Der Weg ist an sich beliebt, jetzt außerhalb der Saison kommt einem dann aber oft Ewigkeiten keine Menschenseele entgegen, man kann die Natur völlig ungestört in sich aufsaugen, hört nichts als das Rauschen des Ozeans. Im Frühling kommt dazu, dass die Rosmarinbüsche lila blühen und man sich auch an Teppichen von Wildblumen erfreuen kann. Wie wunderschön! Halbwegs gute Kondition sollte man schon mitbringen, es sind weniger die Steigungen, die es anstrengend machen, sondern vielmehr der in weiten Abschnitten doch sehr sandige Untergrund. Nimmt man sich Tagesetappen um die 20 Kilometer vor, ist man am Abend jedenfalls schön hungrig und bettschwer. Viel kürzere Etappen gehen auch nicht, da man nicht viel häufiger an Ortschaften mit Übernachtungsmöglichkeiten vorbeikommt. Die Orte sind - zumindest jetzt in der Nebensaison - sehr ruhig, alle sehr hübsch und gepflegt, Vieles hat aber geschlossen. Kleine Märkte und Bäckereien für die Verpflegung findet man aber, und auch Unterkünfte sind auch im Winter in ausreichender Zahl geöffnet. Es ist sehr wenig los - die paar wenigen Touristen, die jetzt auf dem Weg unterwegs sind, kommen vorwiegend aus Deutschland.
Ich selbst weiß nicht, ob ich eine Langwanderung machen wollen würde. Man muss bedenken, dass man dabei dann doch den ganzen Tag einen schweren Rucksack mit sich trägt. Der Vorteil in Portugal ist, dass man mit nicht viel Kleidung auskommt, da das Wetter doch meistens stabil schön ist. Allzu viel Wasserfestes benötigt man also nicht, und auch zu warme Sachen nicht wirklich. Sprich - selbst im Winter - ein Funktionsshirt pro Tag, Wanderhose, gute Wanderschuhe und eine Windjacke sowie eine Kopfbedeckung wegen der Sonne sind im Prinzip ausreichend.
Meine Version heute war, dass ich in Summe dann auch auf rund 20 gegangene Kilometer gekommen bin. Ich habe mir nach Recherchen 2 besonders hübsche Abschnitte des Weges herausgesucht, die südlich von Vilanova liegen, habe dort mein Auto abgestellt und dann an der Küste je 5 Kilometer hin und wieder retour zurückgelegt. In Summe war ich doch 6 Stunden auf den Beinen, reine Gehzeit, ein paar Pausen nicht miteingerechnet. Also den ganzen Tag habe ich diese wunderbare Natur genossen und ordentlich Bewegung gemacht - und wie schon erwähnt bin ich nun, in dieser Reihenfolge, hungrig und bettschwer. Ich werde mich nun daher dazu aufmachen, meine Bedürfnisse dementsprechend abzuarbeiten ;-) Gegessen habe ich gestern schon gut, und geschlafen nach der Flucht vor dem Karneval in der Stille hier auch wie ein Baby. Diesen Ablauf gedenke ich nun zu wiederholen......