Cape Town, Südafrika, 17 Uhr
Sonnig, 28 Grad
Das war sie also, die Tour über die Kap Halbinsel. Mit dem Tafelberg hatten wir kein Glück, der Himmel war rundherum blau, nur die berühmte „Tischdecke“, die wollte heute mal wieder nicht weichen. Es ist ein Phänomen – trotz Schönwetters, eigentlich ist es sogar ein strahlend sonniger Sommertag mit angenehmen 28 Grad - hält sich genau über dem besagten Wunderberg oft hartnäckig ein Wolkenschleier, womit es keinen Sinn macht, sich hinauf zu begeben, weil man dann einfach mitten im Nebel steht und genau gar nichts sieht. Ich konnte das aber einigermaßen relaxt ertragen, denn ich hatte das seltene Glück des freien Berges anno 2009 genutzt und den Top Ausblick bereits genießen dürfen.
Somit also volle Konzentration auf die Kap Halbinsel – und diese war wieder genauso traumhaft, wie ich sie noch in guter Erinnerung gehabt hatte. Weiße Strände, wilde See, eine vom endemischen „Fynbos“ durchzogene Landschaft, der schöne Ort Simon’s Town mit seinen viktorianischen Häusern, den ersten Fish&Chips meines Lebens, die mir sogar geschmeckt haben (!) und seiner Pinguinkolonie am Strand sowie natürlich der symbolträchtige Ort des Kaps der guten Hoffnung, des südwestlichsten Punktes des afrikanischen Kontinents. Der südlichste ist es übrigens nicht – der liegt in etwa 200 Kilometer von Cape Town entfernt und nennt sich Cape Agulhas – und der steht in den kommenden Tagen zumindest mal als eines meiner möglichen Ziele mit dem Mietwagen im Raum.
Etwas ärgerlich ist, dass, wie ihr vielleicht auf manchen Fotos mit viel blauem Himmel sehen könnt, der seltsame schwarze Fleck auf meiner Kamera, die ich erst um teures Geld hatte reparieren lassen, zurückgekehrt ist. Ich würde wirklich gerne wissen, wie das sein kann, das wird mir die Firma Hartlauer in Wien dann aber sicher gut erklären können – hoffe ich zumindest. Die Gewährleistungsfrist nach der Reparatur läuft jedenfalls noch.
Es war schön und fast sentimental, als wir zum letzten Mal nach der Rückkehr in unser Hotel unseren Truck verließen. Er hatte uns 4400 Kilometer quer durch Südafrika sicher ans Ziel, nach Cape Town, gebracht. Jetzt werden wir dann noch unser „letztes Abendmahl“ an der Waterfront gemeinsam einnehmen, wir werden Misheck eine kleine Karte und natürlich sein wohlverdientes Trinkgeld übergeben. Einmal noch die „Lucky Seven“.
Morgen nach dem Frühstück gehe ich dann wieder meine eigenen Wege, werde meinen Mietwagen in Empfang nehmen und mit diesem dann nach Gordon’s Bay, etwa eine halbe Stunde von Cape Town entfernt auf der anderen Seite der False Bay, fahren. Hier liegt das B&B, das für die kommenden Tage meinen Stützpunkt für ein paar Ausflüge bilden wird. Ich werde es aber eher gemütlich angehen und die Tage nicht schon wieder zu vollstopfen sondern auch ein wenig den Erholungswert, den ein Urlaub ja schließlich auch haben sollte, in den Vordergrund rücken. Es sollte dort WIFI geben, und wenn dieses auch funktioniert, dann halte ich euch weiterhin über meine Aktivitäten auf dem Laufenden!