Borneo im Überblick
*Land und Leute
Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt und die größte Asiens (nachdem Neuguinea geografisch zu Ozeanien zählt). Sie zählt zu den großen Sundainseln. Die Fläche entspricht ungefähr 9 Mal jener Österreichs, um die Dimensionen zu veranschaulichen. Kein europäisches Land abgesehen von Russland ist größer als Borneo. Insgesamt leben rund 23 Millionen Menschen auf der Insel. 73% der Fläche gehören unter der Bezeichnung Kalimantan zu Indonesien, 26% zu Malaysia mit den beiden Bundesstaaten Sabah und Sarawak sowie 1% zum unabhängigen Sultanat Brunei. Der Äquator teilt Borneo zu fast gleichen Teilen auf die Nord-und die Südhalbkugel auf, wobei der malaysische Teil und Brunei zur Gänze auf der Nordhalbkugel liegen. Höchste Erhebung ist mit 4095 Metern der Kinabalu im Bundesstaat Sabah, er ist auch der höchste Berg Südostasiens.
Der malaysische Teil Borneos weist einen für das Land untypisch hohen Anteil an Christen auf, die speziell in Sabah sogar die Mehrheitsbevölkerung stellen. Die muslimischen Malaiien sind als Volksgruppe in der Minderheit, ebenso die zum wesentlichen Teil buddhistischen oder konfessionslosen Chinesen. Den Großteil der Bewohner machen Ureinwohner aus, wie Iban, Peran oder Melanau.
Kuching ist mit 632.000 Einwohnern die größte Stadt der Insel. Der Bundesstaat Sarawak ist für sich alleine bereits größer als Österreich. Kuching, was in der malaiischen Sprache "Katze" bedeutet (man findet allerorts viele Katzendenkmäler und Souvenirs), wurde als chinesische Stadt gegründet, das sieht man noch heute deutlich im Stadtbild, der historische Teil besteht aus den klassischen zweistöckigen chinesischen Shop Houses. Dazu war es lange Zeit unter der Brooke Familie britisch verwaltet, was man an zahlreichen Kolonialbauten aus dem 19. Jahrhundert sieht. Die neueren Stadtteile werden zum Großteil von muslimischen Malaiien bewohnt. Malaiien und Chinesen kann man ziemlich leicht unterscheiden. Chinesen haben deutlich hellere Haut, zudem sieht man an ihren Geschäften und Lokalen nicht nur chinesische Schriftzeichen sondern es werden dort auch Alkohol und Schweinefleisch serviert. Zudem sind Chinesinnen meist dem Wetter entsprechend gekleidet, sprich, kurze Röcke. Malaiinnen sind hingegen fast durchgängig, trotz des extrem heißen Klimas, körperbedeckend angezogen und tragen fast ausnahmslos das Kopftuch, wobei das Gesicht frei bleibt (welches allerdings dieser Tage bei vielen durch die Maske zusätzlich auch noch abgedeckt wird). Es ist mir ein Rätsel, wie man sich bei so einem Klima so kleiden kann ohne dabei zu kollabieren, aber das Positive an Malaysia ist, dass das jeder Mensch für sich selbst entscheiden darf und es keine religiösen Bekleidungsvorschriften von Staats wegen gibt. In malaiischen Lokalen weist fast immer eine Aufschrift darauf hin, dass kein Schweinefleisch serviert wird. Insgesamt funktioniert das Zusammenleben der Religionen und Volksgruppen hier genauso wie im Festlandteil Malaysias problemlos und friktionsfrei.
