Cuenca, Ecuador, 16.40 Uhr
Sonnig, 24 Grad
Und einmal mehr spielte heute das Wetter mit für eine traumhaft schöne Wanderung!
Gestern ging ich noch sehr nett Abendessen hier in Cuenca, die Stadt bietet kulinarisch und auch sonst einiges, genauer werde ich das aber dann morgen unter die Lupe nehmen und euch davon erzählen. Das Lokal von gestern kann ich aber bereits empfehlen, wobei die Unsitte, statt einer eigenen Website nur ein Facebook Profil zu verwenden, immer mehr um sich greift, so auch hier….
https://www.facebook.com/simon784/
Heute waren Wandern und Natur an der Reihe, im nahe gelegenen El Cajas Nationalpark. Pünktlich wurde ich nach dem Frühstück vom Van abgeholt, wir waren eine kleine Gruppe von 5 Personen, ausnahmsweise mal ohne polnische Beteiligung ;-) Dafür neben mir 3 Argentinierinnen und eine Amerikanerin. Wirkliche Gruppendynamik kam nicht auf, außer ein paar Höflichkeitsfloskeln tauschten wir nicht allzu viel aus, aber das muss ja auch nicht sein. Es ging schließlich vor Allem um die Wanderung…
Der El Cajas Nationalpark liegt zwischen 3200 und 4200 Höhenmetern. Die untere Zone liegt im sogenannten „Hohen Bergwald“, während die obere im „Paramo“ zum Großteil oberhalb der Baumgrenze liegt. Ecuador hat, bedingt durch den andauernden Wechsel der Höhenlage, auf engstem Raum so viele Klima-und Vegetationszonen, dass ich schon komplett durcheinander bin. Fährt man ein paar Kilometer, ist man schon wieder in einer anderen Zone – genau das macht das Land aber auch so ungeheuer vielseitig. Die erste Wanderung war eine einstündige Rundtour um einen See in der unteren Zone. Diese war noch nicht ganz so spektakulär aber durchaus recht nett – schöne Pflanzen, Bromelien etc bekamen wir zu Gesicht, hier habe ich einfach mal einige Blütenaufnahmen gemacht, von denen ich bei zwei Dritteln schon wieder nicht mehr weiß, wie sie heißen, aber das kann ja Martin übernehmen ;-) Wirklich unglaublich toll war dann die dreistündige Höhenwanderung. Eine derartige Landschaftsform habe ich eigentlich auch noch nie so wirklich gesehen – eine Art gebirgige Grassteppe, durchsetzt mit niedrigen Pflanzen und vor Allem unzähligen kleinen Seen. Das Ganze auf rund 4000 Höhenmetern. Es ging immer wieder auf und ab, mittlerweile habe ich mich an die Höhe aber so halbwegs gewöhnt, sodass die Tour überhaupt kein Problem mehr war. Ich genoss unglaubliche Ausblicke und geriet immer wieder ins Staunen und Schwärmen. Im El Cajas Nationalpark ist es sehr häufig nebelig mit Nieseln und eisigem Wind. Heute war davon keine Spur zu sehen, es war heiter bei angenehmen Temperaturen. Mein Wetterglück auf dieser Reise kann ich selbst kaum fassen.
Abgeschlossen wurde die Tour noch mit einem Mittagessen in einer Art von Berghütte, aus Holz, fast wie eine Almhütte bei uns ;-) Es gab dabei eine sehr feine Erdäpfel-Avocado-Suppe, gefolgt von frischer Forelle direkt aus dem Teich nebenan. Ich war aber auch schon ordentlich hungrig gewesen. Jetzt am Nachmittag wurden wir dann wieder in Cuenca in unseren Hotels abgesetzt, wo ich mich jetzt ausruhe und dann noch eine kleine Runde durch die Stadt drehen werde.
Ich bin erst knapp über 3 Wochen unterwegs – mir kommt es vor, als wären es schon 2 Monate. Das liegt daran, dass diese Reise so abwechslungsreich ist und ich schon so viele unterschiedliche Dinge gesehen und getan habe, dass ich kaum glauben kann, dass das Alles in so einen kurzen Zeitraum hinein gepasst haben kann. Scheint aber so zu sein – und ein bisschen was kommt ja noch. So einmal jetzt morgen mein Tag, an dem ich Cuenca in Ruhe genießen kann. Was ich so entdeckt habe, lasse ich euch bestimmt wissen!