Warum Jordanien….nun ja, „schuld“, wenn man so will, waren mal wieder die Urlaubspiraten. Und die Low Coster. Auf Urlaubspiraten hatte ich nämlich entdeckt, dass WizzAir neu Flüge nach Eilat am Roten Meer anbietet, auf der israelischen Seite. Israels Zugang zum Roten Meer beschränkt sich auf genau diese Stadt. Nur wenige Kilometer sind es von dort zu den Grenzen nach Jordanien auf der einen und Ägypten auf der anderen Seite. Dann machte ich mich mal schlau, was es denn in der Umgebung von Eilat so zu tun gäbe….hmmm….dort gibt es….viel Wüste. Und geografisch sehr nahe gibt es die wohl größte Attraktion in ebendieser Wüste - nämlich Petra. Das aber in Jordanien liegt. Ja, es gibt von Eilat aus auch Tagestouren nach Petra. Diese sind aber immens teuer, Grenzübertritt nach Jordanien und wieder zurück nach Israel ist trotz Friedensvertrag immer mit Aufwand verbunden – und so kam mir der Gedanken, naja, wenn schon Petra, dann vielleicht gleich von Jordanien aus?! Und Bingo, wenig später gab es auf Urlaubspiraten auch schon wieder ein verlockendes Angebot von Laudamotion für die ebenso neuen Flüge von und nach Amman. Tja – und so war die Idee Jordanien geboren. Hin gab es zwar keinen passenden Flug, aber retour dafür einen umso günstigeren, den ich dann gleich buchte. Den Hinflug konnte ich ja Standby mit „uns“ absolvieren. Um die Jahreszeit sind zwar die Tage auch hier sehr kurz, aber die Sonne hat trotzdem ausreichend Kraft, um nochmal Licht und Wärme zu tanken. Petra wollte ich als eines der modernen 7 Weltwunder eigentlich immer schon mal sehen – womit mir dann nur noch das Taj Mahal von ebendiesen fehlt (die restlichen sind übrigens Chichen Itza in Mexiko, Macchu Pichhu in Peru, die Chinesische Mauer, das Kolosseum in Rom, sowie die Christusstatue in Rio de Janeiro). Dazu ist die Flugzeit für 5 Tage mit gut 3 Stunden auch im Rahmen – also, es sprach wirklich nichts dagegen….ab nach Jordanien. Mein Land Nummer 86 damit doch noch 2018!
Die Anreise verlief heute mal reibungslos. Unser Flieger war halb leer, sodass ich sogar eine ganze Reihe in ebendiesem für mich beanspruchen konnte, sehr angenehm. Und pünktlich landeten wir dann auch nach gut 3 Stunden auf dem Queen Alia International Airport von Amman. Die Einreise verlief etwas schleppend, unkompliziert hingegen war danach die Übernahme meines Mietwagens. Und es wurde dann auch bald finster. Gut 3 Stunden war ich noch mit dem Auto unterwegs, der Verkehr in Jordanien ist für uns Mitteleuropäer gut bewältigbar, wenn man mal von einigen gewagten Überholmanövern auf dem Desert Highway absieht. Dieser ist die Hauptverkehrsachse des Landes zwischen Amman und Aqaba am Roten Meer, stark von LKWs befahren und eine fast durchgehende Baustelle, was die Fahrt doch etwas mühsam gestaltete. Erst als ich vom Highway abzweigte, wurde es angenehmer, auf den Landstraßen durch die Wüste gibt es kaum Verkehr, und sie alle sind besser als der Highway selbst. Und so war ich knapp nach 19 Uhr Lokalzeit in meinem netten kleinen Hotel hier in Wadi Musa. Wadi Musa kann man als „Petra Town“ bezeichnen, der Ort bietet mit Unterkünften, Geschäften und Restaurants die gesamte Infrastruktur für die Besichtigung der alten Felsenstadt.
Ich ging noch Abendessen gleich im Hotel, der Tisch bog sich unter den köstlichen Vorspeisen, die sich aus Gurkensalat mit Knoblauch Joghurt, einem herrlichen Baba Ganoush (Püree von geräucherten Melanzani, hier mit Granatapfelkernen verfeinert) und einem nicht minder genialen Labaneh (saures Joghurt mit Olivenöl), zusammensetzten, ergänzt durch eine Linsensuppe mit Zitrone, einem geschmorten Lamm mit Reis und Erdnüssen sowie abgeschlossen vom ersten Baklava, das sogar mir schmeckte. Ich konnte grad mal 2 Drittel aufessen, aber im arabischen Raum ist ein leerer Teller sowieso ein Zeichen, dass man zu wenig hatte, somit ist es hier das Gegenteil von unhöflich, etwas stehen zu lassen. Der Kellner lächelte auch ganz glücklich, als ich „delicious but too much“ sagte….somit wohl alles richtig gemacht ;-)) Na das werden denke ich kulinarische Festspiele hier, und die beiden Fotos sind auch das einzige, was ich euch visuell bisher bieten kann.
Das wird sich hoffentlich morgen ändern, denn morgen verbringe ich den ganzen Tag in Petra! Und ich gehe mal davon aus, da wird eine Fotolawine auf euch zukommen. Petra sperrt in der Früh um 6 Uhr auf, und ich möchte möglichst bald nach Öffnung dort sein, um vor der großen Touristenkarawane einzutreffen. Es heißt also Wanderschuhe anziehen, denn die Wege sind lange und das Gelände sehr weitläufig. Petra liegt auf gut 1300 Höhenmetern, für morgen ist Sonnenschein bei 15 Grad angesagt, ideales Wander-und Besichtigungswetter also. Natürlich freue ich mich aber auch schon auf meine Weiterreise nach Aqaba ans Rote Meer, denn dort hat es noch wohlfeile 27-28 Grad. Ich bin gespannt, was mich erwartet, ich werde euch so gut es geht daran teilhaben lassen. Nachdem ich morgen um 6 Uhr beim Frühstück sitzen will knipse ich aber jetzt mal das Licht aus!