Auf den ersten Blick einmal viel – die Infrastruktur ist moderner geworden, im Gegensatz zu vor 20 Jahren sind heute alle größeren Städte durch ein schnelles Autobahnnetz miteinander verbunden, sodass sich die Reisezeiten doch wesentlich verkürzt haben. Auch den Euro gab es 1999 noch nicht – obwohl ich ihn physisch hier noch gar nicht gebraucht habe, denn Irland lebt kontaktlos ;-)
Andererseits ist Vieles beim Alten geblieben…..nämlich das Setting. Das wilde, raue Klima. Die dramatische Schönheit der Landschaft, die bei Sonnenschein in allen Farbtönen schimmert und selbst an trüben Tagen wie heute niemals deprimierend wirkt. Besonders zu dieser Jahreszeit hauchen die allerorts wild blühenden Rhododendren den dunkelgrünen, von den weißen Tupfern der omnipräsenten Schafherden gesprenkelten, Moorlandschaften mit ihren wild zerklüfteten Küsten, mit ihren weißen Sandstränden und den verwunschenen Burgen Leben ein. Das wahre Irland, in all seinen Klischees, findet man insbesondere an seiner Westküste.
Ich war gestern in Dublin gelandet und übernahm dort, vom eisigen österreichischen Mai noch gefrier-geschockt, bei mildem Sonnenschein meinen Mietwagen und machte mich umgehend auf den Weg nach Westen. Ich hatte in Connemara, der für mich urigsten und schönsten Gegend dieses ungezähmten Landes, für 2 Nächte ein B&B gebucht und erkundete heute die Region, die immer noch wirkt, als wäre sie mit ihren Steinmauern, Schafsherden, engen Landstraßen, bunten Dörfern mit Stroh gedeckten Cottages und pittoresken Fischerdörfern ein wenig aus der Zeit gefallen. Die Aufschriften sind hier zum Großteil auf Gälisch – man kann den Atem der keltischen Tage noch spüren.
Natürlich sind für eine Irland Reise ein paar Tage nicht ausreichend. Zum Auffrischen der Erinnerungen wie in meinem Fall hingegen, hat es mir auch so großen Spaß gemacht, mal wieder die salzige Luft des Atlantiks zu atmen, frische Meeresfrüchte vor dem Klang live dargebotener irischer Volksmusik zu schlemmen und mich vom Zauber der Grünen Insel allgemein erfassen zu lassen.
Morgen fahre ich zurück nach Dublin – ich bin gespannt, wie sich die Hauptstadt im Vergleich zu einer der entlegensten Provinzen des Landes präsentiert. Wie meine Tage in Dublin waren, und natürlich ein Überblick über wichtige Informationen zu Irland, erwarten euch in wenigen Tagen. Erfreut euch jetzt aber an den herrlichen Bildern aus dem „Wilden Westen“ Europas!