier gibt es keinerlei Aggression oder bedrängende Handlungen. Die Gesellschaft ist noch recht traditionell – Männer tragen alle den Wickelrock Longyi oder zumindest lange Hosen, Frauen tragen alle lange bunte Wickelröcke und Blusen oder Kleider. Asiatisch aussehende Frauen, die kurze Röcke tragen, sind mit Sicherheit Touristinnen aus Thailand oder China. Beide Geschlechter tragen fast ausnahmslos eine Schicht der Thanaka Paste im Gesicht, die aus der Rinde eines Zitronenbaums gewonnen wird. Frauen haben die Paste meist etwas dicker aufgetragen, Männer in der Regel etwas dezenter. Myanmarerinnen (etwas holpriger Begriff) haben fast alle sehr schöne und reine Haut – wohl ein Verdienst dieses Alleskönners Thanaka, der natürlicher Sonnenschutz, Pflege und Feuchtigkeitsspender in einem ist. Fotos von Menschen zu machen, die aufgrund ihrer bunten Gewänder und oft markanten Gesichter schöne Motive darstellen, ist in Myanmar grundsätzlich kein Problem, freundlich Lächeln und normalerweise lassen sich die Einheimischen gerne ablichten. Generell lieben Asiaten und so auch Myanmarer es, sich selbst mit Besuchern aus dem Westen zu fotografieren, ich bin mit meiner großen Nase dabei ein besonders beliebtes Fotomotiv. Natürlich verweigere ich dies auch nie sondern spiele da immer gerne mit einem Lächeln mit ;-))
Wichtig – für alle buddhistischen Tempel ist es unerlässlich, dass Schulter und Knie bedeckt sind. Trägt man also kurze Hosen, Röcke oder Kleider oder Tops mit Spaghettiträgern, sind ein Tuch und ein Wickelrock, die schnell an-und abgelegt sind, ratsam, ohne Bedeckung darf man die buddhistischen Stätten nicht betreten. Ebenso müssen Schuhe und Socken ausgezogen werden – daher sind Flip Flops an Tagen, an denen man viele Tempel besichtigt, sehr praktisch, da man sonst dauernd mit dem An-und Ausziehen von Schuhen beschäftigt ist.
- Herumkommen und Verkehr
Haupteinreisepunkt in Myanmar ist der internationale Flughafen von Yangon (RGN), der hauptsächlich von asiatischen Airlines bedient wird. RGN Airport wurde voriges Jahr komplett neu eröffnet, mit zeitgemäßem Terminal und aller Infrastruktur. Aus Europa gibt es im Moment keine Direktflüge, sodass meist zumindest einmal Umsteigen in Bangkok oder Kuala Lumpur erforderlich ist.
Das Inlandsflugnetz ist relativ dicht, so werden alle wichtigen touristischen Punkte mehrmals täglich angeflogen, zum Beispiel Heho (HEH) für den Inle See, Mandalay (MDL), Thandwe (SNW) für den Ngapali Beach oder Nyaung U (NYU) für Bagan. Dabei gibt es eine Vielzahl lokaler Airlines, die alle die gleichen Strecken mit ATR Propellermaschinen bedienen. Alle kann man per Web buchen, bei keiner gibt es Web Check in, und die Durchführung wird per händischen Listen und viel Papier bewerkstelligt. Ein Anachronismus, der mich teilweise zum Schmunzeln brachte.
Das Inlandsflugnetz ist auch deshalb bedeutsam, weil die Verkehrsverbindungen im Land sonst noch sehr dürftig sind. Nur die allerwichtigsten Hauptstraßen sind asphaltiert, auch diese sind aber oft in schlechtem Zustand und extrem holprig. Praktisch alle Nebenstraßen sind ungeteert, womit die Luft immer staubig ist. Auch für nicht allzu lange Distanzen sollte man mit langen Reisezeiten rechnen. Es sind auch noch einige Bahnlinien in Betrieb, auch hier gilt – Geduld! Auf unserer Fahrt von Kalaw zum Inle See benötigten wir für 50 Kilometer 3 Stunden, die Dieselloks (bis 2005 gab es teilweise sogar noch Dampfloks!) erreichen auf holprigen Schienen maximal 30 km/h Reisegeschwindigkeit, kräftiges Schaukeln inklusive. Für ein kurzes Stück kann Bahnfahren in Myanmar erheiternd sein, aber eher wegen des Nostalgiefaktors als wegen des Komforts oder der Effizienz des Fortkommens.