Wirtschaftlich ist der malaysische Teil Borneos grundsätzlich gut entwickelt. Es gibt Bodenschätze, Fischerei und landwirtschaftliche Produkte wie Pfeffer oder Kautschuk. Mit Abstand wichtigster Wirtschaftszweig ist heutzutage aber die Palmölproduktion, der fast der gesamte tropische Regenwald der Insel zum Opfer gefallen ist. Für die Menschen ist die Industrie der wichtigste Arbeitgeber, weswegen Naturschutz nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Die Bezeichnung der Menschen ist aufgrund der ethnischen Zusammensetzung des Landes etwas kompliziert. Die Einwohner*innen des Staates Malaysia sind die Malaysier*innen. Nicht zu verwechseln mit den Malaiien, das ist die größte Volksgruppe des Landes (rund 60% gesamt), die meist muslimisch sind. Weitere Malaysier*innen sind zu 30% Chines*innen und 7% Inder*innen, letztere bevölkern aber vorwiegend nur den Festlandteil der malaysischen Halbinsel.
Als Malaysia 1963 unabhängig wurde, schlossen sich die Sultanate Sabah und Sarawak der Föderation an, entgegen des hegemonialen Strebens des Sultans von Brunei. So blieb das Mini-Sultanat ein eigener Staat ebenso wie Singapur, die nicht dem neuen Staat Malaysia beitraten (bzw trat Singapur kurz bei aber nach 2 Jahren wieder aus).
*Herumkommen und Verkehr
Der malaysische Teil Borneos verfügt über mehrere internationale Flughäfen und ist speziell über Kuala Lumpur sehr gut angebunden. Speziell Kuching (KCH) und Kota Kinabalu (BKI) werden regelmäßig mehrmals pro Tag ab KUL bedient, sowohl von Malaysia Airlines als auch vom Billigcarrier Air Asia. Auch Sandakan (SDK) verfügt über einen gut ausgebauten Flughafen. Alle Flughäfen sind weitaus größer als man sich das erwarten würde, sie sind modern und verfügen über eine gute Infrastruktur, Cafés inklusive Starbucks und schnelles WLAN.
Der Flughafen in Kota Kinabalu liegt nur 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, man erreicht ihn am einfachsten mit einem Grab Car um gerade mal 12 MYR (nicht einmal 3 EUR). Jener von Kuching liegt 20 Minuten südlich des Zentrums, ein Grab Ride kostet 16 MYR. Öffentliche Verkehrsmittel in den Städten sind nicht sehr engmaschig unterwegs, wobei man eigentlich sowohl in KK als auch in Kuching Alles gut fußläufig erreicht. Bei den günstigen Preisen für Grab zahlt es sich eigentlich nicht weiter aus, sich mit Fahrplänen etc herumzuschlagen.
Die GRAB App ist quasi ein Muss für ganz Südostasien. Grab ersetzte hier 2018 Uber, funktioniert aber nach dem gleichen Prinzip. Also man gibt auf der App sein Fahrziel ein, und binnen weniger Minuten taucht auch schon der Fahrer auf. Der Preis wird gleich beim Buchen auf der App angezeigt, und bezahlt wird auch gleich online via der hinterlegten Kreditkarte. Somit gehören Feilschen um den Preis und das Abzocken von Touristen mit manipulierten Taxametern der Vergangenheit an - Grab gibt es so gut wie in allen Städten dieses Erdteils und funktioniert ausgezeichnet.
https://www.grab.com/my/
Die Straßen sind im malaysischen Teil Borneos prinzipiell okay. Um die Großstädte herum gibt es mehrspurige Highways, die nach außen hin schmäler werden. Viele Straßen, die primär durch Palmölplantagen führen, werden gerade ausgebaut und renoviert. Selbst fahren ist prinzipiell möglich, von KK nach Kuching sind es aber beispielsweise fast 1000 Kilometer, ob man sich das antun will, sei dahingestellt. Tankstellen gibt es jedenfalls mehr als ausreichend, Benzin ist wesentlich billiger als in Europa.
Eisenbahn gibt es auf Borneo gar keine, und um sich in den Stadtverkehr mit dem Fahrrad zu stürzen, da gehört nicht nur Mut sondern auch eine gewisse Portion Masochismus dazu. Man sieht auch so gut wie keine Fahrräder auf Borneo.
