Ich begann mit einem kleinen Ort im Hinterland. Sheffield hatte der Lonely Planet als Ort mit vielen Wandmalereien und Mosaiken beschrieben – so etwas weckt immer meine Neugierde. Nicht umsonst – Sheffield ist ein echtes Kleinod mit alten Häusern, vielen Cafés und Läden im Vintage Style und trotzdem top modern, unterschiedlichsten Murals und diversen Mosaiken, die sich vor Allem der tasmanischen Tierwelt widmen. Ich war begeistert vom Flair und der Freundlichkeit der Leute dort.
Apropos Tierwelt – mein nächster Stopp war das Trowunna Wildlife Sanctuary. Dies ist ein kleiner privater Tierpark. Ein „Sanctuary“ ist eigentlich ein Tierasyl und Tierschutzheim. Es werden primär Wildtiere, die verletzt oder zu schwach sind für ein Überleben in der Wildnis dort betreut, sie werden artgerecht gehalten und, wenn möglich, für eine ein erneutes Leben in der Wildnis vorbereitet. Sind die Verletzungen zu schwer, ist das nicht immer möglich. So sah man hier Wombats und Tasmanische Teufel – in beiden Fällen konnte man bei der Fütterung zusehen. Spannend war das besonders bei den Teufeln – die als Leckerbissen ein totes Känguru serviert bekamen. Sie fielen darüber genussvoll her – und ihre Zähne sind so scharf, dass sie den gesamten Kadaver inklusive der Knochen verspeisen. Das nenne ich mal optimale Nachhaltigkeit 😉 Es gab auch weitere Tiere zu sehen, wie die Quolls, Echidnas und alles sonstige, was die tasmanische Tierwelt so an Besonderheiten zu bieten hat. Und das sind nicht wenige. Zwischen den Kängurus konnte man auch einfach durchspazieren. Ein sehr netter Programmpunkt war das.
Auf einen Mittagssnack blieb ich in Deloraine stehen – in einem klassischen 16 Uhr Café. Die Liffey Falls, die dicht im Regenwald liegen, erschloss ich zum Abschluss noch auf einer kleinen Wanderung. Und fuhr dann nach Launceston ein.
Der Abschluss des Tages war dann auch das, was am wenigsten spannend war. Mein Hotel ist die bisher „normalste“ Unterkunft dieser Tour – es ist ein völlig normales, sauberes Zimmer ohne irgendwelche Besonderheiten im Zentrum der Stadt. Fast schon wieder besonders 😉 Lonnie war beschrieben worden als kleine nette Stadt mit einer „vibrant restaurant and café scene“. Das mag sein – nur nicht am Sonntag. Es hatte so gut wie alles geschlossen und die Gehsteige waren komplett hochgeklappt. So kann man das Flair, das die Stadt vielleicht hätte, durch geschlossene Schaufenster nur erahnen, erleben kann man es weniger. Die wenigen Lokale, die offen hatten, wirkten nicht besonders einladend, primär waren das sehr laute Pubs. Also heute mal kaltes Abendessen vom Woolies – auch okay, nur gerade in einer Stadt hätte ich am wenigsten damit gerechnet. In jedem der kleinen Orte, in denen ich in den letzten Tagen übernachtet hatte, war mehr los und auch ein Mehr kulinarischen Optionen.
So gesehen kann man Lonnie abhaken, ich habe es gesehen, wirklich inspiriert hat es mich nicht, selbst wenn sich wieder mehr täte, müsste ich nicht unbedingt länger hier bleiben. Morgen geht es dann an die Ostküste weiter. Ich habe auf dem Weg dahin zwei Programmpunkte geplant, die ich euch dann beim nächsten Mal präsentieren werde. Jetzt gibt es Bilder von bunten Wänden und gefräßigen Tieren.