Tatsache ist - da bin ich also. Einfach ins Hotel zurückgekehrt zu sein und dort den Tag zu verbringen, war unter den gegebenen Umständen wohl die richtige Entscheidung gewesen. So kam ich halbwegs ausgeruht und frisch zum Flughafen. Gleicher Ort, völlig andere Situation. Es war beruhigend, diesmal einfach zum Schalter zu kommen, sein Gepäck abzugeben und gemütlich zum Gate zu marschieren. Die Entscheidung, ein fixes Ticket zu kaufen, war also nicht nur stressfreier sondern durchaus auch klug, denn sowohl der Flug nach Doha als auch diesmal jener nach Wien waren komplett voll. Und das, obwohl Qatar 4 Mal pro Tag zwischen Colombo und Doha fliegt. Wer weiß also, wielange der ganze Zirkus noch weitergegangen wäre....Somit - im Stile unseres Ex-Kanzlers - habe ich Alles richtig gemacht und bin besser als andere mit der Situation umgegangen. Ich bin einfach super ;-))
Die Strecke zwischen Doha und Colombo ist sehr populär - einerseits, weil wie aus allen ärmeren Ländern Asiens auch viele Menschen aus Sri Lanka in den reichen Golfstaaten arbeiten (unter oft fragwürdigen Bedingungen), andererseits weil Qatar mit seinem dichten Netzwerk die Touristen bündelt und aus der ganzen Welt auch nach Sri Lanka fliegt. Insofern war das Publikum eine Mischung aus Touristen und sri lankischen Arbeitskräften. Ein weiterer entscheidender Wettbewerbsvorteil Qatars gegenüber Emirates ist es auch, dass Doha beim Transfer aus Sri Lanka im Gegensatz zu Dubai keinen negativen PCR-Test verlangt - das macht es für viele Reisenden berechenbarer, denn wo es enden kann, durften wir ja live miterleben. Apropos - gerade kam von Eileen die erlösende Nachricht - sie ist negativ getestet und darf heute Abend dann auch nach Hause fliegen - als letzte Verbliebene aus der Gruppe in Sri Lanka! Eine Woche extra - immerhin bei freier Kost und Logis. Also auch an dieser Front Ende gut, Alles gut.
Ich muss zugeben, dass Fliegen mit Qatar, sofern man nicht blöd mit einem Standby Ticket daherkommt, leider echt praktisch ist. Als ich um 22.30 in Doha landete, hatte ich bis zu meinem Abflug nach Wien knapp vor 2 Uhr Früh wieder Zeit, und es war faszinierend, wieviele Flüge mitten in der Nacht aus Doha in die ganze Welt abheben. Gigantisch, das Netzwerk hier, kein Wunder, dass die Golfcarrier allen das Wasser abgraben bei diesen unzähligen Verbindungen, die sie anbieten. Der Flughafen in Doha ist auch echt angenehm, und selbst das Economy Class Essen schmeckte, bei einer jeweiligen Auswahl aus 3 Gerichten (!), ziemlich gut - jedenfalls das beste Flugzeugessen, an das ich mich, neben Turkish Airlines, erinnern kann. Ich gebe es nicht gern zu, aber mit dem Produkt und Netzwerk von Qatar können wir nicht ansatzweise mithalten. Schade eigentlich.
So, da bin ich nun also, in meiner schönen kalten Wohnung. Ende Februar habe ich eine ganze freie Woche. Mal sehen, was sich aus dieser machen lässt. Wie ich mich kenne, wird mir schon etwas einfallen, vor Allem, falls es grau und kalt bleiben sollte, gibt es dann sicher schon den einen oder anderen Fluchtort für ein paar Frühlingsgefühle. Omikron ist zwar noch im Rollen, aber ich habe den Eindruck, dass sich der reflexartige Grenzschließungsmechanismus schon etwas abgenutzt hat und die Staaten Einreisebeschränkungen langsam zurückfahren. Omikron rauscht durch ganz Europa durch - eine geschlossene Grenze wird es auch nicht aufhalten - langsam scheint diese Erkenntnis durchzusickern. So gesehen - ich werde Ausschau halten, wo sich mein Akku eventuell wieder aufladen lässt, sollte die sri lankische Energie zu schnell entweichen. Fürs Erste aber bin ich froh, die Flughürde gemeistert zu haben und freue mich, euch heuer endlich wieder zu meinen legendären "eh recht netten" Fotoabenden willkommen heißen zu können. Dann gibt es Sri Lanka in Bild und Farbe - und vielleicht auch einen kleinen Teil davon auf dem Teller! In diesem Sinne - danke, dass ihr dabei wart, wir lesen uns bald wieder!