Der Flug mit der AUA nach Newark war noch recht kurzweilig, weil ich mich nicht nur mit der Crew nett unterhielt sondern auch mit meiner Sitznachbarin. Eine 23 Jährige Studentin der Molekularbiologie aus Graz, die erstmals in ihrem Leben Europa verließ, für ein Auslandssemester in den USA. Und wenn junge Menschen voller Neugier und Aufregung in die Welt hinaus streben, dann freut mich das nicht nur extrem sondern ich kann es auch voll und ganz nachvollziehen. So hatten wir uns sehr viel zu erzählen, sie wollte von mir alles Mögliche wissen, quasi von meinem Erfahrungsschatz des Reisens und meines Lebensstils profitieren, und ja, so ein Wissen gebe ich natürlich mit ganzem Herzen weiter. Und so waren wir sehr flott in Newark.
Hier ging die Einreise ungewöhnlich schnell - keine Fingerabdrücke, keine langwierige Befragung, nicht einmal ein Passstempel. Einfach nur guten Flug wünschte der Einreisebeamte. Während meiner 2 Mal 4 Stunden Wartezeit durfte ich dann ausführlich das 80er Jahre Flair amerikanischer Flughäfen auf mich wirken lassen, es ist immer wieder erstaunlich, wie altmodisch in den USA Vieles ist. Wie auch immer, die Zeit verging mit überteuertem dafür umso durchschnittlicherem Essen und speziell in Washington dann ersten Einnickversuchen irgendwie.
Jedenfalls erreichten wir pünktlich um 6 Uhr Früh Panama - dort war zwar der Flughafen viel moderner als jene beiden in den USA, dafür aber war die Einreise nervig - nur wenige Schalter besetzt und ewig dauernd. Braucht man nicht mehr wirklich, wenn man schon so lange unterwegs ist.
Schließlich hatte ich es aber doch geschafft, mein Fahrer wartete, und so brachte er mich in mein Hotel. Hier checkte ich ein und nahm erstmal das Frühstück in Anspruch - das war recht gut - und mit Darbo Marmelade war auch der Kulturschock des Fremden mal nicht allzu riesig. Erstaunlich, wie nachhaltig Transportwege auch 2023 noch sein können - Marmelade muss man hierher in die Mitte Amerikas natürlich dringend aus den Tiroler Bergen importieren.....
Die Stadt ist eine eigenwillige Mischung aus einem Meer an Wolkenkratzern und einer zum Großteil schon restaurierten Altstadt. Mein Hotel liegt mitten in den Wolkenkratzern im Geschäftsviertel, während ich später eine erste Erkundung der Altstadt Casco Viejo startete. Diese ist so, wie man es von vielen Städten Lateinamerikas in spanischem Kolonialstil kennt - recht bunt, voller netter Häuser und hübscher Plätze. Dazu gibt es hier auch jede Menge sehr netter Lokale und Cafés - und die Vorzüge der Tropen, nämlich neben dem warmen Klima auch die genialen Früchte in Hülle und Fülle - konnte ich bereits heute in vollen Zügen auskosten.
In Panama City gibt es sichere und weniger sichere Viertel. Trotz des eigentlichen Reichtums des Landes, ist dieser immer noch sehr ungleich verteilt, nach dem amerikanisch-kapitalistischen Muster. Das Viertel, in dem mein Hotel liegt, gilt ebenso als sicher wie das Casco Viejo - das UNESCO-Weltkulturerbe wird auch recht stark von Polizisten bewacht. Es gibt zwar eine Metro, die die Viertel verbindet - im Hotel wurde mir geraten, diese für den Weg in die Altstadt aber nicht zu benutzen, da die Station, bei der man aussteigen muss, ein paar Gehminuten von ebendieser entfernt liegt - und das wiederum in einem nicht so sicheren Viertel. Nun ja, ich kenne die Spielregeln lateinamerikanischer Städte, und da ist auch Panama City keine Ausnahme. Uber kostet aber so wenig (ca 3-4 USD für eine Fahrt), dass es kein Thema ist, sich hier eben dann hauptsächlich damit fortzubewegen.
So, nun werde ich ein frühes Abendessen zu mir nehmen und dann aufgeben. Irgendwann muss man die Abarbeitung des Jetlags in Angriff nehmen, nach einer Nacht im Flieger fast ohne Schlaf wird es Zeit dafür. Sicher werde ich dann wieder mitten in der Nacht hier auf sein, aber Schritt für Schritt werde ich schon in der Zeitzone ankommen. Morgen bin ich noch hier in der Stadt. Mal sehen, was ich tun werde, aber einmal sollte ich mich vor meinem Aufbruch auf die einsamen Karibikinseln übermorgen Früh noch melden. In diesem Sinne - erfreut euch an ersten Bildern aus Panama.