* Einreise
Als Österreicher benötigt man für die Einreise nach Malaysia für touristische Zwecke bis zu 30 Tagen nur einen noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass. Covid Auflagen wurden alle aufgehoben, weder muss man einen Impfnachweis erbringen noch einen Test vorweisen. Etwas seltsam ist, dass man auch ex Kuala Lumpur bei der Einreise nach Sabah oder Sarawak wieder den Pass vorweisen muss und die Fingerabdrücke genommen werden. Ebenso zwischen Sabah und Sarawak. Auch bekommt man jeweils wieder einen Stempel mit dem Einreisedatum in den Pass. Habe ich innerhalb eines Landes so auch noch nie gesehen.
* Infrastruktur und Strom
Malaysia verwendet die britischen Steckdosen, somit benötigt man einen Adapter für seine Geräte. Die Stromversorgung ist lückenlos, auch in den Dschungellodges.
Grundsätzlich ist die Infrastruktur sehr gut, in den Städten findet man auch an jeder Ecke einen 7/11 Laden, wo man rund um die Uhr Basics wie Getränke und Snacks bekommt. In den dünner besiedelten Regionen wird es etwas rustikaler. Richtig große Supermärkte findet man nur wenige. Die Versorgung mit WLAN in den Städten ist auf Top Niveau, während dies in den einfacheren Unterkünften im Dschungel noch kein Standard ist. Das Handynetz funktioniert meistens, die 4G Datenverbindungen nicht immer oder oft nur sehr schwach.
* Sprache
Amtssprache in ganz Malaysia ist Bahasa Malaysia. Dies ist für den malaiischen Teil der Bevölkerung auch die Umgangssprache, während indigene Volksgruppen meist in ihrer eigenen Sprache kommunizieren und die meisten Chinesen auf Mandarin. Trotzdem können alle Volksgruppen natürlich auch Bahasa Malaysia, wenn auch oft nur als Zweitsprache. Englisch ist sehr weit verbreitet, nahezu alle Malaysierinnen und Malaysier sprechen es mehr oder weniger gut, Verständigungsschwierigkeiten gibt es keine.
* Sicherheit und Gesundheit
Im gut entwickelten Malaysia gibt es grundsätzlich keine Sicherheitsbedenken. Die Kriminalität ist niedrig, man kann auch in den Städten problemlos herumspazieren. Vor etwa 20 Jahren gab es im Osten Sabahs ein paar Entführungen von Touristen durch islamistische, von den Philippinen aus operierende, Gruppierungen. Seither hat man in dem Teil die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, und es gab seither auch keine derartigen Vorfälle mehr. Trotzdem besteht immer noch ein Reisehinweis des Außenministeriums für die Gegend. Angst muss man im malaysischen Borneo jedenfalls keine haben.
Der Standard der Gesundheitsversorgung ist in den Städten auf westlichem Niveau. Auch hier also keine Probleme, Leitungswasser sollte man nicht trinken. Was die Covid Einschränkungen betrifft, so sind diese zum Großteil abgeschafft. Man braucht keine Impfnachweise oder sonstiges mehr im Land. Die Maskenpflicht wurde grundsätzlich auch beendet, es obliegt aber Geschäftsinhabern, eine solche für ihren Laden zu verhängen. An ein paar Geschäften findet man noch entsprechende Hinweisschilder, die den Eintritt nur mit Maske gestatten, es ist aber die Ausnahme. Grundsätzlich war das Verhältnis zur Maske in Asien immer schon ein anderes als im Westen. Während bei uns die Maske doch eher als Alarmsignal zu deuten ist, dass etwas nicht in Ordnung ist (und sie vermutlich auch deshalb, abgesehen davon dass sie unangenehm ist, auch immer wieder starke Emotionen hervorruft), ist sie hier immer schon etwas Alltägliches gewesen, um keine Viren zu verbreiten. In Innenräumen tragen hier (zumindest in den Städten, weniger in den kleineren Orten) sicher zu 90% der Menschen Masken (vor der Pandemie war es wahrscheinlich zirka die Hälfte), und auch auf der Straße im Freien trifft man trotz dieser Schweiß treibenden Temperaturen sicher auch immer noch die Hälfte der Leute mit Maske an. Die Maske ist auch ein Instrument, das Distanz schafft, eine Art Barriere, die deutet, fernzubleiben, ein weiterer Punkt, mit dem wir uns im Westen (inklusive mir) eher schwer tun. Der Mentalität der meisten Menschen in Asien kommt das hingegen durchaus entgegen, immer schon war man hier distanzierter und zurückhaltender bei Begegnungen. Wie auch immer - man kommt inzwischen in Malaysia zu 90% seiner Zeit sehr gut ohne Masken durch. Verpflichtend sind sie in den Grab Cars, und auf den Flügen, wo man eng neben anderen Personen sitzt, setzte ich sie auf, damit sich meine meist einheimischen Sitznachbar*innen nicht unwohl fühlen.