Auch in den großen Städten ist das Angebot an öffentlichem Verkehr völlig unzureichend. In der 6 Millionen Stadt Yangon gibt es weder eine Metro noch Buslinien mit eigenen Spuren, man muss sich also mit den öffentlichen Bussen in den alltäglichen Stau stellen. In Yangon gibt es ebenso wie in Mandalay Grab als Alternative zu Taxis. Grab hat Uber in ganz Südostasien abgelöst, funktioniert aber nach dem selben Prinzip und ist daher recht praktisch. Buchen und Bezahlen über Smartphone App. Achtung – die als Zahlungsmittel gewählte Kreditkarte kann erst, wenn man sich in Südostasien befindet, hinzugefügt werden, funktioniert dann aber ohne Einschränkungen für die Abrechnung!
https://www.grab.com/sg/download/
- Einreise
Für die Einreise nach Myanmar benötigen österreichische Staatsbürger neben einem gültigen Reisepass ein Visum. Bei Einreise über mehrere definierte Punkte (die internationalen Flughäfen und einige Landgrenzen) für touristische Zwecke bis zu 28 Tagen kann auch bequem ein e-Visum beantragt werden. Dieses kostet 50 USD und wird elektronisch mit den meisten wichtigen Kreditkarten bezahlt.
https://evisa.moip.gov.mm/
- Infrastruktur und Strom
Die Infrastruktur für Touristen ist in den halbwegs erschlossenen Gebieten schon einigermaßen vorhanden. Größere Supermärkte gibt es außerhalb Yangons keine, dafür in jedem noch so kleinen Ort kleine Straßenmärkte und kleine Läden, wo man alles Wichtige bekommt, inklusive Trinkwasser. Strom ist meistens vorhanden, gelegentlich kann es zu kurzen Ausfällen kommen. Steckdosen werden dieselben wie bei uns verwendet, man benötigt daher in Myanmar keinen Adapter. Die Abdeckung an Handynetzen ist gut, mehr als 3G Standard allerdings nicht vorhanden. Trotzdem kann es sich auszahlen, eine lokale SIM Karte zu erwerben (habe ich nicht gemacht, sind aber angeblich sehr günstig), um von WLANs unabhängig ins Internet einsteigen zu können. WLAN gibt es in den meisten Unterkünften und auch vielen Cafés und Restaurants, die Geschwindigkeit variiert dabei erheblich – von passablen Verbindungen bis hin zu solchen, die in etwa mit dem Speed der Züge konkurrieren können, ist alles dabei. Die meisten Einrichtungen für Touristen sind recht sauber, auch öffentliche Toilettenanlagen zumindest in touristischen Gebieten akzeptabel.
- Sprache
In Myanmar ist die Amtssprache Burmesisch bzw wird auch dieses heute als Myanmarisch bezeichnet. Dazu kommen hunderte Sprachen der unterschiedlichen Volksgruppen. Myanmarisch ist eine Tonalsprache, bei der die Betonung des Wortes diesem die Bedeutung gibt. Für uns kaum zu beherrschen, ebenso wenig wie die lustig verschnörkselte Schrift für uns Hieroglyphen darstellt. Mehr als das überall erklingende „Mingalabar“ (Hallo, guten Tag) schaffte ich nicht.
Englisch wird dort, wo man mit Touristen arbeitet, zumindest in Grundzügen gesprochen, abseits davon natürlich gar nicht, da hilft viel Lächeln mangels anderer Kommunikationsmöglichkeiten immer gut.
- Sicherheit und Gesundheit
Es gibt wohl wenige Länder, vor Allem solche, in denen zwischen Besuchern und Einheimischen ein doch eklatantes Einkommensgefälle besteht, wo man sich so sicher und frei bewegen kann wie in Myanmar. Man wird nie belästigt, ich hatte auch nie den Eindruck, dass man sich besonders vor Diebstählen in Acht nehmen müsste, Straßenkriminalität spielt zum Glück (noch?) keine Rolle. Aufpassen muss man in manchen Grenzregionen im Norden zu Thailand und Laos – hier liegen Hauptschmuggel Routen für Drogen, diese Regionen sind für westliche Besucher aber ohnehin gesperrt. Ebenso die Regionen an der Grenze zu Bangladesh, wo die ethnischen Konflikte zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den muslimischen Rohingya stattfinden, sollte man meiden.
