Buenos Aires, Argentinien, 23.30 Uhr
Klare Nacht, 18 Grad
Wie geplant und daher wenig überraschend habe ich heute den größten Teil des Tages im Flugzeug verbracht. Bereits früh stand ich also auf, verabschiedete mich von Mathias, den ich hoffe, im Sommer im Zuge seiner Europa Tournee wieder zu sehen – immerhin hat er gerade als ich da war ein paar Tourdaten fest gemacht. Direkt ging es dann per Taxi zum Airport in Medellin, eine Stunde nahm der Flug nach Panama in Anspruch, dann 6.30 nach Buenos Aires. Alles super simpel und super pünktlich, ich habe sogar einen Film angesehen! Und um den Fotoabend mit Anita etwas abzukürzen, die ja bestimmt nachgefragt hätte und jedes Detail wissen muss ;-) – der Film hieß „7 Boxes“, spielte im Bandenmilieu in Paraguay und war auf Spanisch mit englischen Untertiteln ;-)))) Da es in Argentinien zwei Stunden später ist als in Kolumbien, war es dann bereits nach neun als ich landete. Ich bin euch also wieder zwei Stunden näher gerückt und somit nur noch 4 zurück. Buenos Aires liegt nicht mehr im tropischen sondern im gemäßigten klimatischen Bereich der Südhalbkugel. Das bedeutet, dass ich erstens heute den Äquator überflogen habe, zweitens, dass es hier Jahreszeiten gibt und gerade Hochsommer ist – demzufolge sind auch die Tage recht lange im Vergleich zu Kolumbien, von es immer schon um 18 Uhr finster wird. Für die nächsten Tage ist feinstes Sommerwetter vorausgesagt, mit 27-30 Grad unter Tag und 20-22 in der Nacht, perfekt, vor Allem, weil ja morgen Sonntag ist und ich somit vor Schulbeginn am Montag noch einen freien Tag für die Ersterkundung der Stadt habe……
Gelandet bin ich bei Elfriede Flörré. Ré ist an sich normal eh kein Blog Mitleser, aber meist liest er sich knapp vor dem Fotoevent dann schnell Alles durch, um eine Grundahnung zu haben, was für Bilder ich ihm da eigentlich vorsetze, ich denke, er kann sich jedenfalls ungefähr vorstellen, was ich da so beschreibe ;-) Nun ja, ich wohne bei Helvia, einer älteren Dame in ihren 60er Jahren, die aussieht wie Elfriede Flörré. Und nicht nur das, ihre Wohnung ist auch genauso eingerichtet – Heiligenbilder, kitschige Engelsfiguren, Alles ist voll geräumt mit Pokalen und Utensilien ihrer Kinder und Enkelkinder und viel Krims Krams – ich musste echt fast lachen als ich zur Tür rein kam ;-))) Fotos mach ich mal irgendwann bei Tageslicht von dem Interieur, das ist wirklich lustig. Nun gut, Helvia ist aber auch sehr nett (was die Elfie Flörré ja auch ist ;-)), sie begrüßte mich ganz herzlich. Abgesehen von der Einrichtung ist es angenehm, ich habe mein Zimmer ebenso wie mein eigenes Bad in einer modernen Wohnanlage im guten Stadtteil Almagro. Wifi funktioniert schnell und klaglos, ich hab sogar meinen eigenen Computertisch wo ich meine Berichte verfassen kann. Helvia kocht gerne und frisch, nachdem ich ja Frühstück und Abendessen bei ihr habe, freut mich das ganz besonders, sie macht ihre Pasta sogar selbst, hat schon gesagt, sie kocht gern Italienisch mit viel Olivenöl, frischen Kräutern, Fisch, Früchten etc – genau mein Geschmack, nachdem Kolumbien kulinarisch ja doch etwas mager war. Die Korianderfrage habe ich auch gleich geklärt, wobei das in Argentinien zum Glück eh nicht so ein brennendes Problem ist ;-) Ein Schwimmbad im Haus gibt es auch, Isabella ;-) Ein kleiner Nachteil ist halt vielleicht, dass es keine richtige Familie ist, so werden wir uns wahrscheinlich eher zum Frühstück und Abendessen sehen und ich meist allein oder den Mitstudenten unterwegs sein, sprich eher werden wir nicht sehr viel miteinander unternehmen und somit kommunizieren. Wenn aber doch dann sprechen wir Spanisch, die Elfie….ähm pardon die Helvia ;-) – kann auch Englisch, wir haben vereinbart, nur im Notfall, was ganz gut ist, denn wenn mir ein Wort nicht einfällt, kann ich auf Englisch nachfragen und lerne das entsprechende spanische dann gleich dazu…..
Zu Buenos Aires selbst kann ich noch nicht viel sagen, da ich nur die Taxifahrt im Dunklen hierher erlebt habe. Dass es europäischer ist, fiel mir bereits insofern auf, als der Verkehr hier wieder viel gesitteter ist als in Kolumbien, hier würde ich mich sofort problemlos selbst hinters Steuer setzen. Und an vielen Ecken italienische Eissalons und Jugendstilkonditoreien konnte ich auch ausmachen – ich glaube, ich werde mich hier sehr wohl fühlen. Mehr dann aber morgen nach meiner – wie es im Wetterbericht steht sonnigen - Ersterkundung der Stadt!