* Geld und Preise
Währung in Malaysia ist der Malaysische Ringgit (MYR). Das Preisniveau liegt hier deutlich unter jenem Europas, selbst in einem westlichen Lokal zahlt man meist keine 10 EUR für eine Hauptspeise, isst man einheimisch, kommt man oft mit 3-4 EUR davon. Also nach wie vor sehr leistbar, die Gegend, selbst in einem der best entwickelten Länder.
Bankomaten gibt es in allen Orten und Städten zahlreich. Die Kreditkartenakzeptanz ist mittelmäßig in Malaysia. Über den Daumen kann man sagen - je westlicher ein Geschäft oder Lokal sind, umso eher werden dort dann auch Karten akzeptiert. Immer gilt dies auch nicht - den Eintritt ins hochmoderne Borneo Cultures Museum konnte man beispielsweise nur Cash zahlen. Wenn Karten genommen werden, gibt es inzwischen überall kontaktlose Zahlterminals mit digitalen Displays. In der asiatischen Suppenküche sollte man aber auf jeden Fall Bargeld haben - als Alternative werden hier häufig lokale Payment Apps akzeptiert, die aber für den internationalen Besucher irrelevant sind. In Summe braucht man keine Unsummen an Cash, für die 2 Wochen kam ich mit umgerechnet 200 EUR inklusive Isis Trinkgeld gut durch, die wesentlichen Ausgaben wie Unterkunft, Extratouren oder die etwas teureren Abendessen konnte ich gut per Karte abwickeln, und der Rest ist dann sehr günstig.
* Unterkunft
Es gibt grundsätzlich alle Spielarten an Unterkünften auf Borneo. Vom Luxushotel der internationalen Ketten wie Hilton oder Shangri-La in den Städten über komfortable Dschungel Lodges bis zum einfachen Homestay ist alles dabei. Die Unterkünfte auf meiner G Adventures Tour waren großteils recht abgelegen und einfacher, als ich sie von G Adventures gewohnt bin, aber prinzipiell war immer alles in Ordnung. Selbst gebucht hätte ich wohl die meisten nicht.
D'Danau Homestay in Tambatuon
Sehr freundliche Betreiberfamlie und gute lokale Küche (kleiner Kochkurs inklusive). Einfache aber saubere Zimmer mit kalter Dusche und - kaltem - Pool, der aus Bergwasser gespeist wird. Gutes WLAN.
https://www.facebook.com/people/DDanau-Homestay/100063788640947/
Sepilok Jungle Resort
Komfortable Zimmer nahe des Orang Utan Rehabilitation Centers. Während Covid wurde hier Alles neu renoviert, die Anlage liegt mitten in einem blühenden tropischen Garten an mehreren Teichen, die über Holzstege verbunden sind. Wunderbarer großer Swimming Pool, dazu ein nettes Café (Banana Café) mit gutem Essen. Schnelles einwandfreies WLAN.
http://www.sepilokjungleresort.com/
D'Green Hotel
In der Altstadt Kuchings gelegen. Ein kleines familiäres Hotel mit zwar zweckmäßigen aber sehr sauberen Zimmern. Sehr gute Dusche mit viel Druck und warmem Wasser, schnelles Internet, Wasserkocher, Holzböden, freundliches Service. Und das um nur 27 EUR pro Nacht. Idealer Standort für die Erkundung Kuchings mit optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis.