Ich hatte eigentlich bis auf einen halben Tag keine Verdauungsprobleme, wo man was isst, dabei sollte man sich halbwegs auf seinen Instinkt verlassen. Die Suppenküche an der Straße – graust es einem, dann lieber nicht essen, ansonsten gibt es aber keine Probleme. Wasser aus der Leitung darf man auf keinen Fall trinken, ich habe auch zum Zähneputzen Mineralwasser verwendet. Eiswürfeln, Salate, Speiseeis – in Cafés und Restaurants, die vorwiegend ein westliches Klientel bedienen, wird dafür stets purifiziertes Wasser verwendet, im Zweifelsfall lieber Finger weg davon.
Überall im Land gibt es streunende Hunde, dazu kommen an manchen Orten auch bissige Affen. Bleibt man länger, ist eine Tollwutimpfung wohl durchaus überlegenswert. In der Regenzeit (also im Jänner nicht) gibt es durch Moskitos das Risiko für Malaria und Denguefieber. Der Basisimpfschutz (Hepatitis AB, Tetanus, Polio) sollte vor einer Myanmar Reise jedenfalls intakt sein.
- Geld und Preise
Myanmar verwendet den Myanmarischen Kyat (MMK). Eine Währung mit vielen Nullen. Der kleinste Schein beträgt 50, der höchste auch nur 10.000 MMK (rund 6 EUR). Man läuft daher stets mit einem dicken Bündel an Banknoten durch die Gegend. Wenigstens gibt es keine Münzen.
An allen touristischen Orten gibt es mittlerweile eine große Zahl internationaler Geldautomaten, fast alle verrechnen beim Abheben eine Gebühr von 6500 MMK. Die Versorgung mit Bargeld ist also sichergestellt, das war bis vor wenigen Jahren scheinbar noch anders.
Kreditkarten werden noch sehr wenig akzeptiert. Die meisten Hotels nehmen aber inzwischen zumindest Visa und Mastercard. Allerdings nur ganz wenige Geschäfte (sehr touristische und hochpreisige Souvenirgeschäfte, Geschäfte in westlichen Einkaufszentren in Yangon) und auch nicht viele Restaurants (vereinzelt in Bagan, Inle, Ngapali). Generell kann man sagen, dass man den Hauptbrocken Unterkunft meist bargeldlos bestreiten kann, ansonsten aber für Alles Cash benötigt.
Das Preisniveau ist aber auch sehr niedrig. Essen und Trinken im Restaurant – man kommt selten auf eine Rechnung von mehr als 10 EUR, Hauptspeisen kosten meist 4-5 EUR. Mit umgerechnet rund 300 EUR Barem kam ich für Essen, Trinken, ein paar Souvenirkäufe und auch Paings Trinkgeld sehr gut über die Runden. Dieser Reiseteil wird dann wohl meine Zeit in Australien quersubventionieren ;-))
- Unterkunft
An den touristischen Hotspots gibt es inzwischen genug Übernachtungsmöglichkeiten. Das Badezimmer ist in Asien immer eine seltsame Sache – fast überall befindet sich die Dusche einfach mitten im Raum und der Abfluss ebenso, sodass man Alles unter Wasser setzt.
Eigentlich waren alle Quartiere von anständiger Qualität, besonders herausragend, dass man sie extra als Übernachtungstipps anführen müsste, waren für mich aber nur 2…..
Dream Villa Hotel in Kalaw – die Zimmer waren zwar kalt aber stilvoll, das WLAN sehr gut und das einzige Hotel, das auf Nachhaltigkeit Wert legte (Wasserspender zum Wiederbefüllen von Trinkflaschen statt unzählige kleine Plastikflaschen, Trinkwasser in Glasflaschen). Dazu auch tolles Frühstück.
http://dreamvillahotel.com/
Paradise Hotel in Nyaung Shwe – sehr moderne Zimmer mit schnellem WLAN, großen und bequemen Betten und vor Allem einem Badezimmer mit separierter Duschkabine!
