Ich ließ mich also von den Kolleginnen bestens umsorgen, wir landeten gestern pünktlich am frühen Nachmittag in Montreal, wo ich gleich meinen Mietwagen in Empfang nahm. Bei strömendem Regen und viel Verkehr ließ ich die Stadt hinter mir und schlug mein Quartier für die ersten beiden Nächte in der von gepflegten Backsteinhäusern bestandenen, direkt am St. Lorenzstrom gelegenen, Kleinstadt Trois Rivières in einem hübschen und sauberen Motel auf. Von dort aus unternahm ich dann heute – bei großteils strahlend sonnigem Wetter - einen Tagesausflug in den Mauricie Nationalpark, den ich auf mehreren Wanderwegen und Aussichtspunkten erkundete. Was soll man sagen – muss man mit eigenen Augen gesehen haben, die Natur zeigt hier wirklich Alles, was sie kann, die schönen Seiten des Herbstes abseits von Nebel und Dauergrau kann man hier wunderbar auskosten.
Was steckt eigentlich hinter dem Phänomen des Indian Summer bzw des „Été Indien“, wie er hier in Quebec genannt wird? Die Blattverfärbung ist im Osten des nordamerikanischen Kontinents nicht nur wegen einer längeren Warmwetterphase mit kalten Nächten ausgeprägter als in Europa sondern insbesondere auch deshalb, weil es im Vergleich mit Europa hier viel mehr Arten an Laubbäumen gibt (50 europäische versus über 800 Arten hier in Nordamerika!). Diese Artenvielfalt ist das eigentliche Geheimnis hinter der Farbexplosion, die im Osten Kanadas und den US amerikanischen Neuenglandstaaten jedes Jahr aufs Neue stattfindet und als so etwas wie die „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet wird.
Morgen ist dann leider wieder Regen am Programm, wenn ich weiterziehe Richtung Québec Stadt, jetzt erfreut euch aber mal an den schönen bunten Bildern des Tages….