https://www.dgreenhotel.com/
* Küche
Frische zeichnet die Küche in diesem Teil der Welt aus. Und durchaus auch Schärfe, die man aber meist abmildern kann, indem man die extra Chilis und Sambals einfach reduziert oder weglässt. Grundsätzlich schmeckt alles sehr gut, und Koriander wird erfreulich wenig verwendet. Spezialitäten auf Borneo sind unter anderem Laksa (Nudelgericht, recht scharf meist mit Huhn, Fisch oder Garnelen) und alle Arten von Reisgerichten ("Nasi"). Shrimps, Fisch oder Huhn kommen frisch von der Insel, während Beef immer importiert ist. In chinesischen Lokalen bekommt man zudem auch Schweinefleischgerichte serviert. Mit Gewürzen geht man recht großzügig um. Es gibt viele einheimische Gemüsesorten wie zum Beispiel Wasserspinat aber auch Vertrautes wie Karotten, Gurken oder Kürbis. Kürbis gibt es oft als Curry. Das Essen schmeckt sehr gut und auch frisch, wird mit der Zeit aber etwas eintönig. Westliche Alternativen findet man zum Großteil in den Städten, wirklich herausragend schmeckt das dann allerdings selten. Im Notfall bleiben dann Starbucks, Mc. Donald's oder Burger King, wenn man es gar nicht mehr aushält. Ich habe aber auf die Ketten verzichtet.
Super isst man in KK auf dem Nachtmarkt, ansonsten sind Märkte eher nicht so stark vertreten wie in anderen Regionen dieser Weltgegend. Auch die Auswahl an tropischen Früchten ist hier wesentlich kleiner, als ich es von tropischen Gefilden gewöhnt bin, und auch Fruchtsäfte, wie ich sie unter anderem auch von Festland Malaysia kenne, findet man hier nur sehr selten. Das ist etwas enttäuschend, die Einheimischen trinken lieber neben den westlichen Soft Drinks verschiedene künstliche Varianten von Eistees oder Eiskaffees in Dosen. Nichts für mich, ich blieb hier meist beim Wasser. Bier bekommt man an den meisten Plätzen, es ist teurer als andere Getränke. Als muslimisches Land wird in Malaysia kein Bier gebraut, Standard ist hier das unspektakuläre aber solide Tiger aus Singapur oder sonst dünnes westliches Gesöff wie Heineken oder Carlsberg. Wein findet man nur in besseren Lokalen, der kommt dann meist aus Frankreich oder Australien und ist dann sehr teuer.
Entsprechend nicht allzu viele Lokal Tipps....
* Banana Café im Sepilok Jungle Resort. Recht gute einheimische und auch westliche Gerichte, hier gab es sogar frische Fruchtsäfte!
http://www.sepilokjungleresort.com/main.php?mode=tplfacilities
* Indah Café in Kuching. Kleines Café in einer hübschen, von Pflanzen bewachsenen, Gasse in der Altstadt von Kuching. Ausschließlich einheimische Produkte werden hier verwendet, dazu gibt es kulturelle Projekte mit Künstlern aus Sarawak. Haus eigene Bäckerei für Kuchen und Torten. Sehr nettes Personal und gemütlich zum Sitzen. Nur Cash (oder Payment App). Interessant auch für Vegetarier*innen und Veganer*innen.
https://www.facebook.com/indahcafekuching
* Commons. Im Old Court House Gebäude von Kuching. Gutes einheimisches und westliches Essen in etwas schönerer Athmosphäre. Toll für hiesige Verhältnisse die Kuchen-und Tortenauswahl, das findet man in dieser Gegend nur selten.
https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g298309-d13152151-Reviews-Commons-Kuching_Sarawak.html
* Round Tower Café and Restaurant. Westliche Küche und tolles Sortiment an Kuchen.
