Chicanná, Mexiko, 17.35 Uhr
Wolkenlos, 31 Grad
Heute ist Montag, und wie auch bei uns jedes am Wochenende auftretende Problem auf Montag verschoben wird, so dürfte es auch hier funktionieren. Jedenfalls scheint jemand gekommen zu sein und das Internet hier wieder in Stand gesetzt haben. So schaffte ich es, meinen gestrigen Beitrag rauszuschicken und hoffe, mir wird das mit diesem hier ebenso gelingen ;-)
Hier in Chicanná residieren wir im Ecovillage Resort in netten Bungalows, sind eingebettet mitten in die Natur, in ein endlos grünes Meer. Die Bungalows sind geräumig, und perfekt zum Schlafen, denn es gibt Moskitonetze an den Fenstern, die aber trotzdem offen sind, sodass es wunderbar luftig ist und überhaupt nicht stickig. Der Pool ist angenehm – sauber und erfrischend, und das Restaurant ist auch gut. Es gibt also nichts zu meckern.
Auch das Programm war heute endlich mal wohl dosiert, sprich, gerade angenehm aktiv aber auch angemessen für einen Tag und nicht zu vollgestopft. Denn wir widmeten uns den Ruinen von Calakmul. Dazu fuhren wir „nur“ etwas über 2 Stunden pro Richtung, ja, die Dimensionen verschieben sich hier. Und immerhin waren wir 3 Stunden in der Anlage, die über eine 60 Kilometer lange Stichstraße quer durch den Regenwald zu erreichen ist. Es gibt auf dem Weg dorthin gar nichts, nicht mal ein Dorf. Der Blick von den Pyramiden aus stellt sich entsprechend dar – man sieht nichts als tief beeindruckendes, endloses Grün am Horizont.
Calakmul war einst im Machtkampf mit dem 100 Kilometer entfernten Tikal in Guatemala eine der wichtigsten Städte der Maya-Hochkultur. Heute ist der definitive Vorteil von Calakmul, dass es aufgrund seiner Abgeschiedenheit wenig besucht wird, die großen Reisegruppen haben die Anlage selten am Programm, entsprechend trafen wir nur auf ein paar Individualreisende, die per Mietwagen unterwegs waren – und Verkaufsstände gibt es auch keine. Statt Menschen sieht man Tiere – insbesondere die schönen Tukane, aber auch weitere Vögel und Affen. Auch der Jaguar ist hier heimisch – ihn zu sehen grenzt aber an ein Wunder – und an Wunder glaube ich nicht. Ich wurde in meinem Glauben bestätigt – sprich, kein Jaguar ;-) Es war hier trocken und sonnig sowie auch ziemlich heiß, durch einen Windhauch aber stets angenehm. Wir erklommen über steile Stufen mehrere der Pyramiden, und die Ausblicke waren überwältigend. Hier musste ich wieder an Isabella denken, ob sie es jemals hinunter geschafft hätte, ich denke aber, sie wäre in ihrem eigenen Interesse gar nicht raufgeklettert ;-) Calakmul hat mich jedenfalls wieder schwer begeistert – Maya Städte im Dschungel haben finde ich einen ganz besonderen Zauber, insbesondere dann, wenn man sie fast für sich alleine hat.
Um 4 kehrten wir bereits ins Hotel zurück, genossen noch den Pool und werden dann Abend essen. Dieser Tag war richtig angenehm, nicht zu viel, nicht zu wenig Programm, so hätte von mir aus jeder sein können, die richtige Balance aus Aktivität und Erholung. Morgen hingegen scheint sich wieder eine Monstertour anzubahnen, die uns in die Hauptstadt dieses Bundesstaates, nämlich Campeche führen wird.