Die Nordküste Tasmaniens ist vulkanisch – von Lavastein geprägt. Besondere Ausformungen sind der Table Rock bei Wynyard oder dann ein markanter Vulkanfelsen im Meer, den man „The Nut“ nennt. Genau am Fuße dieser Nut liegt Stanley, mein Übernachtungsort für die kommenden beiden Tage. Ich muss sagen, bisher übertrifft Tassie sogar meine Erwartungen – die Küste und die Strände sind wunderschön, ebenso wie es schon der dichte kühl-gemäßigte Regenwald war.
Stanley ist ein historischer kleiner Ort mit vielen Häusern aus dem späten 19. Jahrhundert – wobei „historisch“ in der Neuen Welt ist ja immer so eine Sache für uns in Europa 😉 Jedenfalls sind die Häuser sehr hübsch und idyllisch, und in einem der alten Gebäude an der Hauptstraße liegt auch meine nette Unterkunft. Ich machte eine Runde durch den Ort, gegen Nachmittag hin wurde es immer sonniger. Ich erklomm die Nut – ein kurzer steiler Pfad führt hinauf, oben gibt es dann einen kleinen Circuit Trail, von wo sich schöne Ausblicke auf die Umgebung ergeben. Allerdings blies der Wind so stark, dass man kaum etwas in der Hand halten konnte – ein längeres Verweilen war daher nicht wirklich angenehm. Trotzdem bin ich begeistert von Stanley und der Natur hier.
Falls ihr es noch nicht bemerkt habt – was ich mir schwer vorstellen kann 😉 – aber ich wiederhole es trotzdem…..Australien ist einfach mein Land. Es stimmt hier einfach alles, dass ich mich stets rundum wohlfühle – Tassie ist da keine Ausnahme. Es ist ein wenig das Australien für Fortgeschrittene, ehrlicherweise hatte ich es deswegen ausgewählt, weil ich sonst auf diesem Kontinent schon so Vieles gesehen hatte und mir quasi irgendwie „nichts besseres eingefallen“ war. Aber jetzt, wo ich hier bin, muss ich dann schon sagen, dass es einfach super schön ist und ich es jedem ans Herz legen kann. Ärmere Länder wie die Philippinen zu bereisen ist vielleicht manchmal spannender – die Euphorie über die Exotik lässt aber oft nach ein paar Wochen dann nach, weil mehr die Mühen, die damit verbunden sind, in den Vordergrund rücken. Hier in Australien findet man natürlich keine für uns besonders exotische Lebensweise vor, dafür eine einzigartige Natur, freundliche Menschen, gutes Essen, gute Weine und eine tolle landschaftliche Vielfalt. Es ist zwar alles dreimal so teuer wie beispielsweise auf den Philippinen, dafür ist es Entspannung und Genuss pur. Es hat Alles sein Für und Wider – die Kombination aus Asien und Australien – zuerst die Exotik, dann die Natur und der Genuss - ist jedenfalls wie immer die beste, die es gibt. So auch diesmal.
Jetzt geht es dann ans Abendessen, und danach werde ich nach Sonnenuntergang noch auf den nahen Strand schauen mit der guten Chance, dort Pinguine anzutreffen. Morgen mache ich dann den Nordwestzipfel Tasmaniens in einer Kombination aus Rundfahrt und Wanderungen unsicher. Es wird sicher genauso schön sein wie alles andere. Mehr davon demnächst in diesem Theater. Erstmal viele Bilder von heute für euch.