Cartagena, Kolumbien, 15.30 Uhr
Sonne, 33 Grad
Ja, sehr früh hat der heutige Tag begonnen. Ich wurde direkt vom Hotel abgeholt, und wir begaben uns nach La Boquilla, ein kleines Fischerdorf gleich bei Cartagena. Das Dorf wird mehrheitlich von Angehörigen der afro-karibischen Bevölerungsgruppe bewohnt und ist wirklich noch ziemlich ärmlich und ein ziemlich scharfer Kontrast zum mondänen Bocagrande. Kleine Häuser, staubige Straßen, Haupteinkommen ist hier immer noch der Fischfang. Umso besser, hier ein kleines lokales Projekt zu unterstützen, das durch sanften Individualtourismus die Einkommen einiger lokaler Familien aufbessert, indem sie die Gäste zum Fischen mitnehmen und mit ihnen dann Kochen und Essen. Jedenfalls viel besser, als mit tausenden Ausflugsbooten gleichzeitig die nahe Playa Blanca anzusteuern und sich dann dort auf die Füße zu steigen.
Wir waren gute 3 Stunden unterwegs in der Lagune beim Fischen, das angekündigte „Basic English“ war mal wieder gar keines, so blieb es bei meinem berühmten gestern in allen Details geschilderten Infinitiv-Spanisch, das reichte immerhin aus, um das Wesentliche zu verstehen. Und um das Fischen an sich zu erlernen – oder in meinem Fall besser gesagt NICHT zu erlernen – braucht man ja keine Worte. Das Werfen der Netze ist eine Wissenschaft, ich schaffte es kein einziges Mal, dieses so zu platzieren, dass es ganz auf ging. Ich überließ dies also dann Ivan, meinem Fishing Guide, und beschränkte mich darauf, die Käfige mit den gefangenen Krabben aus dem Wasser zu holen. Immerhin, das war auch keine Hexerei, und so, mit ausreichend Material fürs Mittagessen bestückt, schipperten wir durch die vogelreichen Mangrovensümpfe zurück ins Dorf, wo wir im Haus von Elena erwartet wurden. Diese bereitete die Fische und Krabben zu, und es schmeckte wirklich köstlich! Ich war gegen 2 wieder im Hotel und ziemlich zufrieden mit dem Tag, nur Sonne habe ich wirklich zu viel abbekommen. Werde jetzt noch ein wenig Siesta halten und am Abend nochmal in die Altstadt fahren, mir ein nettes Lokal zum Essen suchen und dann früh ins Bett gehen.
Morgen um 5 holt mich der Bus ab, der mich weiter bringt zum Tayrona Nationalpark. Ich werde dort dann die nächsten 4 Nächte bleiben, und zwar im EcoHostal Yuluka.
http://eco-hostal-yuluka.com/
Dort erwartet mich eine gemütliche Hütte mit Hängematte im Regenwald, es ist mitten in der Natur, hat auch ein Restaurant dabei. Nachdem es sich um ein Hostel handelt, wird es sicher wieder mehr Kontakte zu anderen Reisenden geben als hier, vor Allem, da man dann aufgrund der Lage am Abend auch sonst nicht viel machen kann als auf der Terrasse gemütlich ein Bier trinken. Internetversorgung ist mit einer Modemverbindung angezeigt, inwieweit die mir es ermöglicht, weiterhin täglich inklusive Fotos upzudaten, kann ich jetzt noch nicht einschätzen, ich werde auf jeden Fall meine Stories weiter jeden Tag schreiben, aber nicht verzweifeln, falls ich sie in den kommenden Tagen nicht online bringe. Ich freue mich jedenfalls auf ein paar eher ruhige und erholsame Tage mit Strand und Natur! Stay tuned anyway ;-)