Gordon’s Bay, Südafrika, 17.30 Uhr
Sonnig, 30 Grad
Das war’s also! Ein Abendessen in der Waterfront noch. Die Waterfront, irgendwie werde ich nicht so richtig warm mit ihr. Ja, der Ausblick ist super schön, aber das Lokal, wo wir unseren Tisch hatten, war zu laut und zu nobel. So wie alle Restaurants in der Waterfront im Gegensatz zur Kloof Street auf fein machen. Entsprechend sind die Preise hier für südafrikanische Verhältnisse recht hoch, man zahlt hier für Alles so viel wie in Österreich. Also für die Dänen immer noch billig ;-) Meine Skepsis verstummte aber, als mein Carpaccio vom Springbok und anschließend mein Thunfischsteak mit ausgezeichneten Beilagen, begleitet vom bisher besten Rotwein dieser Reise, auf dem Tisch standen, das war schon wieder oberste Liga. Wir stießen noch einmal auf die Tour an, gaben einen Toast auf Misheck und seine Lucky Seven aus, und er hielt, nachdem er sein Kuvert bekommen hatte, noch eine kurze Abschiedsrede.
Heute frühstückten wir noch gemeinsam, danach war es wirklich soweit, „farvel“ zu sagen. Ich war eigentlich schon recht traurig, dass aus den Lucky Seven jetzt wieder ein Lucky One wurde. Jedenfalls spazierte ich noch eine Weile in eher recht sentimentaler Stimmung durch die Waterfront, heute war der Tafelberg dann auch frei! Dann holte mich mein Taxi ab und brachte mich zum Airport – wo ich meinen Mietwagen in Empfang nahm. Nachdem gerade alle Überseeflüge aus Deutschland eingetroffen waren, durfte ich mich dafür eine Stunde in eine Schlange einreihen, und das, obwohl an die 10 Schalter geöffnet waren. Hatte ich in der extremen Form noch nie erlebt. Dann hatte ich aber meinen weißen, nagelneuen VW Polo, und ich hatte es ja auch nicht wirklich eilig, da ich für heute keine besonderen Pläne mehr hatte.
Und als ich dann los fuhr, war die sentimentale Stimmung auch schon wieder weg. Jetzt fand ich es dann nämlich wieder sehr nett, entspannt im Auto zu sitzen und mal wieder selbst zu bestimmen, wohin ich fahre, wann ich das tue und wo ich dazwischen stehen bleiben mag. Autofahren in Südafrika ist, sobald man den Verkehr Cape Towns verlassen hat (und auch der ist ganz zivilisiert und auf europäischem Standard), sehr angenehm, die Verkehrsdichte niedrig, die Straßen gut. Das machte mir jedenfalls gleich wieder Spaß, und sehr weit hatte ich es auch nicht nach Gordon’s Bay.
Ich fand mein gebuchtes B&B auf Anhieb – war auch gut beschrieben und nicht allzu schwierig. Ich bewohne ein sehr nettes Zimmer mit Terrasse, direkter Meerblick inklusive. Zum Meer hinunter gehe ich genau 3 Minuten. Ja, die Terrasse! Genial ist das. Ich caterte gleich mal beim Spar Nudelsalat, frische Maracuja und griechisches Joghurt und genoss den Mittagssnack mit Meerblick. Nachdem wir in den Wochen der Tour schon sehr viel geschlemmt hatten, habe ich beschlossen, einmal am Tag Essen gehen reicht eigentlich. So werde ich mir wohl öfter auch mal in Ruhe den Meerblick gönnen und bei einem Glas Wein und Käse den Sonnenuntergang auf meiner Terrasse zelebrieren. Oder eben zu Mittag unterwegs mal nur picknicken an einem Strand. Ruhe und Entspannung ist jedenfalls mein erklärtes Hauptziel für die nächsten Tage.
Am Nachmittag machte ich dann noch eine kleine Runde zu Fuß durch Gordon’s Bay. Der Ort ist sehr nett, weder super chiq noch heruntergekommen, sondern ein ganz normaler Ferienort der „Mittelklasse“, am Meer in schöner Lage, mit einem netten Strand und einigen Lokalen, die auch nicht „überkandidelt“ wirken. Werde ich heute zum Abendessen dann gleich mal testen, Rita, die Betreiberin meines B&B, hat mir auch ein paar Tipps gegeben.
Die gute Nachricht zum Schluss - das Internet funktioniert einwandfrei und schnell – sodass ich auch weiterhin für euch da sein kann ;-)