Port Douglas, Australien, 15.30 Uhr
Schwül heißer Nachmittag, 34 Grad
Wie angekündigt, habe ich es heute an den nördlichsten Punkt meiner Australientour geschafft, an das Cape Tribulation, das mit dem Slogan „Where the rainforest meets the reef“ wirbt. Am Cape Tribulation endet auch die asphaltierte Straße, dahinter geht es noch an die 900 Kilometer weiter nach Norden, an Australiens nördlichsten Punkt, das Cape York. Dorthin zu gelangen, grenzt selbst im hoch entwickelten Australien an ein Abenteuer, nur noch Gelände gängige Fahrzeuge können sich auf diese Reise durch wilden Dschungel begeben. Für alle Normalsterblichen, zu denen ich mich im Zweifelsfall dann doch zähle, ist am Cape Tribulation Schluss. Dieser Punkt, der im Rahmen des Daintree Forest Nationalparks erreicht wird, ist aber ein mehr als würdiger Wendepunkt – denn selbst hier ist es bereits ziemlich einsam. Den Cape Tribulation Beach, an dem man nicht nur wegen Quallen sondern auch wegen etwaiger Krokodile nicht baden kann, hatte ich fast für mich alleine, ebenso traf ich am Aussichtspunkt auf eben diesen praktisch niemanden und konnte den Ausblick auf die Küste und den Regenwald im Schatten sitzend ausgiebig genießen. Dazu gab es noch einige sehr schöne Walks durch den dichten Regenwald, der hier wirklich bis direkt an die Küste reicht, Mangrovensümpfe und überflutete Bäume, die sich im Wasser spiegeln, versprühen einen Hauch von Magie. Ja, es ist stickig und heiß hier, besonders jetzt in der Regenzeit, die mich aber praktisch durchgehend verschont hat – es ist zwar schwül aber ich hatte trotzdem fast nur Sonnenschein. Für viele wäre wahrscheinlich der australische Winter der bessere Zeitpunkt eines Besuchs in dieser Gegend, ist es dann doch etwas weniger drückend, die Temperaturen etwas niedriger – und baden kann man um diese Zeit auch, da von Mai bis Oktober Quallen freie Zeit ist. Aber es ist dann auch Hauptreisezeit hier, und man hat die Strände dann kaum für sich alleine, wie ich es über weite Strecken genießen durfte. Und ja, schwimmen wäre zwar angenehm gewesen, aber ist für mich ja kein Hauptkriterium für einen Aufenthalt am Meer.
Langsam geht mein Roadtrip ins Finale. Heute übernachte ich noch einmal in Port Douglas, morgen fahre ich dann die letzten 70 Kilometer hinunter nach Cairns. Auf dem Weg soll es noch ein paar schöne Strände und Aussichtspunkte geben, bevor ich mein Auto am Nachmittag zurückgeben werde. Eine Übernachtung habe ich noch in Cairns, ehe ich Dienstag ganz früh nach Sydney fliegen werde. Davor sollte ich mich ein letztes Mal aus dem tropischen Norden melden. Genießt die Bilder vom heutigen Tag!