Lomé, Togo, 18.30 Uhr
Heiter bis wolkig, 28 Grad
Nach dem offensichtlichen 24 Stunden Streik von Weebly scheint das Programm wieder seine Tätigkeit aufgenommen zu haben, um euch an meinen Urlaubserlebnissen partizipieren zu lassen. Gut so!
Auch heute war Afrika irgendwie noch gar nicht afrikanisch. Es klappte Alles völlig reibungslos – also fast, denn das Kreditkartenterminal im Hotel in Accra streikte bzw wollte zumindest keine meiner beiden Kreditkarten akzeptieren und ich musste noch schnell zum Bankomaten. Aber ansonsten….Frühstück, dann zum Airport, schnelles Einchecken bei ASKY ohne Komplikationen, korrekte Ausreise aus Ghana. Der Airport ist wirklich auf komplett westlichem Niveau, nicht riesig aber mit schönen Cafés, netten Geschäften inklusive kontaktloser Bezahlterminals, Flachbildschirmen, automatischen Barcode-Lesegeräten für die Bordkarten. Klar habe ich mit dem Airport noch keinen repräsentativen Teil Ghanas gesehen, aber hier könnte man genauso in Europa sein. ASKY nennt sich die „Pan African Airline“ und hat ihre Heimat in Lomé. Mit insgesamt 7 Flugzeugen verbindet die Airline mehrere afrikanische Städte, wobei sie das mit Zwischenstopps, quasi wie Bushaltestellen, macht. Mein Flieger von Accra nach Lomé kam davor schon aus Banjul und Freetown. Auch gibt es freie Sitzplatzauswahl, es läuft aber Alles gesittet ohne Gedränge ab und ich ergatterte auch einen Fensterplatz. Überpünktlich hoben wir ab, und ebenso überpünktlich landeten wir in Lomé. Auch dieser Airport ist erst wenige Jahre alt, klein aber mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man so brauchen kann. Auch hier verlief die Einreise unkompliziert – Land Nummer 88 also (Ghana lasse ich jetzt mal noch nicht gelten, ein Airporthotel ist dafür dann doch zu wenig).
Draußen erwartete mich Veronika vom Reiseveranstalter mit Fahrer, um mich ins Hotel zu begleiten. Sie führt die lokale Agentur, die meine Tour durchführt und die in Mali ihren Sitz hat. Wir aßen gemeinsam Mittag, und dabei erfuhr ich neben interessanten Details ihrer Arbeit auch, dass alle anderen Gruppenmitglieder inklusive Tourguide erst heute spät am Abend ankommen würden – alle mit demselben Air France Flug direkt aus Europa. Auch gut, so hatte ich einen Nachmittag zum Relaxen.
Was man auf der Fahrt vom Airport zum Hotel sehen konnte ist, dass der Lebensstandard in Togo schon sehr niedrig ist. Alles sieht sehr einfach aus, dazu ist es hier in der Trockenzeit ziemlich staubig, das intensive Grün Sao Tomés sucht man vergeblich. Auch mein Hotel Coco Beach, das direkt am Strand liegt, ist sehr einfach aber doch sauber und irgendwie auch nett. Die Angestellten sind extrem freundlich, auch ist der Strand hier nicht abgezäunt, wird aber doch bewacht. Die Einheimischen können problemlos durchspazieren, und das ist auch richtig so. Von Strandspaziergängen außerhalb des Hotels rät Lonely Planet allerdings ab, da es in Lomé an den Stränden doch immer wieder zu Raubüberfällen kommen soll. Die im wahrsten Sinne des Wortes „Insel“ der Seligen wie auf Sao Tomé gibt es am Festland nicht, man muss ob der sozialen Kluft hier schon mehr aufpassen und kann sich nicht so frei bewegen. Ist aber in Ordnung, das weiß man ja, wenn man nach Afrika fährt, und die meisten Togolesen sind dem Touristen, der auch hier nur in beschränkter Stückzahl auftritt, wohlgesonnen. Ich hatte doch ein paar sehr freundliche und nette Unterhaltungen, zudem fällt mir hier nach Sao Tomé die Verständigung ziemlich leicht, ohne Französisch ist es aber eher schwierig, selbst im Hotel können die meisten der Angestellten kein Englisch. Umso mehr bin ich froh, gleich 3 Weltsprachen zumindest ansatzweise zu beherrschen, sodass es für Konversationen ausreicht, das gibt einfach viel Flexibilität und deckt schon einen Großteil des Planeten ab.
Es war also ein angenehmer Nachmittag auf einer Liege unter Palmen, und auch einen kurzen Hupfer in den Atlantik habe ich unternommen. Jetzt setze ich mich dann noch an die Strandbar, die Fischgerichte hier im Restaurant sind, wie ich schon zu Mittag feststellte, ausgezeichnet, und das werde ich mir nun gut schmecken lassen. Unser Welcome Meeting mit Tourguide und Gruppe haben wir also erst morgen, auch gut, ich bin bereit für das große Unbekannte. Westafrika kann kommen – ich freu mich darauf!