https://www.facebook.com/theroundtower1886restaurant
* Klima und Landschaft
Das Klima ist, wie es so nahe am Äquator eben ist: tropisch. Schwül-heiß fast immer, mit mehr oder weniger Regen. Wir haben im Oktober gerade Regenzeit, bis auf zwei Mal blieb es meist trocken, die beiden Male (einmal auf Turtle Island, einmal in Kuching) schüttete es dann für je eine Stunde in Bächen. Der Himmel ist selten wirklich blau, aufgrund der hohen Luffeuchtigkeit türmen sich immer wieder Wolken auf. Auch wenn es Schweiß treibend ist und ich mich 2 Mal pro Tag dusche (es ginge auch noch öfter) - ich fühl mich hier richtig wohl, und mein Körper regeneriert sich von der trockenen Luft daheim oder des Flugzeugs.
Die Landschaft...ja, ich habe über dieses Kapitel viel geschrieben. Fast ganz Borneo war von tropischem Regenwald bewuchert, es war nach Amazonas und Zentralkongo das größte zusammenhängende Regenwald Reservoir der Erde. Das war einmal. Mittlerweile sind davon nur noch wenige Abschnitte erhalten, der Rest geht unter in der Monotonie der Palmölplantagen. Ein Trauerspiel. Die erhaltenen Abschnitte sind sehr schön, sattes intensives Grün, undurchdringlich. Die Küste wird von Mangrovenwäldern gesäumt, die als natürlicher Schutz der Regenwälder fungieren. Die Fauna wurde entsprechend der Flora reduziert, viele endemische Tierarten sind vom Aussterben bedroht oder müssen, so sie nicht bereits ausgerottet sind, in Wildife Centern geschützt werden. Immerhin hat man ein paar Korridore geschaffen zur Wiederauswilderung. Berühmt sind Orang Utans, aber auch Malaiienbären (Sun Bears) oder Meeresschildkröten werden in speziellen Projekten geschützt. Krokodile und Hornraben sind weitere klassische Bewohner auf Borneo, endemisch die Nasenaffen mit ihrem gelben Kopf. Zu spät ist es bei anderen Arten - so gut wie verschwunden sind das Sumatra-Nashorn und die erst kürzlich entdeckten Borneo-Zwergelefanten. Schade, Borneo war ein Refugium für Tier und Natur, das wurde komplett vom Menschen zerstört und unter größter Anstrengung versucht man nun, die letzten Reste zu bewahren. Wirklich erholen wird sich der Planet wohl erst, wenn es der Mensch endlich geschafft hat, sich selbst zu beseitigen.....
* Sehenswertes
- Tambatuon - kleines nettes Dorf am Fuße des Kinabalu, mitten in noch gut erhaltenem Regenwald. Kleine Hängebrücke und tropische Vegetation mit Blick auf den Berg.
- Kinabatangan River: das beste noch erhaltene Stück Regenwald in Sabah. Man zweigt ein wenig ab von den Palmölplantagen und findet hier ein schönes Stück Dschungel vor (secondary forest). Man kann Bootstouren auf dem Fluss unternehmen (Morgen und Abend), sieht dabei die endemischen Nasenaffen, unzählige Makaken, die schönen Kingfisher Vögel, Krokodile. Und wir sahen sogar drei noch wild lebende Orang-Utans, das ist aber eine Glücksfrage. Dazu kann man Dschungelwalks machen, sowohl unter Tag als auch am Abend. Dies ausschließlich in Gummistiefeln, da man immer wieder durch tief schlammige Abschnitte wandert.