https://www.inleparadise.com/
- Küche
Myanmar liegt zwischen Indien, China und Thailand – und das merkt man auch an der Küche. Generell ist daher Alles sehr Curry lastig, was für mich als jemand, der keine Curries mag, nicht unbedingt ein Vorteil ist, ebenso sind scharfe und oft auch Koriander lastige Suppen für mich keine Optionen. Am besten komme ich mit chinesischen Varianten wie Fried Rice und Fried Noodles über die Runden. Hier am Meer gibt es natürlich auch viel frischen Fisch und Meeresfrüchte, von denen ich meistens die gegrillte Variante wähle. Generell ist das Essen etwas öliger und weniger gewürzt als beispielsweise in Thailand. Im Jänner haben Wassermelone, Papaya und Ananas Saison, die es überall als kleine Nachspeise oder als frisch gepressten Saft gibt (Saft bestelle ich immer „No sugar, no ice“). In den touristischen Orten wie Bagan, Inle oder Ngapali sowie natürlich auch in Yangon gibt es westliche Alternativen. Gut sind Salate, zum Beispiel Teeblattsalat mit Erdnüssen, Avocadosalat oder auch Salate mit Meeresfrüchten. Echte Desserts gibt es nur in westlichen Lokalen, da wurden meine Ansprüche an Süßes leider nur selten befriedigt. Ein wenig langweilig ist auch das Frühstück – wer gerne schon in der Früh gebratene Nudeln oder Suppen isst (manchmal hatte ich Lust drauf), hat keine Probleme, für den westlichen Gaumen gibt es meist das immer gleiche Toastbrot mit Butter und Marmelade und Eier, die einem aber auch bald zum Hals raushängen.
Folgende Restaurants entlang meiner Route kann ich empfehlen….
White Swan – Yangon
Wem einmal nach gehobener westlicher Küche ist und vor Allem einem wunderbaren Kuchen-und Dessertsortiment, der sollte hier zuschlagen. Allerdings fast europäisches Preisniveau vor malerischer Kulisse eines kleinen Sees.
https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g294191-d15055986-Reviews-White_Swan_Bakery_Restaurant-Yangon_Rangoon_Yangon_Region.html
The Moon 2 – Bagan
Recht gemütlich westlich gestaltetes Lokal mit vegetarischer Küche. Irgendwo im Nirgendwo in New Bagan.
https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g317112-d1759856-Reviews-Be_Kind_to_Animals_The_Moon-Bagan_Mandalay_Region.html
Red House Bar and Restaurant – Kalaw
Eine Wohltat, dieses italienische Restaurant in Kalaw. Geführt von einem richtigen Italiener, schmeckt auch die Küche so. Dazu noch schnelles, freundliches und effizientes Service in gemütlichem Ambiente. Wer einmal wieder was Westliches braucht, ist hier gut aufgehoben!
https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g1016308-d10830273-Reviews-Red_House_Bar_Restaurant-Kalaw_Shan_State.html
Live Dim Sum House – Nyaungshwe
Herrliches Dim Sum Lokal am Inle See. Dim Sums in allen Varianten, gefüllte Crepes mit Peking Ente sind ein Traum.
https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g10799256-d4817505-Reviews-Live_Dim_Sum_House-Nyaungshwe_Shan_State.html
The Rangoon Tea House – Yangon
Lokale Küche in moderner Interpretation bei immer noch recht fairem Preisniveau in der Altstadt von Yangon. Die Desserts wie Unbaked Green Tea Cheesecake – ein Hammer!
https://www.facebook.com/rangoonteahouse
Link Age Restaurant – Yangon
Von G Adventures unterstütztes Projekt. Hier lernen ehemalige Straßenkinder einen Beruf wie Profikoch und –kellner. Hervorragende lokale Küche in herzlichem Ambiente.
http://www.tree-alliance.org/our-restaurants/linkage.php?mm=or&sm=la
Best One – Seafood Restaurant – Ngapali Beach
Irgendwie sind sich die Lokale am Ngapali Beach sehr ähnlich und bieten mehr oder weniger dasselbe an…hier war die Fischplatte besonders fein.
https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g612368-d1723457-Reviews-Best_One-Ngapali_Rakhine_State.html
Friends – Ngapali Beach
Zeichnet sich durch besonders hübschen Garten aus, auch hier war der Fisch gut.
- Klima und Landschaft
Myanmar liegt zum Großteil in der subtropischen Zone. Im Winter im Jänner kühlt es in der Nacht in praktisch allen Landesteilen kräftig ab (auf 12-16 Grad), während es unter Tag angenehm warm bis heiß wird (30-32 Grad). Um diese Jahreszeit gibt es kaum Regen. Am Strand in Ngapali kann es mit dem Wind recht frisch werden, vor Allem sobald die Sonne untergegangen ist. Freunde von warmem, aber nicht schwülem Wetter und viel Sonnenschein kommen im Jänner jedenfalls voll auf ihre Kosten. Mir war es manchmal am Abend zu kühl, aber das war verschmerzbar, sah ich dafür kaum eine Wolke am Himmel. Zu heiß war mir auch unter Tag nie.