- Turtle Islands: vor der Küste der unspektakulären Großstadt Sandakan in der Sulusee gelegen. Wir übernachteten auf Selingan Island. Schöner Strand mit seichtem Wasser, die Insel gegenüber gehört bereits zu den Philippinen. In der Nacht kommen hier die Meeresschildkröten (Greent Turtles, Hawksbill Turtles) an Land, um ihre Eier abzulegen. Diese werden gleich eingesammelt und an anderer Stelle zum Brüten vergraben, weil das die Überlebenschancen der Embryos erhöht. Nach 2 Monaten schlüpfen täglich die Meeresschildkröten Babys und werden ins Meer entlassen. Das sichert das Überleben der Art als solcher, denn von 100 entlassenen Babys erreicht nur 1% das Stadium der sexuellen Reife (nach 25-30 Jahren). Schön anzusehen, die Zimmer sind sehr einfach, kein WLAN und auch kein 4G Signal, man ist mal etwas abgeschnitten vom Rest der Welt.
http://www.selinganturtleisland.com/
- Sepilok. Hier gibt es nahe Sandakan das Orang Utan Rehabilitation Center. Auch wenn die Tiere hier für ihre Auswilderung vorbereitet werden - mit täglicher Fütterung etc kam mir das Ganze doch zu Zoo artig vor.
https://www.orangutan-appeal.org.uk/about-us/sepilok-orangutan-rehabilitation-centre
Nett nebenan das Sunbear Conservation Center, wo man den Tieren, wenn sie sich zum Mittagsschlaf hoch in die Bäume zurückziehen, auf Boardwalks im Dschungel fast auf Augenhöhe begegnet.
https://www.bsbcc.org.my/index.html
- Kuching. Meine Homebase für 5 Nächte. Eine sehr hübsche, vorwiegend chinesische Stadt mit chinesischer Altstadt.
Kompakt am Sarawak River gelegen. Sehr gemütlich, sehr grün, ohne Hektik. Man kann im Zentrum flanieren oder an der Waterfront. Dabei sieht man von allen Seiten das markante Gebäude des Sarawak State Complex. Eine sehr moderne Fußgängerbrücke mit futuristischer Architektur wurde errichtet. Ein Abstecher auf die quirlige Jalan Padungan mit ihren vielen kleinen Läden und Suppenküchen lohnt sich wegen der Stimmung (10 Gehminuten von der Altstadt)
Sehenswert zudem:
Borneo Cultures Museum mit tropischem Garten. Futuristisches, ganz neues Gebäude, das auf 5 Stockwerken die Geschichte Borneos, die Volksgruppen und die Natur der Insel näher bringt. Unbedingt sehenswert. Eintritt für nicht Malaysier nicht ganz billig - 50 MYR Cash only.
https://museum.sarawak.gov.my/page-0-209-169-Borneo-Cultures-Museum.html
Orchid Garden - direkt hinter der Fußgängerbrücke gelegener, sehr schöner tropischer Garten mit unzähligen Arten von Orchideen. Eintritt frei.
https://sarawaktourism.com/attraction/dbku-orchid-garden/
Umgebung:
Kuching Wetlands - Bootstour auf dem Santubong River. Ich machte sowohl eine Abendtour als auch eine am Vormittag. Die vormittägliche zielt darauf ab, die Irrawaddy Dolphins, die Süßwasserdelfine, zu sehen, was uns nicht gelang. Am Abend geht es um Krokodile, Nasenaffen und besonders nett in der Dunkelheit unzählige Glühwürmchen, die die Mangroven erleuchten.
Bako National Park - ein must do ab Kuching. Anreise 40 Minuten per Auto, danach 25 per Boot. Dichter Dschungel, viele Wanderwege, die teils anspruchsvolles Trekken über Wurzeln und Felsen erfordern. Unbedingt ordentliche Schuhe mitnehmen. Man kann auch übernachten in recht einfachen Unterkünften. Sehr nett.
Meine Touren in die Umgebung organisierte ich per CPH Travel, eine lokale Agentur, die alles zuverlässig durchführte. In der Hochsaison gibt es noch wesentlich mehr Touren, zum Beispiel in den Gunung Gading Nationalpark (wo manchmal die größte Blume der Welt, die Rafflesia, blüht - leider war die letzte in der Vorwoche verblüht) oder auch mehrtägig zu den traditionellen Langhäusern.
https://cphtravel.com.my/