Die Landschaft jener Teile, die ich gesehen habe, war eher unspektakulär. Jedenfalls sehr anders als in weiten Teilen Südostasiens. Um Yangon herum und in der Zentralebene um Mandalay und Bagan ist es eher sehr flach, eine ausgedörrte, flache Baumsavanne ohne besondere Höhepunkte. Die Shan Berge, in denen Kalaw liegt, sind ein Mittelgebirge, da waren andere mehr begeistert als ich, aber für Norddeutsche oder Niederländer sind wohl auch ein paar Hügel aufregend. In Ngapali Beach gibt es einen netten Sandstrand mit Palmen, hübsch und gemütlich, nur wegen dem Strand muss man aber auch nicht nach Myanmar fliegen. Wir haben nur einen kleinen Teil des Landes gesehen, rein landschaftlich hat mich dieser aber nicht umgehaut.
- Sehenswertes
* Yangon – größte Stadt des Landes, quirlig, etwas chaotisch aber sehr sehenswert. Besonders die Innenstadt mit ihren alten, teils verfallenen, Kolonialbauten sowie die Gegend um die Sule Pagode (speziell China Town und Little India) sind sehenswert. Ein Muss in Yangon ist natürlich das berühmteste Wahrzeichen des Landes, die alles überstrahlende Shwedagon Pagode. Soll auch bei Nacht nochmal anders und sehr empfehlenswert sein, habe ich leider nicht mehr geschafft. Täglich von 4-22 Uhr geöffnet.
* Golden Rock bei Kin Pun – kann man meiner Meinung nach auslassen. Sicher ein netter Zwischenstopp, wenn man in den Süden des Landes will, sonst aber den Umweg nicht wert.
* Mandalay – zweitgrößte Stadt des Landes. Nicht unbedingt eine Augenweide aber ich mochte das authentische, wuselige Leben auf der Straße, die Straßenmärkte zum Essen, die Viertel der Steinschleifer. Dazu hält die kulturelle Hauptstadt Myanmars viele tolle Tempel in und um die Stadt bereit – nicht verpassen sollte man den goldenen Mahamuni Buddha Tempel (einen der heiligsten des Landes), den Golden Palace mit seinen tollen Holzschnitzarbeiten oder die Kuthodaw Pagode, in der Mitte Gold, umgeben von einer weitläufigen Anlage weißer Marmorstupas. In der Umgebung gibt es in Amarapura die U-Bein Brücke, die längste Teakholzbrücke der Welt, den Sagaing Hill mit der schönen halb bogenförmigen Umin Thounzeh Pagode und Mingun mit der zweitgrößten Glocke der Welt, den Resten einer bei einem Erdbeben zerstörten Riesenpagode sowie der strahlend weißen Hsimbyume Pagode.
* Bagan – unzählige Stupas aus Ziegelsteinen ragen aus einer endlosen Ebene hervor. Besonders schön am Morgen, wenn noch Nebelschwaden die Ebene überziehen. Und ganz besonders schön zu erleben bei einem morgendlichen Ballonflug. Ein magisches unvergessliches Erlebnis! Verschiedene Gesellschaften bieten die Ballonfahrten an, wir waren bei Oriental Ballooning an Bord, Alles lief professionell und ohne Zwischenfälle ab. Mit gut 300 EUR kein billiges Vergnügen aber jeden Cent wert! Da meist ausgebucht, empfiehlt es sich, rechtzeitig vorher online zu reservieren!
https://www.orientalballooning.com/
* Mount Popa – liegt in der Nähe von Bagan. Für mich kein Highlight, viele aggressive Affen, durch deren Kot man barfuß jonglieren muss, weder besonders sauber noch besonders spirituell.
* Kalaw – netter Ort in den Bergen. Gepflegt mit kleinem Markt, ein paar netten Lokalen und Wanderwegen ringsum.
* Inle See – eine Bootstour auf ebendiesem ist ein Muss im Zuge einer Myanmar Reise. Pagoden, die alte Tempelstadt bei Indein, die Märkte, die schwimmenden Dörfer und Gärten, die schönen Trachten der Pa O Frauen – für mich ein Highlight.
* Ngapali Beach – ruhiges Strandleben an breitem, von Palmen gesäumtem, Sandstrand, bei dem sich vorhandene touristische Infrastruktur in Form von Hotels und Seafood Restaurants mit dem Leben von Fischern und Kokosnussverkäuferinnen vermengt. Keine große Action und im Winter vor Allem am Abend recht frisch – extra wegen Strandurlaub muss man nicht hierher, wenn man aber schon in Myanmar ist, ein netter Abschluss zum Erholen für ein paar Tage und recht sympathisches Ambiente.